-4us Stadt und Kreis Calw
Liseen enksckkossen k
Wem» die Gedanken der Heimat in diesen schweren Stunden inniger und sorgenvoller bei denen weilen, die uns mit ihren Leibern schützen, dann mutz sich die Heiinat aber auch ihrer eigenen Pflichten mehr denn je bewußt werden.
Wir stehen in einem Ringen, in dem es um unser aller Schicksal geht. Esgibtfnruns
leineHilfe.dienichtausunsselbst
kommt, uriges wird kein Wunder geschehen, das wir nicht selbst wirken. Wenn unsere Wehrmacht die scharse Spitze des deutschen Speeres »st. dann ist die Heimat sein Schaft — bricht dieser, dann ist auch jene wertlos geworden.
Mit dem Aberglauben, daß der Grotztei! unseres Volkes den Krieg gewinnen könnte, während ein kleiner Teil sich so lange totstellt, um erst »vieder nach-vollbrachter Arbeit aüfzuwachen und an den Früchten des Sieges zu nasche,», mutz aufgeräumt werden. Denn entweder gewinnen wir den Krieg alle miteinander, oder wir verlieren ihn alle miteinander.
Es ist jetzt wirklich höchste Zeit, datz die Biederen im Hintergrund, die da glauben, das alles ginge sie nichts an und es könne ibnen ia — abgesehen von den unangenehmen Einschränkungen und Unbeguemlichkeiten — eigentlich auch gar nicht viel passieren, denn unsere braven Soldaten werden das schon machen — es ist höchste Zeit, datz diese Zeitgenoffen aus ihrer Beschaulichkeit endlich aufgerüttelt werden. Gerade in der scharfen Zuspitzung der Kampf'age an der Entschei- ounasfront liegt der Schlüffe! zur totalen Mobilisation unserer nationalen Kraft und damit zum Endsteg.
Aus der Arbeit der NS.-Frauenschast
Wie schon in den vergangenen Jahren veranstaltete die Abteilung Mütterdienst iin Deutschen Frauenwerk in Calw eine Arbeitstagung, zu der die Haupt- und nebenamtlichen Lehrkräfte und die Orssabteilungsleiterinnen einberufen waren. Die Kreisabteilungsleiterin des Mütterdienstes Frl. Heilbron gab einen Rechenschaftsbericht über die Arbeit des vergangenen Jahres. In unserem ländlichen Bezirk kann die Schulungsarbeit fast nur in den Wintermvnaten durchgeführt werden. Es wurden im Kreis Calw im Jahr 1942 über 750 Frauen und Mädchen in zehntägigen Kursen geschult; es fanden Kurse über Erziehungsfra- gen, Henngestaltuiig, Säuglings- und Krankenpflege, Ncchen und Kochen statt. Neben der fachlichen Anleitung ist die politische und die menschliche Führung der Sinn unserer Arbeit.
An dieser Tagung nahmen erstmalig die Kreissachbcarbeiterinncn der NS. - Volkswohlfahrt und des Reichsnährstandes sowie die Berufsberaterin des Arbeitsamtes teil, die im Sinne einer fruchtbaren Zusammenarbeit einen kurzen Bericht über ihr Aufgabengebiet gaben.
Die Herrenberger'Chronik
Rechtsanwalt Rheinwald sprach im Berein für württ. Familie,ikundc
In der 23. Mitgliederversammlung des Vereins für württcmbcrgische Familienkunde in Stuttgart wurde festgestcllt, daß der Verein die stattliche Mitgliedcrzahl von 800 erreicht hat. Rechtsanwalt Rheinwald (Calw) hielt einen Vortrag über die Herrcnberger Chronik und ihren Verfasser, den Herrenberger Vogt Gottlieb Friedrich Hetz (1697 bis 1761). Hetz war auch ei» künstlerisch fein empfindender Mensch, der damals die heute als glücklich empfundene Lösung des Umbaues des dortige» Turmes der Stiftskirche geleitet hat.
Sonderstempel zum 3V. Januar
Am 30. Januar führt eine Reihe von Postämtern Sonderstempel mit der Inschrift ^Führer befiehl — wir folgen Dir!" .10 Jahre Machtübernahme" nud der Abbildung eines Hakenkreuzes. Diese Postämter — Berlin L2.
7, IV 9. Berlin-Charlottenburg 2. München 1 und 2. Nürnberg 2, Wien l, 10 und 56 und Graz l geben am 30. und 31. Januar die Sondermarke zum Tag der nationalen Erhebung sowie andere Zuschlagmnrken ab und führen Gefälligkeitsstempelungen aus. Schriftliche Abstempelungsanträge erledigen die Sonderstempelstelle des Postamts Berlin- Charlottenburg 9, ferner die Postämter München 2, Wien 1, Nürnberg 2 und Graz 1 je für den am Ort geführten Sonderstempel.
Die NSB.-Kindergartenhelferin
Aus natürlicher mütterlicher Empfindung heraus hat fast jedes junge Mädchen den Wunsch, Pch mit Kindern zu beschäftigen und sie irgendwie betreuen zu können. Mit einem ihrer sozialen Frauenberufe, der Kindergärtnerin, gibt die NS.-Volkswohlfahrt solchen Mädchen die Möglichkeit, diesen Wunsch zunächst einmal als Kindergartenhelferin zu erfüllen.
Die Helferin in einem NSV.-Kindergarten untersteht der Kindergartenleiterin und stellt ihre volle Kraft in den Dienst der NSV. und damit in den Dienst an der deutschen Jugend. Sie lernt im Tagcslauf eines Kindergartens m der rechten Weise mit Kindern umzügehen; sü spielt, singt und bastelt mit den Kleinen oder erzählt ihnen einmal Märchen. Sie soll ober auch der Kindergartenleiterin in der Hauswirtschaft und allen anfallenden Arbeiten, die der Kindergartenbetrieb mit sich bringt, zur Hand gehen und ist mit verantwortlich für Ordnung, Sauberkeit und Ausgestaltung in
den Kindergartenräumen. Kerner kann die Helferin die Kindergartenleiterin bei ihren Hausbesuchen begleiten und wird dadurch Einblick in die gesamte Betreuungsarbeit eines NSB.-Kindergartens bekommen. Auch an der Ausgestaltung von Mütterabenden und an der Vorbereitung von Kindergartenfesten darf sich die junge Helferin beteiligen und ihre besonderen Begabungen in den Dienst der Sache stellen. Jedenfalls hat die Helferin im NSB.-Kin- dergartcn ein reiches und ihren Neigungen entsprechendes Tätigkeitsfeld und bringt mit ihren dort gesammelten praktischen Erfahrungen schon wesentliche Voraussetzungen mit für eine weitere Ausbildung zur Kinderpflegerin, Landkindergärtuerin oder Kindergartenleiterin.
Die Ausbildung genießt sie in einem der von der NSV. eingerichteten NSV.-Kindergärt- nerinnensemiuare in Buchau, Stuttgart und Tübingen oder in einer NSV.-Landkindergärt- nerinnenschule in Göppingen und Serach oder in der NSV.-Kinderpflegerinnenschule Tübingen. Die Kindergartenhelferin soll abgeschlossene Volksschulbildung oder aber die mittlere Reife der höheren Schule haben, dem BDM. angehören und körperlich und geistig gesund sein, lieber alle weiteren, hier noch nicht erörterten Fragen geben die Dienststellen der NSV. Auskunft.
Rasierklingen sorgfältig behandeln
Die Herstellung der hauchdünnen Rasierklingen ist jetzt mit der Thpenbeschrävkung unterbunden. Es kommt aber darüber hinaus darauf an, datz der Rasierer seine billige Klinge heute wieder ebenso sorgfältig behandelt wie früher die teure. Der Selbstras erer der seine Klinge nach diesem Brauch sorgfältig reinigt und abtrocknet und womöglich auch in einfacher Weise über ein Wasserglas oder notfalls über den Handballen abzieben kann verlängert wesentlich ihre Lebens- dauer. Aber auch dann wenn die so beban- delte Klinge ihre Dienste nicht mehr leistet braucht sie noch nicht weggeworsen zu werden. Der ReichsinnungSverband des Büchsenmacher- und Messerschmiedehandwerks hat es übernommen, die Wiederaufarbeisting gebrauchter Klingen durch Messerschmiede planmäßig wieder in Gang zu bringen.
Beachtet die kleine rote Büchse
den meisten
r. In ,
:n steht die kleine rote Buchse, die wir alle
haften und Gast-
Der Kreisleiter spricht morgen in Neuenbürg. Kreisleiter Bätzncr wird am Freitag abend in einer Großkundgebung der NSDAP, in Neuenbürg sprechen. Seine Ansprache in der städt. Turn- und Festhalle steht unter dem Zeitwort „Wir werden siegen, weil Adolf Hitler uns führt".
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kenne«, die Pfennigbüchse des Winterhilfswerkes. Sie steht auf dem Ladentisch an gut sichtbarer Stelle und mahnt alle Kunden und Gäste still und unauffällig. Fast alle wissen um ihre Pflicht der kleinen Büchse gegenüber, und stecken Pfennige und Groschen hinein. Aber es gibt doch noch einige, die sehen den Mahner nicht und brummen, wenn man ihnen die Büchse entgegenhält.
Sicher wissen sie nicht, welche Bewandtnis es mit dieser Büchse hat. Ans den unscheinbaren kleinen und kleinsten Beträgen, aus den Pfennigen und Groschen wird eine Mark. Aus der Mark werden bald viele Markstücke. So wächst die kleinste Gabe zu einer ansehnlichen Summe an, die der Gesunderhaltung unseres Volkes unserer Mütter und Kinder dient. Daran werden wir immer denken, wenn wir unser Scherflein in die Pienniabiichse stecken, und wir werden es jetzt gern und freudig tun.
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Die Jagdzeit für weibliches Rotwild und' Rotwildkälber beiderlei Geschlechts wurde im Jagdjahr 1912.43 bis zum 28. Februar verlängert. Die Schonsrist begann sonst bereits am 1. Februar. Die Verlängerung gilt jedoch nicht für das Hochgebirge und seine Vorberge. *
Mieter oder Pächter die gegenüber dem Vermieter oder Verpächter verpflichtet sind die Gebä udeentschuldungssteuer ganz oder teilweise zu tragen, schulden ab 1. Januar 1913 den sich nach den Verhältnisse» am 31. Dezember 1912 ergebenden Betrag der aus sie entfallenden Steuer dem Vermieter oder Verpächter als, Teil des Miet- oder Pachtzinses.
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Der Führer hat in einem im Neichsgesetz- blatt veröffentlichten Erlaß den Krankentransport für 4)en Bereich des zivilen Gesundheitswesens einheitlich dem Deutschen RotenKreuz übertragen. Bis jetzt waren mit dem Krankentransport zahlreiche Stellen befaßt, deren Tätigkeit nicht hinreichend aufeinander nbgestimmt war. Die Neuregelung gilt nicht für den Krankentransport der Wehrmacht, der Waffen-/-, der der Wehrmacht unterstellten Teile der Polizei, des Neichs- arbeitsdienstes und der Organisation Todt.
Oer Rundfunk am Oonnersiag
Nelchsvroaramm: 18 bis iS Uhr: Bunte Unter- baltuna: 16 bis 17 Ubr: Kvnzertmusik: 17.15 bis 18 Ubr: Luxemburger Unterlialtiinassendung: 18 bis IS Ubr: 1SS8 bis ISIS <ein Gang durch ein Jabr- zeünt deutsche Geschichte!: 20.18 bis 21 Ubr: Brabmß. Klavierkonzert: 21 bis 22 Ubr: Szenen aus Verdis „Don Carlos". — Deutschlands«»-«: 17.15 bis 18 Ubr: Bufoni. Liszt, Strauß: 20.18 bis 21 Ubr: Be- kannte Weisen: 21 bis "2 Uhr: Unterhaltungsmusik der Gegenwart.
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Die Härte des Krieges stellt unerbittliche Forderungen an unser Volk. Wenn jetzt aus deiner Zeitung lapidar der persönliche Appell an dich ergeht: „Bewähre dich stündlich im Schicksalskampf!" oder „Was leistest du für den Sieg?", so tut es not, recht zu begreifen, daß dies nicht irgend welche Parolen sind, über die etwa du hinweggehen dürftest, sondern daß wirklich du, du ganz Persönlich, damit gemeint bist! Der Krieg, den keiner von uns wollte und der uns allen anfgczwnngen wurde, ist zu ernst, als daß wir uns auch noch ein leeres Wort leisten könnten.
Wir haben uns doch von Anfang an keinen Illusionen über die Härte dieses Krieges hingegeben und über die Opfer, die er in mehr oder minder totalem Umfang von uns fordern würde. Wir ahnten von Anfang an, daß er, wie nie zuvor ein anderer Krieg, in unausweichlicher Konsequenz und unteilbarer Entscheidung über Sein oder Nichtseilt, über Lebe» oder Tod, über Untergang oder höchste Erfüllung entscheiden würde. Heute wissen wir es in seiner ganzen Bedeutung: Es fällt nicht nur eine allgemeine, sondern mich eine ganz persönliche Entscheidung in diesem Kriege: es geht um das ganze Volk und sein Schicksal, und es geht damit auch um dein ganz persönliches Schicksal, um Lebensglück und Zukunft der dir liebsten Menschen — deiner Frau, deines Mannes, deiner Kinder!
Darauf kommt es deshalb an, daß du, wenn die Härte des Krieges in ihren unerbittlichen Forderungen ihren Ruf an dich richtet, sic nicht nur in einer Stunde der Besinnung dir zu Herzen nimmst, sondern daß du sie im Alltag, an deinen» Arbeitsplatz, wo immer du auch stehen magst, und daß du sie in deinem Persönlichen Leben wirklich jederzeit in die Tat umsetzt! Nicht um Worte geht es mehr, sondern handeln mußt du, handeln müssen ton-
alle! Es kommt, wenn wir siegen sollen, auch auftdich an, ans die Gewissenhaftigkeit und den Eifer, »nit dem du deine Pflicht erfüllst, und darauf, was du über deine bloße Pflicht hinaus noch mehr tust, mehr leistest und opferst und daß du eine Haltung iin Reden und Handeln zeigst, die wirklich hart und stark ist.
Gewiß, anch du mußt in dieser Zeit auf manches verzichten, was dir zur lieben und angenehmen Gewohnheit geworden war, und du mußt viel von deinen persönlichen Wünschen aufgeben. Aber hier gibt es nur einen einzigen Maßstab, und das ist der Kampf des deutschen Soldaten an den Fronten, insbesondere des todesmutigen Soldaten iin Osten, der in» härtesten aller Kämpfe steht, den je Soldaten zu bestehen hatten! Er hat längst alles anfgegeben, was einmal sein persönliches Leben bedeutete. Er ist längst nichts anderes mehr als Krieger, als Kämpfer unter dem erzenen Gesetz des unerbittlichen Krieges — er kämpft nur noch und opfert nur noch, immer gewärtig und immer bereit, auch sein Leben hinzngeben.
Das ist der Maßstab für dich selbst und deinen Einsatz, der einzige Maßstab, den diese Zeit unserer größten Bewährung anerkennen kann! Anch du mußt zu deinem Teil an deinem Platz mitkämpfen für den Sieg: gib dein Bestes — und dennoch wirst du immer in der tiefen Schuld und Verpflichtung der kämpfenden Front stehen!
Daran denke immer, an diesen Maßstäben richte dein Persönliches Handeln und Verhalten aus! Dann begreifst du deine eigene Pflicht und das, was du über die Pflicht hinaus noch mehr tun kannst! Daran denke immer, dann wirst auch du immer härter werden, wie wir alle cs opfern müssen, um des Heldentums und Opfers der Front würdig zu sein und den großen Sieg iin schwersten aller Kriege zu erringen!
Oer Kriex krairelrt «leine Zanre Krakt
Kultureller Rundblick
Neuer liistorilcher Roman Georg Schmüikles. Wie wir erfahren, bat Georg Schmückte einen groben historisch»» Roman „Heinrich I V." vollendet. Ser in Kürze im Hohenstaufen-Verlag (Stuttgart! erscheinen wird.
Nach Gicbcir berufen. Dem Dozenten Dr. Frip Banr an der Universität Tübingen ist unter Ernennung zum autzerordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der Universität Gietzen der Lehrstuhl sür bürgerliches und Bersabrensrecht über- tragen worden.
Herbert Alber« dirigiert in Flore»,. Der Stuttgar- ter Generalmusikdirektor Herbert Albert dirigiert am 81. Januar eines der großen Svmvbontekonzerte des Teatro Comunale Floren, mit Werken von Calatrint. Beethoven und „DaS Heldenleben" von Richard Straub.
Goetbe-Medaille für Ministerialdirektor a. D. Dr. Presse. Der Führer bat dem Ministerialdirektor a. D. Dr.-Jngenieur e. b. Paul Presse in Berlin- Wilmersdorf aus Anlaß der Vollendung seines 78. Lebcnsjabres in Anerkennung seiner Verdienste um den deutschen Kricasfchisssbau die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verlieben.
Der Führer beglückwünschte Wilhelm Schiffer. Der Führer übersandte dem Dichter Wilhelm Schäser zu seinem 78. Geburtstage ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunschtelegramm und gedachte seines stets vom deutschen Geiste getragenen schriftstellerischen Schaffens.
Karlsruhe rehabilitiert sich. Das Badische StaatS- tbeater Karlsruhe bringt am 80. Januar das Schauspiel „Vaterland" von Emil Straub tn einer völlig neue» Einstudierung heraus. Das Werk erlebte 1828 in Karlsruhe seine Uraufführung, mußte aber auf das Betreiben liberaler und marxistischer Kreise vom Sviclvlan abgefetzt werden.
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Roman von Maria Oberlin. >3. Forlletzmig,
»Ja. Ich habe eine Zusammenkunft mit befreundeten Forschern und Bergsteigern. Wir planen eine Hochgebirgsexpedition in Indien."
„Ihr Leben ist eigentlich beneidenswert", kam die Stimme der Frau aus dem hereinbrechenden Dunkel.
Dr. Frobus hatte sich einen Liegestuhl hcr- angezogeen und setzte sich neben sie.
„Finden Sie Entbehrungen. Mühen und Kämpfe beneidenswert?"
Thea Korff schwieg einen Augenblick nachdenklich. Dann aber sagte sie:
„Ich finde ein Leben reich und beneidenswert, das ausgefüllt mit Kämpfen um ein großes Ziel ist. Mir erscheint Ihr Leben jedenfalls beneidenswert —
„Sie haben recht", sagte er nach kurzer Stille. „Ich bin auch dankbar für die Lebensaufgabe, die mir das Schicksal gestellt hat, und die ich nach be's^'i -n erfüllen ff-»-."
Vor Thea Korrfs geistigem Auge tauhte ein Bild auf: Leo Bürger im Frack, «leqcnt, charmiernd, sarkastisch, hcrzenskühl, bald leidenschaftlich verliebt, bald herrschsüchtig und eigenwillig.
Sie fröstelte.
Fester hüllte sie sich in den wärmenden P elz.
„Es wird kühl", sagte sie tonlos. „Ich null gehen."
Frobus schloß sich ihr an.
„Morgen bringen Sie mir Ihr neues Buch, ja?", sagte sie abschiednehmend.
Er nickte freundlich. „Gern", meinte er herzlich. „Aber Sie werden mir offen darüber Ihre Meinung sagen?"
„Gewiß, wenn Ihnen mein Urteil wirklich etwas bedeutet?"
dkack 10 IHir erst
ivlrä Staub yssauyt, äissslbs 2sit
rum Lücssln tauest!
„O ja! Sehr viel!" Sie fühlte, daß es Wahrheit war, was er sprach.
In ihrer Kabine angekommen, vermißte sie ihr Armband. Ob sie es im Speisesaal liegen gelaqen hatte oder auf Deck? S'e ging in den Speijesaal und sah in dem «Sessel nach, »n dem sie gesessen. Richtig! Die qlitzerude Goldspange hatte sich schon zwischen Sesfelromd und Sitz geklemmt. Mit einiger Mühe gelang es ihr, den «Schmuck herauszuholen. Erleichtert atmete sie auf; das Armband war noch uin Geschenk ihres verstorbenen Vaters, sie hätte es ungern vermißt.
Als sie zurllckkam, kam sie am Festsaal lies Schiffes vorbei; die Türen waren weit gccisf- net, und das bunte, glänzende Bild einer eie- ganten Abendgesellschaft war so fesselnd, daß sie einen Augenblick stehen blieb. Eine n; ze-
wöhnlich stark o.-'^minl-'c D. i-' - -
Schmuck fiel ihr besonders auf. In dem rot« blond gefärbten Haar sprühte ein Diadem.
Nun erkannte sie auch den Tänzer der auffallenden Frau — ihren Verlobten. Er schien die Dame gut zu kennen. Bei einer Wendung sah sie das Gesicht der Frau — es war Mabe» Bonnard, die als exzentrisch und bizarr bekannte Frau eines amerikanischen Millionärs; Leo Bürger sprach lebhaft und eindringlich auf sie ein: sie lachte dazu, ein Helles, kaltes, klirrendes Lachen, das weh tat. Selbst in den blitzenden Perlenzähnen der Amerikanerin sprühte es von Brillanten; die letzte verrückte Mode von 1912 war eine Zahnplombs aus einem glitzernden Brillanten an Stelle des „plebejischen" Goldes.
Einen Augenblick sah Thea dem Paar mit starrem Ausdruck zu. Sie fühlte kein Gefühl der Eifersucht, des Verletztseins — nur ein kaltes „Geschmacklos!" kam leise über die roten Lippen.
„Bitte, sei nicht nervös, Mabel!", sagte Le» Bürger gedämpft. Er saß mit der schöne» Amerikanerin im Gartenrestaurant des Schifl fes. Ein großer Tenniswettkampf hatte di« Paffagiere fast alle auf das Sportdeck gelockt; bei vielen war es auch wohl ein wenig Bewunderung für die schöne Spielerin, für Tbe» Korff, die in Gemeinschaft mit einem Amerikaner gegen ein englisches Ehepaar einen Wettkampf ausfechten wollte.
In dem kleinen exotischen Restaurant war es ganz leer. Leo Bürger sah es mit Genugtuung, es wäre ihm doch peinlich gewesen, hier mit Mabel Bonnard gesehen zu werden.
„Ich muß gleich gehen", sagte er jetzt und trank die eisgekühlte Limonade aus. Er lächelte ein wenig zynisch. „Ganz und gar kann ich meine künftige Frau nicht vernachlässigen."
Mabel Rounord lächelte jetzt auch, ein svöt-
tüchrs Läch-'->. .> ffm.
Dann runzelte sie die schmalen, mit Tusche sorgfältig nachgezeichneten Brauen und meint« vorwurfsvoll:
„Und dann soll ich nicht nervös sein, wenn du dauernd mit dieser — dieser Deutschen zusammen List!"
Der Mann ihr gegenüber zuckte ungeduldig die Achseln.
„Nun, sei doch vernünftig, Mabel", meinte er jetzt heftiger. „Du kennst doch den Grund, weshalb ich Thea heiraten werde! Und im übrigen" er beugte sich vor und zog die Hand der Frau an die Lippen, „zwischen uns ändert sich doch nichts —
Die Frau lächelte jetzt wieder ein kaltes, siegesgewiffes Lächeln.
„Und wie fandest du mein« Ueberraschung, mit der „Titanic" zurückzufahren wie du?"
„Unvorsichtig! Wenn dein Mann —Er brach plötzlich'ab. Fred Bonnard trat suchend in den Raum und steuerte aus den Tisch z«.
(Fortsetzung sorgt.)