Aus Stadl und Kreis Calw
weit die Betriebe aber aus diesen Produkten unter Ansatz von anderen Stoffen, irgendwelche Suppen Herstellen wollen, mimen sie eine besondere Genehmigung einholen.
Wer kennt die Köpfe, nennt die Namen?
Der außergewöhnlich stark ausgeprägte Hei- «atsinn und Heimatstolz des Schwaben ist nicht zuletzt auch auf seine großen Landsleute »urückzuführen, die von Württemberg aus alle Uebiete der Kunst. Wissenschaft un^ Technik mit ihren Werken beeinflußt haben. Besonders Glücklich muß deshalb der Gedanke angesehen werden, für die nächste Gailsammlung ües Winterhilfswerks zwölf berühmte Schwabenköpfe in Metall schneiden und als Abzeichen verkaufen zu lasten. Die Techniker werden sich natürlich ihren Daimler oder ihren Gras Zeppelin nicht nehmen lasten. Für die Anhänger der Dichtkunst und Musik steht eine ganze Auswahl berühmter Köpfe zur Versu- qung. so Friedrich Schiller, der oft und gern m unserem Kreis zu Gast gewesene Ludwig Uh- land, Eduard Mörike, Justinus Kerner, Friedrich Hölderlin und Friedrich Silcher, die für uns Schwaben ja alle durch ihre Werke langst Tebe, vertraute Freunde geworden sind. Johannes Kepler, unser großer Astronom, der Nationalökonom Friedrich List und der Bildhauer Joh. von Dannecker vervollständigen die Auswcchl der Abzeichen, von denen im Gau Württemberg - Hohenzollern am Wochenende durch die NSB.-Walter und Männer des Reichsluftschutzbundes über 1,5 Millionen zum Verkauf gelangen.
Pferde werden von Untugenden geheilt Lehrgang über die Behandlung bösartiger Pferde
Das Pferd ist der Helfer und Freuiid des Bauern. Wo das Zugvieh zu schwach oder zu langsam ist, wenn die Zugmaschine versagt, bleibt uns das Pferd als zuverlässiger Arbeitskamerad. Nachdem heute ein großer Teil des bäuerlichen Pferdematerials Kriegsdienste leistet, kann der Besitz eines zuverlässigen Zugpferdes nicht hoch genug gewertet werden. Um so ärgerlicher ist es, wenn der Wert und die Leistung eines Pferdes durch allerlei Untugenden herabgeminoert werden. ^
Wenn es gelingt, diese Fehler und Untugenden beim Pferd zu beseitigen und damit die volle Einsatzfähigkeit hcrzustellen, so bedeutet dies einen erheblichen Volks- und privat- wirtschaftlichen Nutzen. Der auf Veranlassung der Kreisbauernschaft Schwarzwald Nord in Calw abgehaltenc Lehrgang zur Behandlung bösartiger Pferde fand daher bei der Bauernschaft des Kreises viel Interesse. Insgesamt hatten sich 93 Bauern und 20 Schüler der Zandwirtschaftsschule Calw auf dem Brühl eingesunden.
In seinen Ausführungen ging der Pferde- sachverständige Inspektor Frank davon aus, daß das Pferd im allgemeinen ein gutartiges, gelehriges und für eine gute Behandlung dankbares Tier ist. Bösartigkeit entsteht, wenn sich ein Pferd infolge Nervosität, Ungewohnheit oder sonstiger Schmerzen dem Willen des Menschen widersetzt und durch Gewalt oder Roheit gezwungen werden soll. Bösartigkeit ist also der Ausdruck von Angst, Mißtrauen und der Abwehr des Pferdes gegenüber dem Menschen. Die Ursache der Bösartigkeit ist also in den meisten Fällen nicht im Tier, sondern in dem unzweckmäßigen Verhalten des Menschen zu suchen. Viele, oft rohe Methoden, die das Pferd zur Aufgabe der Bösartigkeit bewegen sollen, sind wertlos. Sie schädigen die
Wsnn's kockt, h wsnn's s!säst und wallt, spart Qas,
stellt „Llsirr" alsodaläl
Gesundheit der Tiere, bringen Konflikte mit dem Tierschutzgesctz, machen die Tiere nur noch aufgeregter und störrischer und verschlimmern das Uebel.
Auf Grnnd dieser Erkenntnisse hat Inspektor Frank Methoden zur Beseitigung der Bösartigkeit und Untugenden entwickelt, bei denen er grundsätzlich auf die Anwendung der Peitsche und sonstiger Gewaltmittel verzichtet.
Bei der Heilung werden folgende drei Mittel angewandt:
1. Gewinnung des Zutrauens des Pferdes durch Ansprechen, Beklopfeir, Verabreichen von Futter usw.
2. Ablenkung, daß das Pferd seine Störrigkeit vergißt.
3. Die Ausführung einer Unart muß dem Pferd selbst Schmerz bereiten, der bei normalem Verhalten aufhört.
Im einzelnen wurde bei den Vorführungen gezeigt, wie durch einfache Veränderungen am Geschirr die Kitzligkeit beseitigt oder das Lci- uenfangen verhindert Wird. Weiter wurde ausführlich geschildert, wie mit natürlichen Mitteln nervöse Stuten zum Säugen gebracht werden und Beißern diese Unart in wenigen Tagen abgewöhnt wird.
An drei bösartigen Pferden, welche die Bauern mitgebracht hatten, führte Inspektor Frank seine Methode vor und erzielte schon Nach wenigen Minuten überraschende Erfolge.
Die Tiere — das erste zeigte sich störrisch beim Putzen, das zweite beim Hufbeschlag und das dritte unfromm gegen Fremde — merkten, daß sie bei Ausübung der Unart selbst Schmerz empfanden. Sofort legten sie die Unart ab, die bei Wiederholung der Behandlung ganz verschwindet.
Knöpfe, Quasten, Kordeln pnnktfrel
Im Punktkatalog zur 4. Reichskleider- karte sind nun auch die Kurzwaren vun't- pflichtig geworden. Ergänzend ist noch mit- zuteilen, datz der Punktkatalog auch Bobins aufführt, die bis ü Meter Länge mit einem halben Punkt bewertet werden. Das bedeutet. datz zu dieser Punktzahl Litzen aller Art — mit Ausnahme der besonders aufgeführten Artikel wie Gummilitzen usw. — zu verkaufen sind. Punktfrei sind von den Kurzwaren nur noch Knöpfe. Quasten und Kordeln.
Pökel- und Kraftfleisch in Dosen
Die Hauptvereinigung der deutschen Viehwirtschaft hat zum grundsätzlichen Verbot der Herstellung von Fleischdauerwaren eine neue Sammelanordnung herausgegeben. Jegliche Dauerwurstherstellung, mit Ausnahme der frischen Mettwurst nach Braunschweiger Art. ist im Zivilsektor verboten. Das Herstellungsverbot umfaßt auch die Pökel- und Rauchfleischwaren. Bisher war Bauch- und Rücken- speck davon ausgenommen, ebenso nachgesalzener Bacon. Neu ist. datz jetzt auch gepökelte Rinderbrust mit und ohne Knochen sowie gepökelte und gekochte Rinderbruit ohne Knochen hergestellt und abgesctzt werden dürfen. Gepökelte und gepökelte gekochte Rinderbrust ohne Knochen werden mit 75 Gramm je 100-Gramm-Abschnitt als Fleisch ohne Knochen verabfolgt. Der Verbraucher hat in diesem Falle Anspruch aus Knochenbeilaae von 25. v. H. Gepökelte Rinderbrust mit Knochen wird mit 100 Gramm je 100-Gramm-Abschnitt
abgegeben, ^onservenherstellung ist insoweit eine Ergänzung erfolgt, als neben Blut- und Leberwurstkonserven in Schwarzblech- oder Aluminiumdosen jetzt auch deutsches Kraftfleisch in derartigen Behältnissen hergestellt werden kann, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Hauvtvereinigung hierfür besondere Schwarzblechdosen zuteilt. Die Abgabe von Kessel-, Wurst-und Knochenbrühe ist in unverändertem Zustand an Verbraucher ohne Einschränkung gestattet.. So-
Die Zulassung von Pökelfleisch und Kraftfleisch von Dosen bedeutet selbstverständlich nicht, datz nun jeder Verbraucher bei jedem Fleischer jederzeit einen Rechtsanspruch aus. die Lieferung dieser Waren hat Es kommt immer aus die Lage im Einzelsall au. die örtlich und zeitlich während des Krieges sehr verschieden sein kann.
Oer Rundfunk am Dienstag
Nelchsvrogramm: 15.30 bis IS Ulir: Kammermusik: 17.15 bis 18.30 Uhr: Tanz- und Cbarakterstlicke unserer Zeit: 20.15 bis 21 Ubr: HitIer-Zugend-!kon,crt: 21 bis 22 llbr: „Tie schöne Galalbee" von LupvL — Dcntschlaudlendcr: 17.15 bis 18.30 Ubr: Srimvbo- nischc Musik: 20.15 bis 21 Ubr: Lciclve Untcrballung: 21 bis 22 Ubr: „Eine Slunöe für Tich",
in ItnrLv
Um die Gestrauchelten vor dem endgültigen Fall in das Verbrechertum zu bewahren hat der Reichsminister der Justiz die Eiufiihruug eines besonderen Strafvollzugs iür Gestrauchelte verfügt; dem Seiidervoll- zug der Gesängnisstrase an Gestrauchelten dienen besondere Zuchthäuser oder besondere Abteilungen von Zuchthäusern.
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In der gestrigen Vormittagsziehung der vierten Klasse der Ächten Deutschen R e i ch s > o t t e r i e fielen dre« Gewinne von je 100 000 Mart aus die Nummer 247 217.
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Herrenbcrg. Personenstandsveränderüngen im Monat Dezember 1942. Geburten: Hugo Holzapfel, Uhrmacher, 1 S.; Wilhelm Weinhardt, Bahnarbeiter, IT. — Eheschließungen: Erwin Klett, Zivilangestellter, Dußlingen und Margarete Rilling; Hermann Reichart, Tierarzt, Weilheim und Erika Keck; Friedrich Haas, Landarbeiter, Tennenbronn und Helene Joos; Wilhelm Wittke, Schlosser, Cuxhaven und Elsa Beuttler; Martin Hörrmann, Kraftfahrer und Maria Haarer, Kuppingen. — Sterbefälle: Friederike Schäfer, Bäckermeisters und Gastwirts Witwe, 76 I.; Luise Krauß, Bäckermeisters Witwe, 84 I.; Gustav Fischer, Pfarrer r. R., 89 I.; Christiane Nagel, Bierbrauers Witwe, 81 I.; Wilhelm Sticgler, Kaminfegermeister, 83 I.; Friederike Kappus, Werkmeisters Ehefrau, 49 Jahre.
Llnfer Hausgarten im Januar
steht gilt es, einen genauen plan für die Kusfaat im kommenden Zrühfahr aufzustcllen
Im Januar sind die Abende noch lang, und die Hausfrauen haben sicher einmal ein Stündchen zur Verfügung, in dem sie ihre Gedanken zu dem bald wiedcrkommenden Gartenjahr hinwandern lassen können, um sich mit den Vorbereit u-ngcnfürsFrüh. jabrzu befassen.
Die erste Sorge ist natürlich die Saat, die zur vollständigen Ausnutzung des Gartens gebraucht wird. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, die selbst geernteten Samen Hervorzuholen und mit Hilfe eines Siebes zu reinigen. Der unerfahrene Gartenbesitzer überschätzt leicht seinen Bedarf an Saatgut und sagt: „Lieber zu viel als zu wenig." Ueberlegen wir uns bei der S a m e n be st e l l u n g genau die Menge, die wir brauchen. Hier einige Beispiele für den Saatbedarf von Gartengemüsen auf einen Quadratmeter Aussaatfläche: Gelbe Rüben 0,8 Gramm (1 Gramm — 800 Korn), Note Rüben 1,0 Gramm (1 Gramm — 60 Korn), Zwiebel 1,0 Gramm (1 Gramm — 250 Korn), Spinat 3,0 Gramm (1 Gramm — 90 Korn). Ackersalat 0,6 Gramm (1 Gramm — 1000 Korn), Gurken 0.7 Gramm (1 Gramm ^ 40 Korn), Erbsen 20—25 Gramm (1 Gramm — 8—10 Korn). Buschbohnen 20 Gramm (1 Gramm — 1,2 Korn). Stangenbohnen 15 Gramm (I Gramm — 0.8 Korn, 6—8 Bohnen an eine Stange). Die Anzahl der übrigen Gemüsearten wie Kohl, Lauch, Sellerie werden wir auf alle Fälle den Gärtnereien überlassen. Denn bei diesen empfindlicheren und anspruchsvolleren Vorkulturen erzielt man nur zu leicht einen Mißerfolg.
Besitzen wir noch einen Vorrat an alten Samen, dann müssen wir, um uns ihrer Keimkraft gewiß zu werden, eine Keimprobe machen. Wir legen zu diesem Zweck 10 Samenkörner zwischen Fließpapier oder Tücher und legen diese auf einen Teller. Das Ganze wird warm gestellt und öfter ange- feuchtet. An der Anzahl der nach einigen Tagen keimenden Samen erkennen wir die
prozentuale Keimkraft oer Samen. Häven wir keinen eigenen Samen in Vorrat, sondern müssen ihn kaufen so müssen wir uns natürlich mit dem begnügen, was geliefert werden kann. Reicht der Gelbe-Riiben- Samen nicht für ein ebenso großes Beet wie im Vorjahr, dann säen wir in diesem Fall eben mehr Spinat, und haben wir nicht genug Ackersalat, dann füllen wir diese Lücke mit Folge-Aussaaten von Kresse aus. Wir können uns also auch hier leicht helfen, wenn wir unseren Garten mit dem ausfüllen, was uns als Saat zur Verfügung steht.
Dann wollen wir auch jetzt schon beginnen, die Einteilung unseres Gartens zu überlegen. Denn es ist nötig, durch zweckmäßige Planung den Boden und die Kulturen gesund zu erhalten, indem die vorhandenen Nährstoffe gleichmäßig ausgenützt werden. Durch Wechselwirtschaft kann man mit wenig Düngemitteln Höchsterträge erzielen.
Die Blattgemüse (1. Tracht) kommen auf das Land, das im Herbst frisch gedüngt wurde. Die W u rz el g e m ü s e, die außer an Kali keine hohen Ansprüche stellen, finden in der vorjährigen Anbaufläche von Blattgemüse genügend, Nahrung, außerdem sind sie, im Gegensatz zu Kohl, Tiefwurzler, und können der Erdschicht bis zu 60 Zentimeter Tiefe ihre Nährstoffe entziehen. Die 3. Tracht, die Hül. senfrnchtler, kommen auf das am spätesten gedüngte Land. Diese Hülsenfrüchtler haben bekanntlich die Fähigkeit, dem Boden aus der Luft Stickstoff zuzuführen, den wir anschließend einer Blattgemüseart zunutze machen werden.
An Hand eines kleinen Gartenplans werden wir also eine solche Neueinteilung vornehmen und dadurch schon setzt eine Ueber- sicht über unsere kommende Arbeit bekommen der dann, wenn ihre Zeit gekommen ist. durch diese Ueberlegung ein guter Grund gegeben wurde.
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Krautklötze. Zutaten: 1 kl. Krautkopf, 20 Gramm Fett, 1 Zwiebel oder Lauch, 1 Ei und etwas Ei-Austauschstoff, SO Gr. Mehl, Salz, Majoran, 4—5 geh. Eßl. Weckmehl.
Den zerteilten Krautkopf in wenig Salzwasser halb weich kochen, ausdrücken und feinwiegen, mit Fett, geschnittener Zwiebel und 2 Eßl. Weckmehl dünsten. Nach dem Erkalten Ei, Ei-Austauschstoff, Gewürze, Mehl und so viel Weckmehl zMcocn, daß sich Klöße formen lasten. Diese mit 2 Eßlöffeln in kochendes Salzwastcr cinlegen und darin etwa 8 bis 10 Minuten garziehen lassen. Die Teigmaste nicht stehen lasten, sondern sofort verarbeiten. Quarkkiichle mit Kartoffeln. Zutaten: 250 Gr. Quark, trocken, 750 Gr. gek. geriebene Kartoffeln, 40 Gr. Grieß, 1 geh. Eßl. Ei- Austaiischstoff, Salz, Kräuter, Backfett.
Den durchgestrichenen Quark mit allen Zutaten gut verrühren. Mit einem Eßlöffel kl. Teighäufchen in die mit wenig Fett auSgestri-
chene heiße Pfanne geben, flach drücken und von beiden Seiten goldbraun backen. Kartoffelspätzle. Zutaten: 500 Gr. Mehl, 500 Gr. tags zuvor gek. Kartoffeln, 2 Eßl. Ei-Austauschstoff, 40 Gramm Grieß, wenig Mehl, 1 Eßl. Salz.
Mehl mit Grieß, geriebenen Kartoffeln, Ei-Austauschstoff, Milch und Salz zu einem festen Teig anrühren und so lange schlagen, bis nichts mehr am Kochlöffel hängen bleibt, wenn man ihn in di: Höhe hält. Auf ein naß- gemachtes Spätzlesbrett wenig Teig geben, mit dem Spatzenschaber dünn ausstreichen und lange feine Spätzle in kochendes Salzwastcr schaben. Wenn sie oben schwimmen, mit dem Schaumlöffel herausnehmen, in heißem Wasser schwenken und sosor.t anrichten. Fleischpfannkuchen. Zutaten: 250 Gramm Mehl, evtl, halb Mehl, halb gerieb. gekochte Kartoffeln, bis V» Ltr. Milch, 2 geh. Eßlöffel Ei-Austauschstoff, 125 Gr. Hackfleisch, Salz, Backfett.
Aus den Zutaten einen ziemlich dicken Pfannkuchenteig Herstellen und kleine Pfannkuchen davon ansbacken.
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!r.u»,ph.ecend. .Fein Mädel hat mich gewcllh Und ich Hab s gewußt. Hab' beiseite stehen müssen. Wird olles anders sein. Das schönste Mädel ,m Dorf ... der starke Bub . . . g'jund. g'rad . . . groß gewachsen, ich komm. Rosel . .. wart'» nur ich komm . . .!" '
So rasch wie heute war die Rosel noch nie über den Jachberg gerannt.
„Lieber Gott, laß es nur nicht zu spät sein, du lieber Gott", betete sie während des Lause,,»!
Endlich hatte sie die ersten Dutten am Lärch- egg erreicht.
Ein oller Arbeiter saß auf der Bank vor einer der Hütten.
„Ist der Aufseher noch heroben?" rief sie Ihm schon von w?!i?m zu.
„Denk, daß er schon hinunter ist nach Wcisscn- bach". gab der Mann zur Antwort. „Schau über den Ejokilsoltel. vielleicht findest ihn noch bei der Stöße III. Der Egger Ichnut wohl nachmols nach, ob alles in Ordnung ist. Mußt dich eilen. Dirn, viel Zeit ist wohl nicht."
Weiter, weiter!
Das Mädchen spürte, wie Ihr die Lungen bräunten, da- Herz k'ovste. Mor dort unten nicht ein Mann, der um die Stöße schritt?
„Egger. E"ger!" schrie sie hinab.
.Hallo!" kam es vom Sattel zurück. „Was willst? Hab keine Zelt!"
„Reden will ich mit dir. Egger!"
„Bist ja ganz außer Atem" bearüßte sie.weniae Minuten später der Ausseher. ..Was ist los m t dir. Rosel? Hast ja ganz verweinte Augen Wo brennt's denn? Aber was tust du denn. Kind? Was machst du denn''"
Das Mädchen hatte seine Hand umklammert und drückte glühende Küsse da, aus. Da hämmerte es leise tn seinem Herzen er wußte nicht, was es war. Aber er begann es zu ahnen.
„Vater!" schrie sie ses-t aus Aus ihrem jungen und ungestümen Herzen heraus.
„Was sagst. Rosel''" fuhr er auf. „Was hast du oeiaat' Bist van Sinnen'"
Er packte das Mädchen an den Schultern, er zog sie an sich, er bedeckte ihre Stirn mit Küssen,
.Bist wirklich mein Kind, mein liebes Kin " rief er immer wieder und wischte sich mit d. Handrücken di Tränen aus den Augen ..Ist es wahr? Kann das wahr sein? Daß ich so ein Glück sind ?"
„Die Mutter hat es mir gestanden, Vater " sagte Rosel. Dann fiel sie ihm lachend und weinend zugleich um den Hals. „Es ist schon mal r, Bater. Ich Hab es selbst alleweik Im Herzen verspürt. Jetzt weiß ich auch, warum du immer io gut zu mir g wesen bist."
Egger schob das Mädchen von sich, sah sie nsst glückstrahlenden Augen an. zog sie w eder an sich, fuhr ihr über das weiche glänzende Haar.
„Du weinst sa. Vater", jagte sie und fing gleich leibst wieder zu schluchzen an.
„Aljo gesweit sein Mädel", jagte Egger. „Jetzt einmal Schluß mit der Welnerei. Am liebsten macht' ich's gleich unten im Ort ausschrelen. Da soll man mach verrückt werden vor lauter Weh' und Freud'. Und recht Ist es von der Phssnmena, daß sie es dir endlich gesagt hat. Wie Hab ich nach dir gefragt! In der Stadt wärst >ni. hat es immer geheißen. Hat sie fein eingefädelt, die Philomena'"
„Jetzt ist die Mutter wohl wieder gut auf mich zu sprechen''" forschte er sie aus
Sie hob ein wenig den Kopj. sie griff mit dem Arm nach seinem Hals und begann von neuem zu weinen.
..Aber Rosel. Rosel", berubigte er. „Hat dich die Mutter zu mir geschickt? Hat sie ihr Unrecht eing seb-n? Schau, mein liebes Dirndl Ich w-r halt ein leichtsinniger iunger Jäger. Aber io schlecht, wie es aussieht war Ich nicht. L t- sinnig sa. aber i^lecht. nein' Nur verb-tzt. n"''t! Will dir's ein andermal erzäblen. Hab nicht glaubt, daß das Kind van mir war'. Sonst b"sie alles anders kommen ke inen Soll sch zu der Mutter kommen'' Hält' just Zeit. Es ist h-ute kein Arbeitstag: sie leiern unten im Tal . . ."
„Nein, V'ter", schrie Rosel auf, „die Mutter hat mich nicht geschickt. Sie ist blindwütig in ihrem Haß und Zorn. Aber dem Statz hat sie mich versprochen. Gestern abend."
„Rosel . . .1 Das glaub ich nicht! Dem Statz wicht!"
„Ja, wenn er dich umbringt! Und dem Ändert hat sie mich auch versprochen, wenn er den Hans Wundt umbringt, den Ingenieur. Der Ander! hat sich gewehrt, hat gesagt, daß er's nit tut, daß er wartet auf mich, und wenn's bis in die Ewigkeit wär'. Aber der Statz hat nur gelacht. Er würde dem Ingenieur die Probefahrt schon verderben, hat er gemeint."
„Das ist doch Wahnsinn, Rosel! Philomena verbrennt vor Haß und redet alles nur so daher. Und der Statz ist ein Narr."
„Zur Stütze auf dem Teufelsgrat steigt er hinauf. Vater, glaub es mir! Jetzt ist er schon im Kar. Ich Hab ihn eben dort getroffen. Du mußt was tun. Vater, ich bitt' dich ... Ich Hab ja solche Angst, daß ein Unglück geschieht. Aber nicht unten im Ort sagen, Vater! Schau, das darfst mir nicht antun. Mir nicht und der Mutter nicht. Denk an die Schand. Die Mutter hat immer nur gelitten, ihr ganzes Leben gelitten. Da ist ihr Herz halt steinern worden. Da ändert sich viel im Menschen. Den Statz aber mußt du unschädlich machen, Vater. Er ist nit viel mehr wie ein wildes Tier."
^ „Zur Turmspitze will er 'raus?" fragte Egger jetzt nachdenklich. „Weißt du das ganz gewiß? Hat er seine Büchse mit?"
„Nein, Vater, keine Büchse und kein Messer, nichts. Aber, weißt, einen Schraubenschlüssel hat er mit. Einen schweren Schraubenschlüssel. Gestern Hab ich ihn gesehen. Er hat ihn bei sich gehabt."
Der Egger stieß einen Pfiff durch die Zähn« aus.
(Fortsetzung folgt.)