und besten Volk der Erde, dessen Grundsätze die anderen Nationen annehmen sollen, nm ebenso glücklich zu werden", bereits einsichtige politische Kreise im Judentum, Negertum, der emigi-atiou" mit ihrem eingeflossenen minderwertigen Menschentum, in Gangster­wesen und Technokrate, in der Professionali- sierung des Sportes und der Uebersteigerung der Vergnüanngsindustrie die großen Gefah­ren sehen. Wenn Herr Roosevelt, der als In­terventionist glaubt, die ganze Welt zn den Gründsätzen und zu dem Regierungssystem seines Landes bekehren zu müssen,von der Kirche aus die Auflösung in unserem Lande zu überwinden" will, so wird auch dies einen Fehlschlag bedeuten, einmal, weil in den USA. 58 Prozent der gesamten Bevölkerung über­haupt keiner Kirche angehören und dieses Kir- chcntum selbst entartet ist wie nirgendwo, zum andern, weil die 1933 verkündete neue Regierungsrichtung des New Deal die sozia- ' len Mißstände und die Arbeitslosigkeit nicht vom Grundsätzlichen her anpackte und alles andere denn christliche Züge zeigte. Alle Roo- seveltschen Phrasen und Programme zeigen so eine Verknüpfung von proklamierten Idea­len und feinst berechneten Winkelzügen, sie verbrämen plutokratische Machtpolitik mit frömmelndem Idealismus und werden das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und die liberalistisch-demokratischeWeltanschauung dem Niedergang zuführen.

Siegreich über allen östlichen und westlichen Gerstesströmungen strahlt die völkisch-rassisch- biologische Idee des Nationalsozialismus, die Zw dritten ThemaDer Kampf als Le­bensgesetz" ihren Ausdruck findet. Die jetzigen, uns gleichermaßen von der UdSSR, wie von den USA. aufgezwungenen Ausein­andersetzungen sind ja nicht bloß militärischer, sondern auch geistiger und wirtschaftlicher Art. So fordert dieser Krieg eine klare Stellung­nahme zum Kampfgesetz auf allen Gebieten. Wenn, in Abänderung eines Clauscwitzwortes, gesagt werden kann, daß Nationalsozialismus Fortsetzung des Weltkricgserlebnisses mit an­dern Mitteln ist, dann wissen wir, daß das Politische Soldatentum uns zur Ordnung und auch der Kampf zu einer neuen Lebensgemein­schaft im Reich und in Europa führen wird. Daher wird auch der Kampf auf den Schlacht­feldern allein nicht das entscheidende sein, son­dern entscheidend wird sein, wer sich im Kampf der Arten und der Fortpflanzung, hes Den­kens und des Geistes durchsetzt. Dem Sieg der Waffen wird der Sieg der Wiegen und der Weltanschauung folgen müssen. Leute vermag der artgebundene gesunde deutsche Mensch, an der Front wie in der Heimat, nur eine Welt­anschauung anzuerkennen, die allen diesen Problemen nicht ausweicht, die eine kämpfe­rische Haltung zu ihrem Grundgesetz erhoben hat. Daß der deutsche Volkswille erstarke und uns und unfern Kindern ein gesundes Da­sein ermögliche, das, wie es ein altes Wort besagt,man soll die Knaben lehren Bogen schießen und die Götter ehren", ist Wesen und Ziel der gesamten weltanschaulich-politischen Schulung auch im Winter 1942/43.

An zriff auf Geleiizug gescheitert

Ter italienische Wehrmachtsbericht

Rom, 15. Oktober. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt:Artil­lerie- und Spähtrupptätigkeit an der ägyp­tischen Front. Ein britisches Flugzeug wurde von den Flakbatterien einer unserer Divisionen abgeschossen. In der Umgebung von Sidi Barani wurde die aus zwei Offizieren und zwek Unteroffizieren bestehende Mannschaft eines am 6. dieses Monats von der Bodcnabwehr von Tobruk abgeschosienen feindlichen Flugzeuges gefangen genommen. Die Luftwaffe fetzte ihre Operationen gegen die Infel Malta fort. Bei dem Versuch, sich dem entschlossenen Angriff der Bomber der Achsenmächte entgegenzustellen, verlor die feindliche Luftwaffe in heftigen Luftkämpfen 25 Flugzeuge; sieben wurden von italieni­schen, achtzehn von deutschen Jägern abge­schossen. Ein Angriff von drei feindlichen Flugzeugen gegen einen Geleitzug im Mit- telmeer scheiterte."

Englands Arbeitsreferven find erschöpft

prockulltiousmioister l,yltleton eotsadlisüt sich -ur dlsr-kablounU autoritärer dletdockeu

Stockholm, 16. Oktober. Der englische Probuktionsminister Oliver Lhttleton gab gestern neue Anordnungen zur Verlegung von Jndustriewerken bekannt. Seine Ausfüh­rungen bestätigen die Feststellung des Neichs- außcnministers in seiner letzten großen Rede, daß England seine Reserven an Arbeitskräf­ten erschöpft hat und heute zu einer Nach­äffung derautoritären" Methoden Zuflucht nehmen mutz, die es bisher als so verab­scheuungswürdig kcnuzcichncte.

Lhttleton erklärte u. a.:Um eine höhere Leistung zu erzielen, müssen wir an eine Neu- plannng denken. Das Wichtigste von allem ist die Arbeitskraft am rechten Platz einzusctzen, sowie Maschinen, Werkzeuge und Gebäude zu größtem Vorteil zu nutzen."

Das werde teilweise durch eine Neuvertei­lung der Arbeit, die in jeder Fabrik getan werden kann, möglich gemacht, teilweise durch Verbesserungen in der Betriebsführung oder durch Zusammenfassung bzw. Angliederung von firmen. Nm den bestehenden Unterneh­men gerecht zu werden und eine weitere Zcr- /splitterung der Hilfsquellen zn verhindern, muffe die Gründung neuer Unternehmen streng überwacht werden. Ferner werde eine Umgruppierung stattfinden, um von den be­grenzten Hilfsquellen den besten Gebrauch zu machen. Das bedeute die Verlagerung ge­wisser Unternehmen, die sich mit weniger wichtigen Arbeiten befassen, von überfüllten Gegenden in andere Landesteile. Die Stamm­arbeiterschaft werde dabei mitverlegt, während die Mehrzahl der Arbeiter zurückbleibe und neuer Arbeit in der Nähe ihrer Wohnungen wieder zugeteilt werde.

Solche Maßnahmen", meinte Lhttleton, werden manche Menschen zwar schwer tref­fen, aber wir haben ein Stadium erreicht, wo wir die Produktion und Organisation in Ord­nung bringen und zur höchsten Leistungs­fähigkeit umformen müssen. Jeder, der im Rahmen dieser Maßnahmen von einer Ar­beitsstätte zur anderen geschickt oder aufge­fordert wird, sein Unternehmen mit anderen zusammenzulegen oder seine Fabrik von einem Bezirk in den anderen zu verlegen, wird aktiven Heeresdienst tun."

Diese Rede ist typisch für eine Entwicklung, die wir in England schon des öfteren feststel- lcu konnten. Solange man den Krieg noch durch Aushungerung des Reiches gewinnen zu können wähnte, wurden die vorsorglichen deutschen Maßnahmen verhöhnt und verspot­tet und als sichere Vorboten der Niederlage verschrien. Nun, da Englands Hoffnungen sich zerschlagen haben, glaubt man alles nachholen zu können. Man vergißt, daß es dazu zu spät ist. Auch aus dem Gebiet des Arbeitseinsatzes gilt für England das bittere Wort:Zu w enig und zu spät!"

Drei neue Witterkreuziräger

ckill». Berlin, 15. Oktober. Der Führer ver­lieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Karl-Heinz Stricker, Grnppen- kommandenr in einem Kampfgeschwader, Ober­leutnant der Reserve Max Eugen Petereit, Batterieführer in einem Artillerie-Regiment, und Leutnant der Reserve Josef K u l t, Koin- panieführer^ in einem Jäger-Regiment (ge­boren am 20. Februar 1912 Deilingen, Kreis Tuttlingen). Hauptmann Stricker und Oberleutnant Petereit sind im Osten gefallen.

Ln-er brennen Opmmgeschäfte nieder

KsyieiunZsAebäncke io kisock resteclrt -

Bangkok, 18. Oktober. Ueber den indi­schen Freiheitskampf gegen die englischen Un­terdrücker treffen aus allen Provinzen In­diens täglich neue Meldungen ein.

In der Provinz Bombay wurden in ver­schiedenen Orten des Poona-Bezirks Regie- rngsgebäude in Brand gesteckt. In Bombay sind drei Personen bei einer Bom­benexplosion, die sich in der Nähe einer Poli­zeiwache ereignete, schwer verletzt worden. 25 Inder wurden im Zusammenhang mit zahlreichen Explosionen, die sich während der letzten Tage ereigneten, verhaftet. In der Provinz Bihar hat die englische Regierung eine Belohnung von 5000 Rupien ausgesetzt, um nähere Angaben über den geheimnis­vollen Tod dreier Offizier e'der bri­tischen Luftwaffe in Numia zu erhalten. Dem Bezirk Bhagalpur wurden Kollektivstes- fen auferlegt. In der Provinz Orissa sind 22 Personen im Zusammenhang mit den Kongreßunruhen verhaftet worden. In Ben­galen wurden zwölf Ortschaften mit Kollek­tivstrafen von 6400 Rupien belegt. In einem anderen Bezirk wurden alle Opium ge- schäfte von Demonstranten nieder ge­brannt. Die britische Regierung verhängte daraufhin hohe Kollektivstrafen über die um­liegenden Ortschaften.

Auf Grund von Verstößen gegen das in­dische Verteidigungsgesetz wurden im Bezirk Birbhun die Tochter des Dichters Rabin- dranath Ta göre sowie sieben weitere Fra»eg zu je sechs Monaten Gefäng­nis und je hundert Rupien Geldstrafe ver­urteilt. In der Provinz Assam wurden sämt­liche Kongreßkomitees für unge­setzlich erklärt. Die Regierung von As­sam hat alle Gebäude der Gandhi-Gesellschaft konfisziert. In Wardha (Zentral-Provinz) wurde der Schatzmeister des Allindischen Vor­wärtsblockes, Gobarihaan, und in Nellore (Provinz Madras) der frühere Kongreßmini-

Lolsebevisiiselie Hetrsgitatiou in Oelki

ster der Madras-Negierung, Gopal Reddy. verhaftet.

In Delhi wird ab 1. November die erste illustrierte Wochenzeitschrift erscheinen, die sich nur mit der Sowjetunion beschäftigt und den TitelNachrichten aus der Sowjet­union" trägt. Nach Oeffnung der Gefäng­nisse für sowjetische Agitatoren versucht die englische Regierung nun auch auf diesem Wege, ohne Skrupel den bolschewistischen Zer- setzilngsgeist in Indien zu verbreiten.

Oie tapferen Hitlerjungen in Potsdam

Berlin, 15. Oktober. Den auf Veranlassung des Reichsjugendführers Axmann in die Reichshauptstadt gerufenen Hitlerjungen, die durch das EK. n und das Kriegsverdienst­kreuz mit Schwertern fiir ihren tapferen Einsatz ausgezeichnet worden sind, wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. Auf Einladung des Reichsministers Dr. Goebbels besuchten sie die alte Garnisonstadt Potsdam. Bei die­sem Anlaß wurden sie durch Gauleiter Stürtz begrüßt, der ihnen in Anerkennung ihres vor­bildlichen Einsatzes eine Ehrengabe über­reichte. Nach der Besichtigung der historischen Stätten wurde die Abordnung durch den Oberbürgermeister General Friedrichs empfangen.

Bei der Besichtigung des Reichssportfeldes wurden die 31 Jungen durch Dr. Diem im Auftrag des Reichssportführers begrüßt. An­schließend besichtigten die Jungen der luftbe­drohten Gebiete einen Flakturm, wo sie durch General von Axthelm herzlich willkom­men geheißen wurden. Der General beglück­wünschte im besonderen die beiden jüngsten Träger des Eisernen Kreuzes im Namen des Reichsmarschalls. Zum Abschluß ihres Ber­liner Aufenthalts besuchten die Jungen als Gäste des Reichsministers Dr. Goebbels die Aufführung von SchillersJungfrau von Orleans" im Deutschen Theater.

Oer Vi/eliroiaelilslrerielil

Aus dem Führer-Hauptquartier, 15. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be- kamst:

Im Kaukasus durchbrachen deutsche und slowakische Truppen in dicht bewaldetem Ge- birgsgelände unter erbitterten Kämpfen neue feindliche Stellungen und nahmen über 500 Stutzpunkte und Kampfanlagen im Sturm. Am T e r e k - Abschnitt wurden feindliche Kraste zurückgeworfen. In Stalingrad brachen Infanterie- und Panzerverbände den verbissenen Widerstand der Sowjets in Häu­serblocks und Barrikadenstellungen und stießen tief in das nördliche Stadtgebiet- vor. Kampf­und Sturzkampfgeschwader zerschlugen in kollcndeii- Einsätzen feindliche Bunker und Artilleriestellungen. Entlastungsangriffe des Feindes wurden unter hohen blutigen Ver­lusten abgewicsen. Wirkungsvolle Luftangriffe richteten sich auch gegen Transportbewegnngen und Ninschlagplätzc der Bolschewisten am Un­terlauf der Wolga. Ein Tanker und zwei Lastkähne wurden durch Brand vernichtet. Sln der Don- Front wiesen rumänische Trupven örtliche Angriffe ab. Im mittleren Frontabschnitt führten eigene Stoß- trnppunternehmen zur Vernichtung zahlrei­cher Bunker und Kampfanlagen. Kampfflug­zeuge bombardierten wichtige Bahnstrecken, wobei der Feind beträchtliche Verluste an rol­lendem Material erlitt. Im Tiefangriff schos­sen Jagdflieger ein sowjetisches Schnellboot im Finnischen Meerbusen in Brand. Im hohen Norden richteten sich Angriffe von Zerstörerslngzeugen gegen.Truppenlager ost­wärts der Kola-Bucht.

Die britischen Flugstützpunkte auf der Jn- selfcstung Malta wurden von Kampfflug­zeugen bei Tag und Nacht mit Bomben schwe­ren Kalibers belegt. Die zum Bcgleitschutz ein­gesetzten deutschen und italienischen Jäger schossen zusammen 25 britische Jagdflugzeuge ab, davon 18 allein durch deutsche Jäger. Zwei eigene Kampfflugzeuge kehrten nicht zurück.

Bei einem Angriff gegen den Gelcitverkehr an der britischen Küste versenkten Schnellboote vier feindliche Handelsschiffe von zusammen 8000 BRT. Alle Boote kehrten iw ihre Stützpunkte zurück. In der Nacht zum 14. Oktober kam es imKanal zu einem See­gefecht zwischen deutschen Sicherungsfahrzeu­gen und einem überlegenen feindlichen Ver­band, der aus zwei Zerstörcrgruppen und mehreren Schnellbootflottillen bestand. In hartem Gefecht wurden ein britisches Artil­lerie-Schnellboot versenkt und füns Schnell­boote durch Artillerietrcffer beschädigt bzw. in Brand geschossen. Ein eigenes Fahrzeug ging verloren. Vorpostenboote und Marine­flak schossen im Nordwestgebiet zwei feindliche Flugzeuge ab.

Leichte deutsche Kampfflugzeuge bombar­dierten gestern kriegswichtige Anlagen und militärische Ziele an der e n g l i s ch e n S ü d- k ü st e.

ttllMMlMUMttllMHUMMIMttMIMMllMlllUIMMIIMIMMllMMMIIIIlMIMMMtlMMtt

in ItiirT«

Ritterkreuzträger Leutnant der Reserve Wilbelm Niederer fand als Zugführer in einem Infanterie- Regiment an der Ostfront den Heldentod.

Ritterkreuzträger Leutnant Erich Peterman», Zug- sichrer in einem Kradschützenbataillvn, ist seinen im Kampf gegen den Bolschewismus erlittenen schwe­re» Verletzungen erlegen.

Neichsorgauisationsleiter Dr. Le« sprach auf der Ordensburg Krössinsee zn Volksdeutschen Umsiedlern aus Vessarabien, die nach Teilnahme an einem mehrwöchigen politische» Lehrgang in diesen Tagen nach dem Osten des Grotzdentschcn Reiches ziehen, um dort angesieöelt zu werden.

Staatssekretär Raguar Sunden vom schwedischen Unterrichtsministerium traf auf Einladung des Neichserziebunasministers gestern in Berlin ein: er wird auf seiner Deutschlandreifc vor allem Ein­richtungen des Berufs- und Fachschulwesens be- sichtigen.

Nuf der Insel Madagaskar hält nach Magigen Kämpfen der erbitterte Widerstand der französischen Streitkräfte unvermindert an: die Engländer gingen dazu über, völlig unbefestigte und unbedeutende Orte zu bombardieren.

niederländische Kunst der Gegenwart

Leckeutsame Ausstellung in 8tuttgart

In der Erkenntnis, daß ein Austausch der Kulturgüter das gegenseitige Verstehen der Völker am besten fördert, veranstaltet die Ver­bindungsstelle Stuttgart der Deutsch- Niederländischen Gesellschaft, die seit dem Frühjahr dieses Jahres besteht, zu­sammen mit dem Württ. Kunstverein eine Ausstellung holländischer Malerei der Gegen­wart, die im Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland untergebracht ist. Schutzherr der Ausstellung, die mit großem Erfolg bereits in Freiburg im Br. und in Karlsruhe gezeigt wurde, ist der Reichskommissar für die besetz­ten niederländischen Gebiete Reichsminister Dr. Seyß-Jnquart.

Die Bedeutung der Niederlande in der Ge­schichte der europäischen Kunst bedarf keiner besonderen Unterstreichung, hatte doch Hol­land im 17. Jahrhundert, als das Reich durch den Dreißigjährigen Krieg in kulturelle Ohn­macht gestilrzt war, mit Künstlerpersönlich­keiten wie Rembrandt, Franz Hals, Vermeer und vielen anderen in der abendländischen Malerei unbestritten die Führung. Seitdem besteht in Holland eine künstlerische Tradition von ausgeprägter Eigenart im Technischen sowohl wie im Motivischen. . In der Stoff­wahl sind es die Landschaft und vor allem das Stilleben, die in der holländischen Malerei bevorzugt werden. Das liegt zweifel­te. tief im Weltanschaulichen begründet. Während für den Mi ttelm eerranm wie für dkn Romanen überhauEeit Antike und Re­naissance der Mensch das Maß aller Dinge ist, steht im germanischen Norden die große Natur, in der der Mensch in ehrfürchtigem Staunen nur ein verschwindender Teil ist, im Vordergrund. Im Stilleben kommt die Hin­gabe des nordischen Menschen an das Kleine rum Ausdruck, bas seiner Liebe und Sorg­falt ebenso wert erscheint wie das unendlich Große.

Diese Haltung, die auch in der deutschen Kunst seit Dürer immer wieder zu finden ist, tritt uns auch in der Stuttgarter Ausstellung entgegen. Wir finden hier eine große Anzahl von Gemälden, die in der Art derneuen Sachlichkeit" gearbeitet sind, eine Stilform, die in Holland alsNeurealismus" bezeichnet wird. Ein Hauptvertreter der neuen Sachlich­keit, der uns gleich im ersten Raum begegnet, ist Raoul Hhuck es, ein 1893 in Brüssel ge­borener Maler. Seine Stilleben mit ihren unscheinbaren, alltäglichen Dingen erscheinen zunächst, wenn man sie nur inhaltlich betrach­tet, uninteressant, bis dem Beschauer das Große im Kleinen aufgeht, ein geheimnis­volles Weben und Leben, das die Dinge durch­zieht. Das gleiche gilt von dem ungefähr gleichaltrigen W. Schumacher aus Amster­dam, der sich nur in seiner freien Zeit mit der Kunstmalerei beschäftigte. Ein Autodidakt ist auch der vierzigjährige Pijke Koch, der von der Medizin unmittelbar zur Malerei überging und sich den Neurealisten anschloß. A. C. Willink, der als Zwanzigjähriger zur Zeit der Kunstentartung nach Berlin ging und die Experimente der Kubisten und Futu­risten mitmachte, besann sich in seiner Heimat sehr bald auf die alte holländische Tradition und wandte sich der Wirklichkeit zu, der schon immer die Liebe der Niederländer gegolten hat. Nicht so streng im Sachlichen, aber groß und einfach in der Komposition, sind die figür­lichen Darstellungen von E. Gerdes.

Zu den bedeutenden Erscheinungen der zeit­genössischen holländischen Malerei gehört noch Jan Sluyters, dessen Werke bereits in vielen europäischen Museen vertreten sind. 1907 wurde er der Führer der jungen Malcr- generation, die in seinen Gemälden die voll­endete Beherrschung des Handwerklichen be­wunderte. Sluyters vertritt die auch in der gegenwärtigen Ausstellung in ausgezeichneten Beispielen gezeigte impressionistische Richtung der holländischen Malerei, die man auf keinen

geringeren als Frans Hals zurückführt. Mei­sterhaft versteht es Sluyters, die Substanz der Dinge, sei es Holz, Tuch, Metall oder Por­zellan, durch die Farbe lebendig werderi zu lassen. In seine Nachbarschaft gehören H. de Vries, an dessen breit und großzügig ge­malten Stilleben man die starke Leuchtkraft der Farben bewundert, Martin Roesten- burg, der an Cäzanne erinnernde Landschaf­ten gemalt hat und I. H. van Masten- broek, dessen Hafcnbild von Amsterdam einen farbig bewegten Ausschnitt aus dem holländischen Hafenleben gibt. Bosbooms Landschaften haben viel von dem eigenartigen, hauchzarten Duft der holländischen Ebene ein­gefangen, der auch in dem GemäldeAmster­dam im Herbst" von Professor Wolter zu spüren ist.

Neurealisten und Impressionisten, von denen hier nur einige Namen genannt sind, halten sich in etwas die Waage, wenn auch die Tendenz der holländischen Gegenwarts­malerei im Sinne der alten Meister mehr auf die Sachlichkeit zu gehen scheint. Zahl­reiche Werke konnten wegen Raummangels nicht ausgestellt werden, doch gewinnt der Betrachter auch aus den zur Schau gebrachten Arbeiten einen aufschlußreichen Einblick in das Wollen und Wirken der zeitgenosmchen Malerei Hollands. vr. Otto O.Ilen

'Taraskonischer Liebestraunt"

vrsukkülirunß Im Staltttkeater Neildroiin

Otto Rombachs SchauspielTaraskoni­scher Liebestraum" ist am Stadttheater seiner Heimatstadt Heilbronn mit grotzem Erfolg uraufgeführt worden. Bei dwiem neuen Werk des Schwäbischen Dichterpreis-Trägers geht es um den Liebestraum eines alternden Kö­nigs und eines reinen Mädchens. Eine Fülle von farbenprächtigen, romantischen Bildern zieht, wie ein Märchen anmutend, an uns vorüber, wundervolle Liebesszenen, in denen tiefe, reife Worte ü^er Äieöe und Krauen,

steinheit und Treue gesprochen werden. Mit >er sich langsam steigernden Handlung, bis um Höhepunkt der Gefangensetzung und Viederbefreiung des Königs, hat der Dichter rüstige Mittel zu einem theatergerechten Schauspiel herangezogen. Als Ganzes betrach­tet, ist es eine köstliche Mischung von spruhen- >em Farbenzauber, einer zarten verklärenden ßoesie und eines weisen, gütigen Tatsachen- innes. .

Franz Zellhausen verstand es als Spielleiter, dem Stück äußeren Glariz zu ver- nhen und dabei doch die zarten Regungen

id Worte zur Geltung zu bringen. Für n König, dessen Rolle große innere Ver-

irderV,"brachte Kär5"Millinq alle Vor- ussetzungen mit. Das, schwäbische Märchen >urde von der jugendlichen Ruth Komm e- ell mit mädchenhafter Scheu, frischem Ge­übt und einer verträumten, zauberhaften »inaabe gespielt. Einen verschlossenen alten anzler, sehr sparsam in den Bewegungen, afür im Spiel um so eindrucksvoller, mit iännlich harter, verhaltener Stimme brachte irauz Zellhausen auf die Buhne^ Fritz Silde verkörperte den dickköpfigen Schirm­en, ddr, ausgezeichnet in der Maske, pok­ernd und schlagfertig die Ehre seiner Nichte erteidigt. Marita Hinzen war ?me sehr charmante, von verhaltener Leidemchaft kr­allte, temperamentvolle Tänzerin. Ein duste- er, geheimnisvoller Astronom war Walter ieumann. und Ernst Koneke ein Pracht- oller Wirt, mit dem Herzen auf dem rechten kleck. Herbert Buhe hat mit fernen Bühnen­bildern wirkliche Meisterstücke vollbracht.

Neben Ministerialrat Frey als Vertreter >es Württ. Kultministerlums sah man viele Vertreter von. Partei,, Staat und Stadt. Außergewöhnlich herzlicher Beifall dankte >en Darstellern und dem anwesenden Dichter.