Zöo

Doch prü ft sie, und dos Ding Wird anders sich gestatten.

Seht nur, wie Diele oft,

Kaum sollte man es glauben Den guten Namen sich

In ihren Blätter» rauben.

Solch ein Gelehrter kann

Den der Gemeinheit leben,

Und Hökern Unterricht

Gar wohl im Schimpfen geben!

Es aiebt noch viele zwar Der Unbegreiflichkeiten;

Doch ende ich mein Lied,

Sonst zieht cs Streitigkeiten,

Und i ch der niemals stritt,

Kam' ich in Zank und Streit, - So gäb' ich selbfl ja Stoff

Zur U n b c gr e i fli ch k eitl

R e n o m l st e r e i.

Ich schmieß den verdammten Philister die Trepp« hinunter, daß er, hoi' mich, straf' mich. den.Hals brach; siehe ! da gehet er hin, der 'Kerl, und verklagt mich."

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Abdallah, Sultan von Fez und Maro'cco, war sehr sinnreich, Strafen zu erfinden. Wenn z. B. daS Kalkbrennen mißlang, ließ er die Arbeiter , in den Ofen werfen. Hatte man schlecht« Ziegeln gebrannt., so ließ er den Arbeitern die Kopse damit zer-, schmettern. Wenn Jemand /in Geschäften oder Gewerben'für ihn zu langsam ging, ließ er ihn von einer hohen Mauer stürzen. Verrieth Jemand MitleiSön über dir Qualen Anderer, ließ er ihn sogleich tödten. Kam sein Essen zu kalt auf den Tisch, so ließ er den Köchen siedende« Odl in den Hals gießen. Ein Araber verklagte ein«n Andern, daß er ihm Vieh gestohlen Höhe. Abdallah fragte ihn, ob das gestohlene Vieh ihm zugehöre? Dieser sagte: ja. Abdallah «rwiederte er­grimmt: er allein ftp Herr über Menschen und Vieh, und lipß beide Thcile als Diebe hinrichten. Ec hatte «inst eine Jüdin mit seinem Beischlaf begnadigt, und als er er­fuhr, daß sie nun wie vor, mit ihrem Manne als Frau lebe, ließ er sie beide hinrichten. Ein andersmal hatte er eine Maurin holen

lassen, um seine Triebe zu befriedigen, und als diese im Schlafe einen Arm um seinen Hals gelegt hatte, ließ er ihr denselben ab- schneidcn, weil sie an ihren Herrn und Sul. tan.Hand gelegt hatte. Cs ist unglaublich, aber dennoch , wahr, daß. dies' alles noch Klei­nigkeit ist; denn sichern Nachrichten zufolge, hat Sultan Jsmael m i t eigener Hand z w a n z i g t a u se n d Menschen umge­bracht.

Hu, hu! Despotenhudclei!

Gott wahre mich vor Sclaverei!"

. E Nl Gleich n l ß r F r e y er:

Frepen, Heurathen und Bereuen ist gleich einem schwäbischen, Tanze, einer iMcnüet und einer Polonaise. Das er>se .Bewerben um eines, Mädchens Hand geht hitzig 'und schnell, wie ein schwäbischer Tanz, und auch ebenso schwärmerisch; die Heirath 'geht so manierlich und sittsam vor sich, wie .eine Menuet, voller Würde und Anstand; darin kommt (zuweilen) ,d«e Neue hinterher, Uiid fällt mit ungelenken Füßen in die Polonaise, immer schwerer und schwerer bis zum Grabe.

Rathsel.

Wie aus, Frühling'sduft gewoben Ist die Btume, zart und rein;

Wählt, deü Hochmnth ffe zum Zeichen, Muß sie gleich von Golde scy».

Molden kann sie wohl nicht welken? Dock sic theilt des Urbilds Looö; Jüngst hak sie ein Sturm gerissen Aus der Heimath-Erde Schooß.

Aber auf der Windsbraut Flügel Fl«z der Saame fern dahin- Keinen Boden könnt er finden,

Und kein Gärtner düngte ihn;

Doch so bald den Halbverdorrten Ein mittleidiz Adlerpaar Hinzebracht in's heimfcbe Beete,

DsS noch nicht gejätet war.

Kaum ist Zeit zum RufEs werbe," Sprießt sie lustig aus: der Erde.

Auflösung der Charade in Nro. 67.

Güterwagen.