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GlaueuS auf einem Muschelwagen zu, um ihm zu salutlrcn.
Bei der DermahlungSseier Heinrichs III. von Frankreich mit Margarethe von ValoiS Halle man zwei Schlösser erbaut, welche das Paradies und die Hölle versinnlichen sollten. Elfteres wurde dem Herzoge von Navarra, letzteres von dem Herzoge von Aujou ver- thridigt. Dieser wurde von dem Navarrer angegriffen und gezwungen, nebst den Sei- nigen aus dem Paradiese zu entfliehen. DaS Fest endete mit einem Feuerwerke, welches die Hölle vernichtete.
Jahre i500, als Kurfürst Johann von Sachsen zu Torgau mit der Prinzessin Sophie von Meklcnburg Beilagcr hielt, wurden l i ovo Personen g Tage hindurch auf das Beste bewirthet, und dabei 7200 Pferde ge- füttert.
Der Menschenfresser.
Ein nach DicmenSLand verwiesener Jrr- lander entfloh dort mit sieben Andern in die Wälder, und da sie nirgends Lebensmittel finden konnten, so kamen sie, nachdem sich drei von ihnen getrennt, auf den schrecklichen Gedanken, durch» Loos entscheiden zu lassen, wer von ihnen den Uebrigen zur Speise dienen sollte. Zwei von ihnen wurden auf diese Weise geschlachtet, und der Dritte, ohne ge- loset zu haben, ermordet, so daß dieser Jrr- lander nur noch mit einem einzigen Gefährten übrig blieb. Diesen erschlug er im Schlafe, und nachdem er sein Fleisch aufgezehrt, mußte er seine Zuflucht zu Gras und Wurzeln nehmen, um sein Leben zu fristen, bis er wieder eingefangen wurde. Es gelang ihm jedoch, aufs Neue zu entwischen, und wieder mit einem Gefährten. Diesen erschlug er in einem Streite, und aß von seinem Fleische. Aber plötzlich kamen ihm Gewissensbisse, er kehrte freiwillig zurück, übergab sich dem Gerichte und brachte zum Beweise seiner Grauelthat ein Stück Fleisch von dem zuletzt Ermordeten mit.
Er ist darauf gehangen worden.
Gestalt. Er sind eine Art kleiner Leiterwagen, mit Scharlachrothem Tuch bedeckt und an den Seiten mit Jaloustecn versehen. Sie heißen Cotschps oder ArabaS. In derMitt» des Wagens befinden sich Ocffnungen zum Ein- und AuSstcigen, zu dessen Behuf am Fuhrwerk eine kleine, gewöhnlich vergoldet» Leiter befestigt ist. Im Wagen selbst sind rothe Polster, worauf die Damen, mit dünnem Mouffelin (auf türkisch Mahromah) von oben bis an die Augen, und von unten herauf bis an den Mund verschleiert, der Lange nach auSgestrcckt liegen, und gewöhnlich auS langen schlanken Röhren von JaS- minholz ihr Pfeifchen rauchen. Ein Paar Ochsen ziehen dies Fuhrwerk, und der Kutscher, der außerhalb des Wagenvcrdecks sitzt, regiert mit seinem langen Stock, der einen Stachel am Ende hat, den trägen Vorspann. Bei feierlichen Gelegenheiten sind die Stiere oftmals mit Blumen bekränzt.
Nachtrag.
Nagold. Der Unterzeichnete ist -MrMNH-entschlossen seinen einspännigen ^UM^Wagen, 2 Kärren, Pflug und samt sämmtlichen Bau« rengeschirr, wie auch ein gutes ungefähr 9 Jahre altes Pferd, im öffentlichen Aufstreich an den Meistbietenden gegen haare Bezahlung, entweder im Ganzen oder theilweise, je nachdem sich Liebhaber zeigen, aus freier Hand zu verkau- fen. Die Kaufsliebhaber wollen sich am
Samstag den 11. August d. I.
Morgens 10 Uhr kn seiner Behausung einflnden.
Die Herrn Ortsvorsteher werden höf- Nchst gebeten, dieß ihren Amtsuntergebe« nen bekannt machen zu lassen.
Den 7. August 1838 .
Ernst Butz, Bäcker und Gassenwirth.
Fuhrwerk der türkischen Damen. Diese Fuhrwerke habe» eine sonderbare