Flcisch-Preiße.
Rindfleisch l Pfund .Skr
Schweinefleisch mit Speck ...... 8 kr
— — ohne —.?kr
Kalbfleisch t Pfund.Zkr
B r o d - T a x e.
Kcrncnbrod . 8 Pfund i 8 kr.
i Kreuzerwcck schwer.s^/g Loch
In Altenstaig, den 2. Juli i 8,?4
Dinkel 1 Schfl. 5 fl. Zote. Zfl. I2kr. 4fl. 54 kr. Haber i — Sfl. 20kr. 5 fl. —kr. 4fl. h»kr
Kernen 1 Sri. ifl. 24kr. ifl. 22kr. ifl. 2ykr
Roggen — —fl. 5ükr. —fl 5ökr. —fl. —kr. Gersten — —fl. tz^kr. —fl. 82kr. —fl. —kr.
Bohnen — ifl. 20kr. ifl. i 8 kr. —fl. —kr
Linsen — —fl. —kr. —fl. —kr —fl. —kr
Das Wiedersehn im Grabe.
(Fortsetzung.)
Felicie, die sieb von Tag zu Tag immer mehr erholte, war mit seincmPlane völlig einverstanden. Sic liebte ihren Antoine nicht nur mit ganzer Seele, sie verehrte ihn fast wie ein höheres Wesen, durch Lesse» Liebe sie neu geschaffen und in's Leben getreten war. Daher Halle sie auch keinen anderen Willen keinen andere» Wunsch, als den seinen. Sie lebte einsam und verborgen; außer denen die um das Geheimnis! wußten, sah sic Niemand; der von allen Seiten umschlossene Garten war ihre Welt — und doch war ihr diese kleine Welt so unendlich lieb, und sie hätte dieselbe mit keinem Königreiche vertauschen mögen, denn hier hatte sie ja gefunden, was sie vor ihrem Schcinkode kaum zu träumen gewagt hotte — der Liebe stilles Glück. Nur ein Unzudcfriedigcnder Wunsch sttcg manchmal in ihrer Seele auf und trübte ihr die Seligkeit der Gegenwart. Es war das fromme kindliche Verlangen, ihren Vater noch einmal zu sehen, und sein von Kummer und Reue geängstetes Herz zu beruhigen. Antoine hatte sich zwar gehütet, ihr von Derbois Gram zu erzählen; allein sie ahnte wohl, daß der alte Man» jetzt von Gewissenc-bisse» gequält werden Möge — und ach, sic konnte ihm keinen Trost bringen, durfte nicht den schweren Stein von seiner Brust wälzen. Sic mußte für Alles, was vor dem großen wunderbaren Ereigniß lag, todt seyn, wenn sie ihrem Amoine lebe» wollte. Daß Derbois das Her- tkleid, welches er jetzt empfinden mochte, durch
seine unzeitige Härte gegen sie, wohl verdient hatte, konnte ihre stille Trauer um ihn nicht vermindern, denn sie war viel zu edel und fromm, um über dem Unglücke des Vaters nicht dessen Schuld zu vergessen.
Nach Verlauf zweier Monate hatte Latour sein väterliches Grundstück vorthcilhaft verkauft, und säumte nun nicht länger, in Begleitung seiner Fe« licie und des Neuen Rcnaud die Reise nach England anzutrekcn. Die Trennung von der Heimath war ihnen nicht schwer, denn im fremde» Lande winkte ihnen ja eine heitere Zukunft. Von den Segenswünschen des alten Todtengräbcrs und seiner Frau begleitet, welche Beide noch einmal gelobt hatten, bas Geheimniß mit in's Grab zu nehmen, verließen sie Paris und kamen nach einer Woche wohlbehalten in London an. Eie traten dort zur anglikanische» Kirche über, und wurden bald darauf ehelich verbunden. Das Glück wollte dem wacker» Antoine wohl. Einige sehr gut gelungene Kuren und Operationen erwarben ihm in kurzer Zeit den Ruf eines vortrefflichen Augenarztes. Seine Einnahmen stiegen von Monat zu Monat höher, und mit ihnen auch sein Ansehen. Selten nur mißlang ihm ein Hcilungsversuch, noch seltener verließ ein Leidender seine Schwelle, der nicht durch sein Bemühen wenigstcnseiner Linderung des UebelS sich zu freuen Ursach gehabt hätte.
Durch den Besitz seiner Felicie und durch seinen schöne» Beruf, manchem Unglücklichen das edelste Gut des Lebens wiedcrzugeden — war Ante ine ein hochbeglückter Mann. Nur der Kummer, den seine Gattin um ihren alten Vater zuweilen empfand, ? trübte manchmal den Himmel des sonst so glückli- k chen Paares.
^ Schon beinahe drei Jahre lebten sie in London, ^ als eines Morgens ein französischer Lakai in ihre S Wohnung trat, und meldete: daß ein wohlhabender E Pariser Bürger, Namens Derbois, der seit achtzehn Monaten erblindet, und Iden schon mehrere Acrzte in seiner Heimath für unheilbar erklärt hätten , jetzt nach London gekommen scy und seine letzte Hoffnung auf die Kunst des berühmte» Doktors Hiuiinglon (diesen Namen harte Laiour in England angenommen) gesetzt habe, dessen Ruf auch bis in Frankreichs Hauptstadt gedrungen wäre» 'Freude, den geliebten Vater so unverhoffi wieder- zuschen und Trauer über seine Erblindung, erfüllten fast in gleichem Maße Fclicicns Herz, die eben