Kalbfleisch.1 - 6kr.

Drod -Taxc.

-Kernetibrod.. 8 M- mkr.

.» Krcu»erwcck schwer . . . .. ü'/e L»th.

In A 1 t e n st a i g,

den s8- "Juli a8Zo.

^Dinkel 1 Schfl.-fi. Mr. M. Z6kr. Lfl. 24k».

-Fader i ,4fl-kr. Zfl. zgkr. afl. Zükr.

-Kernen 1 Er». ist. 2zkr. ist. 2 ok>> Ist. t8kr.

-Roggc» i >efl.^ kr.fl. Sükr.fl Ztstr. (Geiflcn t --- ^-fl. 48kr.fl. 4ükr. -^fl.hSkr.

-Die Ecschcimmg nach dem Kode.

In einem Städtchen in Sachsen starb der zweite Prediger, ein allgemein belieb­ter und durchaus rechtschaffener Mann, den man schon bei seinem Leben halb un- iter die Heiligen -zahlte. Eine zahlreiche Begleitung ehrte Len Verstord.-nen bei der ^Beerdigung.

Den Morgen nach Her Beisetzung in einer der Kapellen der Kirche ging der Meßner ganz frühe in dieselbe, und wollte, nach der alten Stadtordnung, den neuen Tag durch Läuten anmelden. Die Glo- ckcnstrange hingen in einer Gegend, von welcher aus man auf die Kanzel sehen konnte. Zufällig fielen des Meßners Bli- cke dahin, und Himmel, welche Erschei­nung! der gestern bcigcsetzte Prediger stand auf derselben, ganz in der Stellung, in welcher er ehemals seine Kanzelvorirage zu halten pflegte. Der Meßner eilte da­von, und, vom Schrecken gelähmt, ist er kaum im Stande, sich bis zum ersten Prediger zu tragen und ihm von ch?r Er­scheinung Bericht zu erstatten.

Der Pastor, ein vorurtheilsfreier Manu, hörte der Erzählung lachend zu, und äu­ßerte unbefangen seine Zweifel. Der Er­zähler, empfindlich, wie es Ungebildete .gewbhnlich sind, wenn Bedenklichkeit ge­gen ihren Scharfsinn sich erheben, erklärte, er sep kein Kind, das sich selbst Gespenster schaffe ; er wisse, was er gesehen habe. Ich zweifle keinen Augeiibtick an Zhrem

Muthe; aber die lebhafte stch an taste kann Ihnen leicht einen Streich gespielt haben. Olt wurden die Klügsten und M"th>gsten Von dieser Schackerin betrogen. Die Kan­zel erinnerte an meinen seligen AmtSbru- der, und den Augenblick war das Trug­bild geschaffen." Statt der Antwort auf diese psychologischen Fingerzeige, bat der Meßner seinen Pastor dringend, mit ihm mach der Kirche zu gehen, und sich von dem .Dasein» des vielleicht noch nicht ver­schwundenen Gespenstes zu überzeugen. -Augenblicklich war der Pastor, dem cS um Bertheidi'gnng seiner Hypothese zu thun war, bereit zu folgen. Wie erstaunte .er, als er daö Gespenst auf der Kanzel wirklich erblickte, und sich auch jetzt noch keine Anstalt zum Verschwinden zeigte. Mit unverwandten Blickcu sah der Seli­ge auf da.S Kanzelpult, «ns welchem die! aufgeschlagcne Kirchcnagende lag, -und er schien im tiefsten Nachdenken zu scyn.

Der zitternde Meßner triumphirke über den leichenblassen Pastor, Her schweigend ihm Recht geben mußte. Mit starren Blicken betrachtete dieser den aus dem Rei­che der Todtcn zurückgckehrtcn Amtsbru­der. Lange konnte er kein Wort Hervor- bringcn, und gezwungen spielte er vor seinem .Untergebenen die Rolle des Dupe. Endlich sammelte er Len ganzen Rest sei- ncs Muthes, und richtete an das Gespenst einige Fragen. Keine derselben wurde beantwortet. Gemeinschaftlich trat man .jetzt der Kanzel näher, um dadurch da« Gespenst entweder zum Verschwinden, oder i wenigstens zum Antworten zu bewegen. Aber auch dieses hals nicht; das furchtbare Wesen blieb ruhig'und stumm auf der Kanzel sichen. Man überzeugte sich jetzt mstr noch deutlicher, daß man wirklich den Hestern beerdigten Magister vor sich habe.; ganz wie'ster ehemals da st and. Jetzt be­redete der Pastor den Meßner, auf die. Kanzel zu gehen, und die Erscheinung genauer zu untersuchen; .aber dieser mär'