..Wenn Du Karolinen angezogen hast," sagte die Mutter zu mir: „kannst Du auf Deinem Zimmer bleiben, ich werde Dir für diesen Nachmittag zu nähen geben."
Ich zog mich aber doch besser an, wie gewöhnlich, und ging, als die Fremden da waren, in's "Gesellschaftszimmer. Meine Mutter warf mir teuflische Blicke zu. Unglücklicherweise zog Karo line die Auf- mcrksamkeit des jungen Mannes weniger auf sich als er es sich angelegen sepn ließ, sich mit mir zu unterhalten.
ES war natürlich, daß hierauf ein Donnerwetter erfolgen mußte. Kaum waren die Gäste fort, so kam die Mutter auf mein Zimmer. Sic wüthete, wie eine Furie, und ich berief mich auf meine Rechte, als älteste Tochter. — Sie verließ mich drohend und hinterbrachte meinem Vater, der ganz von ihr beherrscht wurde, gewiß Dinge, die mir nicht zur Last sielen. Er kam nun ebenfalls zu mir und machte mir unverdiente, harte Vorwürfe, ich ließ einige Worte hinfliegen, die wohl einer schvncnderen Behandlung werth gewesen wären, ich erwähnte meiner seligen Mutter. Mein Vater verstummte. Dicß merkte kaum meine Stiefmutter, als sie da» Wort nahm, und mich so reihte, daß ich mich wohl vergessen mußte und manche beleidigenden Aeußcrungen gegen die Hartherzige au-sticß. Ein Wort gab da» andere, mein Vater geriet!) in den höchsten Zorn, und mir wurde angekündigt, das Haus sogleich zu verlassen. Die Mutter jagte mich förmlich vom Hofe und verfolgte mich noch bis auf die Landstraße. Sie glaubte, in diesen »«ruhevollen Zeiten eine Verlassene beugen zu können, ohne deßhalb sich verantwortlich zu machen. Ließ geschah — ge- siern Abend. Da wanderte ich traurig der nächsten Stadt zu. ohne zu wissen, wohin ich mich wenden sollte, und wenn ich hier nicht rin Obdach gefunden hätte, so würde ich noch in der Verzweiflung umherirren.
Der WirthschaftkJnspektor zog sogleich Erkundigungen über seinen Schützling ein. Diese bestätigten die Wahrheit der Aussage der Geflüchteten. Seine Mutter erklärte sich
nun bereit, die Verstoßene bei sich zu behak- len, bis anderweitig für sic gesorgt werden könnte. Aug »st n * a trug den Fall einem Freunde, einem Juristen vor, der rieth ihm: davon dem ObervormundschaftsKollegium Anzeige zu machen und setzte diese seinem Freunde auf. Die Sache wurde nun miter- ! sucht, und der Erfolg war, daß der Ver- stoßueii das mütterliche Vermöge», wozu auch das Gut gehörte, von dem sic vertrieben worden war, übergeben werden mußte. Bis zu ihrer Mündigkeit wurde ihr ein Vormund gesetzt. Sie wurde bald darauf mündig. Augu st L und Friederike N... hatten sich näher kennen lernen und lieb gewonnen , und sie wartete ihre Mündigkeit ab. Als sie Majoren war, gab sie ihrem Retter ihre Hand vor dem Altar und der WirthschastsJnspektor jurfte sich nicht weiter um ein Unterkommen bewerben. er konnte nun seine ökonomische Kenntnisse auf dem Gute seiner Gattin in Ausübung bringcir.
Zofen-Orthographte.
Naiitche » a» Lilly.
Ich bin die letzte Nacht vog einem krau- samen Kater (Katarrh) befallen worden, der mich so zurichtete, das ich den ganzen Ta- husten muß. Ich flöhe Dir an, liebes Mätk- gen, besuch mir und läß oder vcrzelle mich etwas für. Meine Hehrschaft ist verreißt, und da wollen wir recht verknücht sinnt? vielleicht triffst Du auch den Fetter Vieh- lieb (Philipp) bei mich, den Du gar zu gerne leiten machst. Ich bitte Dir nochmal», vergiß mir Arme nicht Gans! (ganz)
, Nantchen Drutschlert«.
Logogryph.
Bin ich. holdes Mädchen! Dir,
Was mein Splb'chen vorwärts nennt, Sterb ich gern, wenn'S rückwärts mir Auch das Haupt vom Leibe trennt.