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Mittel zur Vertilgung der sogenannten Blatt- Lause.

Dieses Zahr sind, wenigstens in unserer Gegend, die Blattläuse so häufig, und für unsere Gcnn'isepflauzung-n so wie auch für die Erbsen sehr schädlich.

Solche zu vertilgen, hat man mit vielen Mitteln Versuche gemacht, und keines be­wahrt gesunden, außer einem einzigen, wel­ches ein Landwirth angewandt, und als er­probt gefunden hat.

Derselbe röstete zehn Pfund Kochsalz und Vermengte solches, zu Pulver verrieben un- ter 2 Säcke LurbcnAschc (Torfaschc). Diese Mischung streute er an einem lrokenenTage aus einen ErbsenAcker, aus welchen er we­gen der Blattläuse auf die Erndte verzich­tete, und in 24 Stunden fand er diese schäd­liche Gäste gänzlich verschwunden, was zu weiteren Versuchen anmit bekannt macht

die Redaktion.

Manuele.

<§ ortsetz ring.)

Der Zug ging durch eine lange Gaffe romantisch gelegener Hütten und hielt endlich ans einem runden Platze, in dessen Mitte ein Gebäude stand, welches allenfalls schon den Name» HauS verdiente. Vor der Lhüre desselben unter dem Schatten eines Bau- MeS saß ans einer rvthen daumwvllencn Decke ein bejahrter Mann, dessen freundliches Gesicht schon im ersten Augenblicke Zutrauen cinflbßte. Seine Stirne beutete einen Menschen von Geist an, alle seine Züge waren voll Ausdruck und es leuchtete aus ihnen unverkennbar ein sanfter und frcimüthiger Charakter hervor. DicKleidung des würdigen Alten bestand aus sehr weiten wcißeir Beinkleidern; chber die Schultern hing eine blaue banmwvllne Tunika mit weiten Aermcl»; seinen Kopf bedeckre eine Scharlachmützc, welche mit einem Stück grünen Zeuch (Pagne) nach Art eines Turbans umwunden «ar; an seinen Fingern hingen große Alberne Ringe,

mit denen er zuweilen mechanisch und ohne die ge­ringste Aufmerksamkeit darauf zu verwende», spielte.

Manuele wnrbe nun zur Erde niedergesetzt und hörte, daß ein Neger mehrere- zu dem Greise sprach, wovon sie nur die Worte verstand: Großer Alma- mi, die Fremde ist kein böses Wesen, auch keine Feindin!

Der Alte nickte beifällig mit dem Kopfe und winkte der Ankömmlingin, näher zu treten. Diese nahete sich nun mit krentzwcis auf die Brust geleg­ten Hände, verbeugte sich vor dcm Almami und sagte in der Ncgersprache, die ihr bekannt war: Weiser Mann, verleihe einer armen Verlassenen Deinen Schutz, die hülstos und ausgcstoßen in kie­sen ihr unbekannte» Gegenden umherirret!"

Jur großen Freude Manuclcns verstand nicht nur der Greis ihre Worte, sondern antwortete ihr auch in derselbe» Sprache: ,,Du kommst wohl aus dcm Lande der VourbIolofs; denn Du sprichst so, wie sie dort rede» ; aber Du siebst ganz anders auS, als die Menschen, welche in jenem Lande wohnen. Ich war vor langen Jahre» einmal dort, mein Auge aber schauie nie ei» Weib von weißer Farbe !'^

Weiser Mann," crwicdertc Manuele:ich komme noch viel weiter her, aus einer Gegend, de­ren Bewohner alle mir äußerst ähnlich sind- Aber ei» großes, sehr gioßcS Gewässer liegt zwischen hier und jener Erde l"

Mit vieler Aufmerksamkeit horchte der Greis ihren Worten.Und Du bist hcrübergcschwom- men's" fragte er erstaunt: ,,sage wo nahmst Da die Kraft Her s"

Ein großes hölzernes Hans, gar künstlich von unser» Eingebornc» verfertigt, hat mich sicher über die wilden Fluchen getragenl"

Und warum hast Du Dein Land verlassen's" fuhr der Almami zu fragen fort:ist cs nicht schön dort's"

Ich mußte dem Manne folgen, dessen Weib ich bin. Ich trennte mich von Allem, was mir lieb Und thcuer war, und gehorchte meiner Pflicht."

Da hast Du Recht.grthansagte freundlich der Alte.Doch wo ist der Mann geblieben, dcm Du angehörst 's"

Er hat mich betrogen, rief Manuele schmrrz. lich:und In eine Wildniß ausgesctzr, damit Hun­ger und Durst mich tödte» oder reißende Lhirr« fressen sollten."