- 75
schrift nicht ganz genau befolgt würde, un- nachsichtlich mit Strafe gegen diejenigen Orts- vorsieher verfahren müßte, welche es an Aufmerksamkeit fehlen ließen. Die Einsendung der Verzeichnisse hat wieder am i. Mai d. I. zu geschehen.
Sodann hat sich auch, nach dem gefertigten Haupt - Verzcichniß, in dem letzten Jahre, eine nicht unbedeutende Zahl von Fohlen herausgestcllt, welche als von nicht patentisirten Hengsten abstammend aufgeführt wurden, und da außerdem die Zahl der angeblich von patentisirten Hengsten ab- stammcnden Fohlen so groß ist, daß deren Richtigkeit im Vergleich zu den ausgestellten Beschäl-Patenten nothwendig bezweifelt werden muß, so laßt sich annchmcn, daß die Zahl jener Fohlen noch größer ist, und daß der Unfug der Winkel - Beschälern in manchen Orten, noch immer aus eine auffallende Art fortgetrieben wird.
Es ist deßwcgen unerläßlich, daß die Orts- Vorstände, jede Gelegenheit, der Winkclbe- schälerei auf die Spur zu kommen und ihr hemmend entgegen zu treten, benützen, so wie eS sich auf der andern Seite fortwährend angelegen sehn zu lassen, die Eigenthü- mer der zur Nachzucht tauglichen Stullen auf die Vorthrile aufmerksam zu machen, welche sie durch Benützung der Land-Beschäler, oder wenigstens der patentisirten Beschäler, mittelst Erzeugung schönerer Fohlen sich verschaffen können, und besonders Diejenige, welche aus bloßer Sorglosigkeit die Begattung ihrer Stuttcn dem Zufall überlassen, gehörig zu belehren und ihnen für das Bessere und Nützlichere mehr Empfänglichkeit einzuflößen. Als eine Ursache der geringeren Thetlnahme für die Veredlung der Pferdezucht und des noch bestehenden Vorur- theils gegen die Landbeschäler-Anstalt ist die unzweckmäßige und fehlerhafte Behandlung erkannt worden, in deren Folge eine ver- hältnißmäßig nicht geringe Zahl von Stritten nicht trächtig werde, indem in manchen Orten das Ergebniß der Zeugungsfälle, im Allgemeinen hinter aller Erwartung geblie
ben ist, während es in andern Gemeinden, als sehr günstig sich darsiellte und durch die gleichen Hengste sämmtliche Stutten dieser Gemeinden belegt wurden.
Es ist eben daher weniger zu verwundern, daß der an sich nicht begründete Vorwurf der Unfruchtbarkeit der Land-Beschäler noch so häusig vernommen wird und es muß hierin für die Ortsvorsteher eine weitere Aufforderung liegen die örtlichen Hindernisse und Vorurtheile zu erforschen und diese auf jede geeignete Weise zu beseitigen zu suchen, und es werden dieselben erinnert, auf die dießfallsigen Belehrungen, die ihnen vom Land-Oberstallmeister erthcilt werden, zu achten, damit der so wichtige Zweig der National - Oekonomieen immer mehr derjenigen Vervollkommnung zugeführt werde, deren er nach allen Wahrnehmungen wohl fähig ist.
Man versieht sich zu den Orisvorständen, daß sie hienach das Weitere besorgen, und so viel an ihnen ist, zu Erreichung des vorgesteckten Zwecks Mitwirken werden.
Den 22. Februar iöZ2.
K. Oberämter.
Jselshausen, Gerichts - Bezirks Nagold. ^Gläubiger Aufruf.j Um den erzielten HausKaufschilling des Christian Raufer Bürgers von hier, früher Dienstknecht auf der Post- in Nagold, gehörig verweisen zu können, werden alle diejenigen, welche eine rechtmäßige Forderung an denselben zu machen haben, hiemit aufgefordert, solche binnen Zo Tagen bei dem Schultheißenamt in Jselshausen schriftlich und mit den nö- thigen Beweis Mitteln versehen — anzuzeigen, im Unterlassungsfall hat jeder den hieraus entspringenden Nachtheil sich selbst zuzuschreiben.
Den 18. Febr. LsZ2.
Gemeinderath.