— 594 —
Haber 1 — 5 fl. I2kr. 4fl. 4Zkr. 4fl. t8kr.
Roggen i Sri. ifl. —kr. 34—fl. kr. —fl. —kr.
Gersten 1 — —fl. 5ökr. —fl. 4gkr. —fl. —kr.
Bohnen 1 — 2fl. —kr. ifl. Sakr. -fl. —kr.
Wicke« si — —fl. 32kr. —fl. 4ükr. —st. —kr.
Linsen 1 — —fl. —kr. -fl. —kr. —fl. —kr.
Erbsen 1 — ifl. 20kr. ist. rokr. —fl. —kr.
Fleisch und Brob-Preiße.
Ochsenfleisch 1 Pfund.6 kr.
Rindfleisch — L kr.
Kalbfleisch — 4 kr.
Hammelfleisch — 5 kr.
Schweinefleisch mit Speck.7 kr.
KerncnBrod ...... 4 Pfund io kr.
1 Krcuzerwcck schwer ....... ü'/zLoth.
Diarrhoe und Ruhr stillendes Mittel.
In gegenwärtiger Zeit, wo so viele Menschen von Diarrhoe und Ruhr befallen werden, möchte folgende Mitlheilung alle Beachtung verdienen.
Vor einigen Jahren befiel wich eine sehr heftige Diarrhoe, welche gegen 6 Wochen bauerte. Es war zweifelhaft, ob ich mir solche durch Erkältung, oder durch heftigen Aergcr—der sich, nach der Meinung des Arztes, auf mein Nervensystem geworfen haben könne— zugezogen hatte, und der Arzt suchte dieselbe bloö zu mildern und nur all- mählig zu stillen, da er nachteilige Folgen befürchtete, wenn die Diarrhoe schnell gestillt werden würde.
Inzwischen wurde ich bei der langen Dauer dieser Diarrhoe zu sehr angegriffen und entkräftet, daß ich dringend wünschen wußte, davon bcfreyt zu werden. Von mehreren Seiten her, wurde mir angerathen, getrocknete Heidelbeere, entweder in Milch gekocht, oder in HeidelbeerGeist eingeweicht zu gebrauchen.
Da ich dieses Mittel in OfianderS Volks- arznehMittelLehre als Diarrhoe stillend mit aufgeführt fand, so befragte ich meinen Arzt hierüber, welcher mir rieth, einen Versuch damit zu machen, indem er zugleich bemerkte, daß sich im Jahr 1792, wo ein großer Theil der damals in der Campagne gestandenen
Preuß. Armee von Diarrhoe und Ruhr befallen wurde, viele Militairs durch den Genuß der Heidelbeere kurirt und gerettet hätten.
Die Heidelbeere in Milch gekocht, oder in HeidelbeerGeist eingeweicht, waren mir zuwider, ich füllte daher SchoppenglaS mit getrockneten Heidelbeeren, und übergoß dieselben mit soviel altem .Wein, als daS Glas noch faßen konnte. Als nun nach Verfluß einiger Stunden diese Beere weich geworden waren, nahm ich etliche CaffeeLöf- fel voll davon, und um meine Diarrhoe nicht zu schnell zu stillen, nahm ich den ersten Tag die gedachte Dosis nur Zmal, worauf mir beßer wurde, und nachdem ich die folgenden Tage dergleichen cingeweichte Beere allmählig öfterer und zwar alle 1 bis z Stunden jedesmal 2 bis 4 CaffecLöffel genommen hatte, wurde ich von meiner Diarrhoe ganz befreit.
Seit dem habe ich dieses Mittel, sowohl bei mir, als auch bei meiner Familie jedesmal angewendet, so oft ich oder eins von den Meinigen von Diarrhoe befallen wurde, und erst neuerlich hat sich solches wieder bei mir und einer meiner Töchter, als probat gezeigt und bemerke nur noch: daß man getrocknete Heidelbeere in einer jeden Apotheke bekommen kann.
t ^ V . . r . »
Bittschrift,
welche einst ein königl. sächsischer Secretak an seinen König eingcreicht hat.
Großmächtigster rc.
Ich bin Dein Sccretarius,
Der sich das ganze Jahr mit Ziffern plagen muß; Ich rechne Tag und Nacht, und quäle mich mit Brüchen,
Doch ist vom Monate die Hälfte kaum verstrichen. So ist der vierte Theil von Hundert schon verzehrt.
Da doch so Frau als Magd, fast täglich Geld begehrt.
Wo nebm' ich solches her^ Ich fürchte mich vor Borgen,