von Brctschneider, z. B. Gumal und Lina, das ist herzig; auch Steudels Gedichte habe ich immer mit Vergnügen gelesen; Strauß freilich, das ist gegenwärtig ein angefochtener Name, leider! ich kann auch gar nicht begrei­fen, wie der Strauß dazu kommt, so etwas zu schreiben; er behauptet ja gewiß, die ganze Mythologie sey nicht wahr und sey nur von Jesus erfunden worden. Das ist freilich arg aber ich kann ihm doch nicht bös seyn, denn feine Glockentönc sind doch einzig schön. (Alan lautet. Die Frau Pfandhilfsbeamtin öffnet das Fenster, zieht die Hausthüre auf und wendet sich dann an. sämtliche anwesende Frauen.)

Frau Pfandhilfsbeamtin: Schöne Bescher­rung! jetzt kommt die GerichtsNotariats- Amtsverweserin, die kommt recht überzwerch.

Frau Cameralverwalterin: Das widerwär­tige Muster, wenn die nur war, wo der Pfeffer wächst. (Man klopft an der Thüre.)

Frau Pfandhilfsbcamtin: Herein! (Die Frau GerichttzNotariatsAmtsVerweferin tritt ein, und in der Verblüfftheit über die große Gesellschaft macht sie nur eine stumme Ver­beugung gegen sämtliche Frauen.)

Alle Frauen zugleich: Fehl mich gehorsam, Frau GerichtsNotariatsAmtsverweserin! (Die­se kommt neben die Frau Cameralverwalterin zu sitzen.)

Frau CameralVerwalterin: Es freut mich außerordentlich, die Ehre zu haben.

Frau GcrichtsNotariatsAmtsverweserin: Bitt recht sehr.

Frau Obcramtsärztin: Aber das muß man doch sagen, einen schöner» Mantel gibt es nicht in ganz Zwistelkingcn, als den die Frau GerichttzNotariatsAmtsvK-weserin anha- ben, besonders die Farbe ist sehr lieblich!

Frau Gcrichts-Notariats-Amtsverweserin: O bitte!

Frau Pfandhilfsbcamtin: (ihr eine Tasse Kaffee präsentircnd) Kann ich die Ehre haben? auch etwas zum Tunken! beliebt Sie Go- gelhopfcn, oder hier von dem Hcfenkranz?

Frau Gcrichts-Notariats-Amtsverwescrin: (nimmt von Beidem) bin so frei! (Pause.)

Frau Oberamtmännin: Aber gestern wars doch recht nett im Casino.

Frau Oberamtsärztin: Sehr nett! aber mein Buckel thut mir noch weh von dem ver­

dammten Pflumpfsäckles; der Buchhalter hat gar zu arg auf mich hineingeschlagen, 's ist aber doch ein zu angenehmer Mann der neue Buchhalter, nicht wahr Euer Hochwurden?

Frau Speciälin Hochwürden: O Frau Doktorin!

Frau Oberamtmännin: Ja, daS muß man Ihne lassen, 's ist ein galanter Mann, voll Sowohar-Wiber, ein ächtcr Bettimader.

Frau Oberamtsrichtcrin; O, er ist zu lieb! und haben Sie auch bemerkt, Frau Oberamtmännin, mit welcher Zartheit er be­sonders immer gegen meine Hedwig sich äu­ßerte? Er soll auch ein schönes Mütter­liches haben! ei man sieht das schon an seiner Kleidung, er ist zu propper gekleidet.

Frau Speciälin Hochwürden: Ja ist eS denn aus mit Ihrer Hedwig und dem Herrn Pfarrverweser von Muzelbach, daß sie sich so gar arg den Hof machen ließ, von dem neuen Buchhalter?

Frau Oberamtsrichterin: Nein, Gott be­wahr aber ich meine nur

Frau Pfandhilfsbcamtin: Aber die Frauen genießen ja gar nichts, Frau GerichtsNota- riatsAmtsverweser, ein Stückchen Acpfclkuchcn?

Frau Gerichts-Notariats-Amtsverweserin: Bitte, ich bin schon ganz voll von Hefen­kranz, ich habe so arg getunkt ich muß aber freilich wirklich auch für zwei essen.

Frau Cameralverwalterin: Freilich! ha, ha, ha! Wie weit gehen denn nochihreHoff- nungen und Aengstcn?

Frau Gerichts-Notariats-Amtsverweserin: O, bis Michehle.

Frau Helferin: So weit? da haben Sic aber uns recht drum-biert.

Frau Gerichts-Notariats-Amtsverwcserin? Hi, hi, nicht wahr? Mein Mann sagts als auch, daß die Leute mein Ziel als näher se­tzen, hi, hi.

Frau Oberamtsärztin: Gottlob daß ich über diese Sache hinaus bin. Aber haben Sie denn auch schon einen Namen gewählt für das zu hoffende Erstgeborne?

Frau Gerichts-Notariats-Amtsverweserin: Ja wohl! wenns ein Mädle wird, was ich wünsche, so muß es heißen: Josephine Fanni Thekla Mathilde Thusnelde Jda Emma, und wenns ein Bub wird, was mein Mann wünscht, haben wir im Sinn, ihn Robert