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waren, fand ich zu meinem Schrecken, daß er sckon.starr Mid todt mar. Darauf erhob ich natürlich das Zettcrgcschrci, denn ich war außer nur.. Dicß ist der wahre Verlauf der Sache. -- Ich kann es nicht leugne», daß ich die Mörderin bin; aber ich bin fast eben so unschuldig an suucm Tode, wie ein Dachziegel, der auf den Kops eines Vor- Lberg-Hcnde» füllt, und ihm den Gehirnschä-^ Lklzcrschnietkert.

Die Geschworncn sprachen das Mädchen frei.

Der redende Knabe beim Vogelnest.

(Für alle Schulen.)

Da Hab ich cs, das Hanfiingsnest,

Nun ist mirs einmal doch gelungen Das ganze Nestchcn mit vier Jungen

Ja, sträubt euch nur, ich hall euch fest.

Doch, hör' ich nicht der Alten Paar Mich klagend um Erbarmung flehen?

Wie! sollt ich diesen glaub begehe»?

Ich bin kein Wülh'rich, kein Barbar!

Wie oft hat mich nicht ihr Gesang,

Lag ich, im Grase hingcslrccket,

Zu Harmonie und Lust erwecket!

Lind dieses wäre nun mein Dank?

Ach! stel cs einem Räuber ein,

Mich meinen Eltern zu entführen.

Wie würde sic wein Unglück rühren,

Wie elend würd' ich selber sehn!

Nein, lieben Sänger! bleibt in Ruh,

Hier habt ihr eure Kinder wieder.

Vervielfacht fingt ihr eure Lieder Mir dann im nächsten Frühjahr zu.

Das Schicksal.

Ein Holländer hatte eine Mordthat be­gangen, und wurde dcßwcgcu durch Steck­briefe in allen Zeitungen verfolgt. Es ge­lang ihm indeß, unter einem fremden Namen auf einem nach Ostindien fahrenden Schiffe zu entkommen, und so allen Nachforschungen zu entgehen. Er kam glücklich aus dem Vergcbirge der guten Hoffnung an, und trat bei einem Beamten der Negierung ab, Lcr ihn gastfreundlich aufnahm. ' Er hatte

bci^seiner Abreise von Holland sein Haar mit altem Papier aufgerollt, und erst jetzt rollte er cs ab, um sich zu einer Gesellschaft zu kleiden. Cr warf die alten Papiere auf die Erde. Don ungefähr stand sein Wirlh daneben, und erkannte in diese» Papieren ein Stück Zeitung, das er nahm, weil er lange keine holländische Zeitung gesehen hatte. Es traf sich gerade, daß auf diesem Stück der ganze Steckbrief befindlich'war, welcher den Mörder ganz genau bezeichncke. Der Beamte las ihn ohne jedoch den allcr- miudesten Argwohn aus seinen Gast zu ha­ben der dieß Papier ja selbst in seinen Haaren mitgxbracht hatte laut vor, der Mörder crschrack hierüber, daß er erblaßte, und heftig an asten Gliedern zu zittern be­gann, und da jetzt sein W>rth aus ihn zuci'lte, um ihck zu unterstützen, rief er auffer "sich: ja'-'ja ich bi»-! Ich bin der Mörder ich sehe, ich kann meinem Schicksal nicht entrinnen." Er- wurde jetzt sin der That erkannt, arrcsift und nach Holland zurückge­schickt, wo er den verdienten Lohn seiner Handlungen cmpstcng. '

Kosciusko'S Reitpferd.

Kokciusko (der berühmte polnische Held) wollte einst einem Prediger in Solothurm in der Schweiz, wo der Held zuletzt lebte und starb, einige Flaschen guten Weins schi­cken, und übergab deren Besorgung dem Sohne seines Wirthes, wozu er ihm sein !! gewöhnliches Reitpferd gab. Bei der Zu­rückkunft sagte der junge Mensch frcimüthig zu Koseiuslo, daß er nie mehr sein Pferd reiten wolle, cs sch denn, daß er ihm seine Geldbörse mitgebe. KoSeiusko fragte: wa­rum? und erhielt zur Antwort: so wie nur ein Armer aus der Straße seinen Hut ab- nehmc, und um ein Ailmosen bat, blieb daS Pferd stehen, und gicng nicht von der «stelle, da ich kein Geld bei mir hatte, so mußte ich endlich zum Schein so thun, als lheiite ich den Armen etwas mit, worauf erst das Pferd weiter gicng. Welch ein Ruhr» für Kosciusko.