Zn Tübingen,
den 2y. August ,884.
Dinkel 1 Schfl. 6fi. —kr. sfl. Zokr. 8fl. —kr. Huber i — sfl. iSkr. hfl. hykr. hfl. 8kr.
Gersten t Sri.—fl. hgkr.
Linse» t — —st. —kr.
Erbsen 1 — —fl. —kr.
Bohnen t — rfl. 2vkr.
Fleisch- und Brod-Preißc. Ochsenfleisch 1 Pfund ....... 6kr.
Rindfleisch t —.Skr.
Hammelfleisch t —.Skr.
Schweinefleisch mit Speck .?kr.
— — ohne —.Skr.
Kalbfleisch t Pfund.hkr.
Kernenbrod 8 Pfund.22kr.
t Kreuzerweck schwer .... 7 Lolh Z Qtl.
Zn Cal den Zo. August Kernen t Schfl. iSfl. —kr. i Dinkel i — sfl. i2kr.
Haber i — Sfl. I2kr.
Roggen t Sri. ist. —kr.
Gersten t — —fl. Zükr. -
Bohnen t — 2fl. —kr.
Wicken t — —fl. —kr. -
Linsen i — —fl. —kr. -
Erbsen i — ist. 20kr.
Fleisch und Bro Ochsenfleisch 1 Pfund .
Rindfleisch —
.Kalbfleisch —
Hammelfleisch —
Schweinefleisch mit Speck — — — ohne Speck KerncnBrod . . .
l Kreuzcrweck schwer .
W.
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rfl. ykr. itfl. Znkr. Sfl.-kr. hfl. H3kr. hfl. H 9 kr. hfl. —kr. -fl. SSkr. —st. —kr. -fl. S2kr. -fl. -kr. ifl. S>kr. -fl. —kr. -fl —kr. —fl. -kr. -st —kr. —st. —kr. ist. » 2 kr. —st. —kr. d - P r e i ß e.
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.... fl'/rLolh.
Walther von Geroldsek.
Eine Anekdote aus der Vorzeit.
Ritter Diebvlt, genannt Geroldsek, weil ^ er das Schloß dieses Namens bewohnte, stammie aus einer Nebenlinie desGeroldsekischcn Hauses ab. Er war ein böser, neidischer und rachgieriger Mann, der aber seine Tüke gar meisterlich zu verbergen wußte. Drei Jahre lang trug er einen heimlichen Groll gegen Ritter Walthern, dem Burgherrn zu Hohcngeroldsek, im Herzen, wcildieser ihn bei einem Schimpfspicle vom Rosse geworfen, und bald darnach als Schiedsmann seines Widerparts, in einer ungerechten Sache gegen ihn gesprochen hatte.
Eines Tages Walthtk ganz allein,
bloS von einem Hunde begleitet, auf die Jagd. Er durchstrich die Waldung, die flcb von dem Fuße seiner Hurg an Meilen weit durch das Thal erstrek- ten, und da er kurz zuvor das Lager einer trächtigen Hindin ausgespührt hatte, so wollte er nun Nachsehen, ob sie geworfen hätte, um seinen Junkern mit einem kleinen Reh ein Kurzweil zu machen. Diebvld hatte einen Buben, der ein gar schlauer Wicht war, und viele Tage lang, als ein Vctteljunge verkleidet, um das Schloß Ge« roldsck herstrich, damit er den Augenblick, da Walther allein ausgehen oder ausreuien würde, ablauschen und seinen Herrn davon benachrichtigen möchte. Dieses war in langer Zeit nicht geschehen, und als ihm der Bub die Bottschaft brachte, freute er sich so sehr darüber, daß er ihm einen Goldgulden schenkte. Hierauf nahm er vier handfeste Männer von seinen Leuten zu sich, mit denen er in den Forst eilte, wo er Wallern zu finden hoffte. Er und seine Gefährten waren vermummt, und er hatte ihnen den strengsten Befehl gegeben, kein Wort zu sprechen. Mehr als eine Stunde lang durchstreifften sie das Dikkicht, ohne den Ritter anzutreffen; endlich fanden sie ihn am Fuße einer Eiche sitzend, wo er einen Kuchen verzehrte, den seine Gemahlin, Frau Hedwig, des Abends zuvor gebacken und ihm in seine Jagdtasche versteckt baue. Als der Hund in dem Gebüsch ein Geräusch vernahm, sprang er aus und fieng an zu bellen; einer von den Knechten aber schoß ihm einen Bolzen ins Herz, daß er todt zu Boden stürzte. Alsdann fielen sie alle über Walthern her, warfen ihn nieder, ehe er seil» Waidmcffer ziehen konnte, und banden ihm die Hände auf den Rücken, nachdem sic ihm das Wamms vom Leibe gerissen halten. Hierauf steckten sie ihm eineu Knebel in den Mund, verbanden ihm die Augen und führten ihn mit sich fort. Einer von den Knechte» besudelte das Wamms mit dem Blute des Hundes, und ließ cs am Fuße des Baumes liegen. I» diesem Zustande schleppten die Räuber ihren Gefangene» etliche Tage lang in den waldigten Gebürgen und Thälern umher; des Nachts versteckten sie ihn i» verborgene Hecken und Felffenklüftc, wo sie ihme Speise und Trank reichten, und sodann wieder mit ihm fortzogen ; so daß der Ritter wähnte, daß er in ein fremdes Land hinwcggcführt würde. In der vierten Nacht brachten sie ihn auf das Schloß Lü- zelhart, wo sse ihm einen schmujigen Kittel um-