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und selbst in ihrer Gier die Knochen nicht verschonten. Spurlos war das arme Schlacht- opser von der Erde verschwunden.
Da der Jsraeilte nach kurzem Abschiede Von dem jungen Handwerksburschen durch eine klägliche Stimme ausmerksam gemacht wurde, sah er sich um und erblickte die schrecklichstes That; er eilte sogleich auf dem kürzesten Weg der Stadt zu, wo er noch vor den Barbaren ankam; hierauf begab er sich sogleich zu dem wachhabenden Officier, um die schreckliche That anzuzeigen, die Polizei wurde ansiiierkfam, man fand bei ihnen die Kleider des auf die furchtbarste Art Gemordeten und nahm die Verdächtigen in Haft, wo sie bald ihre Grauelthat gestanden. Die armen Eltern, täglich die Rückkehr deS geliebten Sohnes erwartend, empsiengen durch gerichtliche Anzeige die Trauerpsst, die ihr Lebensende so gräßlich verbitterte. — Die grausamen-Mörder entgiengen der Strafe nicht; doch wer tröstet die unglückliche» Eltern, als Gott und die Zuversicht, daß ihr gemordeter Sohn dort wieder mit ihnen vereint werde, wo keine Trennung mehr möglich ist-
Anmerk. Diese Geschichte ereignete sich, so wie! dem Schreiber ,dieß bekannt ist, vor etwa tZ Jahren.
Eine Gesellschaft einzig in ihrer Art.
Ein Reisender kam vor einigen Jahren in ein Posthaus wo er von folgendem Umstande Augenzeuge war.
Nach Tische setzte der Postmeister eine große Suppenschüssel auf die Erde und pfiff zugleich sehr stark. Sogleich sah man in die Stube einen großen Hund, eine Katze, einen alten Raben und eine ungeheuer große Ratte kommen, welche eine Schelle um den Hals hatte. Alle giengen nach der Schüssel hin und fraßen zusammen daraus. Als dieß Vorbei war, legte sich der Hund, die Katze und die Ratte vor den Ofen hin, der Rabe aber sprang in der Stube herum. Der Postmeister erzählte dem Reisenden, wie
diese Thierc so zahm geworden wären, und setzte hinzu, die Ratte sey das nützlichste un- ker diesen Thieren, weil durch ,ven Lärm, den sie mit ihrer Schelle mache, alle Mäuse und Natten aus dem Hause vertrieben worden sepcii, das sonst sehr damit geplagt war.
Epistel.
Was solle» eure Mädchcnpnppen,
Von Glnthen voll, im Hirne leer 'k !
Die lieblich schwatze», doch die Suppen Versagen ; D>e manch Angedenken,
Manch Werk der Sückeiinn verschenke». Doch, sehe» sie die Löcher in den Strümpfen, Gar vornehm ihre Naschen rümofen,
Wen» man die Nadel ihnen reicht;
Die immer fürchten, daß ssc thdc,
Ist nicht die Arbeit spielend leicht;
Die bei der behlsren Abend! ö,he Ein Minneschaner nur durchschleicht;
Die in dem Wäldchen an dem Bache, DeiiOct -um ,,Sie!> dich ein" nur fthc„, Und wie an der gemeinsten Sache ^
An GoikeS Flur voiübergehen;
Die, Bäuerinnen auf dem Balle,
Kaum nitterscheiden Kor» und Kohl,
Und die nur in gemalier Halle,
Bel Wackelmäniicben selcht und hohl Im Tan-e glücklich sind und wohl!
Fort mit den Mädchen hin ;um Pfände Der Bildung wätschc Triller kräh'»,
Die wechselnd stctS im Prnnkgcwandc Von London und Paris sich blähn:
Und denen nichts blieb im Verstände,
Vom Koche», Spinnen, Stricken, Näb'n Die selbst im Traum deS Jünglings warten, Bei Flieder, Geißblatt und Jasmui,
Die aber in dem Äüchengane»
Nichc rrncn Reksig können zieh»,
D schlagt euch Sänger fader Miene,
Die Schädel mil der Leycr ein;
Den» Schmach und Leid sind die Gewinne Vom Nebel eurer Licbelci'n!
Die fleißige Vorwelt ruft ins Leben, —
Zeigt, was da Dir»' und Frau gethan,
Wie Fürste,ilöchier spinnen, webe», —
Hier gebt ihr Wahrheit nicht Roman!
Anm rüstigen Eifer weckt das Streben,
Und nicht zum heiße» Liebcswahn
Doch, könnt ihr'S nicht, bleibt uns vom Leibe;
Und euer Machwerk reißt in Stücken,
Wollt ihr mit eurem Zeitvertreibe Nur Zeitverlust und Tollheit schützen.
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