105

selben nichts mehr anzuborgen, oder mit ihm Händel abzuschlicßen, da von mir aus für denselben keine Zahlung mehr geleistet wird.

Am 25 . Februar 1807.

1>. dessen Pfleger Stadtrath Haarer.

Schernbach, Obcramts Freuden­stadt. sHosgutsVerkauf.) Mein Hof- gut, welches in Nro. 6 des Intelligenz- Blatts vom 24. Januar näher beschrie­ben, wird nun am

Samstag den 4. März d. I. das letztemal zum Verkauf gebracht wer­den, wozu ich die Liebhaber auf Nachmittags 1. Uhr in das Mast'sche Haus höflich einlade.

Um gefällige Bekanntmachung dieses werden die Herrn Ortsvorsteher gezie­mend gebeten.

Den 24. Februar 18Z7.

Joh. Fried. Schnierle.

Wöchentliche Fruchtprerße,

Zn Nagold, den 23 - Februar istZ?.

Dinkel neuer 4fl. i2kr. Zfl. gzkr. Zfl. Zakr.

Verkauft wurden . . 107 Schfl. » Sri.

Hader 1 Zfl. Z6kr. Zfl. 2ykr. Zfl. 22kr.

Verkauft wurden . . Z Gchfl. 0 Sri.

Gerste 1fl.kr. 7fl. I2kr.fl.kr.

Verkauft wurden . . 1 Gchfl. 5 Sri.

Roggen l 7fl. I2kr.fl.kr.fl.kr.

Verkauft wurden ... 4 Schfl. Z Sri.

Wicken 1 Zfl. 20kr. 4fl. 24kr. 4fl. igkr.

Verkauft wurden . . 4 Schfl. 0 Sri.

Erbsen t 7fl. 44kr. fl.kr. fl.kr.

Verkauft wurden . . 0 Schfl. Z Sri.

Miih!frucht 1 7fl. Zükr.fl.kr.fl.kr. Verkauft wurden . . 2 Schfl. 0 Sri.

In A l t e n st a i g, den 22- Februar 16Z7.

Dinkel neuer Schfl. 4fl. igkr. 4st. i2kr. 4fl.kr.

Verkauft wurden . . 4; Schfl. l) Sri.

Haber 1fl.kr. Zfl. 40kr.fl. -kr.

Verkauft wurden . . 2 Schfl. 0 Sri.

Gerste tfl.kr. gfl.kr.fl.kr.

Verkauft wurden . . 4 Schfl. 0 Sri.

Roggen 1fl.kr. gflkr.fl.kr.

Verkauft wurden . . 6 Schfl. 0 Sri.

Rettung aus Todesgefahren.

Sccnen aus dem Leben eines alten Soldaten.

(Fortsetzung.)

Kamerad." begann jetzt der Führer der Schaar, ein alter Unterolficier, der schon in Aegypten für seinen Kaiser gekämpft hatte, dein Glücksstern hat mich hierher geführt, wir sind auSgcsandt, für unser Regiment zu fouragiren, und hätte mich nicht der Zufall in. dieses elende Nest geführt, so müßtest du thaten los auf der Bärenhaut liegen, während wir als Sieger in Moskau'S Mauern ein. reiten. Die Russen fliehen, nachdem wir sie bei Borodino aufs Haupt geschlagen, und jeder Einzelne unseres großen HeereS ruft jubelnd: nach Moskau, nach Moskau! wo u»S ein Ueberfluß an Lebensmitteln und gute Winterquartiere erwarten. Ein Hand» pferd sieht für Dich bereit, Kamerad, drum beeile Dich den Küraß anzuschnallcn, in ei­ner halben Stunde brechen wir auf."

Das Sotdatenhcrz wurde überrumpelt, ln wenig Minuten war ich bewaffnet: ich bot den russischen Bauern die Hand zum Abschied, Keiner ergriff sic, starren Blickes murmelten sie, mit über die Brust gekreuzten Armen:Moskau, Moskau, heilige Czaarcn- sladl!"

Wir sprengten davon.

Drei schnell auf einander folgende Kano­nenschüsse gaben der großen Armee das Sig­nal zum Aufbruch. Mürat, König von Neapel, cröffnete mit der Reiterei den Zug, und wir rückten ein in die ungeheure Stadt, die uns nun Ersatz für wochenlang erdulde- tes Elend gewähren sollte. Wie unsere Hoffnungen erfüllt wurden, brauche ich Euch nicht zu schildern, denn Euch allen ist der furchtbare Brand von Moskau bekannt. Dahin waren jene Hoffnungen mit der Aus­sicht auf gute Winterquartiere, und die Sol­daten suchten sich durch Greuel- und Plün- derungssceiien aller Art in der brennenden Stadt zu entschädigen, deren Flammeiimeere bald kein Einhalt mehr zu thun war.

Ich fasse mich kurz, Kameraden; so stolz wir in die Czaarensiadt cingerückt waren, so dcmüthig verließen wir sie, von der russi­schen Reiterei und ganzen Schwärmen Ko­saken, die jetzt begannen uns furchtbar zu