wird der Emigrant Louis Fon de guillo- tinirt!"

Von dieser Bekanntmachung hatte die, einer schönen Hoffnung sich hingegebene Gat­tin des Verurtheilten nichts gehört, weil ihre Wohnung in einer abgelegene» Straße sich belaub. Aber um 10 Uhr stürzte ihr Diensimäbchen ins Zimmer, mit den Wor­ten:Um Gotieswillen, Madam! Sv eben haben sie den Herrn aus den Richtplatz ge­führt

Da ergriff die Unglückliche die Verzweif­lung. Sie nahm ihr Kind auf den Arm, lief, getrieben von der fürchterlichsten Angst, zu der Richlstätte, drängte sich durch den von einem Bataillon geschlossenen Kreis, und erblickte das Haupt ihres Gatten in der Hand des HenkcrS.

Sie warf sich mit schrecklicher Gebehrde Vor dem Kommandanten des Bataillons nie­der, und bat mit hohler, röchelnder Stimme um das Haupt ihres Gemahls.

Der anwesende Friedensrichter bewilligte diese fürchterliche Bitte. Die Unglückliche bedeckte das noch warme, blutige geliebte Haupt mit inbrünstigen Küsten, nahm eS auf den andern Arm, flog damit auf ihr Zimmer, ließ einen Maler kommen, und wich nicht davon, bis der Künstler diese herzzerfleischende Arbeit beendigt hatte.^ Dann vergrub sie den Kopf in ihrem Gärt- chen.

Die zween Handwerks - Porsche.

Durch Füchse wird der Fuchs betrogen!

Ein altes Spiüchwort wahr und fein;

Zween luft'ge Handwerks-Pursche zogen Don Hamburg längs hinauf am Rhein.

Kein Lüftchen weht' auf allen Wegen Lag dichter Staub, die Sonne drannt'

Man sah kein Gräsgen sich bewegen,

In dumpfer Schwüle lag das Land;

Vom Anfang giengs bei eitel Schwänken Noch ziemlich heitern Muthü voran;

Doch bald fieng Kopf und Hand zu senken Der eine von den zweien an,

Warum so düster? frug nun diesen Der andre; sollt' ich heiter seyn?

Des Weges Last mir zu versüße»,

Klingt mir kein Heller mehr zu Wein,

Zwar war ich nie ein Freund von Schulden;

Doch Norh bricht Eise», wie man spricht, Versetzt' er: borg mir einen Gulden,

So hellt stch Plötzlich mein Gesicht,

Den Mantel hier mit langem Kragen Biet' ich stracks zum Versa» dir an,

So lang, bis ich in bester» Tage»

Mit Dank ihn wieder lösen kann,

Topp, Camerad! es läßt sich machen.

Hier ist das Geld; und alsobald Ward auf die Schultern von dem Hachen Des Mantels schwere Last geschnallt.

Den Mantel muß er mir wohl lassen,

Dacht er; denn solch ein dursi'ger Held, Versteht man nur, ihn schlau zu fassen,

Ist um den Mantel gleich geprellt,

Zwar ächzt er oft mit bitter» Klagen :

,,Soll ich zuletzt noch gar verglüh'»?" Doch tröstet mit dem langen Kragen Der hübsche Mantel wieder ihn,

So zogen sie ein Viertcljährchen Stets wacker fechtend durch das Land,

Bis endlich das vertraute Pärchen Vor Frankfurt« offnem Thore stand,

Hier, Bruder! zahl' ich meine Schulden, Sprach jener mit ernsthaftem Blick,

Ich gebe dir den blanken Gulden,

Du gicbst den Mantel mir zurück.

Und tausend Dank und Gottes Seegen Noch obendrein, daß du die Last Für mich auf all' den schlimme» Wegen So liebevoll getragen hast!

Am 1Z. Februar wurden in einem Pfer- de, das dem Mühlcnbesitzer Munsch zu Grafenau im Schwarzburgischen gehörte, z Steine, welche 14 Pfund wogen, und woran das Pferd wahrscheinlich starb, ge­sunden. Es war 22 Jahre alt und vor­her nie krank gewesen.

Auflösung der Homonyme in Nro. ZS.

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