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Auch etwas zum Lobe der Hunde.
In einer heiteren Abendgesellschaft kam! endlich nach manchem Scherz und Ernst auch « die Reihe an da« Geschlecht der Hunde, und! Mancher der Gesellschaft lobte die Treue seine» Phplax, den Verstand seines Karo's, das Gedächtnis seines Bcllo's, und streichelte im Erinnern seiner Tchaten heute doppelt so sanft ihm den Rücken. — Und in der That «st die Treue, die Anhänglichkeit, das freundliche Wedeln dieses ThicrcS selbst nach einer tüchtigen Portion Schlage nur zu wahr, als daß man hierüber einen langen Sermon zu halten nöthig hatte. Aber vielleicht ist es dem geneigten Leser nicht unlieb, hier einige z Hundsanetdoten in Kürze zusammengestcllt ^ zu finden, und der Erzähler befürchtet um t so weniger mit Mißtattcn angchört zu wer- ! den, als der Hund der treue Diener so man-> cheS Herrn das Sxmbol dieser dem Manne angenommene Eigenschaft der Treue, wohl wenigere Menschen zu seinen Feinden zahlen wird, als die, eine dem andern Geschlechte angeborene Eigenschaft spmbolisirendc Katze!
Der Hund in das Geschlecht des Wolfes gehörig vereint Mukh und Unerschrockenheit init treuer selbst den edleren Menschen über- treffende ja beschämender Anhänglichkeit an feinen Herrn, an seinen Wohlthätcr, kein Thier des ganzen Erdenrundes folgt so getreu durch Regen und Sturm, durch Felsen und Klüfte seinem Herrn, als der Hund. Kein Thier selbst den Elephanten nicht ausgenommen, hat ein so starkes Gedächtnis, kein Thier kann mit solcher Leichtigkeit selbst zu überraschenden Kunststücken abgerichtet werden, kein Thier, wagt so sein Leben für seinen Herrn, kein Thier, blos der Hund legt sich (man hat nicht seltene Beispiele) auf das Grab seines Herrn, und schlummert eben «uf dem Hügel de» Trabes jeder Nahrung entsagend, seinem Herrn folgend zur letzten Ruhe ein.
Die Race der Neufundländer auf dem
St. Gotthard ist zu bekannt, und soll nur kurz berührt werden. Die Reisende, von Lavinen bedroht, oder oft vom furchtbarsten Schneegestöber bis zum Tode ermattet, werden zu Hunderten nur durch diese Hunde gerettet. Bei solchen Stürmen schicken die auf diesem Berge wohnenden barmherzige Brüder ihre Hunde mit Speiß und Weinkrügen in Körben nach solchen gefährlichen Seiten aus, und diese graben oft die schon gänzlich vom Schnee bedeckten Unglücklichen heraus, bieten ihre Erfrischungen dar, und bringen sie so gelabt und gestärkt bis zum Kloster Dt. Gotthard! — Wer möchte eine solche Dressur — rein hinwegInstinkt nennen.
Ein Reisender hatte einen Pudel, den er seiner Treue und Anhänglichkeit wegen bis ins hohe Hundesaller behielt. Einst mußte er nicht gerade amtshalber vom Pferde steigen, und legte bis xo8txer->ct» seine Keld- gurte neben sich hin. Beim Aufstcigen hatte er sie, da er Eile hatte, liegen lassen. Er ritt um den Aufenthalt cinzubringen schneller aber der Hund sctzte sich immer mit großem Geschrei dem Pferde entgegen, kein Abwehren des Herrn wollte helfen, und als er immer wülhendcr an dem Pferde hinauf- sprang zog der Reisende (den Hund toll glaubend) seine Pistole und schoß ihn, zwar mit schwerem Herzen nieder. — Im Gasthofe angelangt vermißte er seine Geldgurte, der Ort, wo er sie habe liegen lassen fiel ihm plötzlich ein, er ritt zurück, und fand auf dem Platze den todten Pudel über die Geldgurtc als Wächter hingesireckt. Blutend kroch das arme treue Thier noch bis zum E'genthumc seines Herrn, und hatte dort wachend über dasselbe an seiner Wunde sich ver- blutet! — Die Empfindung de» Reisenden mag der vielgeliebte Leser sich selbst denken!
Um den Sinn dcS Leser» heiterer zu stimmen hier ein anderes: E>» Graf hatte aus einem 4 Stunden entlegenen Schloße ein liebliche- Bräutchen, und wollte sie dort eben als an ihrem Geburtstage besuchen» an welchem die Eltern eine große Gesellschaft zum Diner eingcladen hatten. Der große Sultan mrißte aber heute zu Haufe