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man honett behändest, gut bewirtheftundstn Beziehung auf dasnach gnnx'e gehende Wortbillig gehakte» wird. In Beziehung auf Gewevbe ssiud die Wvllenzeugwc- bercie» die ,Vl->ä-ltorü der Stadt. Auch sonst stehen die übrigen Gewerbe auf gedeihlichem Boden. — Kunst und Wissenschaften andelangcnd — finden wir auch hier keine afrikanische Steppen! — Eine Wochenschrift liefert bunt durcheinander, je nachdem das Heuschrcckcnbier^j-die geistigen .Senden des, Gehirns mehr oder minder ftuchtkar.atlsstafficct hat, schlechte gute aber auch oft gme schlecbteWitze, und hat manchem morosen Hfenhocker durch di'eß oder das ein freundliches Lächeln abgezwungen! Daß das, de-, nannte Blatt selbst de« schlichten Bürgersmann zum pojLtislrun antreibt und xsr lorpe den Var- nckßbargcn jagt und so lange hetzt, bis der Dichter- lorbeer fein schweißtriefendes Haupt umstrahlet/ sehe» wir daraus, daß selbst ein das Korn in un- zeriheilbare Tbeilchen Mehl genannt umwandelnder Gewerbsmann oder Müller seine von 'Affekt übersprudelnde Gnlle i» poetischer Form dem. Papiere aufdrirekcn ließ! Gut oder schleckt, er ist ein Literatur dadurch geworden, hat seine eigenen genialen Zornge-anken gedruckt wieder lesen dürfen, und wie wohl es dem anstrcbeudcn Genie lhul sein erstes zur Welt geborenes Kind der Muse gedruckt auf milchweißem Papier lesen und wieder lesen zu können, das weiß ich selbst, als ich mein erstes Sonett, ,,der Holden" geweiht mit meiner eigenen kleine» Handdruckerei gedruckt in meine Hand nahm, und es gedruckt ablescn konnte. Es ist etwas ganz anderes als geschrieben, durch die Druckerschwärze fäbrl ein eigener großer Geist in. die vorher klciii- licht uns vvrkommcnden Gedanken unseres eigenen Geistes, ein zauberartiger Nimbus umgiedr das Papier, die Worte, den Sinn, es ist großartig denn es ist gedruckt. — Doch wo war ich! — nächstens hätte ich eine Abhandlung über Gultcnbcrgs und Faufts Leben und Lhaten geschrieben, wenn ich Nicht noch zur rechte»'Zeit zu mir gekommen wäre. Ich redete von Kunst und Wissenschaft; letztres wäre abgemacht, nur noch, die Kunst. Neben diesem Geschäfte lieferte die Tätigkeit dieses Comptoirs erst kürzlich ein lilhographirtes Blatt eines Grenz- Nachbarestädtcbens, und wenn in Bezug auf Lithographie nichts aiiszusctzcn ist, so ist leider dem ausnehmenden Individuum die Kunst der Perspektive etwas weniger bekannt, als sie ihm Härte sey» sollen. ,,-Haltens.zu Gnaden?' sagt Musikant Müller itt Kabaltz und Liebe, halteikL zu Gnaden rufe ich dem mir gänzlich unbekannten Künstler zu! Möchte «lü -gut gelungenes Bild vom «amenlofen Städtchen bald von jener Offftin auSgchen, und — wenn ts ausgegangen, so hängt es inner 14 Lagen als
Erinnerungszeichen auch in Meiner Hobtlsstube-
Ein steiler Berg geleitet am Friedhöfe vorbei den Wandrer zur nächsten Station, aber er blicke ehe das Dickicht des -Waldes seinen Gesichtskreis beschränkt noch einmal rückwärts in die ländliche,
*) sautereile zu teulsch: -ktHeuschrecke.
lachende Gegend und sage ich redete Unwahrheit und er wirds nicht vermögen! llcberaii von Bergen umgeben, vom Flüßchen bespült liegt da» Städtchen da, reizend und mild, friedlich und freundlich und still! — Auch vor mir liegstdu da, ob ich gleich weit getrennt bin von dir und deinen Genossen, aber ich sehe dich, koste dein Bier, rede mit deinen heiteren Bewohnern, und grüße sie auch jetzt indem ich von ihrem 8 t>utor>.-l>LnB!ere de» Humpen vor mir gefüllt ein schwarzwäidischcs ,,Gftgu' Gott" ihnen zuninkel Möge! ihr ebenso fröhlich und freundlich mit des edlen Bierstöffes stärkendem Sufie euch erquicke», wie ich abschicb- nchmend den letzten Labetrüük aus meinem Bir- kenholze'euch znrrrnke! Trinkt und freuet euch in eurem heitere» Thale des Lebens, denn so lange man trinken kann, zieht man kein Sterbkleid an, scherzen die UImcr! — Dem vielgeliebten Leser aber, der trotz der wahrheitsgetreuen Cvpia des namenlosen Ttädtchens den Fleck dennoch »eben das Loch setzte rathe ich, beim Herausgeber dieser Blätter den Namen sich nennen zu lassen, uns auf das -Wohlseyu der Bewohner jener Stadt mit mir dem rin bekannten Verfasser anzu- stoßcn! T.
S e l) N s U ch r.
Sterne! Sterne! bätt' ich Flügel,
O! wie gern zög' ich mir euch,
Ucber Thal und über Hügel,
Weit fort in ein anders Reich.
Hier da mag ich nimmer leben,
S'ist so eng im Herzen mir;
-O es muß ein Reich noch geben,
Wo es besser ist als hier.
Drüben liegts im ferüen Lande,
Den» wo Menschen sind ist's nicht;
Nicht wo man der Liebe Bande Fühilos knüpft und wieder bricht.
Dort im Lande wohnt Erbarmen, Dort wird Hülfe nicht versagt;
Hier ist's nickt, wo man den Armen, HülfloS von der Thüre jagt.
Mbeht' das Land so gern verlassen. Das offtBru.derdius befleckt;
Wo sich Menschen thierisch hassen, KeinkS: des. Andern Fehler deckt.
Lft seh .ich .im fernen Räumen Land,' bas mich so magisch zieht;
Land, das nach verflog'neN Träumen Bei'm Erwachen wieder flieht.
Immer immer möcht ich träumen S'ist so wohl im Herzen mir;
Mr im Land in fernen Räumen - Bin ich glücklich, nur nicht hier.