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Vernichtet war ihm bas höchste Glück,

Er sah in die Wellen mit starrendem Blick,

Dort lagen vergället all' seine Freuden.

Ihm war es, als od es ihm aus der Tics'

Mit Wchmuihsgelispel hinunterrief,

Und nicht vom Gcstad kann der Traurcnde scheiden.

Des Mondes gebogenes Horn verlischt,

Plötzlich zischt

Der See. Aufthürmtcn die brausenden Wellen, Als wollten sie brandend die Klippen zerschelle». Und in das Geröll und das Wastergcdraus Stieß schauerlich heulend des Sturmes Gesaus. Und wirbelnd kam eine Windsbraut gezogen,

Wild faßt sie den Jüngling und riß ihn hinab. Hohlwimmernd, ins düstere Waffergrab

Und, siehe! jezt ruhen die zürnende» Wogen,

Still wallet der See, von der Eos beglänzt, Rosenbckränzt

Eiuschwebt von den Bergen ins Thal hernieder Der junge Tag auf dem goldnen Gefieder.

Und aus den Wellen ertönt cs bang Heraus wie klagender Grabgcsang:

Die Wasser, sie schweigen, der See ist versöhnet. Umsonst war mein Warnen. Das Opfer fiel. Schlaf' wohl, guterJüngling, hier unten ist's kühl! Wohl hättest ein besseres Loos du verdienet!

Vom Schlosse schied stille der Schwester Paar Auf immerdar,

Um fern in des Klosters einsame» Mauren Die Tage freudenlos zu vertrauten. .

Ihr Leven war öd' und geopfert dem Schmerz, Nichts frommten Gebete, cs war ja das Herz Gebrochen in Trauer. Die ThräneN stoffen,

Der Gram um den Bruder härmte sie ab.

Früh' deckte' sie ein kühlendes, friedliches Grab. So wird von der Nacht das Schöne umschlossen. '

Die Blumen erstarken, cs starb das Reh!

An dem See.

Der Frühling schied und kam nimmer wieder,

Es tönten nicht mehr die lieblichen Lieder,

Die Dohle krächzt nur durch die Felsenschlucht Und trinkt an der wildverwachsenen Bucht.

Jetzt ist es öd' und die Liefe erbrauset,

Wild schüttelt die schneeigen Fohren der Wind, Nur Haidekraut starrt dort und strüppig Gewind Seitdem sind Jahrhunderte rollend versaufet. Auflösung der Charade in Nro. 45. Pfropfreis.

Der alte Deutsche.

Als noch in heil'gen Hainen Und auf bemosten Steinen Die Deutschen opferten:

Wer hatte nicht mit Freuden ^Die alten biedern Heiden Zu jener Alt geseh'n!

Und jetzt (man möchte weinen!) Sieht man dafür die feinen Entnervten Söhne Teuts.

Ihr sepd im freien Lande Die Sclaven eigner Schande;

O hört es und bcreut's.

Da warben Deutschlands Söhne Um eine deutsche Schöne Durch That und Heldenmuth'. Kaum keimten ihre Bärte,

So floß vom blanken Schwerte Schon Saracenen-Vlut.

Wie wenn ein Waldstrom stürmend. Auf Wogen Wogen thürmend,

Wild durchs Gebirge braust;

So schlug in Freiheitsschlachten,

Daß Schild und Lanzen krachten. Des Deutschen starke Faust.

In ihren stillen Hütten Ward Falschheit nie gelitten.

Nur Eintracht und Natur!

Ihr Herz war ohne Tadel, Rechtschaffenheit ihr Adel,

Und J a und Nein ihr schwur.

Weil sie nie trüglich logen.

War ihnen Stempelbogen Und Meineid unbekannt.

Und alles Nichtgcklügel;

Der Treue stärkstes Siegel War ihre rechte Hand.

Dru ckfehl er.

In Nro. 42. Seite 253. 2te Spalte, 2tc Linie von unten lies: Mittwoch den 1, Juni, statt Mitt­woch den 32- Mai-