Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod - Preiße.

In F r e u d e n si a' d t, den tt. Mai >8iZ.

Kernen 1 Schsi. iifl. 28kr.fl.kr.fl.kr.

Roggen i «st- 7kr.fl. -kr.fl. -kr.

Gersten 1 7 fl. 4?kr.fl.kr.fl.kr.

Haber 1 4 fi- 4?kr.fl.kr.fl-kr.

Erbse» i Schsi.st-kr.

Lins-» i - -.-st-kr.

F l e i s ch - P r e i ß e.

Qchsenflciscb . . . i Pfund 7 kr

Schweinesteü-H mit Vveck . . . 1 lokr.

Schweinefleisch ohne Speck . . . i ykr.

Kalbfleisch. 5 kr.

Brod-Taxe.

Weißes Brod .4Pfund iikr.

Mittel Brod . .4 ivkr.

Roggenbrod. 4 Skr.

i Krcuzerweck schwer ... g Loch 2 Quentle. In Tübingen, den 16. Mai 18ZZ.

Dinkel Schfl. 5 st. Znkr. Zfl. I2kr. 4fi. 84 kr.

Hader i 8 fl. 6 kr. 4fl. 44kr. 4fl. 42kr.

Roggen i Sri...fl.kr.

Gerstenfl. Z>kr.

Erbsen ist. I2kr.

Linsen .ist. i2kr.

Fleisch- und Brod-Preiße.

Dchscnfleisch i Pfund . 6 kr.

Rindfleisch i - 7 kr.

Hammelfleisch -»kr.

Schweinefleisch mit Speck .ykr.

ebne. 6 kr.

Kalbfleisch i Pfand. 6 kr.

Kernenbrod 8 Pfund.20kr.

i Kreuzerwcck schwer ... 8 Loth 2 Quenlle.

liebe Nahrungssorge verscheucht solche Gril- len. Auch wird man jflels finden, daß sich nur in guter Zeit soiche Sachen entwickeln können. Wer nicht für sein Leben zu sor­gen hat, der darf freilich nur an den Tod ! denken; wer sich aber mit der schlechten Zeit herumbalgt, dem fallt daS momenio moe! Vor lauter Memento vlvere nicht ein. Sein Le­ben verhindert ihn, an den Tod zu deine», der ja ohnedicß daö Allergewifseste auf Er­den ist. So hat mit der guten Zeit auch der; Orden mit seinem denk' an den Tod aufgchört, und sich in den allgemeinen mit dem Spruche, denk' a n'S Lebe», ver­wandelt. Alles will jeht leben und nicht mehr sterben, und doch ist cS unmöglich, daß so viele unruhige Köpfe bei einander auf dem kleinen Erdball gut thun. Da setzt es Handel ab, giebt Krieg, eS entsteht ein -großes momento moi 1 nicht aber ans Ueber- mnth, sondern aus Armuth. Diese Bewegung bringt nicht die gute, sondern die schlechte Zeit hervor. Man hat zwar immer über di- Zeit geklagt, so lang es eine Zeit gibt; wenn wir aber klagen, so ist eS gewiß nicht

ohne Grund.

Des Blümlems Gruß.

Vlümlein auf der Haide Glänzt im Morgenlbau, Blätter weich wie Seide, Himmelhelles Blau!

Gute und schlechte Zeit.

Es hat, wie bekannt, einen geistlichen Orden gegeben, dessen Mitglieder sich zum absoluten Schweigen verpflichtet hatten, und nur ihr trauriges memonto mo,i (denk an den Tod) dursten sie einander zuschnarchen. Wie sich doch alles ändert. Wenn der Mensch keine Mühe und Sorge hat, fällt ihm allerlei Sonderbares ein. Aus Langer- weile versucht er es ein Heiliger zu werden, nur damit ihm die Zeit aus Erden kurz, und einstens im Himmel nicht lang werde. Sol­che sonderbare Halbheiligen gab eS früher Viele; sie sind jetzt aber sehr rar, denn die

Schau nur, liebe Sonne,

. Blümlcin freundlich an, Das i» stummer Wonne Dir nicht singen kann.

Kuß' ihm aus dem Kelche Nun mit Deinem Licht , Diese Thränen, welche:

Sei willkommen!" spricht.

Auflösung de« Logogrpphs in Nro. Z 7 . Herz. Erz.