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Zn <§ a l w» dt» 28. Mai 1836-

Kernen t

Schfl.

9fl. -8kr.

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Zokr. yff. i2kr.

Dinkel t

-fl. l8kr.

-fl.

9kr. -fl.kr.

Haber 1

-fl. 20kr.

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6kr. -fl. -kr.

Roggen l

Sri.

fl. 56 kr.

-fl.

tzokr.fl.kr.

Gersten t

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fl.

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Bohnen i

tfl. 2-kr.

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Wicken t

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Linsen i

fl.kr.

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Erbsen t

tfl. Z6kr.

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den 27. Mai 18Z6.

Dinkel 1 Sckfl. -fl. 50kr. -fl. 8okr. -fl. 6kr. Haber 1 -fl. -8kr. -fl. -Zkr. -fl. 2vkr.

Gersten t Sri.fl- 56kr.

Erbsen l Sri. "fl-kr.fl.kr.fl.kr.

Linse» 1fl-kr.

Wicken t ist- 2dkr.

Bohnen 1 ifl. 23 kr.

Die Verschmähte.

Novelle.

(Beschluß.)

O edler Mann, rief Menzia dem großmüthigen Harun zu: wenn du diesem Unglücklichen Gutes erweisen willst, 0 so laß ihn hier und übergieb ihn meinem Schntze. Ich kenne ihn und bin ihm für erwiesene Wshlthatcn dankbar verpflichtet. D laß mich meine Schuld jetzt abtragen. Mit unermü- bctcr Sorgfalt will ich ihn pflegen.

,,Dcr gerührte Harun bewilligte .diese Bitte, und so wurdet Ihr, armer Ritter von Montalegre, mit meiner Zustimmung in unser Haus ausgenom­men. Menzia verschwieg Euren wahren Namen und nannte Euch Luzio d'Arvelas. Als ich sie fragte, welche Verbindlichkeit sie Euch schuldig sei, hintcrgl'cng sie mich mit folgendem Mährchcu.Als ich mich einst als Zuschauerin zu einem Stiergefecht begeben wollte," so erzählte sie:kam ein wilder Büffel, der, als man ihn in die Schranken zum Lpfer führte, entsprungen war, auf mich mit schrecklichem Gebrüll losgerannt. Ich wäre verlo­ren gewesen, wenn nicht Luzio mich durch kühne Besonnenheit gerettet hätte. Seit jener That, die ihm meine volle Dankbarkeit erwerben mußte, be­suchte er mich oft. Ich liebte ihn nicht wie die Braut den Geliebten, das wäre auch sündlich ge­wesen, denn Arvelas war vermählt; aber cs sprach doch eine Stimme des Wohlwollens für ihn in meinem Herzen; er war ja mein Letter. Da er­fuhr ich, baß er eine sehr eifersüchtige Gemahlin

habe, die seinen Besuchen bei mir eine üble Deu­tung gebe. Nun gebot mir die Pflicht der Ehre, ihn von mir zu entfernen, um so mehr, da ich wirklich zu bemerken Gelegenheit hatte, daß er eine sträfliche Neigung zu mir im Busen trug. Zwar ficl cs mir schwer, in de» Augen meiner Retters als eine Undankbare zu erscheine» doch es galt ja, scin wahres Wohl durch diesen Schein zu retten und so vollbracht' ich , was mir oblag. Seitdem habt ich Luzio nicht mehr gesehen. Und heule muß ich ihn wiederfindc», dem Tode nahe und bedürfiig der sorgfältigste» Pflege. Jetzt ist cs Zeit, ihm meine Schuld abzutragen. Aber uner­kannt von ihm will ich seine Wärterin seyn, damit ich nicht die vielleicht noch nicht ganz erloschene Flamme in seiner Brust durch Erinnerungen auf­rege. Ich will ihn, so Gort mein brünstiges Ge­bet erhört und meine Bemühungen mit Segen krönt, seiner Gattin wieder schenken und keine Vorsicht unterlassen , ihn selbst vor Gedanken der Untreue zu bewahren. Darum werde ich mein Gesicht schwär­zen, das Haar unter einen afnkamschen Turban sorgfältig verbergen und männliche Kleidung «»le­gen. So wird er mich für einen Mvhrenjüngling halten, und damit auch meine Stimme mich nicht etwa verrathe, so werd' ich ihm als ein Stummer erscheinen. Von Euch Uebrigen fordre ich, wenn ja Jemand zu ihm kommen sollte, Klugheit und Verschwiegenheit. Den Arzt des großmüthigen Ha­run werd' ich schon für meinen Plan gewinnen.

Unter so veränderter Gestalt nahte Menzia Eu­rem Krankenlager. Mit welcher Selbstaufopferung sie für Euch gesorgt hat, habt Ihr erfahren. Ver­gebens war mein und des Arztes Bitten, sich einige Schonung zu gönnen. So lange Ihr noch in Ge­fahr schwebtet, war sie nicht zu vermögen, Euch nur auf eine Stunde zu verlassen. Diese ununterbro­chene LHStigkeit, die Angst um Euer Leben, und die immerwährende gewaltsame Spannung ihrer Seele mußten wohl einen Rückfall in daü noch nicht längst gebannte Uebel erzeugen. Doch versagte ihr der Himmel den Lohn nicht, den sie sich wünschte. Ihre Kraft hielt noch so lange, bis sie Euch im Zustande der Besserung sah, und das Werk ihrer Liebe beinahe vollendet wußte. Dann sank sie zu­sammen."

Als die Edle ihr Ende herannahen fühlte, wollte sie mir keiner Lüge aus der Welt gehen, und sie vertraute mir das wahre Verhältniß, mit der Bitte, dem Zorne gegen Euch zu entsagen. Wie wäre es wohl mbglich gewesen, das Flehen dieses Engels nicht zu gewähren, wenn ich auch nicht schon vorher günstig für Euch gestimmt gewesen