' So hatte es aber her Bauer nicht ge­meint. Er lief hem Kapellmeister nach lind warum soll ich viel Worte machen? genug, er verkaufte seinen Sohn. Er ver­kaufte alle künftigen Gefühle seines Sohnes, alle seine Liebe; dafür aber hatte er eine volle Goldbörse, einen neuen Rock, wurde gefüttert wie eick Domherr und 'hatte Moch ebenem keinen Sohn mehr. >

! Am folgenden Tage wandertcn 2 Männer und ein junger Bursch auf das kleine, men­schenmörderische Dorf Norcia zu. Caffaro verbarg seine Freude, Majorano, der Bauer war schon betrunken, der Kleine folgte ihnen glücklich und zufrieden, wie man gewöhnlich im zwölften Jahre ist, sang ünterwegs seine lustigsten Lieder, betrachtete den Himmel mit seinem glücklichen blauen Auge, das den Him­mel herauszufordern schien. Zuweilen schwieg er plötzlich mitten in einem angefangenen Liede und wurde nachdenklich. Doch geschah hieß nur dann, wenn irgend ein hübsches italienisches Mädchen mit schwarzen feurigen Augen ihn lächelnd anschend, an ihm vor­über kam.

Und die beiden Männer, die Heiden Hen­kersknechte, wechselten dann grauenvolle Bli­cke und noch grauenvolleres Lächeln schien sagen zn wollen:es war die höchste Zeck."

In Norcia gierigen sie zu einem geschick­ten Wundarzte, der den Titel führte;Wund­arzt des Pabstcs." Der Knabe wurde ihm übergeben, und als er ihn so schön, so blühend sah, konnte er sich des Gedankens nicht cnt- wehren, wie sehr Schade eS um denselben scy. Der arme Kleine, der nicht wußte, welches Verbrechen an ihm begangen werden sollte, unterwarf sich ohne Klage der verdam­mungswürdigen Operation Caffaro, sein Meister hatte ihm ja geschworen, das dicß das einzige Mittel sey, um seine schöne Stim­me zu gewahren!

Als aber der Knabe von Norcia nach Barri zurück kam, da war er weniger heiter als wie er fortgieng. Er sang nicht mehr, er richtete seinen niedergeschlagenen Blick zur Erde, und dachte nicht einzig Mal mehr da-

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' ran, an die hübschen Mädchen, denen er unter- ^ wegs begegnete. '

(Fortsetzung folgt.)

Mittel, 10 Jahre jünger aüSzu» sehen ein Beitrag zu dem erlaub­ten Luxus. Vor Kurzem hat der Perücken» wacher Robinson zu London Nro> g-Edward» > streat PortmanSquare Toupe'es und Perücken erfunden, welche mit einer Stahlfeder so gut schließen, daß man unmöglich erkennen kann» eS sehen künstliche Haaraufsätze. Sie sind leichter als andere Perücken, wegen der Ela­stizität der Feder, bequemer, kosten das Näm­liche, und Rob: bürgt, daß man 10 Jahre jünger in denselben aussiehet, als in andern Perücken. Schade, daß der Erfinder nicht auf io Perücken einen guten Kopf Procent geben kann, dann hätte diese Erfindung auch außer den Toiletten einen Werth.

Campher ein Mittel gegen Kälte.

Ein Engländer stürzte bei einer Fußreise des Abends in einen sq tiefen Schnee, daß er sich bei der Finsicrniß nicht mehr heraushelfen konnte. 16 Stunden blieb er in dieser Lage und rettete sich bei der äußerst heftigen Kälte nur durch ein Stück Campher, das er zufäl­lig bei sich hatte, und von welchem er von Zeit zu Zeit etwas in den Mund nahm. Der Campher brachte eine große Hitze her­vor, und der Engländer hatte keine üblen Folgen, als einen starken Schnupfen. Sollte man also nicht Leuten, die bei großer Kalte reisen, besonders Fußgängern, anrathen, sich mit diesem leichten Mittel zu versehen?

Logogryph.

Nicht Pflanzen keimen wo mein Wort sich zeigt, Und nimmer wählt den Ort man zum spazieren; Doch umgekehrt, und wenn ein Zeichen weicht, Dann könnte dich der Kunstsinn wohl verführen. Daß du, von seinen Schätzen angezogen.

Dahin zu reisen fändest dich bewogen. Fyg.

Auflösung des Logogrhphs in Nro. 2F. MorfeuS. OrfeuS.