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lich Schreiber, diente darauf im Ziethinschen HusarenRegimente, wurde im siebenjährigen Kriege von den Schweden gefangen und nach Schweden traukportirt. ranzionirte sich daselbst, begab sich auf ein Schiff, litt Schiffbruch und trieb sich auf einem Wrack so lange umher, bis er die Besinnung verlor; als er erwachte, fand er sich an dir dänische Küste geworfen, unter Menschen, die ihn das Leben zurückzubringcn bemüht waren. Nach seiner Genesung nahm er Dienste unter der dänischen Artillerie, stand bei derselben sieben Jahre und rückte zum Feldwebel vor. Er Verhcirathete sich und ward Daker eine« Sohnes und zweier Töchtern. Die Frau und eine Tochter sind lange verstorben, auch die zweite Tochter ist wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Er nahm seinen Abschied aus dänischen Diensten und begab sich nach Hamburg , wo er unter die Dragoner trat, bei denen er 23 Jahre und g Monate diente. Bei der Auflösung dieses EorpS kam er unter das iLgste französische Regiment, mit welchem er nach Rußland marschirte. Von dort zurückgekehrt, lebte er in Hamburg als Dollmetschcr. Im Jahr izlz meldete er sich zur Aufnahme unter die freiwilligen Kampfer der hanseatischen Legion, wurde aber abgewiescn, da er damals schon 79 Jahre alt war. Dieß konnte ihn jedoch nicht abhalten, und er meldete sich auf das Neue und zwar unter der reitenden Artillerie, in- dem er nur 69 Jahre alt zu sehn vorgab, worauf er dann ausgenommen wurde. Auch sein Sohn folgte seinem Beispiel, blieb aber im Felde. Nach seiner. Heimkehr arbeitete er am Bauhöfe; spater wurde er Pföxtner am Waisenhause, entsagte aber dieser Stelle, weil sie ihm zu ruhig war, und lebte seitdem von seiner Pension und der Unterstüzung braver Bürger. Vor zwei Jahren feierte der Wirth zum König von England, Marr, sein lOOjahrigcs GeburtsJubiiäum. Vor iLJahren verhcirathete er sich zum zweitenmal, und vor 5 Jahren nahm er noch ein Urenkelin zu sich, und verpflegte dieses Kind, welches nunmehr das 7. Jahr seines Alters erreicht hat. Er starb am 17. Jan. igz7, und brachte sein Alter auf iv2 Jahren r Monat und 7 Tage. Die Garnison, im Verein mit den Hanseatischen Kampfgenossen, ließ ihm am L4- Januar rin militärische» Leichen-
Bcgangniß zu Thci'l werden. Die hinter« blicbene Witlwe sah die irdischen Neste dieses allen Preußischen Heldensphnes (sein Vater war Major in Friedrichs de» Einzigen Heeren) der Erde übergeben.
R ä t d s e l.
Zweisilbig.
Mein Erstes, das mit Allmachts-Kraft Fast Altes, was du nennst, z»m Gegentheile schafft» Entstellt, verachtet jedes Seyn,
Verwandelt Rein in Nichtmehrrckn,
Und macht das Bbse plötzlich gut,
Wic'L gleich bei meinem Zweite» thut.
Mein Zweites jagt von Hos und Haus,
Und füllt des Menschen Herz mit GrauS. . Tritt nun mein Erstes leicht hinzu,
Dan» sind gesichert Freud' und Ruh;
Dir lächelt kindlich rings die Welt,
Du gibst und nimmst, wie dir's gefällt,
Auch bei des Muihwill's laui'stcr Lust Bleibst du des Zweiten unbewußt.
Doch ist das Ganze dir zerronnen,
Dann hat dasZwcite wartend schon begonnen.
Nachtrag. OberamtsgerichL Nagold.
Nagold. sGroßer Diebstahl.^ In der verflossenen Nacht wurden von einer Tuchrahme im sogenannten Wolfs» berg 28 Ellen wollbraunes Tuch, wel, ches noch nicht vollständig appretirt war, entwendet, ohne daß bis seht vom Diebe eine Spur bekannt wäre. Daher ergeht sowohl an obrigkeitliche Behörden, als an Privatpersonen hiemit das Ansinnen, zu Entdeckung des Diebes und zu Herbeischaffung des entwendeten Tuches kräftigst mitzuwirken, wobei bemerkt wird, daß der Bestohlene dem Entdecker des Diebes eine Belohnung vvn eilf Gulden zugesichert hat.
Den 15 . März 1837-
Oberamtsrichter
Straub.