Gersten — 9fl. —kr. Sfl. 32 kr. 6fl. —kr.
Verkauft wurden: . -6 Scheffel.
Roggen — yfl. Z6kr. yfl. -4kr. —ff. —kr. Verkauft wurden: . . . Z Scheffel.
Fieisch-Preiße.
Ochscnsleisch 1 Pfund .7kr.
Rindfleisch t Pfund.- . . Skr.
Schweinefleisch mir Speck .ykr.
— — ohne — 6kr.
Kalbfleisch i Pfund .6kr.
Brod-Taxe.
Kerncnbrod 8 Pfund .2»kr.
i Kreuzerwcck schwer.8/^Loth.
In Altenstaig, den 6 . Febr. 18ZZ.
Dinkel i Schfl. 5fl. zokr. äst. tökr. Sfl. irkr. Haber i — sfl. —kr. 4fl. 48kr. —fl. —kr. Kernen i Sri. ifl. zZkr. —fl. -kr. —ff. —kr.
Roggen — »fl. 20kr. —fl. —kr. —fl. —kr.
Gersten — ist. i2kr. ist. Ükr. —fl. —kr.
Der Page won Brieg.
(Fortsetzung.)
Sein Verstand ricth ihm, den Ort so bald als möglich zu fliehe», wo ei» unseliger Zauber ihn umstrickt hielt. Was auch das Herz dagegen einwenden mochte, cs mußte!schweigen; denn das Uebel wuchs ja mit jedem Tage, Wohin er seinen Lauf richten, was sein künftiges Schicksal scyn sollte, — das wußte er noch nicht; nur so viel war ihm fürchterlich klar, baß er diesen Aufenthalt meiden müsse, wenn er >e noch einmal den inner» Friede» wieder erringen wolle. Gr konnte zwar nach Strehlen zu den AugustincrBrüdern zurück- gehen, die ihn gewiß mit Wohlwollen wieder ausgenommen haben würden; aber durfte er erwarten; daß er in der klösterlichen Stille, wo jeder Raum ibn an eine frühere, wenn auch nicht frohe, aber doch auch nicht schmerzliche Zeit erinnerte, die verlorne Ruhe wicderfindcn könnte. Dort konnte er ja ungestört dem Liebesgrame sich hingeben und sich selbst neue Oualcn schaffe» ; denn die Einsamkeit ist eine Nährerin der Sehnsucht. — Nein, nur das wilde sturmbewegte Leben war einzig fm Stande, ihm die Lual des Herzens vergessen zu machen. In den. Krieg, in der Schlachten tobendes Gebraus, da sehnte er sich hin, denn dort durfte der Arme hoffe», ei» wohlthätiges Feindes- schwerdt werde endlich die Gluthcn seiner wunden Brust kühlen. Aber in Schlesien war Friede; nur einzelne kleine Fehden zwischen räuberischen Edcl- leuten und den kräftig cmporstrebenden Städten störten bisweilen auf kurze Zeit die Allgemeine Sicherheit des glücklichen Landes. Zn den heimischen Fluren konnte also der Jüngling flicht bleiben, der nach Thaten dürstete- und eine« ehrenvollen
Lob sich wünschte. Doch in Polen wüthete die Flamme des Krieges, da kämpften Könige und Fürsten einen langen hartnäckigen Streit mit den deutschen Herren. Lin Vetter der Herzogin Katharina war einer der ältesten und angesehensten Or- densriiicr. Dieß wußte Franz, und so kam ihm der Gedanke in den Suin: die huldreiche Fürstin zu bitten, ihn gnädig aus ihrem Dienste zu entlassen, und ihm ein empfehlendes Sendschreiben an ihren Verwandten nach Elbing zu geben, damit er eine Anstellung im Heere der deutschen Herren erhalten könne. Und diesen Einschluß wollte er ungesäumt ausführen.
Daher nahm er all' seine Seclenstärke zusammen und gieng an dem nächste» Morgen, nachdem er die Nacht zuvor völlig mit sich einig geworden war, nach de» Gemächern der Herzogin, mit de« Vorsatze, sie um seine Entlassung zu ersuchen. Der Gang wurde ihm sehr ,auer, aber sein guter redlicher Wille behielt noch die Oberhand über das widerstrebende Herz. Als er im Vorzimmer einige Minute» wartete, kam aus dem Kloset der Gebieterin ein Knappe heraus, den Franz sogleich für einen von denen erkannte, die de» Herzog »ach Palästina beglcjict batten.
,,Guten Morgen, Junkersagte der Wicder- gekehrte, „sch bringe Euch einen herzlichen Gruß von Eurem Bruder Vollrath. Nicht wahr, Ihr staunet, mich schon wieder hier zu schen k Ich habe unfern gnädigen Herrn nur bis in die welsche Stadt Genua begleite-, können. Dort wurde ich gefährlich krank, und lag sechs Wochen lang hart darnieder. Der Herzog aber konnte meine Genesung nicht abwarten, weil das Schiff, welches ihn ins Morgenland trage» sollte, schon segelfertlg im Hafen war. Darum ließ er mich, mit Geld« versehen, zurück, und trug mir aus, nach wieder erlangter Gesundheit heim zu wandern, einen Brief, den er mir gab, an seine geliebte Gemahlin mitzunehmen, und tausendfache Grüße an sie, an sein liebes Kind und an alle Getreuen anszurichken. Unser erlauchter Herr, wie auch Euer wackrer Bruder haben gesund und frohen Mmhes die Seefahrt angetreten; so lange ich in ihrem Gefolge war, ist ihnen kein Unfall begegnet."
Der Knappe entferncc sich, da eben die Herzogin die Lhüre ihres Klosees öffnete. „Sieh öq, schon wieder so früh des Dienstes gewärtig, mein guter Page k" sagte ste freundlich. „Doch ich ähnele es wohl, daß der treuste und ergebenste meiner Diener auch der Erste sehn würde, der meine Freude über die erste gute Nachricht von meinem fernen Gcmahle mit mir zu thcilen käme. Der geschwätzige Paul hat Dir wohl eben Alles schon erzählt k"
Ja, meine Gebieterin j crwiederte Franz, und ich freue mich gewiß recht aus voller Seele, daß endlich einmal ein Strahl der Hoffnung Such die trüben Tage der Wehmuth etwas erleuchtet. Denn was Euch, hohe Frau, nur irgend Frohes begegnen kann, wird immer auch meinem Herzen ivohlkhun, s» lange dieses noch hienicden schlägt.