Nothfelden, Oberamts Nagold. sGeld auszuleihcn.H Es liegen gegen gesetzliche Versicherung und 5 Procent Verzinsung Zoo fl. Pflegschaftsgeld zum Ausleihen parat.

Den Li. März 1807.

Simon Renz.

Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod-Preise.

In Tübingen, den 10. März , 8 Z 7 .

Dinkel 1 Schfl. 4 fl- 23kr. 4fl. skr. sst. 8 okr. Haber 1 4 st. 6 kr. Zfl. -gkr. Zfl. Znkr.

Gersten t Sri.fl. 43kr.

Bohnen t ifl. 33 kr.

Erbsen t . ..ifl.kr.

Wicke» t --fl- 4 »kr.

Linsen 1 Sri.ifl- iSkr.

Fletsch -Taxe.

Ochsenfleisch 1 Pfund . 8 kr.

Rindfleisch . 7 kr.

Hammelfleisch .5 kr.

Kalbfleisch .7 kr.

Schweinefleisch mit Speck.y kr.

ohne Speck. 8 kr.

Brod-Taxe.

Kernenbrvd . ...... 4 Pfund 8 kr.

1 Kreu;erweck schwer .... io Loib t'/z 2 ll.

In Calw,

den 11. März 1837 .

Kernen 1 Schfl. 9 fl- 3 okr. yfl. iikr. yfl-kr. Dinkel 1 3 fl. 54 kr. 3 fl. 48 kr. Zfl. 26kr.

Haber 1 3 fl- S4kr. Zfl. 4 ikr. 3 fi. 22kr.

Roggen i Sri.fl. 56kr.fl.kr.fl.kr.

Gersten 1fl- 86 kr.fl. Z2kr.fl. -kr.

Bohnen 1 ifl. tökr. ist. 4kr.fl.kr.

Wicken 1fl- 48 kr.fl. 42kr.fl.kr.

Erbsen t -- ist. Z 6 kr. ist. 4kr.fl.kr. Linsen 1 ist. 48kr. ifl. 20kr.fl.kr.

Der Bote von Ayr 0 l aneldet folgenden Unglücksfall:Am St. Stephanetage früh um Z Uhr wurde der Hofbesitzer I. Melder zu Dillgraten im Pusterthale durch ein na­hende» Getöse vom Schlafe geweckt. Kaum Hatte er seine Besorgnisse über den erfolgten Absturz einer Lawine seinem Weibe ängst­lich mitgctheilt, so warf sich auch wirklich rin Schneestrom auf da» Hau», riß da»

Dach und die Schlafbehaltnisse der Bewoh­ner fammt den Stallungen mit sich fort und begrub Menschen und Vieh unter Holz­stammen und Schnecmaffen. Nach längerer Bewußtlosigkeit gelang eS dem Hofbesitzer, sich zuerst mit den Füßen, dann mit dem ganzen Leibe lo» zu machen. Mit Entsetzen starrte er, nur mit dem Hemde bedeckt, die fürchterlichen Massen an, unter welchem Weib Kinder und Gesinde begraben lagen. Er rief laut, um die-Richtung ihrer Lage zu erforschen. Von keiner Seite wurde ihm sein Rufen erwiedert. Mit der Kraft eine» Verzweifelten sieng er nun an, Bäume weg. zuraumen, zuerst mit den Händen, dann mit einem losgerissenen Brette, den Schnee auS- zuschaufeln, wodurch es ihm.gelang, zuerst sein Weib, dann ein iz Jahre olles Hirten­mädchen zu retten. Er führte beide beinahe erstarrt und halb bewußtlos dem zerstörten Hause zu, wo nur die Stube zu ebener Erde noch unverletzt war. Ermuntert und gestärkt durch die Rettung ihm so theurer Menschenleben, eilte Melder noch zweimal an die Stelle der Lawine und rettete zwei Mägde und einen Knecht. Erschöpft durch zwei Stunden lange Anstrengung bei großer Kälte und entkleidet, wurde ihm weitere Nachgrabung unmöglich, doch suchte er die Rettung seiner 2 Kinder und eines Knechte» durch sein Umhülferufen bei nahendem Mor­gen möglich zu machen. Mit vereinten Kräf- ten arbeiteten die zur Hülfe hcrbcigecilten Nachbarn, jede Minute durch den Nachsturz neuer Lawinen bedroht, mit Lebensgefahr; allein erst um y Uhr gelang es ihnen, da» 2'/2iährige Kind und den Knecht unglücklicher Weise schon cnseelt zu finden. Noch fehlte der z Monate alte Knabe. Als um iO Uhr 2 große Baume fortgezogen wurden, bemerkte man eine Wiege; schnell war ihre AuSschö- pfung vollbracht, da» Kind bewegte sich, e» begann zu weinen, der Vater ergriff den Lohn der Vorsehung für getreu erfüllte Gat- ten- und Eltcrnpflicht, und übergab da» wunderbar gerettete Kind den schützenden Ar­men der in ängstlicher Erwartung harrenden Mutter.