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Hart keuchten vom hammcrreichen Zyklopen- thale die Rosse den, alle Quälgeister eines melancholischen Temparaments rsäicsUter kurirendcn Polterberg hinauf durchs dunkle Exfcstungsthor über den Markt an den Gast- Hof zur Post — wo am Eingänge ein steinernes löwenarkigcs Thier die Jnsingnien des Hauses zu bezeichnen schien. — Ausgestiegen, ausgezogen, die luftig italienischen Reisekleider in den Koffer geworfen, eine Flasche belebenden Landwein hinabgeschlürft — und Gram und Unmuth war auf meiner Seite verschwunden! — Nicht so ganz bei meinem italienischen Freunde! — Er suchte den stark geheitzten Ölen, und dachte die Füße übers Kreutz geschlagen, an Rom, an Italien, an seinen blauen Himmel, an seine laue, namentlich im Herbst mild wehende Südluft.
Die Glocke schlug zwölf. — Der Kellner bald deutsch, bald französisch züngelnd sagte zum Essen.
Ein artiges lustiges Volk, mehr Ledige, wie es scheint, als Vcrhcurathete (nicht sowohl von den rothen Wangen, als von dem rosenfarbenen, herzlich mich crgözendcn Humor auf ihren frepen Stand schließend) sammelte sich nach und nach am Tische. In fröhlichem Erzählen dessen, was jeder Tags zuvor gesehen, erlebt, erfahren und begangen hatte — schienen auch wir nicht als Fremde zu gelten, sondern als eingeweihte Priester in die Mpsteriea ihres Lebens! — Endlich kam die Reihe ans Theater. — Hoch spitzte ich die Ohren, als von kriingä<,im->'8, von Sängern, von Opern im kleinen Städtchen gegeben, die Rede war. — Die Gesellschaft nachdem sie, ein jeder eine Tasse Kaffee herausgewürfelt hatte, wobei gewöhnlich Einer als Unglücklicher im Spiele „Kaffeevater" titulirt wurde, trennte sich. Wir flüchteten hinaus in das wild romantische Thal, oder vielmehr in die wilde polternde mit Hammer- und Eisenwerker übersä'te Schlucht, und Abends saßen wir im Theater, im Vorgebäude eines andern Gasthofes zur Schwane. Der Vorhang rollte, nach halbstündiger
musikalischer Ohrenplage hinauf, die ge- thürmten Haare des schönen Geschlechts auf den Brettern berührten den Himmel (dunkelblauer gemalt, a's ihn die Natur im süd» lichsten Neapel je wieder giebt.) Die Wiener in Berlin, eine drollige musikalische Posse, wurde so drollig als möglich und so unmusikalisch als möglich gegeben. Mit Hülfe des Lorgnettes entdeckte ich im ziemlich gefüllten Hause der Blondinchen und Brünetten eine hübsche Menge, und der erste Eindruck dieser Schönen gestand mir, daß manche von ihnen einer M-läonn» ät Usxb-W'l» keine Unehre brachten. Eine auffallende Erscheinung war mir, daß immer je ein Bank mit Damen, der andere mit Herren besetzt waren, die in Zwischenspielen, oder langweilenden Parthieen, ihre Amoretten - Köpfe zwischen die der Grazien Hineinbozen, und so einem Maler eine treffliche malerische Skizze geliefert hätten, y Uhr endete das Theater, dessen Ende dem Schmerze des spielenden Komikers erst Raum gab — es starb ihm wahrend der Aufführung des Stü- ckcs ein liebenswürdiges Kind, und welche Force gehört wahrlich dazu, ein blutendes Vaterherz im Busen des Unterhaltung suchenden Publikums auch durch Possen- zu
divertiren!-Aber auch in der Natur
änderte sich die Scene. Fußhoher Schnee bedeckte Straßen, Dächer und die dunkeln entlegenen Berge, mein italienischer Freund seufzte über deutsche unausstehliche Luft über Frost und den andern Morgen hütete er das Bett. Traurige Aussichten! — Unter mir das Land mit Schnee bedeckt, über mir ein schneeschwangrer Himmel, neben mir ein kranker Freund und vor mir noch eine ziemlich weile Reise ! Die Tafelzeit nahte. Ich ging mich im Nebenzimmer umzusehen, ich traf eine ausgesuchte Menge der besten deutschen und einiger französischen Zeitungen. Ein artiger Herr der eben eintrat, (ich machte zu meiner Freude seine nähere Bekanntschaft — auch er hatte einen Vetter in Italien und war mit den Meistern der italienischen Kunst und Wissenschaft nahe