Man rechnet, daß in Amerika bloß in diesem Jahr ifiZz über roc> Menschen durch Explosion und Verbrennung der Dampfboote umgekommen sind.

In Leipzig hat ein Geldwechsler ein Wettrennen mit seinen EisenbahnAktien an­gestellt und die Wette gewonnen. ES galt die Wette, wer von ihnen am schnellsten und tiefsten falle, und obgleich die Actien von iz Prozent über Pari auf 7 Prozent unter Pari fielen, so fiel doch der Wechsler noch schneller und lieser, verlor 40.000 Thaler und machte Bankerott.

Die Herzen auf dem Thron müssen doch eine ganz andere Einrichtung haben, als unsere im Thal. Die Engländer versichern, das Herz ihrer Königin gehorche ihrem Wil­len und sie werde sich's daher reiflich und ruhig überlegen, ehe sie einen der Freier wähle; für jetzt sepen alle entlassen.

Da« innere Nepetiren. JnMün- chen ließ sich neulich ein Fremder-dessen Rock ganz ehrlich aukfah, bei einem Uhrmacher seine goldenen Uhren verlegen, wählte und handelte lange und kaufte am Ende eine alte silberne um ein Geringes. Als der Uhrma­cher seine Uhren wieder aushcben wollte, fehlte die kleinste, eine schöne goldene Da­menuhr. Der Fremde wurde heftig, daß man ihn im Verdacht habe, mußte sich aber, da eben ein GenSü'armeS vorübergieng, bis aul'S Hemd auSziehen. ES fand sich aber nichts und der Uhrmacher mußte noch Entschuldi­gungen machen. Als aber der Fremde mit Anziehen fertig war und lächelnd noch den letzten Stiefel anzog. schlug's hell in ihm sieben. Er hatte die Uhr verschluckt, und beim Bücken hatte die Magenwand an die leichte Feder gedrückt. Das innere Schlagen ist eine alte gute Einrichtung, und soll's vor­züglich hell schlagen, wenn man den letzten Stiefel auSzieht, nur geschieht's sonst nicht im Magen.

Ihr Bauern habt'» Heuer gut. Während die Vornehmen, wer weiß wie weit und wie theuer, in die Bäder fahren, habt ihr'» zu Hause ganz umsonst gehabt und brauchtet bloß auf's Feld oder in die Stadt zu gehen, um gebadet heimzu kommen. Staubbäder,

Tropfbader, Sturzbäder, für Alle«, selbst für Moor- und Schlammbäder war gesorgt. Und wem der Regen nicht genug war, durfte sich nur unter die Traufe stellen. Mit dem Brunnenlrinken habt ihr es nach dem alten Herkommen ohnehin bequemer, als die Rei­chen. Ihr trinkt nur. wie euch dürstet, jene aber müssen über'n Durst trinken. Und daS ist beim Wasser bekanntlich ungleich schwe­rer, als bei Rheinwein und Burgunder.

Aus Eisfeld, den zi. Juli. Am 20. d.M. ließen sich bei uns die Krammetsvögel hören. Diese Vögel ziehen selten vor dem October südwärts, und ihre Jungen können bis jetzt noch nicht lange das Nest verlassen haben. Wahrscheinlich ist die allzufrühe Ankunft die­ser Gäste nördlich durch Schnee verursacht worden, denn auch in hiesiger Gegend ist bis heute gänzliches Herbstwcttcr. Auch die Zippe oder Singdrossel ist schon auf dem Striche. Die Vogelsteller auf dem Thürin­ger Walde halten eS für kein guleS Zeichen» daß ihre lieben Herbst- und Wintergaste, die gebraten ein Leckerbissen zu Kartoffeln sind, sich so frühzeitig hören lassen, und meinen, daS bedeute einen baldigen Herbst und Winter.

Es wird Heuer nach dem alten Sprich­wort vom guten Schmieren Mancher noch besser fahre», als er dachte. An Del dazu wirds nicht fehlen. Der NepS ist leidlicher als es den Anschein hatte, und der Lein steht gut.

Der Kronprinz Von Bayern hat wirklich die neugierige Welt zum Besten gehabt und seinen originellen Einfall durchgeführt, wo­rüber sich besonders die Wirlhe ärgern wer­den, bei denen er unterwegs cinkehrte. Im größten Jncognito war er nach London ge­kommen. hatte die Krönungsfeierlichkeiten im Stillen mit angesehen und war nicht erkannt worden. Nachdem endlich alle fremden Fürst­lichkeiten und vermeintlichen Freier abgereist waren, ließ er sich bei der Königin melden und ist nun so glücklich sie allein zu genießen.

Zu den Festlichkeiten, welche der Kaiserin von Rußland in Kreuth bereitet werden sollen, gehört eine Bcrgbeleuchtung. Der NamenSzug der Kaiserin wird auf dem Berg, abhang in den Waid so gehauen oder ange»