und besten Volk der Erde, dessen Grundsätze die anderen Nationen annehmen sollen, nm ebenso glücklich zu werden", bereits einsichtige politische Kreise im Judentum, Negertum, der emigi-atiou" mit ihrem eingeflossenen minderwertigen Menschentum, in Gangsterwesen und Technokrate, in der Professionali- sierung des Sportes und der Uebersteigerung der Vergnüanngsindustrie die großen Gefahren sehen. Wenn Herr Roosevelt, der als Interventionist glaubt, die ganze Welt zn den Gründsätzen und zu dem Regierungssystem seines Landes bekehren zu müssen, „von der Kirche aus die Auflösung in unserem Lande zu überwinden" will, so wird auch dies einen Fehlschlag bedeuten, einmal, weil in den USA. 58 Prozent der gesamten Bevölkerung überhaupt keiner Kirche angehören und dieses Kir- chcntum selbst entartet ist wie nirgendwo, zum andern, weil die 1933 verkündete neue Regierungsrichtung des New Deal die sozia- ' len Mißstände und die Arbeitslosigkeit nicht vom Grundsätzlichen her anpackte und alles andere denn christliche Züge zeigte. Alle Roo- seveltschen Phrasen und Programme zeigen so eine Verknüpfung von proklamierten Idealen und feinst berechneten Winkelzügen, sie verbrämen plutokratische Machtpolitik mit frömmelndem Idealismus und werden das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und die liberalistisch-demokratischeWeltanschauung dem Niedergang zuführen.
Siegreich über allen östlichen und westlichen Gerstesströmungen strahlt die völkisch-rassisch- biologische Idee des Nationalsozialismus, die Zw dritten Thema „Der Kampf als Lebensgesetz" ihren Ausdruck findet. Die jetzigen, uns gleichermaßen von der UdSSR, wie von den USA. aufgezwungenen Auseinandersetzungen sind ja nicht bloß militärischer, sondern auch geistiger und wirtschaftlicher Art. So fordert dieser Krieg eine klare Stellungnahme zum Kampfgesetz auf allen Gebieten. Wenn, in Abänderung eines Clauscwitzwortes, gesagt werden kann, daß Nationalsozialismus Fortsetzung des Weltkricgserlebnisses mit andern Mitteln ist, dann wissen wir, daß das Politische Soldatentum uns zur Ordnung und auch der Kampf zu einer neuen Lebensgemeinschaft im Reich und in Europa führen wird. Daher wird auch der Kampf auf den Schlachtfeldern allein nicht das entscheidende sein, sondern entscheidend wird sein, wer sich im Kampf der Arten und der Fortpflanzung, hes Denkens und des Geistes durchsetzt. Dem Sieg der Waffen wird der Sieg der Wiegen und der Weltanschauung folgen müssen. Leute vermag der artgebundene gesunde deutsche Mensch, an der Front wie in der Heimat, nur eine Weltanschauung anzuerkennen, die allen diesen Problemen nicht ausweicht, die eine kämpferische Haltung zu ihrem Grundgesetz erhoben hat. Daß der deutsche Volkswille erstarke und uns und unfern Kindern ein gesundes Dasein ermögliche, das, wie es ein altes Wort besagt, „man soll die Knaben lehren Bogen schießen und die Götter ehren", ist Wesen und Ziel der gesamten weltanschaulich-politischen Schulung auch im Winter 1942/43.
An zriff auf Geleiizug gescheitert
Ter italienische Wehrmachtsbericht
Rom, 15. Oktober. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: „Artillerie- und Spähtrupptätigkeit an der ägyptischen Front. Ein britisches Flugzeug wurde von den Flakbatterien einer unserer Divisionen abgeschossen. In der Umgebung von Sidi Barani wurde die aus zwei Offizieren und zwek Unteroffizieren bestehende Mannschaft eines am 6. dieses Monats von der Bodcnabwehr von Tobruk abgeschosienen feindlichen Flugzeuges gefangen genommen. Die Luftwaffe fetzte ihre Operationen gegen die Infel Malta fort. Bei dem Versuch, sich dem entschlossenen Angriff der Bomber der Achsenmächte entgegenzustellen, verlor die feindliche Luftwaffe in heftigen Luftkämpfen 25 Flugzeuge; sieben wurden von italienischen, achtzehn von deutschen Jägern abgeschossen. Ein Angriff von drei feindlichen Flugzeugen gegen einen Geleitzug im Mit- telmeer scheiterte."
Englands Arbeitsreferven find erschöpft
prockulltiousmioister l,yltleton eotsadlisüt sich -ur dlsr-kablounU autoritärer dletdockeu
Stockholm, 16. Oktober. Der englische Probuktionsminister Oliver Lhttleton gab gestern neue Anordnungen zur Verlegung von Jndustriewerken bekannt. Seine Ausführungen bestätigen die Feststellung des Neichs- außcnministers in seiner letzten großen Rede, daß England seine Reserven an Arbeitskräften erschöpft hat und heute zu einer Nachäffung der „autoritären" Methoden Zuflucht nehmen mutz, die es bisher als so verabscheuungswürdig kcnuzcichncte.
Lhttleton erklärte u. a.: „Um eine höhere Leistung zu erzielen, müssen wir an eine Neu- plannng denken. Das Wichtigste von allem ist die Arbeitskraft am rechten Platz einzusctzen, sowie Maschinen, Werkzeuge und Gebäude zu größtem Vorteil zu nutzen."
Das werde teilweise durch eine Neuverteilung der Arbeit, die in jeder Fabrik getan werden kann, möglich gemacht, teilweise durch Verbesserungen in der Betriebsführung oder durch Zusammenfassung bzw. Angliederung von firmen. Nm den bestehenden Unternehmen gerecht zu werden und eine weitere Zcr- /splitterung der Hilfsquellen zn verhindern, muffe die Gründung neuer Unternehmen streng überwacht werden. Ferner werde eine Umgruppierung stattfinden, um von den begrenzten Hilfsquellen den besten Gebrauch zu machen. Das bedeute die Verlagerung gewisser Unternehmen, die sich mit weniger wichtigen Arbeiten befassen, von überfüllten Gegenden in andere Landesteile. Die Stammarbeiterschaft werde dabei mitverlegt, während die Mehrzahl der Arbeiter zurückbleibe und neuer Arbeit in der Nähe ihrer Wohnungen wieder zugeteilt werde.
„Solche Maßnahmen", meinte Lhttleton, „werden manche Menschen zwar schwer treffen, aber wir haben ein Stadium erreicht, wo wir die Produktion und Organisation in Ordnung bringen und zur höchsten Leistungsfähigkeit umformen müssen. Jeder, der im Rahmen dieser Maßnahmen von einer Arbeitsstätte zur anderen geschickt oder aufgefordert wird, sein Unternehmen mit anderen zusammenzulegen oder seine Fabrik von einem Bezirk in den anderen zu verlegen, wird aktiven Heeresdienst tun."
Diese Rede ist typisch für eine Entwicklung, die wir in England schon des öfteren feststel- lcu konnten. Solange man den Krieg noch durch Aushungerung des Reiches gewinnen zu können wähnte, wurden die vorsorglichen deutschen Maßnahmen verhöhnt und verspottet und als sichere Vorboten der Niederlage verschrien. Nun, da Englands Hoffnungen sich zerschlagen haben, glaubt man alles nachholen zu können. Man vergißt, daß es dazu zu spät ist. Auch aus dem Gebiet des Arbeitseinsatzes gilt für England das bittere Wort: „Zu w enig und zu spät!"
Drei neue Witterkreuziräger
ckill». Berlin, 15. Oktober. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Karl-Heinz Stricker, Grnppen- kommandenr in einem Kampfgeschwader, Oberleutnant der Reserve Max Eugen Petereit, Batterieführer in einem Artillerie-Regiment, und Leutnant der Reserve Josef K u l t, Koin- panieführer^ in einem Jäger-Regiment (geboren am 20. Februar 1912 iü Deilingen, Kreis Tuttlingen). Hauptmann Stricker und Oberleutnant Petereit sind im Osten gefallen.
Ln-er brennen Opmmgeschäfte nieder
KsyieiunZsAebäncke io kisock resteclrt -
Bangkok, 18. Oktober. Ueber den indischen Freiheitskampf gegen die englischen Unterdrücker treffen aus allen Provinzen Indiens täglich neue Meldungen ein.
In der Provinz Bombay wurden in verschiedenen Orten des Poona-Bezirks Regie- rngsgebäude in Brand gesteckt. In Bombay sind drei Personen bei einer Bombenexplosion, die sich in der Nähe einer Polizeiwache ereignete, schwer verletzt worden. 25 Inder wurden im Zusammenhang mit zahlreichen Explosionen, die sich während der letzten Tage ereigneten, verhaftet. In der Provinz Bihar hat die englische Regierung eine Belohnung von 5000 Rupien ausgesetzt, um nähere Angaben über den geheimnisvollen Tod dreier Offizier e'der britischen Luftwaffe in Numia zu erhalten. Dem Bezirk Bhagalpur wurden Kollektivstes- fen auferlegt. In der Provinz Orissa sind 22 Personen im Zusammenhang mit den Kongreßunruhen verhaftet worden. In Bengalen wurden zwölf Ortschaften mit Kollektivstrafen von 6400 Rupien belegt. In einem anderen Bezirk wurden alle Opium ge- schäfte von Demonstranten nieder gebrannt. Die britische Regierung verhängte daraufhin hohe Kollektivstrafen über die umliegenden Ortschaften.
Auf Grund von Verstößen gegen das indische Verteidigungsgesetz wurden im Bezirk Birbhun die Tochter des Dichters Rabin- dranath Ta göre sowie sieben weitere Fra»eg zu je sechs Monaten Gefängnis und je hundert Rupien Geldstrafe verurteilt. In der Provinz Assam wurden sämtliche Kongreßkomitees für ungesetzlich erklärt. Die Regierung von Assam hat alle Gebäude der Gandhi-Gesellschaft konfisziert. In Wardha (Zentral-Provinz) wurde der Schatzmeister des Allindischen Vorwärtsblockes, Gobarihaan, und in Nellore (Provinz Madras) der frühere Kongreßmini-
Lolsebevisiiselie Hetrsgitatiou in Oelki
ster der Madras-Negierung, Gopal Reddy. verhaftet.
In Delhi wird ab 1. November die erste illustrierte Wochenzeitschrift erscheinen, die sich nur mit der Sowjetunion beschäftigt und den Titel „Nachrichten aus der Sowjetunion" trägt. Nach Oeffnung der Gefängnisse für sowjetische Agitatoren versucht die englische Regierung nun auch auf diesem Wege, ohne Skrupel den bolschewistischen Zer- setzilngsgeist in Indien zu verbreiten.
Oie tapferen Hitlerjungen in Potsdam
Berlin, 15. Oktober. Den auf Veranlassung des Reichsjugendführers Axmann in die Reichshauptstadt gerufenen Hitlerjungen, die durch das EK. n und das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern fiir ihren tapferen Einsatz ausgezeichnet worden sind, wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. Auf Einladung des Reichsministers Dr. Goebbels besuchten sie die alte Garnisonstadt Potsdam. Bei diesem Anlaß wurden sie durch Gauleiter Stürtz begrüßt, der ihnen in Anerkennung ihres vorbildlichen Einsatzes eine Ehrengabe überreichte. Nach der Besichtigung der historischen Stätten wurde die Abordnung durch den Oberbürgermeister General Friedrichs empfangen.
Bei der Besichtigung des Reichssportfeldes wurden die 31 Jungen durch Dr. Diem im Auftrag des Reichssportführers begrüßt. Anschließend besichtigten die Jungen der luftbedrohten Gebiete einen Flakturm, wo sie durch General von Axthelm herzlich willkommen geheißen wurden. Der General beglückwünschte im besonderen die beiden jüngsten Träger des Eisernen Kreuzes im Namen des Reichsmarschalls. Zum Abschluß ihres Berliner Aufenthalts besuchten die Jungen als Gäste des Reichsministers Dr. Goebbels die Aufführung von Schillers „Jungfrau von Orleans" im Deutschen Theater.
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Aus dem Führer-Hauptquartier, 15. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be- kamst:
Im Kaukasus durchbrachen deutsche und slowakische Truppen in dicht bewaldetem Ge- birgsgelände unter erbitterten Kämpfen neue feindliche Stellungen und nahmen über 500 Stutzpunkte und Kampfanlagen im Sturm. Am T e r e k - Abschnitt wurden feindliche Kraste zurückgeworfen. In Stalingrad brachen Infanterie- und Panzerverbände den verbissenen Widerstand der Sowjets in Häuserblocks und Barrikadenstellungen und stießen tief in das nördliche Stadtgebiet- vor. Kampfund Sturzkampfgeschwader zerschlugen in kollcndeii- Einsätzen feindliche Bunker und Artilleriestellungen. Entlastungsangriffe des Feindes wurden unter hohen blutigen Verlusten abgewicsen. Wirkungsvolle Luftangriffe richteten sich auch gegen Transportbewegnngen und Ninschlagplätzc der Bolschewisten am Unterlauf der Wolga. Ein Tanker und zwei Lastkähne wurden durch Brand vernichtet. Sln der Don- Front wiesen rumänische Trupven örtliche Angriffe ab. Im mittleren Frontabschnitt führten eigene Stoß- trnppunternehmen zur Vernichtung zahlreicher Bunker und Kampfanlagen. Kampfflugzeuge bombardierten wichtige Bahnstrecken, wobei der Feind beträchtliche Verluste an rollendem Material erlitt. Im Tiefangriff schossen Jagdflieger ein sowjetisches Schnellboot im Finnischen Meerbusen in Brand. Im hohen Norden richteten sich Angriffe von Zerstörerslngzeugen gegen.Truppenlager ostwärts der Kola-Bucht.
Die britischen Flugstützpunkte auf der Jn- selfcstung Malta wurden von Kampfflugzeugen bei Tag und Nacht mit Bomben schweren Kalibers belegt. Die zum Bcgleitschutz eingesetzten deutschen und italienischen Jäger schossen zusammen 25 britische Jagdflugzeuge ab, davon 18 allein durch deutsche Jäger. Zwei eigene Kampfflugzeuge kehrten nicht zurück.
Bei einem Angriff gegen den Gelcitverkehr an der britischen Küste versenkten Schnellboote vier feindliche Handelsschiffe von zusammen 8000 BRT. Alle Boote kehrten iw ihre Stützpunkte zurück. In der Nacht zum 14. Oktober kam es imKanal zu einem Seegefecht zwischen deutschen Sicherungsfahrzeugen und einem überlegenen feindlichen Verband, der aus zwei Zerstörcrgruppen und mehreren Schnellbootflottillen bestand. In hartem Gefecht wurden ein britisches Artillerie-Schnellboot versenkt und füns Schnellboote durch Artillerietrcffer beschädigt bzw. in Brand geschossen. Ein eigenes Fahrzeug ging verloren. Vorpostenboote und Marineflak schossen im Nordwestgebiet zwei feindliche Flugzeuge ab.
Leichte deutsche Kampfflugzeuge bombardierten gestern kriegswichtige Anlagen und militärische Ziele an der e n g l i s ch e n S ü d- k ü st e.
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in ItiirT«
Ritterkreuzträger Leutnant der Reserve Wilbelm Niederer fand als Zugführer in einem Infanterie- Regiment an der Ostfront den Heldentod.
Ritterkreuzträger Leutnant Erich Peterman», Zug- sichrer in einem Kradschützenbataillvn, ist seinen im Kampf gegen den Bolschewismus erlittenen schwere» Verletzungen erlegen.
Neichsorgauisationsleiter Dr. Le« sprach auf der Ordensburg Krössinsee zn Volksdeutschen Umsiedlern aus Vessarabien, die nach Teilnahme an einem mehrwöchigen politische» Lehrgang in diesen Tagen nach dem Osten des Grotzdentschcn Reiches ziehen, um dort angesieöelt zu werden.
Staatssekretär Raguar Sunden vom schwedischen Unterrichtsministerium traf auf Einladung des Neichserziebunasministers gestern in Berlin ein: er wird auf seiner Deutschlandreifc vor allem Einrichtungen des Berufs- und Fachschulwesens be- sichtigen.
Nuf der Insel Madagaskar hält nach Magigen Kämpfen der erbitterte Widerstand der französischen Streitkräfte unvermindert an: die Engländer gingen dazu über, völlig unbefestigte und unbedeutende Orte zu bombardieren.
niederländische Kunst der Gegenwart
Leckeutsame Ausstellung in 8tuttgart
In der Erkenntnis, daß ein Austausch der Kulturgüter das gegenseitige Verstehen der Völker am besten fördert, veranstaltet die Verbindungsstelle Stuttgart der Deutsch- Niederländischen Gesellschaft, die seit dem Frühjahr dieses Jahres besteht, zusammen mit dem Württ. Kunstverein eine Ausstellung holländischer Malerei der Gegenwart, die im Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland untergebracht ist. Schutzherr der Ausstellung, die mit großem Erfolg bereits in Freiburg im Br. und in Karlsruhe gezeigt wurde, ist der Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete Reichsminister Dr. Seyß-Jnquart.
Die Bedeutung der Niederlande in der Geschichte der europäischen Kunst bedarf keiner besonderen Unterstreichung, hatte doch Holland im 17. Jahrhundert, als das Reich durch den Dreißigjährigen Krieg in kulturelle Ohnmacht gestilrzt war, mit Künstlerpersönlichkeiten wie Rembrandt, Franz Hals, Vermeer und vielen anderen in der abendländischen Malerei unbestritten die Führung. Seitdem besteht in Holland eine künstlerische Tradition von ausgeprägter Eigenart im Technischen sowohl wie im Motivischen. . In der Stoffwahl sind es die Landschaft und vor allem das Stilleben, die in der holländischen Malerei bevorzugt werden. Das liegt zweifelte. tief im Weltanschaulichen begründet. Während für den Mi ttelm eerranm wie für dkn Romanen überhauEeit Antike und Renaissance der Mensch das Maß aller Dinge ist, steht im germanischen Norden die große Natur, in der der Mensch in ehrfürchtigem Staunen nur ein verschwindender Teil ist, im Vordergrund. Im Stilleben kommt die Hingabe des nordischen Menschen an das Kleine rum Ausdruck, bas seiner Liebe und Sorgfalt ebenso wert erscheint wie das unendlich Große.
Diese Haltung, die auch in der deutschen Kunst seit Dürer immer wieder zu finden ist, tritt uns auch in der Stuttgarter Ausstellung entgegen. Wir finden hier eine große Anzahl von Gemälden, die in der Art der „neuen Sachlichkeit" gearbeitet sind, eine Stilform, die in Holland als „Neurealismus" bezeichnet wird. Ein Hauptvertreter der neuen Sachlichkeit, der uns gleich im ersten Raum begegnet, ist Raoul Hhuck es, ein 1893 in Brüssel geborener Maler. Seine Stilleben mit ihren unscheinbaren, alltäglichen Dingen erscheinen zunächst, wenn man sie nur inhaltlich betrachtet, uninteressant, bis dem Beschauer das Große im Kleinen aufgeht, ein geheimnisvolles Weben und Leben, das die Dinge durchzieht. Das gleiche gilt von dem ungefähr gleichaltrigen W. Schumacher aus Amsterdam, der sich nur in seiner freien Zeit mit der Kunstmalerei beschäftigte. Ein Autodidakt ist auch der vierzigjährige Pijke Koch, der von der Medizin unmittelbar zur Malerei überging und sich den Neurealisten anschloß. A. C. Willink, der als Zwanzigjähriger zur Zeit der Kunstentartung nach Berlin ging und die Experimente der Kubisten und Futuristen mitmachte, besann sich in seiner Heimat sehr bald auf die alte holländische Tradition und wandte sich der Wirklichkeit zu, der schon immer die Liebe der Niederländer gegolten hat. Nicht so streng im Sachlichen, aber groß und einfach in der Komposition, sind die figürlichen Darstellungen von E. Gerdes.
Zu den bedeutenden Erscheinungen der zeitgenössischen holländischen Malerei gehört noch Jan Sluyters, dessen Werke bereits in vielen europäischen Museen vertreten sind. 1907 wurde er der Führer der jungen Malcr- generation, die in seinen Gemälden die vollendete Beherrschung des Handwerklichen bewunderte. Sluyters vertritt die auch in der gegenwärtigen Ausstellung in ausgezeichneten Beispielen gezeigte impressionistische Richtung der holländischen Malerei, die man auf keinen
geringeren als Frans Hals zurückführt. Meisterhaft versteht es Sluyters, die Substanz der Dinge, sei es Holz, Tuch, Metall oder Porzellan, durch die Farbe lebendig werderi zu lassen. In seine Nachbarschaft gehören H. de Vries, an dessen breit und großzügig gemalten Stilleben man die starke Leuchtkraft der Farben bewundert, Martin Roesten- burg, der an Cäzanne erinnernde Landschaften gemalt hat und I. H. van Masten- broek, dessen Hafcnbild von Amsterdam einen farbig bewegten Ausschnitt aus dem holländischen Hafenleben gibt. Bosbooms Landschaften haben viel von dem eigenartigen, hauchzarten Duft der holländischen Ebene eingefangen, der auch in dem Gemälde „Amsterdam im Herbst" von Professor Wolter zu spüren ist.
Neurealisten und Impressionisten, von denen hier nur einige Namen genannt sind, halten sich in etwas die Waage, wenn auch die Tendenz der holländischen Gegenwartsmalerei im Sinne der alten Meister mehr auf die Sachlichkeit zu gehen scheint. Zahlreiche Werke konnten wegen Raummangels nicht ausgestellt werden, doch gewinnt der Betrachter auch aus den zur Schau gebrachten Arbeiten einen aufschlußreichen Einblick in das Wollen und Wirken der zeitgenosmchen Malerei Hollands. vr. Otto O.Ilen
„'Taraskonischer Liebestraunt"
vrsukkülirunß Im Staltttkeater Neildroiin
Otto Rombachs Schauspiel „Taraskonischer Liebestraum" ist am Stadttheater seiner Heimatstadt Heilbronn mit grotzem Erfolg uraufgeführt worden. Bei dwiem neuen Werk des Schwäbischen Dichterpreis-Trägers geht es um den Liebestraum eines alternden Königs und eines reinen Mädchens. Eine Fülle von farbenprächtigen, romantischen Bildern zieht, wie ein Märchen anmutend, an uns vorüber, wundervolle Liebesszenen, in denen tiefe, reife Worte ü^er Äieöe und Krauen,
steinheit und Treue gesprochen werden. Mit >er sich langsam steigernden Handlung, bis um Höhepunkt der Gefangensetzung und Viederbefreiung des Königs, hat der Dichter rüstige Mittel zu einem theatergerechten Schauspiel herangezogen. Als Ganzes betrachtet, ist es eine köstliche Mischung von spruhen- >em Farbenzauber, einer zarten verklärenden ßoesie und eines weisen, gütigen Tatsachen- innes. .
Franz Zellhausen verstand es als Spielleiter, dem Stück äußeren Glariz zu ver- nhen und dabei doch die zarten Regungen
id Worte zur Geltung zu bringen. Für n König, dessen Rolle große innere Ver-
irderV,"brachte Kär5"Millinq alle Vor- ussetzungen mit. Das, schwäbische Märchen >urde von der jugendlichen Ruth Komm e- ell mit mädchenhafter Scheu, frischem Geübt und einer verträumten, zauberhaften »inaabe gespielt. Einen verschlossenen alten anzler, sehr sparsam in den Bewegungen, afür im Spiel um so eindrucksvoller, mit iännlich harter, verhaltener Stimme brachte irauz Zellhausen auf die Buhne^ Fritz Silde verkörperte den dickköpfigen Schirmen, ddr, ausgezeichnet in der Maske, pokernd und schlagfertig die Ehre seiner Nichte erteidigt. Marita Hinzen war ?me sehr charmante, von verhaltener Leidemchaft krallte, temperamentvolle Tänzerin. Ein duste- er, geheimnisvoller Astronom war Walter ieumann. und Ernst Koneke ein Pracht- oller Wirt, mit dem Herzen auf dem rechten kleck. Herbert Buhe hat mit fernen Bühnenbildern wirkliche Meisterstücke vollbracht.
Neben Ministerialrat Frey als Vertreter >es Württ. Kultministerlums sah man viele Vertreter von. Partei,, Staat und Stadt. Außergewöhnlich herzlicher Beifall dankte >en Darstellern und dem anwesenden Dichter.