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mich betrogen, dieser hier ist mein Spitzbube!" Aber eben so rasch war jener mit der schwarzen Stutze wieder herunter, und wandte sich lächend zu,,, Richter: „Euer Herrlichkeit sehen nun, wie drohend dieser gute Mann durch die Perücke gemacht wird; kaum sieht er mich ganz Unschuldigen, mich, der ich so lange unbemerkt vor seinen Augen stand, in solcher, so bin ich sogleich, seinen Gedanken nach, sein Räuber. Bei Gott, ich glaube, er hätte Euer Herrlichkeit ein gleiches Kompliment gemacht, wenn Sie eher eben den Einfall gehabt hatten! Wenigstens aber hat er fetzt seinen Eid widerrufen und den Betagten frei gesprochen."
Nach englischen Gesetzen gal! über die- sen letzten Punkt keine Frage mehr, und eben so wenig konnte er nach einem schon geleisteten falschen Eid noch einen neuen schwöre», oder irgend eine Klage gegen seinen mukhmaßlich wahren Räuber anhcben, zumal da gegen diesen nicht der geringste übrige Verdacht obwaltete.
Mein Wunsch.
Wie glücklich ik das Vögelein,
Und hat doch keine Neider!
Es sorget »ledt Jahr aus und ein Für Speise T>ank und Kleider.
Auch ist es überall zu HauS,
Denn sein ist jede Stätte,
Fliegt ungehindert ein und aus.
Und ruht im Flaumenbette.
Für Lust und Wonne lebt es nur, Schwärmt froh durch Thal und Wälder
Und ihm gehören Oucll und Flur, Gesträuche, Baum IMS Felder.
Es gattet mit dem Liebchen sich,
Fühlt nie der Liede Schmerzen,
Nur ihre Lust — pflegt inniglich Au kosen und zu Herzen.
Die Kinder sind ihm bald vom Vrod,
Sie wachsen und gedeihen,
Mir ihnen Aeliern ohne Noth Des Lebens sich zu freuen.
Drum war ich doch ein Vögelein,
Und nicht ein Mensch auf Erdenk
Ich wüßte nichts um froh zu seyn,
Don Sorgen und Beschwerden. —
Doch käm' ich nickt ins Himmelreich/ Wenn ich ein Vogel wäre,
Und wahrlich ei» fataler Streich Wär bieß bei) meiner Ehre!
Ich nehme meinen Wunsch zurück — Man darf wohl Scherze treidelt —
Und wünsche mir von Herzen Glück, Daß ich ein Mensch kann bleiben.
Geduld! — Auch eine Hölle gicbiS, Drjnn muß man klappern, heulen'.
Wie lcicht ist dieß gcsGehn'! — Beliebt« Dort ewig zu verweilen'!
Der Himmel ist nur ganz allein Für fromme Menschenkinder:
Ach wär' ich doch ein Vdgelein! —
Ich bin ei» anner Sünvcr.
Frommer W u n s ch.
Weh' die Kolik! Ach, mein Leben! Herr ChirurguS hels Er mir.
Doch verlang Er nichts dafür.
Denn so arm . . . Ich gebe Dir Unentgeltlich ein Elp-ur.
2! GoU woll'v Ihm dreifach geben!
Charade.
Das erste P a a r ist sehr verschieden,
Nach eines jeden Wunsch und Sinn;;
Der sucht cs ängstlich nur hicniedcn,
Der.schaut nach ihm zum Himmel hin.
Der nennt cs Rcickthum, Macht und Ehre, Dem gao's Vcrd.enst und Jenkln Glück.
De» Wunsch, daß sicts es sich vermehre, Verräch es Thar und Wort und Blick.
Doch dauert es nicht Ewigkeiten,
Es rollet wie, die letzte» hi»,
Die Wiedersehn und Treiinungslei'den Uns dringen, und dann wiederzieh'n.
Du siebest es auf allen Wegen,
Oft schließen Glückliche sie ein,
Ost tragen sie der Fluren Segen,
Und führen Menschen zum Verein.
Das Ganze, leicht ist'S zu crrathen, — Entführet stets von Land zu Land Die ersten und wird schwer beladen Mit ihnen weg- und hergcfandr.