— 515
Fleisch-Preiße.
Rindfleisch i Pfund .6kr.
Schweinefleisch mit Speck.8kr.
— — ohne —.7kr.
Kalbfleisch 1 Pfund.6 kr.
Brod-Laxe.
Kernenbrod .6 Pfund rokr.
i Kreuzerwcck schwer.8'/^ Loch.
In Altenstaig, den 24. November 18Z4,
Dinkels 1 Schfl. Sfi. 20kr. 5 fl. -kr. 4fl. 43kr.
Haber i — 4 fl- ZSkr. 4 fl- Zokr. —fl. —kr.
Kerne» l Sri. tfl. 24kr. —fl. —kr. -fl- —kr.
Roggen — ifl. —kr. —fl. —kr. —fl. —kr.
Gersten — ist. —kr. —fl. —kr. —fl. —kr.
Bohnen — ifl. 45 kr. —fl. —kr. —fl. —kr.
Linsen — —fl- —kr. —fl. —kr. —fl. —kr.
Erbsen — ist. I2kr. -fl. —kr. —fl. —kr.
sUeber die Vergiftung durch verdorbene Würste. Von Or. V. A. Nie- cke, prakt. Arzte in Stuttgart. Aus dem GewcrbeWochcnblatte.^ Bei den noch jedes Jahr häufig vorkommcndca WurstVergiftun- gen möchte es passend sepn, diesen Aussatz in einem Auszuge auch in diesem Blatte jetzt beim Hcrannahen der SchlachtZeit der Aufmerksamkeit aller Landwirkhe zu empfehlen. Die WurstVergiftungen kommen vorzüglich gegen Ende Winkers und im anfan genden Frühling vor. Das Gift entsteht durch eine eigcnthümliche Zersetzung der WurstMaffe, welche vorzüglich in deren Mitte stattfindct; daher kommt cs auch hier und da vor, daß von mehreren Personen, welche Von derselben Wurst gegessen haben, die einen gefährlich, die andern wenig oder gar nicht erkranken. Solche Fälle sind dann geeig net, Zweifel gegen die Annahme einer Wurst- Dergiftung zu erregen, die bei unserm Landvolke oft so fest wurzeln, daß man Fälle kennt, wo der hinzugerufene Arzt einzig des halb wieder verabschiedet wurde, weil er behauptete, die Krankheit rühre vom Genuß verdorbener Würste her, oder wo die vorgeschriebenen Arzneien bloß deßwegen nicht gebraucht wurden, weil sie gegen verdorbene Würste verordnet seien, so wie ein Fall, wo
die Mutter einer Vergifteten, um den Gegenbeweis der Vergiftung zu führen, Ueber- reste von verdorbenen Würsten aß und diese Keckheit mit dem Tode büßte. Die Vergiftungen werden vorzüglich verursacht durch die sogenannten Blunzen, durch Hirn-, Leber» und,Blutwürste. Durch Bratwürste und Knackwürste sind nie Vergiftungen vorgekommen. In der Regel sind diese schädlichen Würste unvollkommen schlecht geräucherte; doch hat man auch schon von ungeräucherten tödtliche Wirkungen gesehen. In solchen Fallen war ohne Zweifel schon im Blute und Fette der noch lebenden Schweine eine Neigung zu Zersezung vorhanden. Von Einfluß aus j die Erzeugung des Wurstgifts ist auch die «Art des Verwällens; werden die Würste - nur geschwind in heißes Wasser, das nicht die Siedehize hat, getaucht, so erzeugen sie c« leichter, als wenn man sie förmlich absiedet. Ferner ist von Einfluß die größere oder geringere Festigkeit der Wurstmasse; ist die Wurstmasse halb flüssig, wie ihr oft Viele Kesselbrühe oder auch Milch beigemischt wird, so ist siezurZersezung sehr geneigt, während Würste, die mit einer festen Masse voll- gestopft sind nie eine schädliche Beschaffenheit annehmen. Dicke Würste bereiten leichter das Gift als dünne, die beim Räuchern gehörig durchdrungen werden können. Um WurstVergiftungen zu vermeiden, sind Haupt, sächlich folgende VvrsichtkMaßregeln zu beobachten: Damit nicht schon in den lebenden Schweinen eine Neigung zur Zersetzung sich entwickle, sei man bei deren Fütterung behutsamer. Für die Schweine hält man bei uns alles für gut genug. Das Spühlwasser, worein das Kehricht alles dessen, was i'm Hause verzehrt wird, kommt, ist ihr Geträn- ke; oft ist eS ganz sauer, wenn es längere Zeit steht. Man reiche ihnen regelmäßig frisches Wasser; man sperre sie nicht, um ihre Mästung zu befördern. Tag und Nacht in ihre Ställe ein, wo sie sich kaum umkehren können, sondern lasse sie des Tages ein paar Stunden herumlaufen. Wo möglich gebe man ihnen auch Eicheln, denn zu beachten ist es, das WurstVergiftungen besonders