Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod - Preiße.

In F r e u d e n fr a d t,

den 7. Sept. r6ä5. ,

Kernen 1 Schfl. aller i ist. S2kr. »ost. SSkrfl.kr. ' Kernen 1 neuer yft. Zükrft.kr.ft.kr. Roggen 1 7ft- 28kr.fl.kr.ft.kr.

Gersten 1 7fl> >2?r.fl.kr.fl.kr.

Hader i 4st. S4kc. 4ft. 40kr. 4fl. Zukr.

Linsen 1>i.kr.ft.kr.ft.kr. '

Erbsen ifl.kr.fl.kr.ftkr. F l e i s ch - P r c i ß e.

Ochscnfleisch i Pfund.7kr.

Schweinefleisch mit Speck .ivkr

Schweinefleisch ohne Speck ...... 9kr.

Katt fleisch . . . .4kr.

Brod-Taxe.

Weißes Brod .csPfund ilkr.

Mittel Brod .4 iokr

Koggenbrod.. 4 Skr.

t Kreuzcrwcck schwer ... 8 Loih 2 Oucuile. I n T. ü b i n g e n.

den 6. Sept. I8ZZ. !

Dinkel t Schfl. Sfl. 22kr. 4fl- 42kr. Zfl. 20kr. >

Haber t 4ft. i6kr. Zft. S8kr. Zft. t^kc. ^

Roggen t Wri. . ....... -ft.kr. >

Gersten .ft- 44kp. ^

Linsen .ft-kr. !

Erbsen t Schfl.ft-kr.

Fleisch- und Brod-Prci Ochscnflcisch t Pfund Rirrdfleisch i

Hammelfleisch 1

Schweinefleisch mit Speck ohne

Kalbfleisch t Pfund . .

Kerncnbrod8 Pfund i Krcuzcrweck schwer

I n

den 7

Kerne» t Schfl.

Dinkel t

Haber t

Roggen 1 Sri

Gersten Bohnen t Wicken t

fte.

Skr. 7kr. 8kr. Skr. »kr. Skr. . . 20kr.

5 Loth 2 Ouenlle.

Calw,

.. .. Sept. lü33- . lifl. SOcr. post. Zykr. 7fl. 4^rr. Sfl. 8kr. 4fl- 2ökr. 4fi. 20kr. 4ft. Zokr. 4ft. t2kr. Zft. Zükr. fl. 52kr.fl. 4»kr.ft.kr.

-fl. S2cr. ifl. 2»kr. -fl. S2kr.

-fl. 4»kr.fl.kr. ifl. i5kr.ft.kr. -fl. 4Ükr. -fl.kr.

Fleisch- und Brod-Preiße

Ochscnflcisch t Pfund Rindfleisch . .

Kalbfleisch . .

Hammelfleisch . .

Schweinefleisch mit Speck

ohne Speck

Kernen Brod ^ .

l Kreuzerweck schwer . . . 9V2 Loth.

Lichter, gegossene das Pfund.20kr.

^gezogene ......... iükr.

4 Pfund

7 kr. 6 kr.

5 kr.

6 kr. 9 kr.

8 kr.

9 kr.

Die RetLungsfrift.

(Fortsetzung.)

Es war nicht die Liebe, die den Prinzen zu der Letzter» hinzog, denn das Bild der herrlichen für ihn verlorenen Almuna lebte noch immer in seiner Brust; noch weniger lag dieser Empfindung fgr die kindliche Jungfrau ein flüchtiger Sinnenreiz zum Grunde nein cS war das Gefühl gegensei­tiger Dankbarkeit, welches die Herzen dieser guten Menschen zu einander führte. Nie gewährte Iuzef in seinem Busen eine Regung, die jener glühenden Leidenschaft nur entfernt glich, welche er einst für das Mädchen seiner ersten Neigung empfunden hatte; und dock war ihm jetzt oft so wohl in Mirza's Nähe. Die Abendstunde», die ihm in dcn ersten Monaten seiner Getangenschaft stets die trau­rigsten gewesen waren schwanden »hm jetzt schnell und hciier dahin, da er sie in der Gesellschaft des geistreichen Abu Mclek, den er täglich mehr koch­schätzen lernte, und der fröhlichen harmlosen Jung­frau ocrlchrc. Er fing an, zu fühlen, daß auch nach den schwetsicn Schlägen des Unglücks der Mensch das Lebe» wieder schön finden könne, wenn ihn der wohlthätigste Genius desselben, die Freund­schaft nicht verlassen hat- Von Liebe kam nie ein Wort über seine Lippen; er wußte ja, da- Mirza die Verlobte des jungen Ritters Taxfin sey, der ein Brudeisohn Abu Mcleks war, und jetzt in Granada, in der Umgebung des Usurpators, lebte, welcher ihn sehr auszeiehneic. Im traulichen Um­gänge mit dem kindlich frommen Mädchen und mit dem weisen, ihm an Lebensjahren und Erfahrungen überlegenen Freunde, vergingen dem Prinzen schnell genug ein vaar Jahre der Gefangenschaft. Wenn er seine Erinnerungen hätte verbannen können, würde er glücklich und zufrieden gewesen seyn; denn de» Verlust seiner Freiheit fühlte er nach und nach immer weniger, weil in ihm die Sehnsucht nach dem lauten Getriebe der Welt, die ihm jetzt, nach so schwere» Verlusten, keine Glücksgüker mehr bieten konnte, schlafen gegangen war. Die stille Abgeschiedenheit, in welcher er lebte, sagte seinem Gcmüihc immer mehr zu. Er träumte sich der Sohn Abu Mcleks und der Bruder Mirza's zu seyn, und mühte sich, zu vergessen, daß er einst etwas andres gewesen war. Verglich er aber auch biswcilcn sei» dunkles Geschick mit dem glänzenden Loose seines Bruders, so beugten doch sokeke Ge­danken seine Seele nicht mehr nieder und tröstend sprach er dann zu sich selbst: ,,Du bist doch glück« ttckcr als er ihn fürchten ein paar Millionen Sklaven, dich aber liebe» ein paar edle Herzen l"

Schwerer als Iuzcf in seiner Verbannung, hatte Blmuna sich i» das glänzende Loos einer Königin gefunden. Ihr stand nicht, wie ihm, eine treue Freundschaft tröstend zur Seite, sie war nicht, wie er, von dem Tyrannen entfernt, der die Seligkeit ihres Liebesglücks grausam zertrümmert hatte, und