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dcrte es zurück! Würdet Ihr cs ihm zucrkennen nach Recht und BilligkeikL"

Die Richter schwiegen gerührt und hätten gern, rvsn» sie nur ihrem Gefühle folgen durften, dem edlen jungen Arzte, der Aller Herzen für sich ein­genommen hatte, die Gaui» zucrkannt. Aber sie mußten auch die Gründe Dillons hören und berück­sichtigen, welcher behauptete: daß nur ein wirklicher Tod nicht aber Scheintod die Ehe löse.

Die Entscheidung des merkwürdige» Rechtsstreites wurde noch aufgescheben, den» der Justiz-Minister, ja selbst der Monarch sollten ersucht werden, ihre Meinungen und Ansichten über diesen außerordent­lichen Fall, noch vor Fällung der Sentenz auszu- sprcchen.

Aber ehe dies noch geschah, that der Himmel selbst «inen Richterspruch, und befreite das liebende Paar und den grämet füllten Vater aus aller Angst. Dillon starb nach einer nur viertägigen Krank­heit plötzlich an hlnzugetretener Gehirn-Entzündung und sein Tod endete schnell den verwickelten Proceß.

Die Wiedervereinten blieben, da ihrer Liebe jetzt keine Gefahr mehr drohte, in Paris und das DerboiS'sche Hans, wo lange Zeit Unfrieden und Trauer geherrscht hatte, wurde jetzt ein Tempel der Eintracht und des stillen Glücks.

N o t i tz e n

aus dem Mantelsack meines Großvaters.

Buonaparte und der Sergeant Jünot.

Als Buonaparte im Lager vor Toulon stand, verlangte er einen Sergeanten, der rinige ihm zu diktirende Anordnungen fertig schreiben könne. Jünot ward ihm geschickt, und schrieb auf der Böschung einer eben auf­geworfnen Batterie, gegen welche die Feinde ein heftiges Feuer unterhielten. Eben war er fertig, als eine Kugel neben ihm einschlug, und ihn ganz mit Erde bedeckte.Schön," sagte er ganz gelassen,da brauche ich kei­nen Streusand." Diese Kaltblütigkeit ge­fiel dem eben so kaltblütigen Buonaparte. Er verlor den Sergeanten nie aus den Au­gen, und es ist bekannt genug, daß dieser später bis zum HerzogöNange (von Abran- trS) stieg.

. Der Valencianische Adel.

Man unterscheidet drei Klaffen desselben, oder, nach dem dortigen Ausdrucke, blaue», rothes und gelbes Blut. Blauer Blut haben die ersten Familien der Gran­des, und, was diesen gleich geachtet wird; rothes Blut die guten alten Häuser, deren Ahnen über 200 Jahre hinaufgehcn; gel­bes Blut die neuen Geschlechter, die noch nicht so weit hinauf zu zählen im Stande sind. Keine dieser Klassen hält Gcmctnschalt miteinander, sondern hat ihre besondere Ge­sellschaften, Balle u. s. w. für sich. Der Haß der Rothen gegen die Blauen und der Gelben gegen die zwei Erstem, ist außeror­dentlich groß.

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P i n e t t i.

Dieser berühmte Taschenspieler ward von der Kaiserin Catharina der Zweiten, bei sei­nem Aufenthalt in Petersburg, aufgefordert: seine Kunst auf eine noch nie erhörte Weife zu zeigen. Er gehorchte und lud nach Ver­laus einiger Tage die Kaiserin, und wen sie mitzubringen für gut fände, persönlich ein, in einem Saale, der ihm eingeräumt war, zu erscheinen. Die Kaiserin kam, u»l» fand den Saal schwarz ausgeschlagcn. die Fenster behängen, und nur eine Beleuchtung von wenigen Kerzen erhellte daß Ganze. Ein einem Galgen ähnliches Gerüste war an dein einen Ende des Saales angebracht; an die­sem hing Pinetti. Nach einer kleinen Weile warf er eines seiner Beine von sich, dann das andre, eben so die Aerme, dann den Kopf; zuletzt sprang der Rumpf herunter, vereinigte sich schnell mit den getrennten Gliedern, und Pinetti stand in Lebensgröße da. Da» Ganze war so täuschend und schauervoll, daß die Kaiserin ihm ein ansehn­liches Geschenk überreichen, ihm jedoch auch zugleich andeuten ließ, ihr Reich sofort zu verlassen.

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Peter, der sich rühmte, sranzbsisch zn kennen, ant­wortet auf die Frage: wie Bonaparte auf stanz»- fisch heiße s schnell ; Napoleon.