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Dienstag, 29 . 8 ep 1 en»bsr 1942

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Der Sinn

Wie -er LtGA-Truppentrairsport vernichiei wurde

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U) Berlin, 29. September. Die Unglücks­nachricht von der Vernichtung dreier großer, mit Truppen und Kriegsmaterial beladener USA.-Passagierdampfer, die sich in stark ge­sichertem Geleit auf der Fahrt nach England befanden, hat den Machthabern in London anscheinend die Sprache verschlagen. Unter dem Eindruck dieses neuen schweren Schla­ges konnte sich der britische Nachrichtendienst bis jetzt noch nicht einmal zu der üblichen Behauptung aufraffen, die Angaben der deut­schen Sondermeldung seienübertrieben". Auch die englische Admiralität hüllt sich nach bewahrter Bogel-Strautz-Taktik in Schweigen, ein Umstand, der angesichts der sprichwört­lichen Beredsamkeit Lord Alexanders das in­direkte Eingeständnis einer bitteren Nieder­lage bedeutet. ""

Von amtlicher deutscher Seite sind inzwi­schen noch folgende Einzelheiten zudem neuen großen Erfolg im Atlantik bekanntge­geben worden:

..N?ch?wm ^ Anwesenheit von

U-Booten bemerkt hatte, versuchte er, deren Angriffe durch starkes Zickzaafahren unmög­lich zu machen. Zerstörer und Korvetten fuh­ren, Wasserbomben werfend, in wilder Fahrt auf der Kampffläche umher. Trotz dieser ver­zweifelten Anstrengungen des Gegners wurde der erste große Transporter, die 19 600 BRT. großeViceroy of Jndia" im Tag- angrifs von drei Torpedos getroffen. Eine riesige schwarze Detonations- -wolke stand wenige Sekunden später über dem Schiff, das sich schnell auf die Seite legte und kenierie. Als,Has siegreiche deutsche Boot nach mehrstündiger Verfolgung durch britische Zerstörer wieder über die Üntergangsstelle fuhr, war die See nur noch von einem riesi­gen Trümmerfeld bedeckt. Die 160 Me­ter lange, der bekanntenP- and O-Linie" gehörendeViceroh of Jndia" fuhr in Frie­denszeiten auf der Route nach Ostasien. Eine moderne Turbinenanlage verlieh dem 1929 vom Stapel gelaufenen Schiff eine Geschwin­digkeit von 18 Seemeilen.

Die beiden anderen großen Transporter wurden in Nachtangriffen versenkt. Die 168 Meter langeReina del Pazifico" mit einem Fassungsvermögen von 17 702 BRT-, einst ein schönes, schneeweißes Passagierschiff derPazifik Stcam Navigation Company" in Liverpool hatte außer Truppen auch erheb­liche Mengen von Kriegsgcrät an Bord. Nach einem Torpedotreffer explodierte die Munitionskammer. Die Folgen waren furchtbar: Das mit einer Geschwindigkeit von 19 Seemeilen fahrende Schiff wurde buch­stäblich auseinandergerissen. Es zerbarst unter einer riesigen, grell leuchtenden Stichflamme, deren Schein das Meer in wei­tem Umkreis taghell erleuchtete.

Auch die 11 660 BRT. großeDerby- s h i r e", die erst im Jahre 1936 in Dienst ge­stellt worden war also zu den modernsten <W? 9 astschiffen der britischen Handelsflotte zahlte, wurde in der Nacht von mehreren Tor­pedos getroffen und zum Sinken gebracht. Vor dem Kriege stand dieses rund 150 Meter lange Schiff im Dienst der Liverpooler Pibbh-Linie".

Nach der Versenkung dieser drei ehemaligen Passagierdampfer wurden in zäher Verfol­gung noch zwei weitere große Schiffe getroffen und schwer beschädigt. Infolge der starken Ab­wehr konnte ihr Untergang nicht mehr beob­achtet werden.

*

Die fünfte Seekriegs-SondermelÄnng dieses Monats hat um so größere Bedeutung, als die in der neuen Geleitzug-Schlacht auf den Meeresgrund geschickten Transporter für den britischen und amerikanischen Nachschnbverkehr besonders wertvoll waren. Als ehe­malige Passagier-Dampfer waren diese Schiffe besonders gut zur Beförderung von Truppen

Luttalarm in Kairo

Bomben aus geringer Höhe abgeworfen

Von unserem «orrespoeeenlen

ku. Rom. 29. September. Das äahptisck Innenministerium hat bekanntgegrben da Flugzeuge Ser Achse öas Gebiet von Kair angegriffen hätten, ^ie Zivilbevölkerung hak keine Verluste erlitten. Radio Kairo ergänz öiese Angaben durch die Mitteilung, daß de Luftalarm in der Mittagszeit Ses Sonntag eine Stunde gedauert und daß die Abweh überaus heftig gefeuert habe. Dennoch hätte die Angreifer aus geringer Höhe ihre Bombe abgeworfen und dann ihre Ziele mit de Bordwaffen beschossen.

geeignet. Infolge ihrer hohen Geschwindigkeit konnten sie ferner erheblich mehr Lranspocie durchführen als die viel langsameren Frach­ter. Erschwerend kommt hinzu, daß Schisse dieser Art jetzt im Kriege weder auf britischen noch auf amerikanischen Werften neu gebaut werden.

Die drei im mittleren Nordatlantik versenk­ten Fahrgast-Dampfer besaßen Einrichtungen, um rund 13000 Mann nebst Waffen und Gerät sowie erhebliche Mengen von Kriegs­material zu befördern. Unsere U-Boote haben dafür gesorgt, daß diese Truppen ihr Ziel nicht erreichten und keine Gelegenheit mehr haben werden, dieZweite Front" gegen Europa zu verwirklichen.

Alle Hoffnungen unserer Gegner, die Ver­sorgungslinie AmerikaEngland, d. h. die Lebensader ihrer, Kriegführung, sichern zu können, haben sich bisher als trügerisch er­wiesen. Im Atlantik, im Eismeer vor Afrika und an den Küsten Roosevelts jagen die Män­

ner der deutschen U-Bootwaffe den Feind, wo immer sie ihn treffen. Sie werden nicht Ruhe geben, bis der Endsieg errungen ist.

Ein neuer Eichenlaublräger

Außerdem fünf weitere Ritterkreuzträger

änd. Aus dem Führer-Hauptquartier, 28. September. Der Führer verlieh dem Gene­ralmajor Bruno Ritter v. Hauenschild, Kommandeur einer Panzerdivision als 129. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichen­laub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst- Georg Postel, Kommandeur eines Jnf.-Nats., Major Diesing, Kommodore eines Zer­störergeschwaders, Hauptmann Alfred Eioel. Bataillonssührer in einem Jnf.-Rgt.. Leut­nant Körner, Staffelführer in einem Jagdgeschwader und Obergefreiten Josef Kulot, in einem Jnf.-Rgt..

Kamps bis zum gemeinsamen Endsieg

Peleörauamveevsel riviscben dem kübrer, d«m KüviZ von Italien und dein Penno

Berlin, 28. September. Aus Anlaß des zweiten Jahrestages des Dreimächtepaktes fand zwischen dem Führer und den Staats­oberhäuptern, dem Dure und Ministerpräsi­dent Tojo, sowie zwischen den Außenministern der Verbündeten Nationen ein Telegramm- Wechsel statt, in dem die enge Verbundenheit der im Drcicrpakt geeinten Staaten zum Ausdruck kommt.

Der Führer an den König und Kaiser Victor Emanuel:Zum zweiten Jahrestag des Abschlusses des Dreimächtepaktes sende ich Euerer Majestät meine und des deutschen Volkes herzlichste Grüße. In engster Freund­schaft miteinander verbunden, werden Deutsch­land, Italien und Japan Len Kampf für eine auf Gerechtigkeit und gegenseitigem Verste­hen aufgebaute Neuordnung Europas und Ostasicns unerbittlich und entschlos­sen bis zum Gemeinsamen Endsieg führen."

König -und Kaiser V ictor Emanuel an den Führer:Beim zweiten Jahrestag des Abschlusses des Dreimächtepaktes, der mit so engen Bindungen Italien, Deutschland und Japan in der gemeinsamen Aufgabe der Schaffung einer neuen Ordnung in Europa und in Asien vereinigt hat, ist es mein Wunsch, Ihnen, Führer, den Gruß und den Glückwunsch des italienischen Volkes wie meine Persönlichen Glückwünsche und Gruße zu übersenden."

Der Führer an den Duce:Der zweite Jahrestag des Abschlusses des Dreimächtepak­tes, durch den sich Deutschland, Italien und Japan zur Wahrung und Sicherung ihrer Rechte und Lebensinteressen zu engster Zu­sammenarbeit verbunden haben, sieht unsere Leiden Völker und das japanische Volk im siegreichen Kampf für eine neue und

gerechte Weltordnung in unlösbarer Treue vereint. Indem ich an diesem Tage des mit uns gemeinsam marschierenden faschistischen Italien und seiner Soldaten gedenke, über­mittle ich Ihnen, Duce, in treuer Kamerad­schaft meine und des deutschen Volkes auf­richtigste und herzlichste Grüße."

Der Duce an den Führer:Das faschi­stische Italien grüßt am zweiten Jahrestag des Dreimächtepaktes i nerneuterTreue das nationalsozialistische Deutschland. Die Einigkeit der drei großen verbündeten Mächte ist war. und fester denn je. Unser Glaube" an den g und an die Erfüllung der Auf­gabe der europäischen und asiatischen Neu­ordnung, die im Dreimächtepakt bekräftigt sind, ist sicherer denn je. Nehmen Sic, Führer, an diesem Jahrestag meinen herzlichen und kameradschaftlichen Gruß entgegen."

Der Führer an den Tcnnü:Eurer Majestät sende ich zum zweiten Jahrestag der Unterzeichnung des Dreimächtepaktes meine und des deutschen Volkes aufrichtigsten Grüße. Ich bin gewiß, daß die in dem Pakt zusammengeschlosscncn drei großen Nationen im Bewußtsein ihrer geschichtlichen Senkung den ihnen aufgenötigten Frei- heitskampf siegreich zu Ende führen und da­mit das große Ideal der Schaffung einer neuen Wcltordnung in Europa und Ostasien verwirklichen werden."

Der TennS an den Führer:Am Jah­restag des Abschlusses des Dreimächtepaktes für die Errichtung einer neuen Ordnung in der ganzen Welt möchte ich Eurer Exzellenz- meine herzlichsten Glückwünsche für die glän­zenden Erfolge, die Ihre Nation heute er­ringt und gleichzeitig meinen festen Entschluß, mit Ihnen bis znm Endsieg zusammen- zuarbeiten, znm Ausdruck bringen?

Über 20 feindliche Bunker gestürmt

LikolSreieke deulsok« ^ngritke im Kaukasus - koiksvkritte auch im Ovbiet de» lerok

Berlin, 29. September. Zu den Kämp­fen im Nordwestteil des Kaukasus, wo deutsche und slowakische Truppen in harten Gebirgs- kinnpfcn mehrere Höhenstellungen nahmen, werden noch folgende Einzelheiten gemeldet:

Im Verlauf eines Vorstoßes beiderseits einer Talstraße, der bie stark ausgebauten bolschewistischen Stellungen ans einem Höhen­rücken zum Ziel hatte, entwickelten sich zähe Kämpfe um feindliche Bunker, von denen 22 gestürmt und gesprengt wurden. Die gleichzeitig gegen die befestigten Höhen vor­dringenden deutschen und slowakischen Trup­pen zerschlugen den Widerstand der Bolsche­wisten, obgleich diese ihre von langer Hand zur Verteidigung ansgebauten Stellungen mit ausgedehnten Minenfeldern und Draht­verhauen verstärkt hatten.

Weitere deutsche Kampfgruppen durchstießen ein mit zahllosen Widerstandsnestern gesicher­tes Gelände und trugen den Angriff über einen Bahnhof hinaus bis zu einem Berggip­fel vor, wo sie zur Zeit ebenfalls in harten, jedoch erfolgreichen Kämpfen um starke Bunker stell ungen stehen.

Auch die im Hochgebirge kämpfenden Ge- birgstruppen erstürmten feindliche Bergstel­lungen und Stützpunkte. Bei diesen Kämp­fen konnten mehrere feindliche Kräftegruppen von ihren Verbindungen aügeschmtten wer­den. Vergeblich versuchten sich die Bolschewi­sten aus der Umklammerung zu befreien. Die Kampfe m dem fast undurchdringlichen, von reißenden Bergwässern durchschnittenen Ge­

birge stellen höchste -Anforderungen an die deutschen Gebirgsjäger. So gelang es einer eingeschlosscnen deutschen Kampfgruppe in heldenmütigem Ansturm den überlegenen bol­schewistischen Einschließungsring in erbittertem Ringen Mann gegen Mann zu durchbrechen und,die Verbindung mit den Hauptkräften wieder aufzunehmen. Die Bol­schewisten wurden daraufhin auch an dieser Stelle geschlagen und die deutschen Angriffs­ziele erreicht.

Am Terek kämpfte sich die deutsche In­fanterie weiter an eine stark befestigte Höhe heran. Wenn sich die Bolschewisten auch ver­zweifelt verteidigten, gelang es dennoch in harten Nahkämpsen, den Angriff vorzutragen.

Die Luftwaffe unterstützte das Vordringen der Truppen des Heeres durch Luftan­griffe auf Feldstellungen und Batterien. Durch Bombentreffer wurden mehrere Bunker und Geschütze vernichtet. Deutsche Jäger und Flakartillerie brachten im Kaukasusgcbiet 15 bolschewistische Flug­zeuge zum Absturz.

Das sin- RooseveltsEliteiruppen"

'Zuchthäusler zum Militärdienst eingezogen Buenos Aires, 28. September. Die in Buenos Aires erscheinende Zeitung .^Pueblo" bringt eine Kabelmelduna aus Washington, wonach ein großer Teil der Sträflinge aus den nordamerikanischcn Zuchthäusern für den Militärdienst eingezogen worden ist.

-er europäischenGeschichte

In den neuesten Veröffentlichungen derGe­sellschaft für Europäische Wirtschaftsplanung und Grobranmwirlschast" besaht sich ein be­merkenswerter Beitrag von Professor L v. Mayer (Marburg) mit dem Sinn der curv» püischen Geschichte. Nach einem Ucbcrblick über die gesetzliche Nolle, die das Römische Reich und die Germanen für Ausgang und Rich­tung der europäischen Geschichte gespielt babcn, entwickelt Professor Mover folgende Gedan­kengänge:

Die deutsche Kaiserzeit ist die stolzeste Tra-i dition der deutschen Geschichte. Den größten Vorteil von ihren Leistungen aber hatten das Abendland im allgemeinen und die National­staaten, die sich im Schatten des Kaisertums in voller Ruhe entwickeln konnten. Die Natio­nalstaaten sind ans anderer Wurzel erwach-' sen als das Deutsche Reich, sic stammen ihrer­seits vom Römischen Reich ab, weil sie dessen staatliche Tradition übernommen haben. Und so wie die römische Weltreichstradition durch die Germanen lebendig erhalten wurde, so ist auch die römische Staatlichkeit von den Germanen bewahrt worden, die sie übernahmen -und mit ihrer lebendigen Energie erfüllten. Vor allen anderen sind die Normannen durch eine Reihe von Staatsgründungen hervorgetreten. Sie haben eine straffe Organisation des Volkes durchgesührt, den staatlichen Apparat streng zentralistisch erfaßt und damit eine .neue Staatsform geschaffen. In Polen und in Rußland, in der Normandie, in England und in Unteritalien haben sie sich als Staatsgrün­der von stärkstem Ausmaß betätigt; sie sind die eigentlichen Begründer der modernen europäischen Nationalstaaten gewesen. Wäh­rend die Franken den Gedanken des Reiches und der europäischen Ordnung von der euro­päischen Mitte aus zu verwirklichen trachteten.- haben die Normannen ringsherum die Nand- staaten begründet oder zu neuem Leben er­weckt. So stehen sich im europäischen Staaten­leben diese beiden Typen gegenüber, beide von Germanen getragen und doch stark ver­schieden in ihrem Ausbau und ihrem Ziel.

Der Wcltreichsgedanke begann abznsterbcisi Man brauchte das Reich nicht mehr, es gab keine auswärtige Gefahr, die die Völker und Staaten Hütte Zusammenhalten müssen. Europa konnte sich eine Zersplitterung in Nationalstaaten leisten, die europäischen Sta­tionen. mittlerweile unter dem Schutz des Reiches erstarkt, konnten sich für sich konsti-, tniercn. Alan soll die wirklichen Leistungen der Nationalstaaten nicht verkleinern. Die Bildung der Stationen und ihrer Staaten entsprach einer organischen Entwicklung. Die Nationalstaaten haben Europa eine großräu­mige Gliederung gegeben, sie waren auch so stark, daß sie einzeln über Europa hinaus- greifen konnten. Aber die Mitte war zerschla­gen. Der Gedanke der Souveränität hatte den europäischen Ordnungsgedanken, aber auch das Reich vernichtet. An die Stelle des Reichs- gedanksns trat der Nationalstaatsgedanke, der über die eigenen Grenzen hinaus wirkte, um fremde Völker seinem Machtbereich zu unter­werfen, der seinem Wesen nach in jedem an­deren Nationalstaat einen Konkurrrenten und Gegner erblickte und Europa politisch zerriß.

Die weltgeschichtliche Leistung der euro­päischen Nationalstaaten in der Neuzeit war die Erlangung der Herrschaft über die ganze Welt. In einem unerhörten Siegeszug. der durch Jahrhunderte anhielt, ist dieses Werk gelungen. Europa übernahm die Füh­rung der ganzen Welt in politischer, wirt­schaftlicher und kultureller Hinsicht. Seine Maßstäbe wurden die allein gültigen, seinem System mußten sich alle anderen anpassen. Das war das Werk der europäischen Natio­nalstaaten, nicht in gleichem Maße aber der europäischen Völker. Wohl waren die Deut­schen und auch die Italiener erheblich daran beteiligt, aber weil diese beiden Völker kei­nen Nationalstaat hatten, der hinter ihnen stand, wurde die Welt ohne sie verteilt. Spa­nien und Portugal, Frankreich und Holland, vor allem aber England bauten ihre großen Kolonialreiche auf.

Das Pendel begann zurückzuschwinaen, als sich 1776 die Vereinigten Staaten von der eng­lischen Herrschaft freimachten. Der nächste Schritt war die Verkündigung der Monroedok­trin im Jahre 1823, durch die Europas volle Ausschaltung ans den amerikanischen Verhält­nissen zum richtunggebenden Programm für die Vereinigten Staaten gemacht wurde. Der Aufstieg Japans im 19. Jahrhundert, sein Sieg über China und dann über Rußland waren nicht weniger wichtige Etappen. Voll­endet wurde diese Entwicklung durch den' Weltkrieg 1911 bis 1818, durch den außereuro­päische Staaten entscheidend in innereuro­päische Verhältnisse hereingezogen wurden. Damit war die Neuzeit, das Zeitalter der Vorherrschaft europäischer Nationalstaaten über die Welt, abgeschlossen. Das in sich zer­rissene Europa beherrscht die Welt nicht mehr. Im Gegenteil Gesamteuropa steht wieder einer gemeinsamen Gefahr gegenüber wie im 5. Jahrhundert den Hunnen, im 8. Jahrhun­dert den Arabern, im 18. Jahrhundert Le« Mongolen und in den ersten Jahrhundert«;