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der Zusichcniirg der Vorausbezahlung von '/ztel des Werths der bestellt wer­denden Flößung, welche sich je nach Umständen jährlich von 8 bis 1200 Klaftern belaufen mag, abzuschließen.

Zu dieser Verhandlung wurde ^ Montag der t4te d. M. , bestimmt, und es werden nun die Akkords-Liebhaber eingeladen, sich an diesem Tag, Vormittags io Uhr in der Forstamts-Kcmzlei einzufinden, wo­bei jedoch denselben bemerkt wird, daß sie sich mit Gemeinderäthlichen von dem K'onigl. Oberamte beglaubigten Zeugnissen sowohl über ihre Befähi­gung zu einem solchen Unternehmen, als auch hauptsächlich darüber auSzu- weisen haben, daß sie die gesetzt. Caution von 1000 fl. nebst 2 tüchtigen Bür­gen einzulegen im Stande sind. Die Akkords-Bedingungen können vor der Verhandlung jeden Werktag bei dem Unterzeichneten Zorstamt eingesehen werden.

Den Z. Decbr. 182b.

K. Kameralamt Reuthln.

K. Forstamt Wildberg.

Nagold. Die neuen Unter­pfands - Bücher sind in der hiesigen Stadt angelegt, und es tritt nun die gesetzliche Bestimmung ein, wornach die Gebühren für die Löschung eines Eigenthums- oder Unterpfands-Vor­behalts von 15 kr. sodann für die teil­weise oder gänzliche Löschung von Un­terpfändern nach der Große der ge­tilgten Summe bis auf 400 fl. von

l5kr. und für jedes weitere 100 fl." 0 kr« von den Betheiligtcn zu entrich­ten sind, welche Gebühren jedoch aus der Stadtkasse bezahlt «erden, wenn die Löschung b'ei der Unterpfands.Be­hörde von Zeit der Tilgung der Schuld an innerhalb eines halben IahrS nachgesucht wird.

Es wird diß zur allgemeinen Kennt- niß gebracht.

Den 28 Novbr. 1829.

S t a d t r a l h.

Der Treue Leid und Sieg.

(Beschluß.)

Franciska war entsetzt, den schüchternen Carlo so reden, zu hören, doch sie liebte zu glühend, um ihm zu zürnen. Laut weinend sank sie zu seinen Füßen nkeder.

,,S Carlo, Grausamer'." rief sie auS,ick fühle cs ja, daß Alles furchtbar wahr ist, was ich sonst verlacht und verhöhnt! Es giebt eine Liede, eine Treue, eine Tugend, einen Gott, und was in mir denket und empfindet, das ist nicht dieß Herz, das dereinst in Staub zerfällt; aber ich konnte dieß Alles sonst nicht glauben, nicht ahnen, von zarter Jugend ans wind' ich hinge­rissen zum Verderben! Carlo! verwirf nicht mein Flehen! schöner holdseliger Jüngling, Du sollst mich ja nicht lieben, aber ftite mich! Hilf mir die Wahrheit finden, verstoß mich nicht, sonst bin ich ohne Rettung verloren!"

Mit nassen Augen und sanftem Bezeigen hob Carlo die Unglückliche auf, die weinte, als wollte sic sich auflösen in Tbränc» und bewußtlos vor Jammer und Seligkeit in seinen Armen lag. Die Sinne vergiengen ihr, mit Schatten des Todes war ihr schönes Auge umwölkt. Mit ge­wandter Hand löste Carlo die Bänder ihres Brustlatzes, um ihr Luft zu schaffen, aus seinen Hüsten quoll der Schwanciibusen herdor, der fieberhaft wallte. Sanft ließ Carlo sie auf cjne Zlascnbank nieder.Verruchter!" .ertönt' im selbigen Augenblick eine donnernde Stimme und mir einem leisen Gestöhn sank der Jüngling, durchbohrt von Bokco's Dolch, auf den Rasen nieder.

Mörder!" rief Franciska,nun tödte auch mich!" Ein wildes HohngclSchter war Boles'6