/Vus 8ladt und Kreis Calw
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„Mehr tun, als die Pflicht befiehlt'."
Das; der totale Krieg auch den letzten Volksgenossen und die letzte Volksgenossin in seine Pflicht nimmt, das wissen wir alle, und jeder von uns ist zu seinem Teile in diese Pflicht eingespannt. Wir alle stehen unter dem großen Befehl der Pflicht, denn es geht um die letzte uud unteilbare Entscheidung dieses Krieges, und im allgemeinen Schicksal geht es zugleich unwiderruflich auch um das Schicksal jedes einzelnen. Jeder einzelne weih, weil er diese Entscheidung und ihre Notwendigkeiten klar und nüchtern erkennt, seine Pflicht und erfüllt sie. Das ist selbstverständlich, und darüber ist nicht mehr zu reden und zu rechten.
Aber es ist doch so. das; mancher an seinem Platze, wo immer er auch steht, mehr noch tun konnte als die ihm übertragene Pflicht —. w wie die Bekenner und alten Marschierer des Führers freiwillig mehr taten als die Pflicht, die sie als Deutsche erfüllen zu müssen vermeinten und damit überhaupt erst das neue Deutschland erkämpften, oder so wie die Freiwilligen, die sich draußen an den Fronten immer wieder zu schwierigsten und gefährlichsten Unternehmungen melden, und die mehr als ihre soldatische Pflicht erfüllen!
Wir alle in der Heimat, die eine Front des Kampfes uud der Arbeit für den Sieg geworden ist, müssen diese Beispiele als für uns persönlich verpflichtend erachten und uns prüfen. wann und wo immer wir ein Uebriges freiwillig tun könnten! Dann werden wir auch oft die Gelegenheit wissen und die freudige Kraft haben, noch mehr zu tun. als die Pflicht befiehlt!
Appell an dle Frauen mit Führerschein
Seit langem sind Mädchen oder Frauen als Fahrerinnen von Lieferwagen, Aerztewagen, Fahrzeugen der Reichspost und Reichsbahn «Ine gewohnte Erscheinung im Stratzenbild. Sie erfüllen diese Aufgabe Tag für Tag in vorbildlicher Weise. Es gibt aber noch Tausende von Frauen oder Mädchen, die einen Führerschein besitzen und in gleicher Weise jetzt einen Mann in der Führung
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jahrelanger Stillegung ihrer Kraftfahrzeuge keine Gelegenheit zum Fahren mehr hatten, Annen sich in vom NSKK. durchgeführten Lehrgängen die verlorene Fahrpraxis wieder aneignen, aber auch für diejenigen, die eine besondere Neigung und Eignung für eine solche Tätigkeit besitzen, besteht die Möglichkeit, ebenfalls durch das NSKK. über das Deutsche Frauenwelt unentgeltlich eine mit dem Erwerb des Führerscheins abschliessende FahrauSbildung zu erhalten. Nähere Auskunft erteilen die Arbeitsämter.
Oie sechste Relchsstraßensammlung
ns«. Am kommenden Samstag und Sonntag führt das Kriegswinterhilfswerk seine sechste Reichs st ratzen sammlung durch. Im ganzen Reich sind die Führer und Männer der SA. und -s. des NSKK. und NSFK. als Sammler eingesetzt. Darüber hinaus werden sich im Gau Württemberg-Hohenzollern bei dieser Reichsstratzensammlung auch alle Politischen Leiter als WHW.-Sammler für einen weiteren großen Erfolg des Winterhtlfswerks einsetzen. Sammelabzeichen werden keine verwendet werden.
Ermittlung über Stalingrad-Kümpfer
Mit der Feststellung des Verbleibs aller der Soldaten, die im Kampfraum Stalingrad eingeschlossen waren und deren Schicksal ungeklärt ist, sind die Wehrkreiskommandos und
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Angehörigen geblieben sind und die vermuten, daß der betreffende Soldat an den letzten Kämpfen um Stalingrad beteiligt gewesen 'ein konnte, werden gebeten, sich unter Angabe der Personalien des Vermißten und seiner letzten Feldpostnummer mit dem ihnen am nächsten liegenden Wehrmeldeamt (gege- venenfalls bei der örtlichen Polizeidienststelle
Betreffenden in Stalinärad eingeschloffen war oder nicht. Sie veranlassen die Aufnahme der Ermittlungen durch die zuständige Dienststelle. welche die Angehörigen dann später über den Stand der Feststellungen und das ab bnis schriftli
schließende Ergebnis
lich unterrichtet.
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kkr tNon- ist ln -er ersten Klonatswoche am Abend- Himmel nicht zu sehen. Am b. März ist Neumond, «n IS. NtLrz erstes viertel und am LS. März voik- men-, Am L7. März ist -an» letzte» viertes,.. .
Wer will NSV-Fugeudletterin werbe«?
lieg. Unter den sozialen Frauenberufen der NSV. gibt es auch den Beruf der N<2V. - Iugendleiterin. der für befähigte Kindergärtnerinnen Aufstiegsmöglichkeiten gibt. W'll eine NSV.-Kindergartnerin dieses schöne Ziel erreichen, dann muß sie sich erst nach Anlegung der staatlichen Prüfung für Kindergärtnerinnen mindestens drei Jahre in der praktischen Kindergartenarbeit bewähren und daun ein Jahr lang ein NSV.-Seminar für Jugendleiterinnctt — ein solches befindet sich in Tübingen — besuchen und dort die staatliche Prüfung für Jugendleiterinnen oblegen. Ein NSV.-Reichsseminar für Jugendleiterinnen befindet sich in Steinatal im Gau Kurhessen.
Je nach Eignung und Befähigung wird daun eine NSV.-Jugendleiterin eingesetzt als Leiterin von großen NSV.-Kindergarten nut mehreren Abteilungen, als Leiterin für NSB.- Kindertagesstätten, als Leiterin von Heimstätten oder in Jugend- und Kleinkindererholungsheimen als deren Leiterin. Ferner kann sie NSV.-Krcisrcferentin für Kindertagesstätten, Lehrkraft in einem NSV.-Semi- nar oder Leiterin einer NSV.-Kinderpflege- rinnenschule werden.
Zur Ausgabe von tzd-kleidnng
Zur Ausgabe von HI.-Kleidung auf die vierte Reichskleiderkarte unter Verwendung von Punkten der zweiten und dritten Kleioerkartc sind weitere Einzelnnqrdnungen ergangen. Es dürfen danach abgegeben werden an HI., DJ. und Flieger-HI.: eine Ueberfallhose, eine Winterbluse, eine Kniehose, zwei Braunhemden, zwei Halstücher, ein Sporthemd und eine Sporthose; an BDM. und IM.: ein Rock, eine Jacke (zur Beit noch nicht lieferbar), eine Weste, zwei Blusen, zwei Halstücher, eine Mütze, ein Sporthemd, eine Sporthose; an Marine-HI.: eine Klappen
gänge von 10 bis 17 Jahren, sondern auch auf HI.» und BDM.-Führer bzw. -Führerinnen über 17 Jahren. Die vorgefchriebene Punktzahl ist auch von ihnen zu entrichten. In den nächsten Wochen kann mit einer fühlbaren Bereicherung des Marktes an HJ.-Kleidung gerechnet werden.
HVicktiKe» >i» KiirLv
Wie das OKH. mitteilt, wird mit Wirkung vom 1. März 1913 im Heer die Unterof- fizierlaufbahn mit viereinhalbjähriger Dienstzeit wieder eingeführt. Diese Laufbahn besteht neben der mit zwölfjähriger Verpflichtung. Nähere Auskunft erteilt das nächste Wehrbezirkskommando, für Soldaten der Disziplinarvorgesetzte.
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Der ReichserziehungSminister hat angeordnet, daß den nach bestandener- Lehrabschlußprüfung vorzeitig aus der Berufsschule zu
K Kreisjugendwartin
Betreuung -er Heranwachsenden fugend -
Bei den Bestrebungen, die deutsche Landjugend ihrem natürlichen Beruf zu erhalten, sind das Vorbild, seine Wirkungen und Ein- flußmoglichkeiten von besonderer Bedeutung. Nach dem Willen des Neichsbauernftthrers soll sich diesen Ausgaben die Kreisjugend- wartin widmen. Sie soll dem Lebensalter der in Ausbildung stehenden weiblichen Landjugend nicht zu lern stehen, weshalb ihre Dienstzeit auf fünf his sechs Jahre beschränkt wird. Zugleich soll sie aber eine Persönlichkeit ihres Lebenskreises sein, weil sie nur dann den vielen verantwortungsvollen Aufgaben gewachsen ist. Die Kreisjugendwartin muß die Landwirtschaftsprüfung bestanden »nd eine Landwirtschaftsschule besucht sowie sich als BDM.-Führerin bewährt haben.
Im Vordergrund ihres Pflichtenkreises steht der vom Idealismus der künftigen Bäuerin durchdrungene Einsatz für die innere Gewinnung des Nachwuchses. Es kommt hierbei viel auf eine frische mid einleuchtende Ueberzen- ft an.
entlassenden Berufsschülern ein Abgangszeugnis»» erteilen ist. Der Grund der vorzeitigen Ennasfung ist darin anzugeben.
Jeder verantwortungsbewußte Biehbe- ftyer hat bei der Bekämpfung der Maulund Klauenseuche tatkräftig mitzuhelfen. Absichtliche oder fahrlässige Verfehlungen auf diesem Gebiete werden streng bestraft.
An die Hausfrauen ergeht erneut die dringende Mahnung, darauf besorgt zu sein, daß in die Futtere im er für das EHW. keine
wer-
einlenchtende Üeberzen-
. Die in sich selbst gefestigte
reisfugendwartm wird durch verständnisvolles Einftthlen Unsichere stärken. Zweifel beseitigen und Aufklärung darüber verbreiten können, wie günstig sich die ländlichen Aufstregsausfichten für heimatverbun- bcne und aufgeweckte ;unge Menschen gestalten.
Glasscherben, Nägel usw. hineingeworfen t den da dadurch große Schäden entstehen.
In Anlehnung an die Einschränkungen des Feldpostdienstes nach dem Osten werden vorübergehend Postsendungen im Gewicht von über 100 Gramm in der Richtung nach der Ukraine nicht angenommen.
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In der Samstag-Nachmittagsziehung der Reichslotterie sielen drei Gewinne von je 50 000 Mark auf die Nummer 195302.
Oer Rundfunk am Montag
Zleichsvrograniin: 15 bis 16 Ubr: Klassische Sied- u»i> Kammermusik: 16 bis 17 Ubr: Unterhalliiiiaß- musik: IS bis 18.16 Ubr: Wcbrmachtsvortrag: Unser Heer: 20.15 bis 22 Uhr: „Kür jeden etwaS". — Dextschlandsexscr: 17.15 bis 18.S0 Ubr: Von BrabmS bis Paul Gracner: 20.15 bis 20.15 Ubr: Krabners Rilbelm-Busch-Suite: 20.15 bis 22 Ubr: Bruckners vierte Svmvbonie.
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Nagold. In einer großen öffentlichen Kundgebung der NSDAP, sprachen am Samstagabend Kreisleiter Baetzner und Ministerialrat Prof. Dr. Stähle im Löwen-Saal zur- Einwohnerschaft der Stadt.
Altensteig. Den 80. Geburtstag beging hier Louis Moser fr. im Kreise seiner Angehörigen. Aus kleinen Anfängen hat der Jubilar seine Sohllederaerberei 1908 vom Walkenwcg ins geräumige Forsthaus verlegt und zu ihrer jetzigen Größe geführt. Seine beiden Söhne führen heute das Geschäft in seinem Hinne weiter.
u-i§. Horb. Auch in diesem Jahre haben die Bauern des Kreises Horb mit einer Agrar- spcnde in Höhe von 19 876,15 Mark den Willen kundgetan, für das Kriegswinterhilfswerk des deutschen Volkes ihren Beitrag nach besten Kräften zu leisten.
Sindelfingen. Unter Beibehaltung der bisherigen Steuerhebesätze schließt der Haushalt s p l a n der Stadt Sindelfingen für das Jahr 1912 in Einnahmen und Ausgaben mit 2,126 Millionen Mark ausgeglichen ab. Für dringende Aufgaben nach dem Kriege konnten wieder Rückstellungen gemacht werden. Auch die Schuldentilgung machte weitere Fortschritte.
Renningen. Im Stall eines hiesigen Bauern Wurde ein 186 Pfund schweres Kalb geboren, dessen Körpergröße und Knochenbau ungewöhnlich stark entwickelt waren. Das abnorme Kalb, ein Koloß seiner Art, kam tot zur Welt. Die Kuh mußte notgcschlachtet werden.
im ländlichen Einsatz
Förderung des dörflichen Gemeinschaftslebens
Die Kreisjugendwartin ist auch die geeignete Persönlichkeit, mit den Hausarbeits- und Hauswirtschaftslehrlingen sowie deren Eltern Fühlung »u halten, anregende Lehrfahr- ren mit ihnen zu unternehmen und sie in arbeitsarmen Monaten zu Freizeltlagern zusammenzufassen. Aufmerksam verfolgt siedle Entwicklung ihrer Schutzbefohlenen von der feierlichen Lehrlingsverpflichtung an, deren Würdiger Verlauf ihr anvertraut wird, bis zur Prüfung und Freisprechung. Außerdem führt die Kreisjugendwartin Ausbildungsgänge für die Führerinnen der BDM.-Ar- beitsgemeinschaft durch, die der bäuerlichen Berufsertüchtigung und Lebensgestaltnng dienen. Sie kümmert sich um den dörflichen Gemeinschaftsdienst der Mädel vom Bauerngarten angefangen bis zum hilfreichen Kriegseinsatz für die Frauen und Kinder der Frontkämpfer. Der Arbeitskreis der Kreisjugendwartin umspannt im Zusammenhang damit auch die Anleitung zu alledem, was das Dorfleben anziehender und anheimelnder macht, zur gemeinsamen Pflege der Leibesübungen. Ausgestaltung von Dorfabenden, Abteilung für überlieferte Handfertigkeiten usw. Jeder Kreisjugendwartin ist die weibliche Jugend von etwa 60 bis 100 Dörfern anvertraut.
Keine Bäuerin darf allein sein
Nachbarschaftshilfe ist Ehrensache
Im Winter, wenn kaum das Getreide vollends ansgedroschen und abgeliefert ist, wird in den Scheunen und Kellern, in Stallungen, Vorratsräumen und sonstigen Betriebsanlagen nach dem Rechten gesehen. Jetzt müssen aber auch schon die zu treffenden Maßnahmen zur 4. Kricgserzeugungsschlacht sorgfältig überprüft oder vorbereitet und teilweise schon getroffen werden, wie z. B. die Herrichtung und Bereitstellung des Frühjahrssaatgutes.
Wo der Betricbsführer nicht znm Heeresdienst eingezogen ist, lassen sich diese Aufgaben ohne besondere Schwierigkeiten lösen. Dort aber, wo der Bauer mit der Waffe in der Hand seiner Pflicht gegenüber Volk und Vaterland nachkommt, wo die Bäuerin alkin dasteht und auf Kriegsgefangene und fremde Arbeitskräfte angewiesen ist. da muß wieder die selbstlose Hilfe der Nachbarschaft kameradschaftlich emgreifen, damit nichts vernachlässigt oder gar unterlassen wird, was unsere Erzeugungsschlacht fördert, Es darf in diesem Jahr nirgends ein landwirtschastluher Betrieb i« seinen Leistungen zurüMlriben^ Wed« im
Biehstall, noch auf Acker und Wiese. Schon bei der Aufstellung des Anbau- und Düngeplanes und der Berechnung des Futterplancs soll ein wirklich erfahrener Nachbar die betriebsführende Bäuerin beraten. Auch für eine sofortige tatkräftige Hilfe kann man d^s Dankes gewiß sein; jedenfalls hat man seiner selbstverständlichen Pflicht unseren Soldaten und der Kampfgemeinschaft des deutschen Volkes gegenüber genügt. Meistens aber werden die allein wirtschaftenden Bauersfrauen und ihre Männer draußen an der Front froh sein und in ihrem Glauben an Misere Schicksalsgemeinschaft gestärkt, wenn ihre Höfe und ihre Familien in treuer Obhut der Nachbarn sind.
In Notzeiten trat eine solche Verbundenheit von jeher schon im Frieden in unseren Dörfern in Erscheinung, wenn es angebracht war, oder ein Unglück den «nd jenen bedrohte, oder wenn gar eine Katastrophe über das Dorf hereinbrach. In diesem Ringen um Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes aber muß jedermann in der Heimat alles in der Nachbarschaftshilfe einsetzen, damit aus unserer Landwirtschaft trotz aller kriegsbedingten Erschwer- nifse und Mangel Höchstleistungen für den d»«g hrransgeholt werden.
füllt VMÜMlIlsM
Roman von Maria Obertin. )
>27-Fortsetzung, '
Er zeigt« dem Wirt da« an di« National bank gerichtete Schreiben. Stockend la» Bobs! — „und daß diese Summe dann sogleich »g Ihrer Verfügung ist —" beendete er kopsschtttl telnd.
Aufatmend steckte Kordon dar Schreiben wies der ein. >
„Da hast du wohl ein großes Ding gedreht?^ „Ehrliche Arbeit"^, lachte Kordon.
Der Wirt zuckte zweifelnd die Achsel«. Darj an glaubte er nun nicht. Dann sah er seufzen« dem K»pitän nach, der hocherhobenen Haupl tes die Kneipe Srrließ.
Er sah mit schmerzlich gerunzelter Stirn in die Ladenkasse, die genau zwei Dollar Inhalt aufwies. —
Und so kam es. daß der kleine Flaschenspülei Pit noch eine Riesenmaulschelle bekam. Diesi mal ganz ohne Grund. Denn er hatte wedSsl etwas zerschlagen, noch war er mit seinen« braunen Finger an die Mixed Pickels gegan- gen, wie sonst. >
Er war das unglückliche Opfer, da« ditz Freude des einen und den Aerger des ander»' büßen mußte. Es ist eben nichts vollkommen» in der Welt. i
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Thea Korff trat in den Karts». >
„War nicht der Briefbote hier?"
Meta Dirksen hob den Kopf von der Hands arbeit und sah an ihr vorbei. Sie lächelte: Zum ersten Mal nach langer Zeit wieder.
„Nein, nein, Kind, du hast dich getäuscht"
V/snn alles spart,
clartst Du nickt prassen, innüt (-las nncl Ltrorn äsr Rüstung lassen!
Nachdenklich ging Thea ins Haus zurück. Wie seltsam das alles war. Meta so verändert l - Auf einmal heiter, ruhig, ausgeglichen. Dan» aber wieder unruhig, ja regelrecht etwas auft, geregt! Sie hatte doch den alten Briefträger ' Sievers deutlich erkannt Weshalb sagte ihr denn Meta nichts davon?
Sie ging zum Fenster und blickte hinaus- Richtig! Da hielt doch Meta schon wieder ^-4 genau wie vor drei Tagen — einen Brief i« der Hand, ja, ihre scharfen Augen erkannte» es deutlich, es war ein Eilbrief.
Es wollte etwas wie Verstimmung über st« kommen. Was war nur geschehen? Weshalb sprach Meta mit ihr-nicht davon? Hatte sie diese Heimlichtuerei verdient?
Dann schüttelte sie die Gedanken ab. Neii» es war unrecht von ihr. Was gingen sie Met^ Dirksens Geheimnisse an?
Sie setzte sich wieder an den Arbeitstisch liitz Zimnier des Hausherrn. Eine leichte, freudig» Röte lag in ihrem Gesicht, als sie einen Briefs überlas.
Die Drucklegung von Hermann Arobus Werl war beendet. In den nächsten Tagen sollte» die Bücher in die Welt hinausgehen.
Ihre Augen wurden feucht, als sie zu dein großen Bild des Verlorenen aufsah. das ihck gegenüber an der Wand hing. Gewaltsam löst« sie sich endlich aus den quälenden schmerzende»! Gedanke».
Am Abendbrottisch waren Leide Frauen stili ler und nachdenklicher als sonst.
Ruhig saßen sie dann noch ei» paar Stunde» im Freien und ließen ihre Gedanken in de» sinkenden Sommeraoend hinausflattern.
„Kommst du noch mit zu mir herauf, Thea?'' Meta Dirksen fragte es bittend vor ihre» Schlafzimmertiir. „Ich möchte dir noch etwa« zeigen."
Thea nickte stumm und folgte der Aelteren t» ihren Schlafraum.
„Setz dich doch einen Augenblick, Kind", meinte sie liebenswürdig, fast heiter.
Wieder sah Thea Korff die Frau erstaunt an. etwas wie Bitterkeit wollte in ihr Herz kommen. Hatte sie so schnell vergessen? Dann sah sie in die klaren Auge» der Frau und schüttelte den Gedanken ab. ^
„Was soll ich sehen?"
„Etwas Schönes, was ich dir schenken will!" -
Meta Dirksen ging an den Schrank und holte eine schwere, silberbeschlagene kleine Truhe heraus.
Sie öffnete sie. Auf dem dunkelroten Saint schimmerte eine schwere, kostbare Perlenkette, oeren schimmernder, rosiger Glanz fast blendete. Thea sah die Freundin fassungslos an.
„Nimm die Kette, bitte! Ich möchte so gern» daß du sie trägst!">
Thea schüttelte abwehrend den Kopf. „Nein, diesen kostbaren Schmuck kann ich doch nicht von dir annrhmen."
Sie runzelte die Stirn. „Und überhaupt, ich will keinen Schmuck mehr tragen, das ist doch ein Vrautschmuck —
„Ja, ein Brautschmuck — er war auch der meine. Nimm ihn, bitte, Kindchen! Und trage ihn. Trage ihn morgen. Willst du? ' Er muß herrlich aussehen aus deinem schwarzen Kleid —
Mit großen, erstaunten Augen sah Thea die Freundin an. Dann furchte sie ihre Stirn.
„Aber versteh mich doch! Ich kann und mag keinen Schmuck trageil, mag mich nicht fchmuk« ken, jetzt —Ihre Stimme brach, sie wandte sich ab. Wieder lächelte Meta Dirksen, ein liebes, mütterliches Lächeln.
„Und wenn es wirklich «in Opfer ist, dltsen ' Schmuck ein paar Stunden zu tragen, würdest dn mir nicht di« Bitte erfüllen —? Wenn d» thn nur morgen trage» wolltest —.i .. . >'