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Rus Stadl und Kreis Calw

Alle Xeälte küe rlen Xampkl

' Der heldenmütige Abwehrkampf unserer Soldaten in der erbitterten Wmterschlacht im Osten weckt auch in der Heimat alle Kräfte zu verstärktem Einsatz. Jeder der deutschen Ostkämpfer, vom General bis rum letzte» Grenadier, setzt diesem wilden bolschewisti­schen Ansturm den härtesten Widerstand ent-

gewaltigste

^ Wenn "ich dabei die Frage erhebt, woher die Sowjets nach den gewaltigen Verlusten an Menschen. Material und Land noch die Kraft ru solchen Angriffen hernehmen, so kann man nur darin die Antwort finden, daß der Feind in den ihm noch verbliebenen Rüstungswer­ken unter brutalster Anpeitschung der Men- scheu versucht, so viel herzustellen, um an sei- me» Hauptangriffspunkten mit starkem Mate- rm'einsatz «»treten zu können. Diese Fest­stellung wird täglich von unseren Soldaten gemacht; sie zeigt gerade die Gefährlichkeit des VMlchewistischen Feindes. ..

deshalb bedarf es der gesammelten Kraft de-.' ganzen deutschen Volkes, um diesen Geg­ner nieoerzuringen. Die Probe dieses Win­ters ist daher nicht nur eine Mllrtarlsche sie ist auch eine Probe des Arbeitseinsatzes des .deutschen Volkes in der Heimat und darüber il.lnans der europäischen Völker, die in diesem

Krieg um Leben und Tod kämpfen. Deshalb weht in diesem vierten Kriegswinter die Lust nicht mehr für die Lauen und Gleichgültigen.

Wir alle müssen noch härter KUfas-

s e n. Wir wollen dem Feind gerade setzt be- weisen, was noch in uns steckt. Unsere Ener­gien in der Heimat sind noch längst nicht alle entfacht. Wir stehen am Vorabend des zehn­ten Jahrestages der Machtübernahme und wissen daher, daß nur die Zusammenfassung aller Kräfte des Volkes diesen gewaltigen Auf­stieg erwirkte. Unsere kleinlichen persönlichen Sorgen müssen jetzt im nichtigen Nebel des Alltags verschwinden und hell vor unserer gei­stigen Sicht soll die Aufgabe unseres Zeit­alters culkleuchten.

Niemals ist uns Deutschen während unse­rer langen Geschichte etwas geschenkt worden. Das Schicksal hat uns. wenn wir zurückülicken, Ströme des Blutes abgefordert und es ließ uns jeweils nur einen kleinen Schritt vor­wärts schreiten. Heute gibt uns die Vor­sehung die große Möglichkeit, mit einem Schlage gut zu machen, was Jahrhunderte vor uns gefehlt wurde. So wie unsere Sol­daten im Osten ist jeder von uns. Männer und Frauen, in der Heimat aufgerufen, an seinem Platz und zu seinem Teil noch mehr zu arbeiten und für jede Aufgabe bereit zu sein, die die Härte des Einsatzes noch stellen

- Mörder Koppler bei Calw festgenommen

Ter Verbrecher wurde mit Schulterdurchschuß im Tälesbach gestellt

Ter 38jährige Gewaltverbrecher Gotthilf Kappler ans Merklingen, der am letzten Mitt- woch er war aus einer Strafanstalt ent­wichen in Münklingen einen Gendarmerie- Wachtmeister d. R. niederschoß, ist gestern vor­mittag von der Gendarmerie Calw festgenom- men und in Volizeigewahrsam nach Stuttgart verbracht woroen.

Der Festnahme Kapplers im bewaldeten Einschnitt des Tälesbach zwischen Calw und Hirsau ging eine planmäßige Verfolgungs­aktion der Gendarmerie voraus. Nachdem am Mittwoch und Donnerstag in der näheren und Weiteren Umgebung durchgeführte Fahndungs­aktionen der Gendarmerie und ihrer Hilfs­kräfte ergebnislos geblieben waren, wurde Freitag früh der Verbrecher von einem Cal- wer Oberschüler aus Merklingen in der Kreis­stadt unweit des Bahnhofs erkannt. Kappler wußte indessen dem ihm durch die, Stadt nach­gehenden Schüler zu entwischen und über den Wclzbergweg den schützenden Wald am Welz- Lerg zu gewinnen.

Die sofort benachrichtigte Gendarmerie alar­mierte Hilfskräfte in Calw, -Hirsau und den umliegenden Gaugemeinden, ließ drei Sperr­riegel bilden und kesselte schließlich den Ver­brecher im Tälesbachgebiet ein. Bei dem Versuch, über den Bahndamm in Richtung Ottenbronn zu entkommen, lief dieser die Sperrkette an, flüchtete aber, vom Feuer eines Gendarmerie- Lcamten an der Schulter verletzt, in den Tal­grund zurück, um bachauf- und abwärts einen Ausweg zu finden. Als er sich hier wie dort cingcschlosten sah, griff der Verbrecher zur Waffe und gab, ohne zu treffen, mehrere Schüsse auf einen Forstbeamten und eine an der Fahndungsaktion beteiligte Zivilperson ab. Wenig später wurde Kappler von der Gendar­merie überwältigt. Das Magazin seiner Waffe war lccrgeschosfcn.

Ter Verbrecher, welcher mit Proviant reich­lich versehen war, hatte Donnerstag abend ein Jagdhaus bei Döffingen erbrochen, war nachts über Weilderstadt nach Ostelsheim gelaufen und hatte von dort den Frühzug nach Calw benützt. Seiner Aussage nach wollte er sich hier in der näheren Umgebung verborgen halten und später den Versuch unternehmen, seinen Heimatort zu erreichen. Nun sieht der Mör- der, dem ein Menschenleben nichts galt, der gerechten Strafe entgegen.

Gut, nahrhaft und bekömmlich muß unser Brot sein

Neben der Landwirtschaft trägt im Kriege das Bäckerhandwerk ein besonders hohes Maß an Verantwortung für die Ernährung des Volkes, geht doch gut ein Drittel der unserer Nahrung dienenden Erzeugnisse durch die Hand des Bäckers. Seine Aufgabe ist es, den arbeitenden Menschen in der Heimat mit einem

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ebenso schmack- wie nahrhaften Brot zu ver­sorgen und damit dessen Leistungsfähigkeit sichern zu helfen. Daß das Bäckerhandwerk diese heute durchaus nicht leichte Aufgabe sehr ernst nimmt, mag daraus ersehen werden, daß die Herstellung des Brotes durch Brotprüfun- Ken innerhalb der Innungen regelmäßig oerwacht wird. Diese Kontrollen dienen der oeseitiming etwaiger Mißstände, in erster Me aber der Belehrung darüber, wie es trotz

der wesentlich gesteigerten Anforderungen an das Bäckerhandwerk auch unter den heutigen, kriegsbedingten Verhältnissen praktisch möglich ist, gutes Brot herzustellen.

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Nach Brotprüfungen in Nagold, Altensteig und Wildbad hielt Vieser Tage die Bäcker­innung Calw eine solche Pflichtprüfung in der Kreisstadt ab. Der Obermeister der In­nung, Kreishandwerksmeister Gehring, konnte hierbei die Jnnungsrnitglieder des Kreisabschnittes Calw, unter ihnen Ehrenober. Meister Lutz, vollzählig begrüßen. Nach ein­drucksvollen Ausführungen des Obermeisters über den Kriegseinsatz des Handwerks und die besondere Verpflichtung des Bäckers im Rah­men dieses umfassenden Einsatzes wurde die fachgemäße Prüfung von 56 Laiben Roggen- Mischbrot auf Gewicht, Kennzeichnung, Form und Volumen, Oberfläche, Bräunung, Kruste, Elastizität, Porung und Geschmack vorgenom­men. Die Bäckermeister konnten hierbei durch manchen praktischen Hinweis (vor allem in der Frage der günstigsten Führung des Bro­tes) ihre Erfahrungen erweitern. Ihre Be- russkenntnisse vereint mit der heute besonders erforderlichen Sorgsamkeit bei der Verarbei­tung werden sie das erstrebte Ziel immer voll­kommener erreichen lassen, die Heimat mit ivLw guten, nahrhaften Brot zu versorgen.

Das Ergebnis der Gaustraßensammlung

Die Gaustraßensammlung für das Kriegs­winterhilfswerk, für deren Durchführung sich am letzten Wochenende die Mitglieder des Reichsluftschutzbundes und die NSV.-Walter einsetzten, ergab im Kreis Calw die stattliche Summe von 24252,14 RM. Damit hat diS Bevölkerung des Kreises wiederum einen sicht­baren Beweis ihres Opfersinns und ihrer un­erschütterlichen Siegeszuversicht gegeben.

Die Sache mit Styx"

Volkstheater Calw

Spannend und bunt, schicksalhaft ernst und heiter wie ein guter Roman mutet dieser von Karl Anton flott inszenierte Tobis-Film an. Abenteuerliches, Kriminelles und die oft phan­tastische Farbigkeit fremdländischer Art bilden den schillernden Hintergrund einer erregenden Liebesgeschichte. Und damit das Spiel nicht zu schwer an Ernst und dramatischem Gewicht werde, sind einige wirklich nette, heitere Epi­soden eingestreut. Styx, der Held dieses Films, ist Rittmeister und Gesandtschaftsattachö. Er entdeckt, daß der Konsul seines Landes auf des­sen Kosten dunkle Geschäfte macht. Bei der Auf­klärung der gewissenlosen Machenschaften ge­rät Styx durch eine Jntrigue seiner Gegner in den Verdacht des Mordes. Sein Schicksal wäre besiegelt, wenn er nicht in einer kleinen Tänzerin eine treue Helferin fände. Ihr ge­lingt es, das Verbrechen aufzuklären, sodaß das gefährliche Spiel einen glückhaften Aus­gang nimmt. Viktor de Kowa ist der unbe­stechliche AttachS und ein ganzer Kerl, dem die Frauenherzen zufliegen. Als seine Gegen­spieler sehen wir Hans Leibelt und Theo­dor Loos. Des Rittmeisters Diener ist Will Dohm. Margit Symo spielt die kleine tem­peramentvolle Tänzerin, die kameradschaftlich zu Styx hält, und die italienische Diva Laura Solari die schöne Tochter des verbrecheri­schen Diplomaten. Im Beiprogramm ein gu­ter Kulturfilm und die neue Deutsche Wochen­schau. k>. Ulms Lckecl«.

Oer Rundfunk am Wochenende

Samstag. RetchSvrogramm: 12.48 bis 14 Uhr: Militärmusik: 18 bis 18 Ubr: Bunter Samstag- Nachmittag; 20.18 bis 21 Ubr: Tänzerische Unter- Haltung: 21 bis 21.80 Ubr: Die lustige halbe Stunde: 21.80 biS 22 Ubr: Unterhaltungsorchester. Dcutsch- landsender: 17.10 bis 18.30 Ubr: Beethoven. Mozart, Schumann: 20.18 bis 22 Uhr: Melodienreige» au» Oper und Konzert.

Sonntag. Neichsvrogramm: 12.40 bis 14 Uhr: Da» deutsch« Bolkskonzert: 14.80 bis 18 Ubr: Märchenfunksviel: 18 bis 18.80 Ubr:Filmmusik von gestern": 18.80 bis 18 Ubr:Overettenmusik von beute": 18 bis 18 Ubr:Feldpost-Rundfunk": 18 biS IS Ubr: CSsak Franck. Mar Reger (Leitung: Wilhelm Surtwängleri: 20.18 bis 22 ubr: Tan», musik. Dentschlandseuder: 8 bis 8.80 Ubr: Orgel­konzert: 18.88 bis 18.88 Ubr: Kammermusik: Schu- mann, Wolf. Wigand: 28.18 bis 21 Ubr: Liedmulik von Otto Nicolai: 21 bis 22 Uhr: GebächtniSkonzert.

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Calwer Neuigkeiten vor 180 Jahren

kannt sehn wollte, der Lieutenant von Saus- süre unter der Herzoglichen Garde-Legion ist."

Auf ein anderes Gebiet führt eine Meldung im Juni:Calw: Die Schaafheerde der Stadt

DieSchwäbische Chronik" war 1791 das einzige größere Blatt Württembergs und legte Wert darauf, aus allen Orten des Landes Nachrichten zu bringen. Dürftig fielen sie frei- lich meist aus, denn es klappte nicht so recht mit der Berichterstattung. Man hinkte nach und schickte Nichtigkeiten ein; dennoch können sie dem Freund der Heimatgeschichte allerlei erzählen. Einige solcher Kleinigkeiten mögen hier ihren Platz finden.

Januar 1791:Kompagnie-Verwalter Gfrorer zu Calw hat den Karakter und Rang eines Hofraths erhalten."

An dem am 15. Merz dahier abgehaltenen Fasten-Jahr-Markt wurden verkauft: 321 Paar Ochsen und Stiere von 80181 Gulden, zusammen um 39268 Gulden; 79 Kühe von 2N40 Gulden, zusammen um 2345 Gulden, 63 Rinder und Kälber von 1033 Gulden, zusammen um 1350 Gulden. 202 Pferde von 8198 Gulden <man beachte den gewaltigen Unterschied!), zusammen um 15554 Gulden. Marktberichte folgen übrigens immer recht regelmäßig und ausführlich. Uns genügt dieser eine als ein Beispiel für den damaligen Pferdereichtum.

Schöne Handlung. Hirsau, den 1. Au- gust 1791. Gestern Nachmittag badete ein zehn- zähriger Knabe aus Ottenbronn in der Na­gold. Bald bemerkte er Zuschauer und zog sich deshalb unter die Brücke zurück. Hier gerieth er in die Tiefe unter das Wasser, ward wieder gehoben, und sank abermals, bis er endlich unter dem Bogen der Brücke, wo an dem stei­nernen Pfeiler Gesträuch herauswächst, etwas davon zu fassen bekam. Ganz entkräftigt und angstvoll war der Knabe dem Unglück nahe, seine schwankende Stütze und sich selbst den Wellen überlassen ^u müssen.

Es entstand deshalb am User ein Lermen, der auch einen jungen Fremdling, welcher zu Pferde im nahen Wirtyshause angekommen war, herbei zog. Dieser entkleidete sich in Ge­genwart der vielen herumstehenden, schreien­den, aber nichts wagenden Zuschauer, stürzte sich hinein, schwamm hin und zog den Kna­ben, der schon seiner nicht mehr bewußt war, heraus. Dieser befindet sich auch schon wieder ganz gesund. Vergeblich wünschten die Um­stehenden und der Beamte den jungen Mann kennen zu lernen: Er entdeckte sich nicht! Man wollte ihn beschenken, endlich wenigstens zech­frei halten. Aber er nahm nichts an, sondern reiste nach einigen Stunden über Calw gegen Stuttgart wieder ab. Stuttgart, den 4. Sep­tember: Durch einen besonderen Zufall hat man erfahren, daß dieser Reisende, der unbe-

Calw, welche in diesem Frühjahr von einer bösartigen Räude stark angesteckt war, wurde

nach der gnädigst verschriebenen Viedebatt- schen Heilungsart, unter der Aufficht und Be­sorgung des Phhsici, Hof-Medici D. Keysers, glücklich kurirt. Ein Vorgang, der in jedem ähnlichen Fall Nachahmung verdient!"

Einen Unglücksfall bringt dieSchwäbische Chronik" aus Liebenzell.Friedrich Rex' ner, ein armer Tagelöhner von Unterlingen- hardt, hatte das Unglück, von einer Eiche herab und todt zu fallen. Er war ein fleißiger und guter Bürger und hinterläßt ein Weib und drei kleine Kinder in großer Armuth, und in ihren hülfloscn Zustande der Unterstiizung der Menschen-Freunde würdig."

Ein zweiter wird aus Stammheim be­richtet:Am 19. Juli theilte der Forst-Ver­walter von Hirsau und der dasige Amts- Pfleger im Stammheimer Fleckenwalde die Burgergaben aus. Um 11 Uhr zog ein'schwe­res Gewitter auf, das die versammelte Bür­gerschaft im Walde wegen des starken Regens unter die Tannen zum Unterstehen nöthigte. Und gerade diese waren theils wegen ihres Harzes, theils wegen der Ausdünstung eines dastehenden Pferdes die anziehendesten. Der Amts-Pfleger Fronmaier, der von einer klei­nen Tanne, die im Augenblick darauf zersplit­tert wurde, unter eine größere flüchtete, und unvorsichtigerweise zu Pferd sitzen blieb, wurde vom Blitz sammt dem Pferde Plötzlich erschlagen, und gab aller, durch herbergeholte Aerzte angewandter Mttel ungeachtet kein Zeichen des Lebens mehr von sich. Mehrer« aber mit ihm niedergeworfene Burger stunden unverletzt wieder auf. An dem entseelten Leich­nam fand man das Halstuch an einer Stelle zerfezt und durchlöchert, am Hals zwei rothe Striche und das Haar beinahe am ganzen Körper abgesengr."

Ausführlich brachte dieSchwäbische Chro­nik" damals stets die anwesenden Kurgäste in Liebenzell, Teinach u. s. w. Auch der jeweilige Preis vom Dinkel wurde immer angeführt. Die Interessen waren eben damals andere, die Wünsche der Leser nicht zu sehr auf Sensatio­nen aus. Trotzdem wird der kleine Ausschnitt auch heute noch manchem etwas bedeuten und sagen. Es ist ein Stück Hcimatgeschichte darin enthalten, und nur aus solchen winzigen Bau­steinen erst setzt sich diese ja zum Ganzen zu­sammen. Oswald Rathmann.

Kricgshilfsiienstmai-cn helfen in der Rüstungs­industrie. winzig« Einzelteile werden zu Schauern zusammengebaut (Scherl)

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Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz

Stuttgart. Der 29 Jahre alte Otto V. auS Stuttgart hatte im Märzl941 zwei Waggon- ladungen ausländischen Wirsingkohls gekauft, der laut Sachverständigengutachten nur noch für Futterzwecke verwendbar war. V. ließ den Kohl ausputzen und verkaufte den Rest im Gewicht von noch rund 2490 Kilogramm, dem ihm bekannten amtlichen Verbot zuwider, als zu menschlichem Genuß geeignet nach aus­wärts an einen Obsthändler, dem er das Ver­bot verschwieg. Das Amtsgericht verurteilte ihn nun wegen eines Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz zu 400 Mark Geldstrafe oder 40 Tagen Gefängnis.

Bon Dr. Goebbels eingeladen

N88. Böblingen. Der Obergcfreite Friedrich Metzger erhielt zu seinem dreiwöchigen Ur­laub noch einen fünftägigen Sonderurlaub, sowie eine Einladung zu Reichsminister Tr. Goebbels nach Berlin. Dort wurde er mit anderen Kameraden seiner Division im Reichs. Propagandaministerium empfangen. Reichs­minister Dr. Goebbels sprach dabei allen Sol. baten Dank und Anerkennung aus, weil die Division in vorbildlicher Weise eine ansehn­liche Summe für das Deutsche Rote Kreuz gespendet hatte. In den fünf Tagen wurden die Kameraden von Beauftragten des Reichs­ministers in Theater. Kleinkunstbühnen und andere Kulturstätten eingcladen.

Zwei Bolksschädlinge zu Zuchthaus verurteilt

Ulm. Eine Reihe von Diebstählen, die im Laufe des letzten halben Jahres in Geislingen und Umgebung verübt wurden, fanden nun durch die Strafkammer Ulm ihre Sühne. An- aeklagt waren der 40 Jahre alte Bruno Sprott und der 27 Jahre alte Josef Schröder, beide in Geislingen wohnhaft. Sie hatten insgesamt 26 Stall- und Zncht- hasen sowie fünf Junghühner gestohlen. Fer­ner hatten sie sich widerrechtlich zwei Fahr­räder angeeignet. Das Urteil lautete bei dem Angeklagten Sprott, der als Rädelsführer angesehen wurde, auf drei Jahre Zuchthaus, bei dem Angeklagten Schröder auf zwei Jahre sechs Monate Zuchthaus. Die Angeklagten hatten zum Teil ihre Straftaten im Schutze der Verdunkelung begangen.

Nahezu 1100 Kinder in Erholungspflege

N88. Ulm. Im vergangenen Jahr hat sich die NS.-Volkswohlfahrt des Kreises in erhöhtem Maße um die Gesundheit der Kinder angenommen. Insgesamt konnten von ihr 540 Kinder aus dem eigenen Kreis ver­schickt werden, während 50 Kinder aus Bel­gien und 500 Kinder aus den deutschen Gauen freundliche Aufnahme im Kreis fanden.

Die neue Kleiderkarte

n»8- In diesen Tagen wird den Haushal­tungen die neue Kleiderkarte zugestcllt. Sie muß anderthalb Jahre reichen. Alle zwei Mo­nate werden zehn neue Punkte gültig. Außer­dem enthält sie etwas Neues, nämlich den halben Punkt, der einigen besorgt rech­nenden Gemütern schon viel Kopfzerbrechen gemacht hat. Diese halben Punkte sind be­stimmt für den Einkauf von Nahtband. Trä- aerband, Miederband usw. Wie sich der Ein­kauf mit halben und ganzen Punkten wird durchführen lasten und was die Hausfrau bei dieser neuen Kleiderkarte alles beachten und wissen muß, das ist alles in einem Katalog ausführlich erklärt, der in den nächsten Tagen m den Einzelhanbelsgeschäften zur allgemei­nen Ansicht ausliegen wird.

Hausfrauen, die jetzt schon einRezept" für den Gebrauch dieser hundert Punkte haben möchten, sei verraten, daß es am klügsten ist, wenn man sich genau überlegt, was man in nächster Zeit Wohl dringend brauchen wird, vor allem an Strümpfen und anderen notwendigen Dingen und dann seine Punkte von vornherein darnach einteilt.

Wer sich verführen lasten sollte, ein netteS Müschen oder irgendeinen hübschen Stoff zu erstehen, ohne es dringend zu brauchen und wer jetzt im hausfraulichen Uebereifer viel­leicht dieKaufnervosität" bekommen sollte, der wird eines Tages den verschwendeten Punkten nachtrauern. Darum gilt der erste Grundsatz für den Gebrauch deiHneuen Klei­derkarte: Erst bedenken und daun Praktisch, kaufen.^