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56ste8. Es schmerzt ihn, sich von ihr zu trennen.
57stes. Sie will durchaus nicht mehr länger als einzelne Person mir ihm leben.
58stes. Das Zipperlein und eine Menge anderer Ucbcl plagen ihn.
59stes. Es suhlt sich sehr krank, laßt sie vor sein Bette kommen und will sie hcirathen.
60stes. Es wird schnell mit ihm schlimmer; er macht sein Testament, setzt sie zu seiner Erbin ein, und verläßt die Welt.
Verschiedenes.
-sch Wenn Jemand Jemande» weiß, der im Sinne dat, bald zu sterben, gegenwärtig aber noch ärztliche Zeugnisse der Gesundheit aufzubringen im Stande ist, so melde er sich in Bälde, damit derjenige, welcher die große Stcrbeanlagc dat, so thcucr als möglich vorher in die Lcbensvcrsichcrungs- anstalt eingeschrieben werde. — Also lautet eine Annonce in einem Localblatte.
-f-j- Die Kurden haben einen andern Begriffvon weiblicher Schönheit als wir, denn sie preisen wie die Türken nur die Wohlbeieibtheit, die sie für de» höchsten Grad der Schönheit halten. Die Frauen wetteifern deßhalb, im Gegensatz gegen die Unsrigen, die sich so schlank als möglich schnüren, — so dick als möglich zu werden, und essen darum besonders Süßigkeiten (Essig macht gar mager und blaß), getrocknete und eingemachte Früchte, Manna, das schon den Israeliten wohl that, und mehrere Gewächse, die zu Pulver gerieben werden. Ein kurdischer Häuptling beschrieb einem reisenden Engländer seine Braut als die Farbe von tausend Blumen, ihren Reiz gleich dem Duft des Rosenöls, und setzte entzückt hinzu: „sic ist so dick wie ein Elephan t." — Ein Gürtel zur Bestimmung der Stärke ist hier nicht nöthig. Dagegen befand sich in dem Serail eines persischen Schachs ein solcher Gürtel und einer der Aufseher des Harems halte die Pflicht, von Zeit zu Zeit die schönen Formen der Frauen im Harem mit diesem Gürtel zu messen, und wenn eine über das Maß stark geworden war, so wurde sie auf schmale Kost gesetzt. Ich empfehle diesen Gürtel viele» meiner Landsmännincn dagegen das Manna und die andern starkmachenden Speisen noch Mehreren.
-j-s- Die beiden Löwen des St IamestheaterS in London sind vor wenig Tagen gestorben. Der zweite der schönste Löwe in Europa — die in Afrika kennt man noch nicht so genau — brach, als er seinen Gefährten vermißte, in ein klägliches Brüllen aus, verweigerte jede Nahrung, und alle Mittel, ihn zu
retten, waren vergeblich. Das arme Thier leckte die Hand seines WobltbäterS, um ihm seinen Dank zu bezeugen. Der Verlust wird auf 1200» st. geschätzt.
I» Nürnberg hatte eine Hündin 5 Junge geworfen, das ist nun anderwärts auch schon geschehen, aber eines der Jungen hatte bei einer weißen Haut hellgrüne Haare. Das Thierchcn welches bald starb, wurde ausgestopft.
In Paris arbeiten die Leute am Sonntag wie am Werktag. Sie meinen, jeden Tag hätte Gott gleich erschaffe». Solche Gottlosigkeit lassen wir in Deutschland nicht auskommen, im Gegen, theil, wir halten neben Sen Sonntagen auch noch an den Feiertagen fest, und öfters laufen sie sogar am Werktag von der angewiesenen Arbeit fort.
ss-s Der König von Hanover hat seinen jetzigen und zukünftigen llnterthancn verboten, die Universität Tübingen zu besuchen. Uebrigens bringt dieses Verbot dem Schwabcnlande keine Schande, sondern ist ein Beweis, daß man im Auslände von der württembergischcn Freisinnigkeit »och Etwas hält.
-s-f- Der erste April hat seine Tücken auch in Württemberg auSgeübt. Es war an diesem Tage, da fuhren mehrere Gefährte in Ulm an. „Wann kommt cs? Wo ist der Landungsplatz ?" riefen voll Begierde die Aussteigenden. Die liebe» Leute hofften auf das Dampfschiff Allein als sic in den Kalender sahen und erkannten, daß der erste April scy, da wußten sie, daß man ihnen einen Bären aufgcbun- den hatte. Das Dampfschiff kommt erst am.crstenMai.
-f-j- In Prag sollen dem Vernehmen nach sämtliche zurückgelassene Uniformen Skrzyncckl's confiS- cirt worden scyn, und zwar, wie man sich ausdrückt: „Jur größeren Sicherheit." Wahrscheinlich zur größeren Sicherheit Europas. In Prag cnrsirt gegenwärtig eine Redensart: „Einen Paß s la Skrzynecki" nehmen, gleichbedeutend als einfach — durchgehen, adfahren, durch die Lappen gehen. Mad. Skrzynecki hat sich bereits einen bequemen Reisewagen in Wien angekaufr, um ihrem Gemahl zu folgen. Man wird noch die Wagenräder dieses Wagens recht tüchtig cinschmieren, damit Madame recht schnell weiter kommt.
ss-j- In München soll nächstens nun auch eia Runkelrübenblatt gegründet werden, da eine Thee- zeitung bereits existirt. Auch Cigarrenblätter werden aufkomme», ohne aus der Havanna- verschrieben zu seyn.
— In dem Dorfe Quintinia (Dep. Dordogne) feiert« man in diesen Tagen eine Hochzeits; die Gäste waren, wie gewöhnlich mit Flinten und Pistole»