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«tin Silber ohne den mindesten Zusatz besteht. Die rauhe Mark die, wo der Zusatz den aber die Münz- vrdnung genau angebe» soll, scdon dabei ist.

ß. 6-

Solcher Rcichsthalcr nun. wieich ß 4 . erwähnte, stiebt es nirgends wirklich geprägte, als in Preußen.

§. 7 . Warum nun ein preußischer Thaler 1 fl. 45 kr sey.

Warum ist nun ein Preußischer Reichskhaler 1 fl. 4Z kr., da doch ein würtcmbergjschcr Reichs» thaler nur i fl. Zo kr. Hal i

Weil Preuße» nur 14 Thaler aus einer feinen Mark schlagen läßt und in Würtemberg isReichs- thalec auf eine Mark fein gerechnet werden.

Gerechnet werden sage ich, weil in Würtemberg keine Reichsthaler geschlagen werden.

Z. 8- Scchsbäzner und Zwanzger.

Aus eben dem Grunde, gilt der kaiserliche Zwanz­ger bei uns 24 kr., weil Oestrcich aus der feinen Mark blos 20 " oder so Zwanzger schlagen läßt, in Würtemberg aber 24 fl- auf die Mark gerechnet werden und somit ist ein QestreicherDritielsGulden um so viel mehr wcrth, als der würtembergische geringer ist und das macht gerade 4 kr. aus.

§. 9 - Warum muß man dem Silber Kupfer zusetzen.

Das Silber allein ist zu weich und würde sich im Verkehr zu sehr abnützen, wenn man cS ganzunver- mischl ließe. Daher setzt man Kupfer zu. Zudem giebt cs betrügerische Leute genug, die die feinen Mün­zen entweder ganz einschmelzen oder sehr beschneiden.

Z 10. Käsperlcin.

So ist es mit vielen Münzen in früher» Zeiten gegangen, in neuester Zeit aber mit den Viertels und halben Kronenkhalern, denen zu wenig Kupfer bei­gesetzt war.

Z tt. Preußisches Geld.

Deßwegen hat Preußen seinen Münzen mehr Kupfer zugesctzt, aber dafür dann aus der vermisch­ten Mark weniger Stücke geschlagen; somit ist der Preußische Thaler nicht, so schlecht, als er wegen seines mehreren Kupfers aussiehi; im Gegentheil verhältnißmäßig besser, als die Kroncnthaler. Zu dem kommt noch der Vortheil, daß das weitere Kupfer ein Geld viel härter macht, und cs sich also auf dem natürlichen Wege weniger abnutzt, und die Gcldbcschncider, die beim Beschneiden ein Silber erhielten von dem sie das Kupfer erst vorher aus- scheiden mußten, finden auch keinen Vortheil dabei.

§. 12. Verbesserte Münzkunst.

Ein weiterer Vortheil bei dem Preußschen Geld dem neueren wenigstens und überhaupt bei allen neueren größeren Münzen ist der, daß nach dem Beispiele Napoleons der zuerst die FünffrankenTha- ler mit erhöhetem scharfem, glattem und mit Buch­

staben versehenem Rande prägen ließ, wobei dann das Bild und die Inschrift niedrer stehen als der Rand: daß nach diesem Muster alle neuere» großen und jetzt zum Tbeil auch kleinere Münzen geprägt werden. Wenn nun der Rand glatt und höher ist als das innere Gepräge, so wird man jede» Versuch zum Beschneiden unterlassen, weil dies sogleich de» merkt würde, wo hingegen der Rand an den frühere» Münzen, wie bei de» alten Laubthalcrn, bis an die Buchstaben wcggeschnittcn wurde, ferner kann bei erhöhtem Rand das Bild und Wappen sich nie ab- schleifcn.

Man vergleiche zum leichtesten Begreifen des eben Gesagten, einen alten und einen ganz neue» KupferÄreuzcr.

Z. iZ. Abschätzung der ViertelsKronenthaler in Baden,

Dieß Abnützen und betrügerische Beschneide» des Gelbes kam nun in unsrem Nachbarlandc Baden bei den und Kronenthalern am meisten vor, weshalb die dortige Regierung, um Geld nach der verbesserten MünzEinrichiung zu bekommen, diese Gcldsorte abschätzte und solche auf einen niedrigen Preis setzte.

Z. 14. Auch in Würtemberg.

Natürlich suchten die Badenser nun diese Sorte ins Ausland zu schaffen, wodurch mehrere Nach­barstaaten und so auch Würtemberg zu gleicher Ab­schätzung gcnöthigl wurden. Wir sind dabei unsrer Regierung vielen Dank schuldig, die, statt solche gerade ausser Gang oder auf einen niedrigen Werth zu setzen, noch alle im volle» Werth den sie unter­dessen gegolten haben, aniummt und so niemanden in Schaden bringen will.

§. iZ. Allgemeiner Münzfuß.

Durch diese Abschätzung einer Geldsorte,, die beinahe am stärksten in Deutschland im Umlauf war ist nun der erste Schritt zu einem allgemeine» Münzfuß geschehen.

Welches dieser Münzfuß wird, ist noch ungewiß.

Im Publikum sagt man, man schmelze das gute Geld ein und werde schlechteres daraus machen, und meint mit dem Schlechteren kein anderes als Preußisches: ich habe aber §. it. gezeigt, daß das Preußische Geld nicht schlechter sondern sogar besser sey als die Brabanterthaler.

Sollte nun wirklich der Preußische Münzfuß bet uns eingeführt werden, so wäre der Fehler nicht so groß und cs wäre nur dis das Publikum sein Bor- urtheil gegen dieses Geld besiegt hätte und an die neuere gar nicht so unbequeme RcchnungsArt ge­wähnt wäre.