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Wenn mer no sei GschLft reacht versehe ka! s' Schulzeam: isc net so auwichlig,

Des muß cn Ma ha»/ verständig und tüchtig.

Sei Feader darf er et broch liege lau,

Er muß de Rummel aus em ff verstau.

Beim Schwätze darf er et wie e Leghuhn gacksc, Oder fürbringc so närrische Faxe,

Sonst müßt sei Geldsack immer offe sei,

Für die oberamtliche Strofe allci.

Wie g'sagt, es ghairt e reachter Verstand Dcrzu und e gläufige Hand;

Vor ällcm e biedcrmännisch Betrage,

Daß er Reacht spricht ohne Furcht und Zage; Daß er bei koim d'Pcrson ficht an:

So Einer paßt, er sei Herr oder Burgersmann. Ertrag cn Dreispitz oder en runde Hut,

En Awilchkitiel oder en pvlische Rock,

Er komm vom Schreibtisch oder vom Holzsägbock, Wenn er no sei Sach verstau thut;

Wer aber nenz nutz ist im eigenen HauS,

Der richtet an nenz als e Schultes aus.

So will mir au des net reacht nunter,

Daß mer beim Wähle uf d'Famile thut gucke, Oder uf's Vermöge und andere Plunder!

Do muß mer jo wärle drüber lache,

Wegem Vermöge und der Famile en Schulze mache! Wie oft guckt no raus zu jedem Lckle «EHut,

E unprestirlicher Uebermuth!

Die fordere grad de maiste Respeck Und halte für Moschus ihr'n Baured....

Und doch wär mer oft lieber der Flcckebüttel,

Als so e Schulz in seim feine Kittel.

So hent Schelleberger au mol en Stiftspficger gwacht,

Daß ebe Hot de ganz Gegend drob' glacht,

Und s'hot'S äls Oiner em Andre verzählt: d'Gscheide Leut müßt do rar sei, baß mer bean Hot gwählt!-'

Getauschte Hoffnung.

(Eine Warnung für Wanderungslustige.)

Im Jahre 1325 ward zu London unter dem Vorsitz des Columbischen Residenten,

Manuel Jose Hurtado, ein Colum- bischer Verein für Ackerbau und ändert Zwecke mit einem Kapital von i.zvo.ooö Pfund Sterling gestiftet, welcher in hoch­tönenden Worte» zur Auswanderung nach Columbien aufmunterte, und der auch in dem StiftnngSjahre in den Hamburger Cor» respandenten eingerückt worden ist.

Es avurden darin den Auswanderern un­ter andern glänzenden Aussichten» zu sehr wohlfeilen Bedingungen sehr ergiebige Län­dereien, worauf besondere Privilegien haf­ten, und nach denen man in 6 Wochen von Europa reisen kann, verheißen, dort sollen die Auswanderer mit hinlänglicher Unterstü­tzung versehen werden, um sie in den Stand zu setzen, die Ländereien ergiebig zu machen, unter der Zusicherung, Märkte zu finden, wo sie ihre Erzeugnisse absetzen können. Die Uebcrfahrt soll auf die möglichst wohlfeilste Art nach Columbien befördert werden, und dort sind Agenten angestellt, um sie bei ihrer Ankunft in Empfang zu nehmen, sie von allem Röthigen zu unterrichten und sie nach dem Orte ihrer Niederlassung zu begleiten, die hinlänglichen Bedürfnisse zu ihrem Ge- brauche anzuschaffen und nöthigen Falls ih. neu solche Vorschüsse zu geben, wie ihnen, ohne Gefahr von Verlust, geleistet werden können.

Lin junger Mann, Namens Thomas Cornelius M'Mahon, aus einer an- gesehenen aber zahlreichen Familie, der es schwer ward, ihren Söhnen ein anständiges Unterkommen zu verschaffen, entschloß sich, noch nicht volljährig, mit Bewilligung seiner A-ltern, eine Gesellschaft Ansiedler zu sam­meln, und damit nach Columbien zu ziehen. Er meldete sich bei dem obengebachten Ver- ein. Die Direktoren empfingen ihn mit Freuden, bestätigten alle die Verheißungen, die sie öffentlich durch den Druck bekannt gemacht hatten, und fügten hinzu: Las Land welches der Verein angekauft habe, sei nicht nur fruchtbar und für den Markt bequem gelegen, sondern auch ganz frei von Wal­dung , vieleicht dort sogar Bauholz selten. M'Mahon entwarf nun einen Plan, den der