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A4i1tvoc!r, 7. Olrtodsr 1942
Kummer 235
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Washington verschweigt den Schlachtschiff Verlust
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G Berlin, 7. Oktober. Der neue-protze « Erfolg des italienischen Ll-Bootkornmandan- ten Enzo Grösst, der — einer im Laufe des gestrigen Dienstags, ansgegebenen italienischen Sondermeldung zufolge — ein amerikanisches Schlachtschiff vom TYP „Mississippi" versenkte, hat in ganz Italien lebhafteste Freude und Genugtuung ausgelöst. Mit ehrlicher Anerkennung blickt das deutsche Volk auf diese stolze Waffxutat seines Verbündeten, die heute, da die Reihe der feindlichen „Festungen der Meere" schon stark gelichtet ist, einer gewonnenen Schlacht gleichkommt. Kein Wunder, wenn man in Washington bis zur Stunde noch nicht den tranrigen Mut fand, diese neue schwere Katastrophe cinzugestehen.
Noch sind keine näheren Einzelheiten über die Art und Weise bekannt, wie das italienische N-Boot seinen tödlichen Treffer anbringen konnte. Da Schlachtschiffe aber niemals allein auf Fahrt geschickt, sondern stets durch zahlreiche schnelle Einheiten geschützt werden, ist die Erledigung eines solchen Ko-
In diesem Raum wurde Sag LlSA.-Schlachtschiff versenkt. Freetown ist die Hafenstadt der nördlich von Nigeria liegenden britischen Kolonie Sierra Leone (aus unserer Karte Lurch Schrägstrich gezeichnet)
losses in jedem Fall eine gewaltige Leistung, die nur durch zähe Ausdauer und heldenhafte Einsatzbereitschaft zu erreichen ist.
Die vom Hauptgnartier der italienischen Wehrmacht ausgegebcne Sondermeldung hatte folgenden Wortlaut:
„In der Nacht zuin 6. Oktober um 2.34 Uhr italienischer Zeit griff das Atlantik-U-Boot „Barbaristv" unter dem Befehl von Enzo Grossi auf zwei Grad 15 Minuten nördlicher Breite und 14 Grad 25 Minuten westlicher Länge, d. h. zirka 350 Meilen südwestlich von Freetown (Westafrika) ein Schlachtschiff der Vereinigten Staaten vom Typ „M ississiPPi" an, das mit Kurs von 150 Grad und Geschwindigkeit von 13 Knoten fuhr. Es wurde beobachtet, daß das am Bug von vier Torpedos getroffene Schlachtschiff san k."
Besonders bemerkenswert ist die Stelle, an der das amerikanische Schlachtschiff vernichtet wurde. Allem Anschein nach hat Fregattenkapitän Grossi den Stahlriesen aus einem auf der Fahrt nach einem westafrikanischen Stützpunkt befindlichen Geleitzug herausgeschossen. -Wie dem auch fein mag, — der Verlust dieses stolzen Schiffes ist für die Kriegsmarine Roose- vclts^in überaus schwerer Schlag, der zudem überraschend kam. Vermutlich handelt es sich bei der versenkten Einheit um die „Idah o". Die beiden anderen Schiffe dieser Klasse, die ,.M ississippi" und die „New Mexik o" sind nämlich im Juni dieses Jahres auf der Löhe der Philippinen-Jnsel Mindanao von den Japanern zumindest schwer beschädigt, wenn nicht versenkt worden.
Die USA.-Schlachtschiffe von Typ .Mississippi haben eine Wasserverdrängung von 33 000 oder 33 400 Tonnen, können eine Geschwindigkeit von 22 Knoten entwickeln und haben etwa 1565 Mann Besatzung an Bord. Die Einheiten dieser Klaffe, die im Jahre 1917 vom Stapel liefen, wurden in den Jahren 1933 bis 1935 umgebaut, wobei die charakteristischen Gittermasten entfernt und neue Maschinen eingebaut wurden. Ihre Bestük-
Lnbten v«i Hungersnot bedroht
Katastrophale Lage der Landwirtschaft
Von n 2 8 o s 6 kN o f s e § o 0 kl Ä L u r 6 ll
soll. Bern, 7. Oktober. Das Mitglied des Exckntivrates des britischen Bizekönigs in Indien, Starker, erklärte auf einer Tagung der Mitglieder der Landwirtschaftlichen For. schungsgesellschaft, die Lage der Landwirt- schuft Indiens sehe äußerst bedrohlich aus. Eine regelrechte Hungersnot könne nur durch große Anstrengungen vermieden werden. Es sei dringend notwendig, daß sich vor allem die Mitglieder der Landwirtschaftlichen Forschungsgesellschaft in den Dienst eines Pro- pagandafrldzuges für die Bestellung und Erschließung bisher nicht kultivierter Ländereien stellten.
kung besteht aus 12 35,6-Zentimeter-Geschützen und zwanzig 12,7-Zentimeter-Geschützen, von denen acht zur Luftabwehr dienen, ferner aus vier 5,7-Zentimeter und zwölf 4-Zentimcter- Flugzeugabwehrkanonen. Beim Umbau wurden neben einer allgemeinen Verstärkung der Panzerung auch Torpedownlste angebracht, so daß die Einheiten als unversenkbar galten.
Der erfolgreiche Kommandant Enzo Grossi ist der gleiche, der in der Nacht zum 20. Mai dieses Jahres in den Gewässern der brasilianischen Insel Fernando Noronha ein 32 000 Tonnen großes USA. - Schlachtschiff, der „Marylano"-Klaffe versenkte. Grösst wurde damals zum Fregattenkapitän befördert und hat vor kurzem in einem U-Boot-Stützpunkt am Atlantik aus den Händen von Admiral Doenitz das ihm verliehene EK. II empfangen. Der Fregattenkapitän, der mit dem neuerlichen Sieg an die Spitze aller italienischen U-Boot-Kommandanten gerückt ist, wurde am 20. April 1906 in Sao Paulo (Brasilien) als Sohn italienischer Auswanderer geboren. Die ausländischen Pressevertreter in Nom lernten ihn bei seinem letzten-Heimaturlaub als ruhigen, humorvollen Marineoffizier kennen, der trotz seiner Jugend schon leicht ergraut ist und mit jedem Wort erneut verriet, daß er sich auf der See zu Hause fühlt. Das von ihm zum zweiten Male zum Siege geführte U-Boot
peinliche Fragen«
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mck. Stockholm, 7. Okt. Die Erklärung Stalins zur .^(iveiten Front" war, wie die Londoner Korrespondenten schwedischer Blätter schreiben, eine uncrigarlete bittere Pille für die Engländer. Man sei unangenehm berührt über dir Ungeduld der Sowjets, den» man habe geglaubt, -atz nach dem Besuch von Churchill »nd Harriman in Moska» die Bolschewisten sich zufrieden geben würden, bis der geeignete Zeitpunkt gekommen sei.
Der Berichterstatter von „Dagens Nyheter" betont, > daß Stalins Botschaft zunächst mit Schweigen beantwortet wurde. Alan habe sic zu den Akten gelegt mit dem Hinweis, daß öffentliche Erklärungen über die zukünftigen militärischen Pläne der „Alliierten" ausgeschlossen seien. Man habe in England das Gefühl, daß sich Stalin über die Köpfe der „Alliiertcrr"-Negiorungen hinweg direkt an die britis ch-a merikanischeOeffent- lichkeit wenden wolle. Deshalb habe diese Bitte Stalins in offiziellen Kreisen alles andere als Begeisterung ausgelöst.
Im Unterhaus gab Churchill auf die drängenden Fragen der Abgeordneten über den eigentlichen Inhalt der Stalin-Erklärung nur ausweichende Antworten. Immer erwiderte er, er habe den bisher abgegebenen Erklärungen der britischen Mgierung nichts hinzuzuMgen. Als nach langem Hin und Her dev Labour-Abgcordncte McLean eine baldige Aeußernng forderte und feststellte, daß Churchill nicht einsehe, wie sehr die Angelegenheit unter der Arbeiterschaft besprochen werde, schritt der Sprecher des Hauses ein, um weitere unangenehme Fragen zu verhindern.
In Washington wird Stalins Hilferuf ebenfalls mit nichtssagenden Redensarten abgetan. Auch dort verschanzt man sich hinter „militärische Erwägungen", eine recht be-
.Barbarigo" gehört mit seinen 941 Tonnen Wasserverdrängung (in aufgetauchtem Zustande) zur Gruppe der mittleren ozeangängigen Einheiten.
„SO v. H. der Geleitzüge verloren"'
Eingeständnis eines USA.-Marinefachmauns
Berlin, 6. Oktober. Nachdem die Feindaai- tation längere Zeit hindurch versucht hat. die Verluste der für die Bolschewisten bestimmten Geleitzüge abzustreiten oder zu verkleinern, hat jetzt der Leiter des USA.-Marine-Jnfor- mationsbüros die Erklärung abgegeben, daß man bei diesen Geleitzügen mit einem Verlust v o n 5 0 v. H. rechnen müsse. Man wolle trotz dieser starken Verluste aber weiter versuchen, Geleitzüge zu den Bolschewisten durchzubringen. — Die bisherigen Ableugnungsversuche der britisch-amerikanischen Agitation sind also durch das Eingeständnis des amerikanischen Marine-Fachmannes widerlegt worden, wobei natürlich der Amerikaner noch nicht einmal das vollste Ausmaß der Verluste zugegeben hat. Die Vernichtung ganzer Geleitzüge beweist mehr als alle verbrämten Eingeständnisse des Gegners, daß seine Versuche, den Bolschewisten mit Kriegsmaterial zu Hilfe zn kommen, zum Scheitern verurteilt sind.
n Mister Churchill
i einer AeweinsLlven ^.ntvort an 8ts1in
zeichnende Haltung gegenüber dem großen „Alliierten".
Im übrigen werden, wie der Londoner Nachrichtendienst mitteilt, die englische und nordawerikanische Regierung' aüs die Stalin- Erklärung eine offizielle Antwort erteilen, die in Bälde zu erwarten sei. Nach der erregten Unterhaus-Aussprache besteht kein Zweifel mehr, daß Moskau in aller Oessent- -lichkeit genauen Bescheid über die Absichten seiner Bundesgenossen erhalten muß.
Nachts in Sen Kreml bestellt
Wie das Stalin-Interview zustandekam
Von unserem Korrespondenten
Ili. Stockholm, 7. Oktober. Der Moskauer Vertreter des Londoner „Daily Expreß" telegraphierte seinem Blatt am Dienstag eine spaltenlange Schilderung darüber, wie das Stalin-Interview zustandegekommen sei. Danach erhielt Henry Casidy, der Moskauer Vertreter der amerikanischen Nachrichtenagentur „Associated Preß", vor einer Woche aus Neuyork die Anweisung, ein schriftliches Gesuch zu einem Interview mit Stalin einzureichen. Casidy brauchte drei Tage, um die Fragen des Interviews zu formulieren. Stalin war aber dann schneller als der amerikanische Korrespondent. In der Nacht zum Sonntag wurde Casidy um 1 Uhr früh Plötzlich aus dem Kreml von dem Pressechef des Außenministeriums, Palgunow, angerufen und trotz der ungewöhnlichen Stunde sofort in den Kreml ^stellt. Am Kreml stand Palgunow, der ihm ein Papier mit den Worten überreichte: „Hier ist das, woraus Sie warten." Der amerikanische Korrespondent sah sogleich, daß die Fragen, die er gestellt hatte, auf einem großen Weißen Blatt Papier, das keinen Stempel trug, sehr ausführlich beantwortet worden waren. Dieses Blatt trug die eigenhändige Unterschrift Stalins.
Die Sowjets in Berjorgungsnöten
Düstere LokilckerunZ eines enölisedon Vekivüterslstlers - s» Heirrnnlerinl
Von unserem Korrespondenten
«s. Lissabon, 7. Oktober. Die verzweifelte Versorgungslage der Bolschewisten wird jetzt auch von dem Moskauer Berichterstatter der Londoner „Sunday Limos", Alexander Werth, in einem Bericht an sein Blatt ausführlich bestätigt.
Die Bevölkerung der Sowjetunion, so schreibt der Brite, darf sich keine Illusionen mehr über die furchtbaren Leiden machen, die ihr im Winter bevorstehen. In Moskau kündige sich deutlich schon alles das an, was in den kommenden Monaten über die Sowjetunion Hereinbrechen werde. Schulkinder und Arbeiter seien bereits dazu eingesetzt worden, Holz zu sammeln, um die Schulen und Fabriken wenigstens notdürftig in Betrieb zu halten. Kohle käme nur noch aus den bedeutungslosen und wenig ergiebigen Bergwerken im Kola-Bezirk und nicht mehr wie noch im vergangenen Winter aus dem Donez- becken. Es sei daher gar nicht mehr daran zu denken, daß die Haushaltungen Kohlen
oder anderes Heizmaterial erhalten. Lebensmittel würden nur noch in ganz geringem Maße ansgegeben werden.
Sehr schwer wirkte es sich ans, daß Moskau von der früher höchst bedeutsamen Versorgung mit Fischen aus dem Kaspischen Meer abgeschmttcn sei. Auch der Tabak sei mit dem Verlust des Kubangebietes und der nordkaukasischen Bezirke verschwunden, ebenso Gemüse und Früchte, die früher nach Moskau gebracht wurden. Die einzigen Weintrauben, die der britische Berichterstatter, wie er erklärte, in Moskau zu sehen bekam, waren aus den Kellern Stalins, als der Beauftragte Roosevelts, Willkie, in Moskau gefeiert wurde.
Auch die sowjetische Presse befaßt sich mit den Ärennstoffschwierigkeiten. Die verant- kvortlichen Leiter der Rüstungsbetriebe werden aufgefordert, ihre Diesel- und Benzinmotoren schleunigst auf Holzgas umzustellen »nd sich selbst mit dem notigen Holzvorrat zu versorgen.
A- Zwischen Stalin und seinen plutokrati- schen Spießgesellen hat sich in den letzten- Lagen allerhand abgespielt, was schlecht zu den offiziellen Frenndschaftsbeteuerungen paßt. Schon der Herr im Sombrero und Seiden-, hemd, Mister Churchill, hatte bei seinem Besuch im Kreml eine Atmosphäre vorgesunden, die selbst nach reichlichem Alkoholgenuß und siebzehn oder achtzehn äußerst sprithaltigen Reden nichts von ihrer vorwurfsvollen Schärfe verlor. Dann kam Willkie nach Moskau. Man ließ ihn .zunächst geraume Weile im Vorzimmer zappeln, ehe sich die ^Türe zu den Privatgcmächern des sowjetischen Obergewaltigen öffnete. Auch diese Unterredung stand keineswegs im Zeichen besonderer Liebenswürdigkeiten. Stalin, dessen Generale einen Hilferuf, um den anderen nach Hanse funkten, drängte unmißverständlich ans schleunige Errichtung einer Zweiten Front. Roosevelts Sonderbeauftragter, dem dieses Thema begreiflicherweise etwas peinlich war, antwortete im Sinne seines Herrn und Meisters mit Ausflüchten und neuen Versprechungen.
Inzwischen verging kostbare Zeit, ohne daß die von der Dieppe-Katastrophe noch immer tief beeindruckten Machthaber in London und Washington ihre Versprechungen in die Tat umsetzten. Tief verärgert über soviel schnöden Undank ließ Stalin einen sensationslüttcr- nen USA.-Journalisten aus dem Kreise der in. Moskau weilenden alliierten Siegesreporter i« den Kreml bitten. Kurz darauf ging senes bekannte Schreiben in die Welt, das über die Köpfe Churchills und Roosevelts hinweg den Engländern und Amerikanern noch einmal die hoffnungslose Lage der Sowjets und'das völlige Versagen der plutokra- tischen Hilfe ins Bewußtsein hämmerte.
Die Folgen dieses Verzweiflungsschrittes — denn um einen solchen handelte es sich — sind überaus bezeichnend. In London wie in Washington sanken die Gefühlstemperaturen gegenüber dem Verbündeten im Osten über Nacht auf den Nullpunkt. Zumal Churchill fühlt sich erneut verletzt und unter seiner Premierwürde behandelt. Aber' auch der USÄ.^Hcros am knisternden Kaminseucr scheint nicht gewillt, diesen Angriff gegen seine geniale Kriegsstrategie hinzunehmen. Die Botschafter Englands und Amerikas erhielten daher den Auftrag, von der sowjetischen Regierung „Erläuterungen" zu diesem unbequemen Vorstoß zu fordern oder, wie einige englische Zeitungen vorsichtiger schrieben, zu erbitten. Gleichzeitig aber gab man in den plutokrati- schen Hauptstädten amtliche Erklärungen ab. die Stalins Appell scharf zurnüwcisen. Im Zusammenhang damit betonte linierst'.nS- sekretär Su m n e r W e l l e s, daß er es „:anm für notwendig halte, die Politik der. NSA. noch einmal zn rechtfertigen, da dies schon mehrmals geschehen sei". Churchills sichtliche Verärgerung kann auch Mister Halifax nicht wegdisputieren, der den grotesken Stoßseufzer ausstieß: „Meiner Meinung nach verstehen sich Stalin, Roosevelt und Chnrchilll trotz allem sehr gut. Es herrscht kein Mißverständnis unter ihnen." Wesentlich deutlicher äußert sich die „Neuyork Times", wenn sie feststellt: „Stalin spricht selten, und nie ohne emen besonderen Zweck zu verfolgen. Man muß daher annehmen, daß er vorsätzlich handelte und mit höchster Autorität das unterstrich, was die Sowjetpreffe bereits seit längerer Zeit sagte. Stalin verlangt tatsächlich die Einlösung eines Wechsels. Seine Botschaft verfolgte anscheinend den Zweck eines Appells an die Oeffentlichkeit über die Köpfe der Regierungen hinweg."
Natürlich darf man diesen Stunk zwischen den glorreichen Oberhäuptern der Fcindmächte nicht überschätzen. Pack schlägt sich und verträgt sich. Trotzdem ist dieser Brief-Zwischenfall in mehr als einer Hinsicht sehr interessant. Er ereignete sich in einem Augenblick, da unsere Gegner ihre bisherigen Ansichten > über die weitere Kriegsentwicklung unter dem Eindruck der Führer-Rede und der Ausführungen Görings notgedrungen ändern müssen. Sie erkennen plötzlich, daß sie sich in der Beurteilung des deutschen Volkes ebenso verrechnet haben, wie in der Bewertung der Festung Europa, die in den eroberten Gefilden des Ostens ein unvergleichliches und völlig ausreichendes BersorgungSgebiet.gewann, das jede Hoffnung ans den Erfolg einer Hunger-Blockade zunichte macht. Während man noch .vor einem Jahr den herannahenden Winter als einen Verbündeten begrüßte, bangt man jetzt vor den Rückwirkungen der kommenden Monate ans die Sowjetunion und auf England. Nicht von ungefähr sah sich der britische Gesandte Harald Bulle r zu folgendem, sehr Pessimistischen Ausspruch genötigt: „Die gesamte Bevölkerung Englands wird in diesem Winter weniger Lebensmittel und weniger Kleidungsstücke haben." Angesichts solcher düsterer Bilder von einer zunehmenden Verknappung geifert die angelsächsische Presse um so mehr gegen Deutschland das'feine Lebensmittelrationen erhöhen und weitere Verbesserungen in Aussicht stellen kann. In gleichem Maße, wie die Hoffnungen auf einen inneren Zusammen-