745 —'
Hammelfleisch — . ! » z i . 8 kr.
Kalbfleisch — ... kr.
Schweinefleisch mit Speck ...... y kr.
— — — ohne Speck.6 kr.
Nagold. Brvd-Taxe. Kernenbrvd 4 Pfund . . , . iZ kr.
r Kreuzerdrod ... - Leih.
In Altenstakg,
den 8. Dezbr. 1633 .
Dinkel neuer l — 6fl. 86kr. üfl. 2okr. 6fl. —kr.
Verkauft wurden . . 73 Schfl. 0 Sri.
Haber l — —fl. —kr. 4fl. Zskr.-fl. —kr.
Verkauft wurden . . iZ Schfl. 0 Sri.
Gersten 1 — —fl. —kr.iofl. -I2kc.—fl. —kr.
Verkauft wurden ... Z Schfl- 0 Sri. Roggen 1 — —fl. —kr.tZfl. —kr.—fl. —kr.
Verkauft wurden . . 2 Schfl. 0 Sri.
Kernen i — I6fl. —kr.i 5 fl. —kr.—fl. —kr.
Verkauft wurden . . i 7 Schfl. 0 Sri.
S P i e l e r g l ü ck.
Eine Erzählung.
(Fortsetzung.)
Der Alte verlor — verlor einen Satz nach dem andern, aber je höher sein Verlust stieg, desto mehr freuten sich die andern Spieler. Ja, als der Alte, der seine Satze immerfort doublirte, einmal fünfhundert LouiS'dor auf eine Karte gesetzt, und diese in demselben Augenblick umschlug, rief Einer laut lachend. Glück zu, Signor Vertua, Glück zu. verliert den Muth nicht, setzt immerhin weiter fort, Ihr seht mir so aus, als würdet Ihr doch noch am Ende die Bank sprengen durch ungeheuer» Gewinnst!
Der Alte warf einen Basiliskenblick auf den Spötter, und rannte schnell von dannen, aber nur um in einer halben Stunde wiederzukehren, die Taschen mit Gold gefüllt. In der letzten Taille mußte der Alte auf- hören, da er wiederum alles Gold verspielt, bas er zur Stelle gebracht.
Dem Chevalier, der, aller Verruchtheit stine» Treibens unerachtet, doch auf einen gewissen Anstand hielt, der bei seiner Bank beobachtet werden mußte, hatte der Hohn, die Verachtung, womit man den Alten be- handelt, >m höchsten Grad mißfallen. Grund genug nach beendetem Spiel, als der Alte
sich entfernt hatte, darüber jenen Sprötte so wie ein Paar andere Spieler, deren verächtliches Betragen gegen den Alten am mehr- sten ausgefallen, und die, vom Chevalier dazu ausgefordert, noch da geblieben, sehr ernstlich zur Rede zu stellen.
Ei ries der Eine Ihr kennt den alten FrannceSco Vertua nicht, Chevalier! sonst würdet Ihr Euch über uns und unser Betragen gar nicht beklagen vielmehr ganz und gar gut heißen. Erfahrt, daß dieser Der- tua, Neapolitaner von Geburt, seit fünfzehn Jahren in Paris, der niedrigste, schmutzigste, bösartigste Geizhals und Wucherer ist. den eö geben mag. Jede» menschliche Gefühl ist ihm fremd, er könnte seinen eigenen Bruder im TodcSkampf sich zu seinen Füßen krümmen sehen, und vergebens würde eS bleiben, ihm, wenn auch dadurch der Bruder gerettet werden könnte, auch nur einen einzigen LouiS- d'vr entlocken zu wollen. Die Flüche und Verwünschungen einer Menge Menschen, ja ganzer Familien, die durch seine satanische Spekulation ins tiefste Verderben gestürzt wurden, lasten schwer auf ihm. Er ist bitter gehaßt von Allen, die ihn kennen; jeder wünscht, das die Rache für alles Böse, da» rr that, ihn erfassen, und sein schuldbeflecktes Leben enden möge. Gespielt hat er, wenigstens so lange er in Paris ist. niemals, und Ihr dürft euch nach alle dem über da» tiefe Erstaunen gar nicht wundern, in da» wir geriethen, als der alte Geizhals an den Spieltisch trat. Eben so mußten wir un» wohl über seinen bedeutenden Verlust freuen, den arg, ganz arg, würde c« doch gewesen sein, wenn das Glück den Bösewicht begünstigt hätte. Es ist nur zu gewiß, daß der Reichthum Eurer Bank, Chevalier! den alten Thoren verblendet hat. Er gedachte Euch zu rupfen, und Verlor, selbst die Federn. Unbegreiflich bleibt cS mir aber doch, wie Vertu«, dem eigentlichen Charakter de» Geizhalses entgegen, sich entschließen konnte zu solch hohem Spiel. Nun! er wird wohl nicht wieder kommen, wir sind ihn los!
Diese Vermuthung traf jedoch keineswegs ein, denn schon in der folgenden Nacht stand Vertua wiederum an der Bank des Chevaliers, und setzte, und verlor viel bedeutender als gestern. Dabei blieb er ruhig, ja er