an dieser kalten, steinernen, eckigen Grenzsäule aller Hoffnungen beginnen:

6) Die „hols der Teufel!"-J ahre.

Im sechtznnddrcißigsten, da, nach jahrlan­gem Ringen, Hoffen, Zweifeln, kommt die eiserne, nothwcndige, nicht mehr zu umgehende Entsagung!!! — Nach einem furchtbaren Kampfe unterschreiben sie in sich, an sich, die furchtbar schmerzliche Abdik'ationsAkte, und sagen endlich:

Hol's der Guckguck!

Wie MariuS auf den Trümmern von Carthago sitzen sie auf den Ruinen von allen Luftschlössern, Kartenhäusern, Vcrsorgungö- häusern und Strohhüttcn, hinter ihnen raucht die Schädelstatte aller ihrer Wünsche und Hoffnungen auf, und vor ihnen liegen die langgestreckten Pampas die ungeheuren GraS- cbcncn ihrer Zukunft, und hier auf diesem Bileamspunkte ihres Lebens, hier entsagen sie, reißen sie alle Erwartungen aus ihrem Her­zen, und werfen sie wie deukalionisches Ge­bein hinter sich und rufen aus:

Hol's der Guckguck!

Aber mit diesem Resignationsruf schwören sie blutigen Haß allen Männern und grimmige Rache allen Frauen und Mädchen! Sie wei­hen ihr Leben nun ganz wie die PampasJn- diancr der blutigen, wilden, schonungslosen Mcnschenjagd in den Pampas ihrer künftigen Jahre! Sie schleifen ihre Lippen um zu Si­cheln, und ihre Zungen zu Schwertern! Sie metzeln alle Männerliebe, alle Mädchentreue, alle Frauentugend nieder! Sie zerfleischen Alles, was liebt, geliebt hat und lieben wird, mit den Zähnen, sie waschen sich in dem Blute Aller,-die hcirathen, geheirathct haben oder hcirathen wollen; sie waten in dem ver­gossenen guten Ruf von Mädchen, Frauen und Wittwen, sie scharren todtc Skandale aus dem Grabe der Vergessenheit!

Gott behüte jeden guten Namen, jedes gute Mädchen, jede treue Liebe, jedes redliche Verhältnis; vor den Mädchen in diesen Jahren!!

«MWÜS»» , ! - > »

Verschiedenes.

— Vor einigen Tagen kroch in Pappcnberg (Baiern) ein Kauer in seinen eigenen Backofen, um sich zu wärmen, erstickte aber, und wurde todt darin gefunden,

— Am 5. April wurde in Constam die Wittwe Catharina Bryer, geborne Erbe, von Hellstem, Amts Wächtersbach, evang. Confession und 45 Ihhre alt, «egen Gatienmords mit dem Schwerte Eingerichtet.

-Stuttgart- Der Pferdcmarkt hat ziem­lich erfreuliche Resultate geliefert; doch sind sie un­ter der Erwartung vieler Verkäufer geblieben. Die Zahl der hierher gebrachten Thiere schätzt man auf nahe an 20 v<r; am zweiten Tage kam deren noch eine beträchtliche Menge an; wir begreifen nicht, warum die Besitzer, zu ihrem eigenen Nachtheil nicht gleich am ersten Tage damit eintrafen. — Ein bedauerlicher und ein intereffanter Vorfall ha­ben sich in dem Gcwühle dieses belebten Marktes ereignet. Ein Jude, der sein Pferd unbarmherzig züchtigte, erhielt einen so gefährlichen Hufschlag von dem gereizten Thiere, daß er an den Folgen desselben, wie man versichert, auf dem Platze ver­schied. Der Besitzer eines Muttcrpferdcö und seines Füllens verkaufte das Letztere, allein dieses wollte sich durchaus nicht von seiner Mutier trennen lassen. AIS man cs endlich mit großer Anstrengung davonlge- sührt halte, wußte cs sich bald wieder loszumachen, warf den ihm »achlaufendcn Dauer», der cs auf« halten wollte, über den Haufen und gesellte sich wie­der zu seiner Mutter.

— Bei Elberfeld, Siegen und Süolsen war am 6- April der Schnee in solcher Masse gefallen, daß die Wege nicht zu paffiren waren.

— Vor einigen Tagen wurde bei Termvnde ein Seehund in der Schelde geschossen.

ff-j- Tclegraphcn-Schnelligkeit. Dieser bewegt sich gegenwärtig und bringt eine Depesche bei gün­stiger Witterung von Straßburg nach Paris in S Minuten ?r Sccunden, von Calais nach Paris in 4 Minuten Z Secunden; von Lille ebendahin in Z Minuten. Dieß ist gewiß noch mehr, als das, was man sonst überschnell heißt.

-j-j- Wie kann man ganz ruhig einen Mord be­gehen l So fragt ein amerikanisches Blatt und gibt darauf folgende Antwort: Man sage einer jungen Dame, sie habe einen sehr schönen Fuß. Sie wird dünne kleine Schuhe tragen, in solchen auch im feuchten Wetter auSgehcn, und sich erkälten, diese Erkältung veranlaßt ein Fieber, und nach ei­nem Monat ist sie nicht mehr.

Die Speisehäuser werden in Lissabon:„6s- äe Vssto" genannt; zu deutsch: ein Haus, wo man aus die Waide geht, und sein Futter findet."

Nachtrag.

Nagold. Ein ZjährigeS Fohlen, das bisher auf hiesiger Waide geloffen, verkauft

Verw.Actuar Be kling.

(Hiezu eine Beilage.)