lichst gebeten, dieselbe gegen angemessene Belohnung abzugeben bei
den 2. April 1833 .
Ochsenwirth Koch.
Nagold. sGeld auszuleihen.^ Es liegen gegen hinlängliche gesetzliche Versicherung ungefähr 1000 fl. Pflegschaftsgelder zum Ausleihen parat, welche aber nur in Posten von Z—400 fl. abgegeben werden. Wo? sagt Ausgeber dieß Blatts.
Den 7. April 1833 .
Baiersbronn, Oberamts Freu- denstadt. sWaldoerkauf.) Da der Verkauf meines Waldbcsitzthums in Schwarzenberg nicht das gehoffte Resultat ge. währte, so sehe ich mich veranlaßt, die VerkaufsVerhandlung Montag den 15. April zu wiederholen, und lade die Herrn Käufer höflich ein, am gedachten Tag im Gasthaus zur Sonne in Schwarzenberg sich gefälligst einfinden zu wollen.
Die VerkaufsObjekte sind:
115 Mrg. Wald- und Streutheil.
Den ZO. Merz 1833 .
Müller Braun.
Der Page von Brieg.
(Fortsetzung.)
Unaufhaltsam eilten die Heimkchrenden nun bei, schlesisch«« Gauen zu. Nach einigen Wochen wurden die Grenzen des Vaterlandes erreicht. Hier entwarfen Ludwig und Franz den Plan, daß der Lefttcre nach Brieg vorausgchn, und die Herzogin auf die ihr bevorstehende Wonne einigermaßen vordersten solltv; denn sie erwogen, daß plötzliche Freude manchmal eben so gefährlich auf ein krankes Gemüth wirken kdnne, als unvermuthctes Unglück. Ludwig wollte mit den Uebrigen den Weg nach Breslau nehmen, und dort soilange verweilen, diS Franz ihm sagen ließe, es sey Zeit, zu kommen.
Sie trennten sich also in Glatz, und der Page tilt ohne Säumen nach Brieg vrran, Er ähnele
nicht, wie sehr er dort während seiner Abwesenheit von dem nichtswürdigcn Seyfried von Tcmpelfe!» vcrlaumdet und sein guter Rnf von ihm vernichtet worden war. Sein Geist war noch mit einem Plane beschäftigt. Er wollte vor de» versammelten Rath des Fürstenthums und der Stadt treten und von ihm das Geld begehren, welches man zur Auslösung des Herzogs gesammelt habe- Von diesem Gclde war er gesonnen, den fehlenden Theil des^ Schmuckes zu ersetzen. Die größere Hälfte desselben, und zwar die werthvollstcn Stücke befanden sich jetzt in den Händen des Herzogs.
So in Entwürfe für die nächste Zukunft vertieft und sich auf das Entzücken freuend, das er unfchl. bar bald »ach seinem Erscheinen durch die frohe Nachricht, die er brachte verbreiten würde, erreichte er am Abende die ihm aus frühere» Tagen so wohl, bekannte Stadt Strehlen. Es war schon spät; deshalb wollte er nicht im FranziskanerKloster über- nachten, und kehrte daher in der beste» Stadihcr. berge ein. Das erste bekannte Gesicht, was ihm dort entgegen kam, war kein freundliches. Er begegnete nämlich dem Hberrjchtcr von Brieg in der Thürc der Gaststube?" Dieser sah ihn mit einem durchdringenden Blicke an.
Kennet Ihr mich noch, Herr ? fragte ihn Franz.
„Sehr wohl!" war die Antwort. „Ist es doch nicht über ein Jahr, daß wir in höchst widerlicher Sache sehr viel miteinander zu thun hatten. Zwar seyd Ihr während der Zeit etwas brau» geworden; das mag wohl von dem unstete» Herumtreiben kommen, aber so gewaltig habt Ihr Euch doch nicht verändert, Junker, daß ich Euch nicht hätte wic- dererkcnnen sollen. Doch nimmt es mich Wunder, Euch hier in Bricgschen Landen anzutreffen."
Warum das? fragte Franz unbefangen.
„Ich werde Euch bald die Antwort daraus geben," ward ihm zur Erwiderung. „Geht nur hier hinein, ich komme gleich nach." — Während der nichts Böses ahnende Jüngling in die ihm angewiesene wohl eingerichtete Stube trat, sprach der Oberlichter einige Worte mit einem Diener, der sich darauf sogleich entfernte.
Franz ließ sich eine Kanne Wein geben, und wartete auf die Erscheinung des Justizpflcgers, und auf die Erklärung, die dieser ihm zu geben schuldig war. Mehr als eine Viertelstunde verging, che dieser erschien. Ader er kam zu des Harrenden Erstaunen nicht allein. Ein Stadthauptmann mit Söldnern folgte ihm auf dem Fuße.
„Lege Deinen Flammberg ab, und ergieb Dich, heilloser Bube!" schrie der Oberlichter dem verwunderten Jüngling zu- „Das Maaß Deiner Frechheiten ist voll, und nicht zum zweiten Male soll der Schein Dich rechtfertigen. Ergib Dich ohne Widerrede, oder — im Namen des Herzogs! Ihr Söldner, legt Hand an ihn!"
(Fortsetzung folgt.)