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OoimersIsL, 5. November 1942

Nummer 260

I/nsee HnZerkk am ObvOkauk ctes leeelrs Zervmai u-eriee Kaum

Unaufhaltsamer Bormarsch im Kaukasus

?anrer 8 perreu äie Verbindungen r^viseben Osseliseber und Orusiniseber HeerslraÜe

Berlin, 5. November. Der deutsche An griff am Oberlauf des Tereks gewinnt nach den beim Oberkommando der Wehrmacht vor­liegenden Berichten immer mehr und immer rascher an Raum.

In dem hügeligen Hochplateau zwischen Alagir und Orvschonikidse haben die Bolschewisten an allen wichtigen Punkten Feldstellungen, Maschinengewehrnester und wafsenstarrende Bunker angelegt. Nach wirk­samen Angriffen unserer Sturzkampf- und Schlachtflugzeuge konnten jedoch unsere Truppen auch weiterhin alle Angriffsziele erreichen, obwohl ihnen die Bolschewisten starke Kräfte aus südkaukasischen Garnisonen ent­gegenwarfen.

Im Bereich der Grusinischen Heer- straste drangen die deutschen Panzer an dem tags zuvor von unseren Sturzkampfflugzeu­gen zertrümmerten . feindlichen Panzerzug vorbei weiter vor und sperrten die Verbin­dungen zwischen Ossetischer und Grusinischer Heerstraße sowie weitere an den Fuß des Kaukasus heranführende Zufahrtswege. Vor den Angriffsspitzen operierte unsere Luft­waffe. Ihre Bomben lagen mitten zwischen den ungeordnet zurückgehendcu feindlichen Kolonnen. Sie vernichteten mehrere Panzer und Geschütze, darunter schwere Mörser, die vom Feind im Mannschaftszug gerade in Stellung gebracht werden sollten. Weitere schwere Verluste hatte der Feind durch Bom­benangriffe gegen Kolonnen, die auf der Grusinischen Heerstraße im Anmarsch waren. Gleichzeitig versuchten die Bolschewisten, den weiteren Vorstoß unserer Panzer durch ver­stärkten Einsatz ihrer Luftstreitkräfte aufzu- halteü. Auch diese Maßnahme blieb erfolglos und führte nur zu erneuten schweren Aus­fällen für den Feind.

Nördlich Tuapse nahmen unsere Gebirgs­jäger im Nachstoß gegen zurückweichcnde Bol­schewisten einige strategisch wichtige Bergbun­ker des Feindes in heftigen Nahkämpfen. Mehrere feindliche Gegenstöße, die darauf ab­zielten, sich dieser Stellungen wieder zu be­mächtigen, blieben erfolglos. Wie gründlich diese Verteidigungsanlagen vom Fcmd ans­gebaut worden sind, geht aus der Meldung eines schwäbischen Grenadier-Re­giments hervor, das in den letzten Wo­chen allein 360 sowjetische Bunker in An- griffskämpfen gestürmt hat.

Bei den Säuberungskämpfen in Stalin­grad konnten unsere Grenadiere feindliche Kräfte, von der weiteren Zufuhr und Unter­stützung abschnciden. Der Feind, der seine restlichen Stellungen in Stalinarad mit dem Mut der Verzweiflung zu halten versuchte, war unter den Bomben unserer Kampfflug­zeuge nicht in der Lage, wirksame Gegenstöße zu führen,- um seine eingekesselten Kampf­gruppen zu entsetzen. Die Abschnüruiig der Verteidiger vom Nachschub über die Wolga wird außerdem immer fühlbarer. Die am West­ufer der Wolga-neu in Stellung gegangenen Flakbatterien unserer Luftwaffe nahmen den Fährverkehr, den die Bolschewisten ver­geblich durch Einsatz von Kanonenbooten zu sichern versuchten, unter Feuer. Bei Nacht wird der Verkehr aus der Wolga durch Scheinwerfer überwacht, wodurch je- der Landungsversuch sofort im Keim erstickt werden kann. Bolschewistischen Vorstößen süd- lich Stmmgrao, die leicht abgeschlagen werden konnten, fehlte es an Kraft, was darauf schlie­ßen läßt daß sich die Bolschewisten unter dem Eindruck ihrer hohen Verluste mehr und mehr von der Sinnlosigkeit ihrer Entlastungs­angriffe überzeugt haben. Auch der feindliche Fliiazeugeinsatz ist geringer geworden.

Bei Vorstößen unserer Kampfflieger gegen die bolschewistischen Transportwege im un­teren Wolgagebiet hatten unsere

Belsaü durch Militär abgeriegelt

Massenverhaftungen wie noch nie

Von u 2 8 L r 8 m R 0 I s L 8 p ü 2 ä 6 N 1 6 o

Lissabon. 5. November. Wie der LondonerNews Chronirle" meldet erlebte Belfast in den letzten Tagen Massenve'rhaftun- gen in einem Umfange, wie er seit Monaten nicht zu verzeichnen war. Starke Polizei- und Trnppenverbände haben die ganze Stadt ab- geriegclt und Hunderte von Hansdurchsuchun. gen vorgenommcn. Die Zahl der Verhafteten war so hoch, daß die Polizeiwagen und Fahr­zeuge der Stadt nicht ausreichte«, um die fest- genommenen Irländer abzutransportieren. Man mußte daher private Autobuffe und Last, kraftwagrn requirieren. In allen Fällen be. stand der Grund zur Verhaftung lediglich dar- in, daß die Opfer als politisch unzuverlässig und «atioual.irisch gesinnt augesehen wurde«.

«"Jäger nur feindlichen

vereinzelt Gefcchtsbe«ehrung mit Fliegern. Zwar schossen unsere Jäger am Dienstag noch fünf Flugzeuge ab, aber alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die seinerzeit vom Feind mit so großen Hoff­nungen begonnenen E n t l a st u n g s o f fe n- siven auf der Erde und in der Luft als vorläufig gescheitert betrachtet wer­den müssen.

Störung -er Kap-Route eingestanden

London beunruhigt über die U-Boot-Erfolge

vor» u o 8 e ' e w «ol»espotiOeoteo

st. Stockholm, 5. November. Die letzteil drei Sondermeldungen des Oberkommandos der Wehrmacht über neue großartige Erfolge der deutschen U-Boote vor der kanadischen Küste und in den Gewässers der Kanarischen-Inseln scheinen doch in England bekannt geworden zu sein. Wenigstens bemüht sich die bri­tische Admiralität endlich, eines ihrer traditionellen Dementis zu veröffentlichen, in dem die Versenkungen als solche zugegeben.

die deutschen Angaben aber in Bausch und Bogen alsübertrieben" bezeichnet werden.

Ueber das große Bild des Seekrieges wird dagegen ein Nebelschleier gehängt, und nur hier und da darf der britische Zuschauer ein kleines Stückchen aus diesem großen Bild sehen. So spricht z. B. der Marinemitarbeitei7 des LondonerDaily Telegraph" jetzt plötz­lich vom Auftauchen deutscher U-Boote in den Gewässern östlich und westlich Kapstadts. ,-Lor rund drei Wochen", so berichtet er,erzielten deutsche U-Boote westlich des Kap gewisse Er­folge. Nun sind dieselben U-Boote östlich Kapstadt aufgetaucht. Die deutsche U-Boot- Waffe tut also alles, was sie kann, um die britischen Transporte nach Aegypten zu stören. Offenbar haben die Deutschen ans der Tatsache des erhöhten Lieserungstempos nach dem Nahen Osten ihre eigenen Schlußfolge­rungen gezogen und beschlossen, zu versenken, was nur versenkt werden kann." Ein erig- lischer Leser rann sich nach solchen Feststellun­gen leicht ein Bild über das machen, wa- sich abgespielt hat.

Nervosität über die Schlacht in Aegypten

I-oocko« bann «eine Lrtolge aer 8. ^rrn«» rnetckeo - Lsiro stottert klngr« atz vertust« ad

Vo» «»serei» li» r r e 5 p o >> <!« » r e s

st. Stockholm, 5. November. Die knap­pen und nüchternen Angaben des deutsche« Wehrmachtsberichtes lassen keinen Zweifel darüber, daß die Kämpfe in Aegypten hart sind, daß der Gegner mit starken Kräften an- greift, daß er bisher aber noch nicht eines der gesteckten Ziele erreicht, geschweige denn die deutschen Stellungen erschüttert hat. Es ist immerhin interessant zu beobachten, wie die Londoner Zeitungen und der britische Nach­richtendienst mit vielen Worte» und halt­losen Andeutungen im Grunde nichts ande­res vermögen, als diese Tatsache zu bestätigen.

Was immer man auch in London von Fortschritten" undHöhepunkten" sagt, es fehlen dennoch stets die Beweise dafür, und daß die Briten bei ihrer Offensive auch nur den geringsten Erfolg errungen haben. Man spricht weiter von dembesonderen Charak­ter" der Wüstenschlacht, man schildert aus­führlich die Verbindungen zur britischen Etappe und anderen Nebensächlichkeiten und kann doch nicht die starke Nervosität leugnen, die ohne Zweifel in der britischen Oeffentlichreit herrscht, da ihr selbst­verständlich die ganze Unsicherheit der Nach- richtengebung nicht verborgen geblieben ist.

Man fragt sich in London, ob derHaupt- zusammenstoß" bereits erfolgt sei oder nicht. Schon diese Frage beweist, daß man in Lon­don über die Schlacht m Aegypten nicht orientiert ist, was für die britische Oeffentlichkeit nur Anlaß zu noch größerer Nervosität ist. Bekanntlich hatte man zu Be­

ginn der Schlacht sehr weitgehende Ziele ver­kündet, obgleich man sich diesmal wohlweis­lich gehütet hatte, einem allzu voreiligen Op­timismus zu huldigen.

Das britische Hauptquartier in Kairo be­reiter durch ein neues, stark frisiertes Teil- gestäudnis die englische Oeffentlichkeit vorsich­tig auf die gegenwärtigen umfangreichen F l u g z e u g v e r l u sie in Nordafrika vor. In dem letzten Bericht des Generals Alexan­der wurde mitgctcilt, daß von den letzten Operationen 17 britische Maschinen nicht zu- riickgekehrt seien. Man darf diese Zahl ge­trost multiplizieren. Diese Verluste dürften sich für die achte Armee um so fühlbarer aus­wirken, als eine mehrwöchige Seefahrt not­wendig ist, um neues Material nach Kairo zu schaffen.

Oie Briten zum Abvrehen gezwungen

Beim Einflug in die besetzten Westgebiete

Berlin, 4. November. Einige britische Flug­zeuge die gestern im Schutze starker Bewöl­kung in die besetzten Westgebiete eindrangen, wurden von der sofort emsctzcnden deutschen Abwehr erfaßt und zum Abdrehen ge­zwungen. Die wahllos abgeworfenen Boniben riefen einigen Sachschaden an Wohngebäuden hervor. Leider hatte auch die Bevölkerung einige Opfer zu beklagen. Ein einzeln fliegen­der viermotorigerStirling" - Bomb-er. Ser die nordwestdeutsche Reichsgrcnze erreichte, wurde zum Absturz gebracht und zerschellte beim Llusschlag auf dem Boden. Die im Not- Wurf gelösten Bomben fielen in einen Sumpf.

Platzwechsel im LlSA-Repräsentantenhaus

SroLsr ^alilertolg cker Republikaner . vorutrieckenbeii mit Roosevells Lriegspolititr

Voll oorerew li o r r e » p o <1 e n « e o

bi. Stockholm, 5. November. Die noch unvollständigen Zahlenergebniffe der ame­rikanischen Wahlen deuten darauf hin, daß durch den über Erwarten großen republika­nischen Sieg nahezu ein Gleichgewicht der Kräfte zwischen den beiden großen Parteien im amerikanischen Repräsentantenhaus zu­standegekommen sein dürfte.

Wenn auch aus 77 Bezirken die Ergebnisse noch ausstehen, so läßt sich doch bereits fest- stelleu, daß bisher 184 demokratische und 171 republikanische Abgeordnete gewählt sind. Da dw Demokraten bei der letzten Wahl fast gc- nau 100 Sitze mehr erobert hatten als die Ne- 's' ^ alte Zusammensetzung des Repräsentantenhauses lautete: 263 Demokra­ten, 164 Republikaner und 8 Unabhängige -- so ist die neueste Kräfteverschiebung als Grad­messer einer gewissen Unzufriedenheit der amerikanischen Bevölkerung mit der Washingtoner Kriegspolitik bemer­kenswert.

Noch überraschender und größer fielen die republikanischen Erfolge bei der Wahl von 32 neuen Senatoren aus, einem Drit­tel des Senats. Obwohl die Republikanische Parte, selbst in ihren optimistischen Berech­nungen nur einen Gewinn von höchstens sechs hatte, geht aus den visherigen nÄ/^buissen hervor, daß die Demokraten !"A;,AENlger als zehn «Änatssitze an ihre v,Agner abgeben mutzte«. Minde- ftens in vier Staaten der NSA. werden

außerdem au Stelle der demokratischen Gouverneure künftig Republika­ner tätig sein. Während diese-demokratische Niederlage für Neuyork, Michigan, Kalifor­nien und Connecticut bereits zahlenmäßig fest­sieht, erwartet man noch aus einigen anderen Staaten republikanische Erfolge. In vier Staaten sind dagegen nach den bisher vorlie­genden Ergebnissen die republikanischen Gou­verneure wiedergewählt worden, nämlich in Ohio, Pennsylvanien, Iowa und Illinois. Das vorläufige Endergebnis weist 13 gewählte De­mokraten und 1h republikanische Senatoren auf.

Trotz dieser überraschend weitgehenden "Uuischichtung" der Volksmeinung dürften die Wahlen auf die gegenwärtige Politik der Vereinigten Staaten kaum irgendwel­chen Einfluß haben. Einige der neuge- wahlten republikanischen Gouverneure und Senatoren beeilten sich bereits, sofort Loyali- tatscrklärungen abzugcben. So betonte der neue republikanische Gouverneur von Nen- York Thomas Dewey (der den seit zehn fahren amtierenden Demokraten Lehman ablost, und der auch alskommender Mann" für die Präsidentenwahl 1944 gilt), er stehe in allen Fragen,die unsere Kriegsanstren- gungcn berühren", hinter Präsident Roosevelt.

Die Kongreß- und Gouverneurswablen in den USA. bedeuten somit nach den bis zur Stunde feststehenden Ergebnissen eine emp­findliche Niederlage der Demo­kratische» Partei und damit Roosevelts selbst.

Erziehung durch Vorbild

Um ein Volk zur höchsten Leistung zu er­ziehen, kann man die verschiedensten Wege einfchlagen. Man kann an den Verstand, die Einsicht und Logik appellieren, und man wird den überzeugen, der sich von Verstand und Logik leiten läßt. Man kann Gefühl und Herz anrnfen, und es wird der antworten, dem Gefühl und Herz Leitschnur des Handelns sind. Man rühmt dem Manne logische Kon­sequenz und der Frau gefühlsbetonten In­stinkt nach. Folglich wird ein Appell an das ganze Volk beiden gerecht werden müssen. Wir sind überzeugt, daß die Kraft des Wortes und der Schrift, verbunden mit hoher An­schaulichkeit, tiefe Wirkungen hintcrläßt. Vor­aussetzung für eine solche Wirkung ist jedoch ein bei vielen Menschen nur gering vorhan­denes Maß von idealistischer Objek­tivität, gewissermaßen von Selbstentänße- rung, die zu jeder Zeit bereit ist, das eigene Schicksal ,n den Rahmen des Ganzen zu stellen. Wenn das Schicksal zugeschlagen hat, bedeutet ein schönes und zweifellos auch rich­tiges Wort den meisten Menschen nur wenig. Es sind wenige, die bei dem Verlust eines lieben Menschen aus einer höheren lebens­gesetzlichen Einsicht wahrhaften Trost emp­fangen. Erst der Gedanke, daß es deren un­gezählte sind, die das gleiche Schicksal tragen müssen, und die Vorstellung von der Schmerz­lichkeit der Lage noch härter Geprüfter gibt die Kraft zur Ueberwindung des eigenen Schmerzes.

Der verwundete Soldat tröstet sich mit dem Wissen um das gleiche Schicksal Tausender und richtet sich auf an dem Vorbild noch schwerer Verwundeter. Die Schmerzen nahen-, der Mutterschaft überwindet me Frau bei dem Gedanken an ungezählte Frauen vor ihr und mit ihr, die die ^gleiche Stunde haben durchstehen müssen, und endlich findet der Verlust von Hab und Gut in bombenzerstör­ten Städten seine Ueberwindung in der Vorstellung, daß der Bolschewismus uns dar-, über hinaus auch noch das Leben genommen haben würde.

In allen diesen Beispielen bedeutet es der Mehrzahl unserer Menschen wahrhaften Trost, wenn sie das zu gleichen, gerechten Lasten auch für andere verteilte Schicksal scheu und sie richten sich auf an dem Beispiel noch härter Betroffener. Der unbekannte Soldat an der Front ist von Natur aus nicht tapferer als der in der Heimat lebende Mann. Allein die Tatsache, daß alle an der Front unter, dem gleichen Gesetz stehen, gibt ihm die Kraft zur Ueberwindung von Schwäche und Mut­losigkeit. Helden sind nicht die wenigen, die von ihrem Wesen her kein Gefühl für die Gefahr besitzen, sondern die, die sich ihre Tap­ferkeit immer wieder von Fall zu Fall gegen ihre eigene Schwäche erringen müssen Der Worte und Buchstaben sind es ihrer nur we­nige, die dann auch nur von denen gebraucht werden, die vorbildlich unter dem gleichen Schicksal kämpfen. Dieser Krieg hat neben vie­lem anderen den Typ des dem Landser nahen Truppenführers geboren, der in derselben To­desnähe und unter den gleichen Lcbensbedin- gungen steht wie der letzte Soldat, und der ans dem Gipfel des Ruhmes dasselbe Ritter­kreuz trägt wie er.

Das sollte auch die Heimat überall begrei­fen. Nicht die Lebensmittcleinschränkungen an sich schaffen Verbitterung, sondern allein das Unrecht von Schiebern und Egoisten. Ge­wiß wird nian dem Manne an der Quelle im­mer einen größeren Schluck gestatten als dein, der bei ihm zu trinken begehrt. Der Zigaret- tenhändlcr wird für sich immer noch eine Zi­garette zu rauchen haben, auch wenn sein Kon­tingent schon ausverkauft ist, und deck darüber schimpfende Käufer witd als Schuhmacher zu Hause immer noch einen Gummiabsatz auf seine eigenen Schuhe zu schlagen haben, auch wenn er "anderen aus wirklichem Mangel schon eine Absage erteilt hat. Soweit liegen die Dinge völlig natürlich. Aber bei der Versor­gung von Verwandten und Bekannten, Freun­den und Gönnern fängt das Unrecht an und beim Tausch von Gummiabsätzen gegen Ziga­retten wird daraus ein Verbrechen an der zu gleichen Lasten tragenden Volksgemein,chaft.

Aufklärung und Strafandrohung sind gut und notwendig und be!-vielen die einzige Er­ziehungsmöglichkeit. Bei der Masse unserer anständigen Menschen ist ikdoch Vorbild- liches Verhalten besser, und zwar um so vorbildlicher, je mehr Pflicht und Amt, Ansehen und Rang den einzelnen heraus- hebcn und ihn damit tausendfach in das Blickfeld der Oeffentlichkeit rücken. Und wenn schon geredet wird, dann nach Möglichkeit von Soldat zu Soldat, von Mutter zu Mutter, kurz gesagt, es hat dem deutschen Volke nur der etwas zu sagen, denen Leistung und Vor­bild ihn dazu berechtigen, nicht der, der nun gerade mal reden und schreiben kann.

Nur das gleiche, zu gerechten La­sten verteilte Schicksal ist dem Kriege die Plattform für eine ersolgreiche Erziehung. Im Frieden, der dem einzelnen einen größe­ren persönlichen Spielraum lätzt, mag daS Genie gemeinschaftswidrig handeln und wirb