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Laslstss, 12. Osreiaker 1942

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Ein Jahr Kamps und Sieg gegen Roosevelt

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Berlin, 12. Dezember. Eine wahre Flut von Reden amerikanischer und englischer Po­litiker mutzte die Welt über sich ergehen las­sen. seit Roosevelt am 11. Dezember 1341 sei« Ziel, die Entfesselung eines Weltkrieges, er­reicht hatte. Während aber die Plntokratcn von Siegen redeten, wurden diese von den Mächten des Trcierpaktes gewomien.

Nun haben nach einem Jahre Krieg gegen Roosevelt die Außenminister dieser Paktmächte gestern das Wort ergriffen. Vergebens wird die Feindpresse in diejen Botschaften auch nur nach eitlem Satz suchen, der den überheblichen Worten ihrer eigenen Politiker ähnelt, vergebens auch »ach Wen­dungen. die zu einem Hoffnungsschimmer auf ihren Endsieg schließen ließen. Denn die Sprache unserer Außenminister ist eine Suract-e unumstößlicher Tatsachen, sowohl ui der Anklage gegen Roosevelt, der diesen Weltkrieg entfesselt hat. als auch in den Berichten über die Siege, die in d-eiem Jahr errungen wurden.

Kann Roosevelt ableugneu. daß er und seine englischen Freunde aus den wichtigsten Positionen im Pazifik hinausgeworfen wor­den sind? Oder Latz seine und Churchills Flotte eitlen ungeheuren Aderlaß erlitt, so daß mehr ihrer Schiffe auf dem Grund des Meeres und in den Schiffslazaretten liegen, als noch unversehrt schwimmen? Hat nicht erst in diesen Tagen selbst die amerikanische Zeitschrift ZL i m e" zugebcn müssen, daß rund 23' Millionen BRT. versenkt worden sind? Hat nicht Frau Roosevelt selbst ausgeplau­dert. daß die japanischen Angaben über den Sieg von Pearl Harbour stimmen? Kann Roosevelt schließlich bestreiten, daß er keines seiner großen Kriegsziele in diesem Jahre erreicht hat?

Neieltsaußcmninister von Ribbcntrop hat uns daran erinnert, wem wir am Jahres­tag des neuen Weltkrieges die glanzenoe mili­tärische und politische Lage, die unseren End­sieg verbürgt, zu verdanken haben: Es und in exster Linie die Millionen Solda­ten. die an alle» Fronten ihr Leben für die Gegeuwarl^Und . e Zukunft unserer Völker in die Schanze, schrägen. Es sind dieVölker selbst, die in der Erkenntnis der Bedeutung dieses Kampfes für sich und die kommenden Generationen, getragen von den Idealen einer neuen besseren Welt- und Gesellschaftsord­nung. in eurer nie gekannten Einheit uird Einigkeit in der Heimat den Sieg der Front­soldaten durch ihre aufopferrrde Arbeit erleich­tern und stützen. Wir dürfen aber auch vor allem unserem Führer danken, der die Feinde, die uns heute auf den Schlachtfeldern gegenübcrstehen. rechtzeitig crianute. recht­zeitig warnte, der rechtzeitig rüstete und die Völker geistig und seelisch auf ihren Schick­salskampf vorbereitete.

Diesen Dank an den Führer und seine Sol­daten wird das deutsche Volk durch den Willen abstatten, nochmehralsbisher anden Sieg zu denken und mitzuhclfen. ihn zu erkämpfen und zu erarbei­ten. Dieser Wille unseres Volkes ist begleitet von der Kampfentschlossenheit aller Völker des Dreimächtepaktes. Es ist der Wille von 500 Millionen Menschen.

Nibbenlrop: Oie gerechte Sache siegt!

Reichsaußenminister von Nibbentrop führte folgendes ans:

..Am ll. Dezember 1941 haben Dcutschlan Italien und Japan sich getreu dem Geiste d Dreimächtepaktes zu einer unlösbaren Kami fes- und Schicksalsgemeinschaft zusammen» schloisen. Sie haben dabei ihren Willen, dc ihnen ausgezwungene» Krieg mit allen ihiu zur Verfügung stehenden Machtmitteln g meinsam zum siegreichen Ende zu führen i einem feierlichen Vertrag besiegelt. Diesl Vertrag war die Antwort auf di ? des Präsidenten Roof diesen Krieg systernatis ^e r^eigesnhrl Hai uni üen innnr Völkern den Weg zum Aufstieg zu versperre

Ein Jahr des gemeinsamen Kampfes d< Dreierpaktmachte und ihrer Verbündeten lie heute hinter uns. Es war ein Jahr ge w a lt lg er Siege in Europa und O > ?'*En. Die heldenhaften Truppen unser, japanischen Verbündeten haben den Amerikc nern und Engländern zu Lande, zur See uv m der Luft entscheidende Schläge versetzt un sie für immer aus Ostasien vertrieben.

In Europa haben Deutschland und Jtalie und ihre Verbündeten die Sowjetunion i harten und siegreichen Kämpfen weiter zurüc geschlagen den Kontinent gegen jeden Angri gesichert und neue starke Positionen für d wertere Kriegführung bezogen. Zur See habe die Achsenmächte der englischen und amerikc Nischen Schiffahrt auf allen Meeren «ngi

heure Verluste zugefügt. so daß die Trans- portlage des Feindes sich immer katastrophaler gestaltet.

Demgegenüber sind die Erfolge unserer Feinde mehr als bescheiden: Bombenangriffe ans die Zivilbevölkerung, ein taktischer Zeit- erfolg in Afrika, sowie eine gefahrlose Lan­dung in den afrikanischen Kolonien Frank­reichs, die durch den Treuebruch französischer Offiziere wehrlos geworden waren. Aus kei­nem Kriegsschauplatz haben also unsere Feinde einen Erfolg erringen können, der die Siege der Dreierpaktmächle irgendwie in Gefahr brasste.

Voller Stolz aus die unvergleichlichen Taten ihrer Soldaten blicken Deutschland, Italien und Japan heute mit unerschütter­licher Zuversicht auf die kommenden Ereignisse. Jeder deutsche, italienische und japnnisthe Soldat weiß, um was cs geht, denn die Feinde haben ihr Kriegsziel, erst Deutsch­land und Italien und dann Japan zu ver­nichten. offenbart. Er weiß daher auch daß ibm noch mancher harte Kampf bevorsteht. Aber ebenso bewußt ist er sich seiner Kraft und seiner großen Neberlegenheit über den Gegner, die ihn bisher von Erfolg zu Erfolg geführt hat.

Hinter den Soldaten der Dreieroakt- mächte und ihrer Verbündeten aber stehen geschlossen die Völker. Auch sie wissen daß es bei diesem gigantischen Kampf um Sein oder N chtsein von uns allen geht. Gerade dieses Bewußtsein der schicksalhaften Ver­bundenheit der drei Völker, und ihrer Ver­bündeten gibt ihnen den Willen und die Kraft, ihr Letztes einzufetzen, und gibt ihnen die Gewißheit, daß ihre gerechte Sache siegen wird. Von diesem Kampfesgcist und von un­erschütterlichem Siegeswillen erfüllt, grüßt heute das deutsche Volk die verbündeten Völ- -ker Japans. Italiens und der ihnen ange­schlossenen Länder."

Graf Liano: Oie Aufgaben der Stunde

Der Königlich-Italienische Außenminister Graf Ciano führte aus:

Der Krieg im Osten und im Stillen Ozean hat die gleichen tiefen Gründe wie der Krieg in Europa und auf dem Atlantik, er wird gespeist aus den gemeinsamen unab­dingbaren Ansprüchen auf Leben und Arbeit, auf Lust und Raum, welche die Dre-erpaktmächte stellen.

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Javanische Flieger Somdardierten Chittagoug

Drei bracstter rni' 12 50V 8KD versenkt -

Berlin, 11. Dezember. Die indische Ha­fenstadt Cknttagong am Golf von Bengalen war das Ziel -eines javanischen Bomben­angriffs. Ein stärkerer Verband japanischer Kampfflugzeuge, von zahlreichen Jägern be­gleitet. erschien gegen 14 Nhr über der Siebt und griff im Ticftlug die Hafcnanlar.en an, wo großer Schaben in den Lagerhalle» ent­stand, Große Mengen Reis, Jute. Gummi und Tee. die zur Versorgung der britischen Truppen dienen sollten, fielen den Flammm, zum Opfer. Am Unterlans des Karnapuli- Flnstrs wurden zwei grotze Oclbchiiltcr ver­nichtet.

Die japanischen Flugzeuge griffen dann Schiffsziele vor der Einmündung des Karnavuli-Flnstcs in den Golf von Bengalen an und versenkten drei Frachtdnmpfer von zusammen 12 50V BNT.. ein viertes Schiff brannte ans.

Bei Luftknmpfcn silier, dem Hafengeläude wurden neun britische Flugzeuge durch iavanische Jäger abgcschosseu. Drei japanische Flugzeuge kehrten von diesem An­griff nicht zu ihren Stützpunkten zurück.

Chittagoug oder. Nne die Inder schrei­ben. Tschitragaou, ist Distriktsbauptstadt in der Britisch-Indischen Provinz Bengalen mit etwa 45 000 Einwohnern, in der Mehrzahl Mohammedaner. Die Stadt liegt 19 Kilo­meter von der Mündung des Karnapnli in den Meerbusen von Bengalen und ist nächst Kalkutta der wichtigste Hafen Bengalens. Die Umgebung der Stadt ist reich an Sümpfen, so daß das Klima als sehr ungesund gilt.

dleun britische kinKreuZe abAescbo-sen

Strategisch ist Chittagoug heute von großer Bedeutung, da es Ausgangspunkt derAs­sam-Bahn" ist, die den Golf von Ben­galen als einzige Bahnlinie mit der Provinz Assam verbindet. Von der burmesischen Grenze, an der seit der siegreichen Beendi­gung des Burma-Feldzuges oic Japaner anf- marschiert sind, ist Chittagoug nur wenig mehr als 100 Kilometer entfernt.

Bereits vor einigen Tagen war ein briti­scher Geleitzug, der nach Chittagoug durchzu- kommcn versuchte, durch japanische Kampf­flugzeuge angegriffen und zerschlagen wor­den.

Muster« beim^rer

Aussprache im Beisein von Tr. Seytz-Jnqnart AusdcmFLHrer-Sauptquartier, 11. Dezember. Ter Führer empfing am Donnerstag in seinem Hauptquartier den Leiter der nationalsozialistischen Bewegung (NSB.t in den Niederlanden, Mustert, zu einer längeren vertrauensvollen Aussprache. Mustert war vom Oberbürgermeister und Parteibevollmächtigtcn der NSB. für Rotter­dam, Müller, begleitet. Von deutscher Seite nahmen an dem Empfang teil der Neichs- kommiffar für die besetzten niederländischen Gebiete, Rcichsminister Dr. Sehtz-Jnqnart, der Reichsminister und Ehef der Reichskanz­lei Dr. Lammers, der Leiter der Partei- Kanzlei Reichsleitcr Bormann und der Reichsführer «« Himmler.

Stoatsral Dr. von Glauß ^

Ein bedeutender Sohn des Schwabeitlandes

Berlin, 12 . Dezember. Staatsrat Dr. Emil Georg von Stank, einer unserer bedeu­tendsten Wirtfchaftsssthrer, ist gestern, knapp drei Monate nach Vollendung feines 65. Le­bensjahres. an Brustfellentzüiurung gestorben. Er war aus Friedrichstal bei Freuden­stadt aebürtig und trat nach Beendigung sei­ner Lehrzeit bei der Württ. Kofbank in Stuttgart im Jahre 1698 in die Deutsche Bank in Berlin ein. die ihn mit 28 Jahren an die Spitze ihrer Petroleum-Unternehmun­gen stellte und deren Vorstandsmitglied er 1915 als Nachfolger Dr. Helfferichs wurde. Ans der grossen Zahl der Aktiengesellschaften, denen seine Lebensarbeit galt, sind in erster Linie zu nennen die Daimler-Benz AG-, bei deren Verschmelzung er maßgeblich mitge­wirkt und deren Aufsichtsratsvorsitzender er war, die Bayerischen Motorenwerke, die Deutsche Lufthansa, die Süddeutsche Zucker AG. und die UFA bei der er mit dazu bei­trug. die Grundlage für die Weltgeltung des deutschen Films zu schaffen.

Dr. von Stautz erkannte schon frühzeitig das,politische Genie des Führers. Seit 1930 gehörte er dem Reichstag an, dessen Vize­präsident er 1934 wurde. Ferner war er preu­ßischer Staatsrat. Emil von Stautz war mehrfacher Ehrendoktor und Ehrensenator. Inhaber des Ehrenrings des Deutschen Mu­seums und des Ehrenrings des Deutschen Studentenwerks sowie stellvertretender Präsi­dent der Deutschen Akademie. Der Führer be­rief ihn in die Stiftung für die Opfer der Arbeit und verlieh ihm anläßlich feines kürz- lichen 65. Geburtstage- di« Goethe-Medaille.

Herzliche Aussprache v. Ribben«rops

mit General Ofhima und Gras Costato

Berlin, 12. Dezember. Aus Anlaß des ersten Jahrestages des gemeinsamen Kampfes der Dreicrpaktmächte gegen die USA. und Eng­land empfing Reichsaußenminister von R i b- bentrop gestern vormittag den kaiserlich- japanischen Botschafter Oshcma und den königlich-italienischen Botschaftsrat Gras Eossato und hatte mit ihnen eine herz­liche Aussprache.

Beveridge berichiigi sich selbst

Sein Plan eine private Arbeit

»l. Stockholm, 12. Dezember. Nachdem die eng­lische Presse in den letzten Wochen mit der Veröffentlichung und Anpreisung des soge­nannten .LSeveridge-Planes" das Er­wachen dessozialen Gewissens" in England als eine Großtat gepriesen hatte obwohl England damit 60 Jahre hinter der sozialen Gesetzgebung Deutschlands einherwankt bat jetzt der Verfasser des famosen Planes. Sir William Beveridge in eineH Rede in Man- chester kleinlaut erklärt, sein Plan seien ledig­lich private Vorschläge, die der Regie­rung weder im Prinzip noch in ihren Einzel­heiten aufgezwungen werden könnten. Selbst wenn sich aber die Regierung auf den Boden seiner Vorschläge stellen sollte, selbst dann würde noch eine beträchtliche Feit vergeben, bis der Plan durch gesetzgeberische und ver­waltungstechnische Arbeit in die notwen­dige Form gebracht sei. Er wolle also gar nicht behaupten,daß alle seinen Plänen »uaestimmt hätten".

Vogel Phönix?

Der französische Staatschef. Marschall Vo­ta in, spricht in seinen Botschaften gern von demewigen Frankreich" das nicht sterben könne. Der einigermaßen hellhörige Drnch- schnittsfranzose, der sich mit der neueren un- älteren Geschichte seines Landes beschäftigt hat, drückt sich gerade angesichts der allerletz­ten Entwicklung der Dinge lieber etwas un­bestimmter aus. Doch irgendwie klammert auch er sich an eineu Ewigkeitswert, beispiels­weise indem er Frankreich mit einem Vogel Phönix vergleicht, der aus keiner eigenen Asche immer wieder neu erstehe Der deutsche oder meinetwegen europäische Betrachter da­gegen. der das immer merkwürdiger werdende Land zwischen dem Aermelkanal und den Pyrenäen mit nüchternen Augen ansieht er­blickt vorläufig weit und breit fast nichts als Asche, aber beileibe kein Anzeichen einer bal­digen Auferstehung. Und wenn man auch zu­geben muß, daß Frankreich im Laufe seiner Geschichte schon mehr als einmal tatsächlich eine Art Vogel Phönix gewesen ist. so ändert das nichts an der Tatsache daß es sich allem Anschein nach diesmal höchstens um einen Vo­gel Phönix mit Hindernissen bandeln könnte.

Woher kommt das? Wie ist es möglich, daß auf die französische Katastrophe von 1940 nicht nur der Zusammenbruch eines durch Jahr­hunderte hindurch herangewachsenen Welt­reiches, sondern zu allem Ueberflutz ein gei­stiger Bankrott gefolgt ist. den man sich rest­loser kaum vorstellen kann, obwohl aller Wahrscheinlichkeit nach der tiefste Punkt noch nicht einmal erreicht ist? Wie ist es möglich, daß. von Ausnahmen abgesehen, die jeden­falls vorläufig eher Kloße Ansätze «ls wirk­liche Machtfaktoren verkörpern, die Maste des französischen Volkes ein amorphes, willenloses, ia verhältnismäßig gleichgültiges Gebilde dar­stellt. in dem jene aktiven oder auch nur leben­digen Elemente fast völlig fehlen, die in Deutschland selbst 1919 ungleich reichlicher vor­handen blieben?

Nun, schon die Grundeinstellung des Staatschefs ist eben eine statische und nicht eine dynamische. Er kritisiert seine Franzosen heute wie er sie schon 1940 kritisiert hat, aber selbst wenn sich die gewissermaßen von ihm befohlene nationale Revolution wesentlich stärker durchgesetzt hätte, als es tatsächlich der Fall war, hätte sie wohl mehr eine Rückkehr zu verschütteten Traditionen a's eine wahr­hafte Neugestaltung bedeutet. In der Maste des Volkes aber hat das sogenannte statische Bestreben ein noch ganz ärmeres, ausgespro­chen verhängnisvolles Gesicht: Die überwäl­tigende Mehrheit der Dnrchschnittssranzoscn kennt nur den einen Wunsch, zu den Verhält­nissen von 1914 zurückzunnden oder wenig­stens von den Verhältnissen von >939 zu ret­ten, was eben zu reiten ist. Man denkt: Wären wir doch 1939 hinter unserer Magi­not-Linie sitzen geblieben, ohne blödsinniger­weise Krieg zu führen. Man möchte unter kei­nen Umständen mehr eine Uniform anzieben. Man freut sich, wenn die Sirenenklänge der angelsächsischen Agitation locken: Legt nnr die Hände in den Schoß, wir werden euch schonbefreien"! Und ohne zu merken, wie oft der Wunsch der Vater des Gedankens ist, beschäftigt sich der Durchschnittssranzose fast ausschließlich mit der Frage: Wir kann ich eS (mit Hilfe desschwarzen Marktes" sowie mit Hilfe sonstiger Knifw oder Schiebungen) fertig bringen, die Zeit zu überbrücken, bis alleswieder in Ordnung" kommt?

Kurz, der Mann auf der Straße in Frank­reich kultiviert jeden Optimismus, der letzt­lich nichts anderes ist als nackte Furcht. Er glaubt z. B. den angelsächsischen Versprechun­gen, daß ihmseine" Kolonien später ernmÄ zurückgegeben würden, vor allem aus Be­quemlichkeit. Denn wenn er mißtrauisch wäre, müßte er sich ja damit abfinden, daß ctwa« geschehen müsse, und gerade das will er nicht« Der weitverbreiteteJe-m'rn-fichismr" die grassierendeVeulerie". der Zustand der phy­sischen und psychischen Erschlaffung ist denn auch der Felsen, der mehr als alle andere« Hindernisse die Anstrengungen der wenigen Aktivisten, die es trotz allem in Frankreich immerhin gibt, zu einer SisYPhns-Arbeit ge­stempelt hat. Einstweilen gilt für dce geistige Haltung der meisten Franzosen der verdrehte Spruch: Die Lage ist verzweifelt, aber nicht ernst!

Bei allen Schwierigkeiten und Einschrän­kungen ist die Lage nämlich noch keineswegs schlecht genug: Ein großer Teil der früheren Herrlichkett" nt zwar dahingeichwunden, aber auf dem als allerwichtiasten empfundenen Ge­biet, nämlich auf dem Gebiet der Ernährung, verstehen es selbst kleine Arbeiter, sich noch irgendwie durchzumogeln, etwa indem sie übers Wochenende mit der Bahn oder mit dem Rad aufs Land fahren, um zu Hamstern, wobei sie dann von dieser Hamsterware so viel (schwarz) Weiterverkäufen, bis der Rest sie nichts mehr kostet. Wenn sich andererseits auch in Frankreich das sogenannte Anstehen eingebürgert hat. obwohl jedenfalls von ernst­lichem Personalmangel keine Rede fein kann, sc ist es höchst bezeichnend, daß sich die läng­sten Schlangen vor Echokoladengeschäften oder gar vor KinoS zu bilden pflegen! Und wenn es Preise gibt, dir ganz osftzrrS -