nach meiner Antwort mit wüthenden Blicken an. Emer wollte sogar die Büchse aus mich richten, doch auf einen Wink des Haupt- mannS fehle er murrend wieder ab. „Du wirst uns jetzt folgen," sagte dieser zu mir: „aber wenn Dir Dein Leben lieb ist, so verrathe Dich durch keinen Laut, Du magst hören, was Du willst; es mag um Dich Vorgehen, was da wolle." — Ich nickte mit dem Kopse, und mußte mich in mein Schicksal ergeben. Der Trupp setzte sich in Bewegung. Man ließ mich auf meinem Maulesel sitzen; ich war jedoch von allen Seiten umringt. Der Zug ging in den dichten
Wald hinein. Nach einer Viertelstunde hielt man auf dem Gipfel einer kleinen Anhöhe. „Schau einmal hierher!" sagte der Räuber- hauptmann zu mir, indem er einem seiner Gefährten die Laterne aus der Hand nahm, und rechtshin leuchtete. Ich wandte meine Augen, und sah — o gräßlicher Anblick! — einen blutigen weiblichen Leichnam im Grase liegen. „Dieß wird Dein Schicksal sehn, wenn Du nicht von Deinen Verwandten und Freunden gegen tausend Dukaten aus- gelös't wirst." So fuhr der Häuptling fort, und der Zug ging weiter. Ich schauderte zusammen, und hatte Mühe, mich auf meinem Thiere zu erhalten. Nach einiger Zeit schimmerte mir durch das Dunkel der Bäume, welche mir, der Geängsteten, wie schwarze Riesenbilder vorkamen, eine Helle Flamme entgegen, und cs währte nicht lange, so standen wir vor dem Eingänge einer Felsenhöhle. Der Hauptmann stieß in ein Horn; es kamen nun zwei schon sehr alte Räuber aus dem Innern der tiefen schwarzen Schlucht. Seid Ihr glücklich gewesen? fragten sie den Anführer. „Nicht so Vollkommen, als wir dachten," war dessen Antwort: „denn von der ganzen Gesellschaft haben wir nur dieß Weib gefangen. Es war aber auch nur ein leichtes Stück Arbeit, das keinen Tropfen Blut kostete, und ich denke, wir werden noch «inen guten Gewinn durch sie ziehen."
(Fortsetzung folgt.)
Naive Antwort.
Ein Schullehrer hatte sich schon einige Stunden abgemühet, seinen Scholaren die Materie von dem Sündcnfalle recht anschaulich darzustellen. Er glaubte endlich seinen Zweck erreicht zu haben, und repetirte daher noch einmal die ganze Lehre. „Warum biß Adam in den Apfel ?" fragte er einen Knaben. Der Knabe erröthetc bis an die Stirn, besann sich aber doch, und antwortete schnell: „Weil er kein Messer hatte, denselben zu zerschneiden."
Der bestrafte Spötter.
Als der Kaiser den Reichstag zu Regensburg ausgeschrieben hatte, um wo möglich die protestantische mit der katholischen Par- thei wieder zu vereinigen, nahmen die Protestanten den damals bekannten Philosophen Cornelius Martini mit dahin. Kaum hatte Gretzer, ein berühmter Jesuit damaliger Zeit, denselben mitten unter den protestantischen Theologen erblickt; so rief er aus: Eui<1 8sn1ns ZMer Pi-optiets8 f (Was will -Baus unter den Propheten ?) Augenblicklich erwie- dcrte Martini: Huserir ssinos sui!
(Er sucht die Esel seines Vaters.)
Wltzwort in der letzten Minute des Lebens.
Als der Girondist DucoS vom Blutkarren heruntersticg, um sein Leben unter der Guillotine zu verlieren, sprach er heiter zu seinem Gefährten: Es gibt nur noch ein Mittel, uns vom Tode zu retten. — Und das ist? fragte Boper Froufrede. — „Vom NationalConvcnte die Einheit und U n- theilbarkeit — der Köpfe zu verlangen."
Auflösung des Räthsels in Nro. gz. Schmaus. Darin sind: Haus, Saus, Maus, Sau, (ivius, 8»s,) Mu«, Schuh, Mas, SchauS, Au, Schau, aus.