ßen mangelnder Nasen aus Arm- oder Beinfieisch. Kein Wunder' denn nehmt einer Venus, einem Adonis Arm, Fuß oder Lhr, ja Alles, bis auf den Torso sie werden noch schön genug, wenigstens nicht abschreckend sich darsiellen; nehmt ihnen aber die Nase und pfui des Anblickes! ^ In Trümmer gesunkene Burgen begeistere Maler und Dichter eine versunkene Nase aber hu! hu! der abscheulichen Ruine.

Darum gehörte auch bei den Türken von jeher das N a se a b sch n e i d e n zu den schimpflichsten Strafen, und noch in neue­rer Zeit glaubten türkische Scraskiere die Naseweisheil der Griechen, daß sie dem Halb­monde die Huldigung versagten, nicht besser zurechtweiscn zu können, als daß sie grie­chische Nasen sackweise nach Konstanti­nopel schickten.

Ist nach Jean Paul, das Gesicht des Menschen Titelblatt, so ist die Nase die Frakturschrift darauf, und zwar nicht etwa die moderne, mit unleserlichen Mönchs- txpen sondern die deutlichste denn, was kann man einem nicht Alles an der Nase ansehen!

Doch die Nase ist weit mehr als solch rine Schrift sie ist eine Art von Oberin­spektor über alle Gliedmassen. Gleich ei­nem Erker oder Cap ragt sie ewig hervor, läßt Alles, selbst den Schmuckkastcn der Phantasie und des Verstandes, hinter den Herzdom unter sich und erscheint überall zuerst; denn ehe ihr Herr kommt, kommt sie. Und, wo wollten unsere Stutzer ihre Öbservations-Corps, die Brillen aufstellen, trenn sie das N a se n i sch e Vorgebirg nicht Hätten!

Will man einem recht gründlich den Weg zeigen, heißt man ihn nur der Nase nach gehen, und soll er sicher wandeln, warnt man ihn, nicht auf die Nase zu fallen. Die übrigen Gliedmassen kommen dabei gar nicht in Erwähnung.

Will man Einem etwas so recht einleuch- tittrd machen, darf man ihn nur mit der

Na se darauf drücken. Ach! und wie oft fühlt man sich dazu im Stillen berufen nur nicht auserwählt ob Rang und Ver- haltniß.

Sollen Kopf oder Herz etwas festbehal- tcn, darf man nur einen Knoten an die Nase binden. Ist guter Rath theüer, nur den Zeigefinger an die Nase und er kommt von selbst.

Schätze von Kenntnissen erlangt, wer die NaseinsBuch steckt den Ürborn alles Wissens aber nur. wer sich selbst bei der Nase zupft.

Welch hohe Weisheit in der Nase stecke, weiß die liebe Jugend wohl, die, wenn ihr auch jede andere Sorte mangelt, doch fest­halt an der Nasewcisheit. Was bliebe ihr aber auch oft, wie wenig wäre sie, wenn sie jene nicht hatte, die, ohne Mühe erlangt, doch wie der Blitz schlägt, wie der Donner erschüttert, oft mehr wirkt, als alle Philoso­phie und ihren Inhaber nicht selten beglei­tet bis ins Grab; denn wie viele sind und bleiben nicht Naseweise, obfchon die Zeit an ihren Häuptern schon langst zum Schiefer- decker oder Silberarbeiter geworden ist.

(Fortsetzung folgt.)

Charade.

Leicht Md die ersten Sylben zu ergründen,

Ihr dürft euch nur vier eitle Nummer» malen. Das Wort lebt sechsfach in Sen Jeit-Annalen Und wird, wie sie, einst in die Nacht verschwinden.

Wenn ibm die Dritt' und Vierte sich verbinden Vermählt sich wirkliches dem Idealen,

Und wer ein Freund ist von benannten Zahle», Wird solchen Liebes-Bund gar lSblich finden.

Die Fünfte zeigt sich häufig unser» Nlicken Sie ward einst aus des Herrgotts eignem Munde Dem Lrdenkloß zur Nahrung angewiesen.

Das wunbcrkraftige Ganze sich zu pflücken Schweift, wohlberathen in der Pflanzenkunde Der Apotheken hin durch Feld und Wiesen.