allen Gegenden in hie Hauptstadt. Die Schuhen von Passcier waüfahrteteu erst an Hofers Standbild und ihr Hauptmann, Hofers Schwiegersohn, legte dessen Hut, den er trug, an den Stufen des Denkmals nieder und schwur mit seinen Gefährten Treue dem Landesvatcr. Leider stürtzte in Hall ein Haus zusammen und begrub 20 Personen, worunter sich 13 Schützen befanden.
Die schlimmsten Politiker in Berlin zur Zeit der hohen Gaste wa en, wie man hört, die Postillone. Wenn sie im besten Zeuge von den Stationen zurückritten, schätzten sie auf eine bedenkliche liberale Weise nicht Staat gegen Staat und Kriegsmacht gegen Kriegsmacht, sondern die hohen Herrschaften selbst und zwar nach den gegebenen Trinkgeldern ab. Sie rügten den Fürsten von — und wieder den Fürsten von —, die ihnen nur Thaler gegeben, und waren mit dem Kaiser zufrieden, der auf jeder Station statt der Thaler Ducatcn gab. So geht's den großen Herren also auch, wic's meinem Vetter gicng, der für uns beide zwei Kreuzer Fuhrgcld gab, und dem der Fuhrmann aus der Hand in's Gesicht schaute und nicht dankte. Nur daß die großen Herren es nicht so auf der Stelle merken und höchstens erst ans der Zeitung, weil sie ihre Chatoullicrs haben, das heißt, Leute, die an ihrer Statt den Beutel ziehen und die Kreuzer umwenden.
Auf der Pariser Eisenbahn nach St. Germain sind die Wagen, die hin- und zu- rückfahrcn, wieder zusammengcstoßcn und haben großes Unglück angcrichtct. Mehrere Personen, die Arme und Beine dabei gebrochen haben, liegen hart darnieder. — Auf der Brüsseler Bahn hat sich ein ähnlicher Unglücksfall ereignet, und auf der Leipziger ist eine Röhre an der Locomotive Windsbraut zersprungen, daß man zu Hülfe kommen mußte um größeren Schaden zu verhüten.
Der Freudcnschuß, mit dem man MN 3. August auf dem Ncnenkirchcr Eisenwerk bei Trier den König ehren wollte, hat mehrere Familien ins größte Unglück gcstürht. Mit dem Abfcucrn des Böllers flog auch der dabei stehende Pulvcrvorrath in die Luft und nahm 6 Menschen das Leben. Vom siebenten, der kaum noch reden konnte und ebenfalls schreck
lich zugerichtct war, vernahm man die Aussage, daß das ganze Unglück wahrscheinlich durch einen Tabacksfunkcn herbeigcführt worden scy, der einem Rauchenden aus der Pfeife in den Pulvcrvorrath geflogen scy. Muß denn auch überall die Pfeife dabei seyn?
Nun sag Einer noch, daß die Juristen keine guten Christen scyen. In Berlin glaubte neuerdings einer so sehr an den Messias, daß er sich selbst dafür hielt, der andere, ein Graf v. G. legte das Landrccht weg und gicng nach Bayern in ein Kloster.
Mit dem Teufel ist nicht zu spaßen, auch mit der bloßen Larve desselben nicht. In Warschau spiclren vier Kinder ans dem Speicher eines Schauspielhauses. Ein anderer Knabe hatte eine Tcufelsmaske aufgcfunden und kam, die Viere fürchten zu machen. Sie flohen in der Angst auf eine Dachrinne. Die Rinne brach, und die Kinder stürzten hinab. Zwei blieben auf der Stelle todt.
Die Welt wird immer wohlrcdender und höflicher, sogar gegen die Ochsen. Wahrend in manchen Gegenden das Rindvieh die M a u l- und Klauenseuche hat, Habens die Zeitungen viel feiner ausgcdrückt und von der Mund- scuche geschrieben. Run Mund oder Maul, unfern Ochsen ist's gleich, Wohl aber gicbts böse und lose Mäuler, die cs sehr übel nehmen würden, wenn man ihnen das Ehren- prädicat Mund schriftlich oder mündlich verweigern wollte.
Der Lohnkutscher.
(Fortsetzung.)
„Ich willige ein," antwortete Hypolit, dem der junge Mann großes Jnterrcsse cinflößte; „aber er muß mir folgende Worte unterschreiben: Ich bekenne den Er-Lieutcnant der Husaren, Hypolit Vaillant, welcher jetzt Lohn- kttscher ist, als einen Hanswurst behandelt zu haben, und thue ihm deßwegcn Abbitte."
„Das werd' ich nie unterzeichnen," sagte St. Marc stolz; „ich bedaurc, mich getäuscht zu haben, und erkenne in dem Kutscher Hypolit einen herzhaften Mann; das ist Alles, was mir der Name, den ich trage, und die Stelle, die ich begleite, zu thun erlauben."