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OoLLerslsA, 21. 1943
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Dreierpakimächte schreiten zum totalen Krieg
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Aus dem Führer-Hauptquartier, 21. Januar. Der Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und der kaiserlich-japanische Botschafter Hiroshi Lshima haben am 20. Januar d. I. im Führer-Hauptquartier einen „Vertrag zwischen Deutschland und Japan über die wirtschaftliche Zusammenarbeit' unterzeichnet. Am selben Tage wurde in Rom ein gleichlautender Vertrag zwischen Italien und Japan durch den königlich-italienischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Gras Galeazzo Ciano, und dem kaiserlich-japanischen Geschäftsträger. Shunichi Käse, unterzeichnet.
Diese Vertrage, die die gleiche Geltungsdauer lote der Dreimächtepakt haben und diesen in wirtschaftlicher Hinsicht ergänze«, stellen eine kraftvolle weitere Ausgestaltung des Paktes der drei verbündete« Nationen dar In konsequenter Fortsetzung der Politischen Grundidee dieses Bündnisses der drei Großmächte auf längste Sicht wird nunmehr in umfassenden Verträgen eine großzügige Wirtschaftsplanung vorgenommen. Damit werden die Großwirtschaftsräumr Europas und Ostasiens mit allen ihren Kräften für den totalen Krieg gegen unsere Feinde zum vollen Einsatz gebracht Gleichzeitig wird mit diesen Ber- trägen sür die Nachkriegszeit die Grundlage für die dauernde wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Wirtschaftsgroßräumen gelegt. In den Verträgen wird der Austausch der wirtschaftlichen Leistungen jeder Art und ihre weitestgehende Förderung bestimmt und die Zusammenarbeit in allen wirtschaftlichen und finanziellen Fragen festgelegt.
Der Wortlaut des Vertrages
Artikel 4
Die zuständigen Stellen der beiden Regierungen werden die zur Durchführung dieses Vertrages notwendigen Einzelheiten vereinbaren.
Artikel 5
Dieser Vertrag tritt mit seiner Unterzeichnung in Kraft und bleibt ebensolange in Geltung wie der Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan vom 27. September 1940. entsprechend dem 27. Tage des 9. Monats des 15. Jahres der Aera Sywa.
Die neue Weltwirtschaft
Die harten und schweren Kämpfe, die gegenwärtig im Osten Europas, in Libyen, in
olchen Zeit der Dreimächtepakt zwischen Berlin, Rom und Tokio durch zusätzliche Wirtschaftsabkommen noch Mer begründet und im einzelnen ausgebaut wird, so kommt einer derartigen Vertragsunterzeichnung eine Bedeutung zu, die weit über den Sinn üblicher Handelsabkommen hinausgeht. Die heutige unerbittliche Kampfzeit steht bei diesen neuen Wirtschaftsverträgen ebenso Pate wie der Gedanke an die Zukunft, die aus diesem beispiellosen Ringen der Völker hervorwachsen soll. Nnser<> Feinde erhoffen von ihr ausschließlich eine Bereicherung ihres imperialistischen Machtstrebens. Deutschland. Italien und aber sehen sie im Licht einer neuen Ordnung. sür die alle drei Nationen gemeinsam angetreten sind und für die jedes Ovker gebracht werden muß.
War der Abschluß des Dreierpaktes zunächst ein Faktum von höchster politischer Bedeutung, so erfolgte am II. Dezember 1941 bereits jene Ausweitung auf militärisches Gebiet, die den harten Entschluß aller Vertragspartner bewies, alle ihre Kräfte in die Waagschale des Sieges zu werfen. In den Rahmen dieser ständig enger werdenden Annäherung und Angleichung stellen sich jetzt auch die neuen
davon im Pazifik für die Befreiung der Welt von der plutokratisch-üolschewistischen Zersetzung, für den Aufbau einer neuen gerechten Zukunft aller Völker geführt werden, sind der beste Beweis für die ungeheure Ausweitung des Krieges, der einen immer umfassenderen Charakter annimmt. Wenn in einer
Nordafrika und tausende Kilometer entfernt' "Wirtschaftsabkommen hinein. Sie binden die
wirtschaftlichen Großräume, die aus den politischen und militärischen Kämpfen der ersten Kriegsjahre erwachsen sind, enger aneinander. Die Ausnutzung der hier schon bestehenden und in Zukunft noch zu erwartenden großen Möglichkeiten dieser mit den reichsten Roh- kortsetmng »ul Seite 2
Der zwischen Deutschland und Japan über die wirtschaftliche Zusammenarbeit abgeschlossene Vertrag hat folgenden Wortlaut:
Die Regierung des Deutschen Reiches und die Kaiserlich-Japanische Negierung haben beschlossen, ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit noch enger zu gestalten, um in diesem Kriege für den Aufbau der neuen Ordnung in Europa und Großostasien mit ihren gesamten wirtschaftlichen Kräften einander zu unterstützen und nach siegreicher Beendigung des Krieges jede in ihrem Wirtschaftsraum, durch umfassende Aufbauplanung eine Neuordnung dnrchzuführen, die Wohlstand und Gedeihen aller beteiligten Völker sicherstellt. Sie hauen daher folgendes vereinbart:
Artikel 1
Deutschland und Japan werden den Austausch wirtschaftlicher Leistungen zwischen ihren Wirtschaftsräumen in jeder Hinsicht und mit allen Kräften fördern und ausbauen. Sie werden sich bei der Beschaffung von Waren und der Errichtung von Anlagen gegenseitig unterstützen und eine enge technische Zusammenarbeit durchführen.
Artikel 2
Deutschland und Japan werden eine enge finanzielle Zusammenarbeit durchführen, um die sich aus der Durchführung des Artikels 1 ergebenden Zahlungen zu erleichtern.
Artikel 3
Deutschland und Japan werden enge Verbindung miteinander halten, um ihre Zusammenarbeit für die Durchführung ihrer Wirtschaftspolitik immer wirksamer zu gestalten Die beiden Negierungen werden zu diesem Zweck die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern durch Sonderbeauftragte ständig beobachten lassen.
Nurchführungsavkommen in Tokio abgesch offen
Tokio, 21. Januar. Gleichzeitig mit der im Führer - Hauptquartier erfolgten Unterzeichnung des Vertrages zwischen Deutschland und Japan über die wirtschaftliche Zusammenarbeit sind in Tokio zwischen dem deutschen Botschafter Ott und dem Leiter der deutschen Wirtschaflsdelegation, Staatsrat Wohltat einerseits und dem kaiserlich-japanischen Minister für auswärtige Angelegenheiten Tani andererseits drei Durchfllhrungs- abkommen abgeschlossen worden, die konkrete Einzelheiten über den Warenverkehr, die technische Zusammenarbeit und den Zahlungsverkehr enthalten.
Äerhandlunge« über die Einzelheiten zur Durchführung des Vertrages zwischen Italien ^md Japan find noch im Gange.
Churchill erschien nicht im Unterhaus
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ab, Berlin, 2». Januar. Eine gewaltige Sensation gab es für die englischen Abgeordneten, als sie in Erwartung einer großen Erklärung Churchills gestern in das Unterhaus strömten und — die Abwesenheit des Premierministers feststellen mutzten.
Die Enttäuschung war so groß, daß kaum hundert Abgeordnete im Sitzungssaal zurückgeblieben waren, als Attlee seinen farblosen Rechenschaftsbericht verlas. Im Laufe des Tages gab es weitere Sensationen. Der Neigen begann mit einer Erklärung Attlecs, daß es zwischen der englischen und der amerikanischen Negierung keine Meinungsverschiedenheiten gebe. Die Verwunderung über diese seltsame rhetorische Blüte nach einem wochenlangen hitzigen Streit zwischen den beiden Partnern stieg noch bedeutend, als in den späten Abendstunden eine Erwiderung Hulls aus diese Meinungsäußerung Attlees bekannt wurde, in der erklärt wird, „daß eine derartige Feststellung völlig mit den Ansichten und der Praxis der USA.-Regierung übereinstimme, die niemals versäumt bat, Einigkeit und Zusammenarbeit bei der Weiterführung des Krieges zu befürworten".
In den Wirrwarr der Meinungen platzte dann die Nachricht des englischen Rundfunks über die Bildung einer einheitlichen Regierung in Nordafrika unter dem Oberkommissar Giraud und dessen Ver
treter, dem früheren Luftsahrtminister Ber - geret, denen als Außenminister Jacques de St. Hardouin und neben anderen „Ministern" Blonde! an die Seite gegeben wurden. Gleichzeitig wurde die Ernennung neuer Gouverneure für Nigeria Sudan, Senegal und die Elfenbeinküste beranntgegeben. Fand diese Regierungsbildung nun mit Zustimmung Churchills statt und hat dieser de Gaulle fallen gelassen? Oder ist die Abwesenheit Churchills in Verbindung mit einem letzten Versuch zu bringen, an maßgebender Stelle die Rettung de Gaulles und damit der englischen Interessen in die Wege zu leiten? Niemand in London konnte auf diese Fragen eine klare Antwort erteilen.
Die vom Rundfunk von Marokko verbreitete Meldung, daß der ehemalige französische Botschafter in Argentinien Peyrouton von den Amerikanern zum Generalgouverneur von Algerien ernannt worden ist, hat in England Mißtrauen hervor- gerusen. Auf Anfragen im Unterhaus gab Außenminister Eden eine ausweichende Antwort. Er lehnte es ab. sich dazu zu äußern. Auf die weitere Ankrage, ob die britische Re- ierung um eine Stellungnahme ersucht waren sei, bevor Peyrouton die Ermächtigung zur Reise nach Nordafrika erhielt, und ob er ?Eden) wisse, daß diese Ernennung in Großbritannien große Besorgnis hervorgeruien habe, bat Eden, man möge ihm diese Fragen schriftlich einreichen.
London erlebte einen Tagesangrisf
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soll. Bern. 21. Januar. Die britischc Hauptstadt erlebte am Mittwoch einen Tagrs- angriff deutscher Flieger von längerer Dauer
Mittags um I Uhr mußte Fliegeralarm gegeben werden, der, wie britische Meldungen besagen, „einige Zeit andauerte". Während des Alarms fei London „von deutschen Flugzeugen überflogen" worden. Ein Korrespondent der amerikanischen „United-Preß"-Agcntur sah von einem Beobachtnngsposten aus oeut- sche Flugzeuge die von Westen her über die Stadt flogen. „Die Flak eröffnet? ein schweres Feuer aber keiner der Angreifer schien getroffen." Mehrere deutsche Flugzeuge seien über einem Londoner Distrikt im Sturz- slug niedergegangen und hätten auseiner Höhe von nur 150 Metern Geschütz- feuer eröffnet.
Nach einem weiteren Bericht wurden außerdem Ziele in den Gras sch asten Kent und Sussex zur gleichen Zeit von deutschen Flugzeugen angegriffen. Mehrere englische
Sperrdallone seien von den deutschen Flugzeugen abgeschossen worden. „Die Zahl der Todesopfer betrage wahrscheinlich mehrere Dutzend" heißt es in einem amerikanischen Bericht.
Die Zahl der Todesopfer bei dem deutschen Luftangriff auf London vom 17. auf 18. Januar wird nach einer Meldung von „Aftonbladet" bisher mit 34 angegeben.
OenLOVO.Gowjeipanzer avgeschossen
Erfolg einer schwäbischen Panzerdivision
Berlin, 20. Januar. Eine seit Beginn des Feldzuges im Osten eingesetzte und jetzt in den schweren Abwehrkämpfen südwestlich Stalingrad stehende schwäbische Panzerdivision schoß ihren >000. Panzer ab Neben dieser hohen Zahl vernichteter feindlicher Kampfwagen deren Ausrüstung nach dem augenblicklichen Stand von etwa 20 Panzerbrigaden entspricht, wurden zahlreiche Spähwagen und sonstige gepanzerte Fahrzeuge abgeschossen.
«Klopft
an üas deutsche Herz!"
Von Reichsleiter dlartio Rornisoa
Lin alter Kämvter der Bcwcanna. der als Ortsaruvvenieitcr aewigenhatt in seiner Arbeit steht, bat dem Leiter der Partci-Kaurlei, Reichsleitcr Partciaenossc Martin Bormann in einem Schreiben die Gedanken »nd Meinungen auvgefiibrt. wie sie ihm bei der Durchführung der einzelnen Weisungen zur Akiune- rung der volkskultureklen Arbeit unlcrgekom- men ünö. Rcichslciler Parteigenosse Maris» Bormann hat ihm in einem Briese geantwortet, der erfrischend klar das Wesen der kulturellen Weckung »nd Kührrmg umrcitzt: Der Leiter der Partei-Sanzlet schreibt:
Lieber Parteigenosse! In Deinem Schreiben gibst Du die rn Parteikreisen hier und da noch vertretene Ausfassung wieder, ernsthafte Kulturarbeit werde nur dort geleistet, wo es gelinge, örtlich ausgesprochen künstlerische Leistungen zu erzielen, die als Parteiveranstaltungen gezeigt werden können. Die Schöpfungen der hob»n Kunst und deren öffentliche Wiedergabe bilden jedoch nur einen Teil des kulturellen Lebens unseres Volkes und geben allein für sich genommen noch keinen vollgültigen Beweis sür einen allgemeinen und in der ganzen Volksgemeinschaft lebenden Kulturstand.
Entscheidend in der Gesamtkultur eines Volkes sind nicht die Spitzenleistungen allein, die von genialen, künstlerisch schöpferischen Einzelpcrsönlichkeiten erbracht werden, sondern ebenso sehr die unzähligen kleinen und scheinbar völlig nebensächlichen Formungen des alltäglichen Geschehens und Alltagsgebrauches. Gerade diese alltäglichen Dinge, die mit Kunst und Kultur an sich so gar nichts zu tun haben wollen, sind der untrügliche Maßstab sür den Stand der Kultur- gennnung eines Volkes.
Die Schränke und Stühle eines Bauernhauses, das Wandbild eines Arbeiterhaushaltes, die Hochzeitsauzeige eines jungen Paares und die Glückwunschkarten, die Verwandte und Freunde ihm senden, die Gedächtnisblätter an einen lieben Toten und die Anzeige seines Heimganges, die Form seines Grabsteines und die Inschrift, die aus ihm steht, das kleine Andenken, das von der Reise mitgebracht wird, und der Spruch, den man in rin Buch schreibt, das als Geschenk gegeben wird, all diese Dinge, die so tausendfältig und alltäglich sind und darum nur von denen beachtet werden, die gerade unmittelbar leid- oder freudvoll davon betroffen werden: auch sie sind Ausdruck des kulturellen Lebens der Gemeinschaft und dem einzelnen vielfach gültiger und maßgebender als die ihm ferner liegenden Werke der hohen Kunst. Ins Theater zu gehen und festlich gekleidet eine vorbildliche Aufführung einer der großen deutschen Opern mit stummem Staunen anzuhören, setzt weniger Kultur voraus als die Fähigkeit, im engen Kreis des eigenen Heimes Familie und Freunden die Freude über dir Geburt eines Kindes und die tiefe Bedeutung einer solchen Lebenserneuerung für das ganze Volk festlich nahezubringen. Mit Hunderttauienden zu marschieren, um eines großen Wendetages der Nation zu gedenken, ist leichter und verlangt weniger eigenständiges Kulturbewußtsein als in einem kleinen Dorf vor einem bescheidenen Gedenkstein die ganze Größe von Deutschlands Kampf und deutscher Männer sieghaftem Sterben ein paar schlichten deutschen Menschen die Leid um ihre gefallenen Lieben tragen, tröstlich und erhebend ins Herz zu legen.
Hier aber liegen die ureigensten Ausgaben des menschenführenden und gemeinschaftsformenden Auftrages der Partei auch auf kulturellem Gebiet. Nicht d i e Ortsgruppe leistet die beste kulturpolitische Arbeit, welche die meisten „Kulturabende" veranstaltet, wobei sie von hauptberuflichen Darstellern. Vortragenden. Musikern oder Sängern den Volksgenossen etwas vorsetzen läßt, was - vor allem in der Nähe einer größeren Stadl — im Zuge des berufsmäßigen Peransialtuugs- wesens wahrscheinlich besser und jedenfalls von dieser Ortsgruppe einfacher zu gesialten ist Nein, aus dem richtigen Weg ist die Ortsgruppe. in der durch die aniklärende gemütsansprechende und willenausrichtende, men» sckienfsihrende und menschenzusammenssihrende Arbeit der Partei in der örtlichen Gemeinschaft selbst im Werktagsschassen wie zur Feierabendstunde, im Alltagsgeschehen wie in gemeinsamem Feiererleben, sich wieder Ansätze eines eigenständigen Kulturwillens zeigen.
Es handelt sich also nicht in erster Linie darum, daß eine Bühne zu Gast kommt und