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Montag der Loste Juli'd. I. festgesetzt.

Die Liebhaber werden eingeladen, sich an obigem Tage, Morgens Z Uhr, auf dem Rathhause in Ober« schwandorf einzufinden.

Die Ortsvorstiher, welchen dieses Blatt amtlich zukommt,, werden er­sucht, Ließ ihren .Untergebenen zu eröffnen.

Den 7. Juli 1829.

Gemeinderath.

Aus Auftrag Schultheiß Walz.

Außeramtliche Gegenstände.

Haiterbach. sStör-Verkauf.j Drei deutsche Störe und ein Ba­stardstör sind bei mir zum Verkau­fen parat und können täglich gesehen und ein Kauf geschlossen werden.

Auch -können dieselbe einer Ort­schaft gegen Bezahlung zum Sprung abgegeben werden.

Den 9^ Juli 1829.

Jakob Helber, Strumpfweber.

Nag o l d. ,sDieustr Antrags In ein Pfarrhaus zu ganz ruhiger Haushaltung ohne Vieh, wird jetzt sogleich bis MarÄm ein gesittetes Mäd­chen als Magd gesucht. Ausgeber dieß sagt .wo?

Anekdoten nmd Erzählungen.

Pater Raphael, Geistlicher zu C. ei­nem kleinen Städtchen in der Norman­

die. ward aufs Land gerufen, ^um einen Straßenränder zum Tode zu bereiten. ES war ein Bursche von kaum zwei oder br« und zwanzig Jahren, gar.nicht übler Ge- -sichtSbildung, verführt durch böse Gesell­schaft. Er hatte alles rein heraus gestan- den; die Ketten waren ihm bereits, wie gewöhnlich kurz vor der Hinrichtung ge­schieht, .abgenommen worden, und da man im Gefängnisse keinen bequemen Platz hatte, so verschloß man den Geistlichen und den armen Sünder in einer kleinen Kapelle, die am Ende des Dorfes, abge- sondert von den übrigen Gebäuden stand und gewölbt nach der gewöhnlichen Art, ihr ganze» Licht durch eine Ocffnung in der Milte erhielt.

Der Seelenarzt 'schritt hier sogleich zu einer-ernsten Bußermahnung, machte sol­che so schön und rührend, als immer mög­lich, und fand doch, daß der arme Sün- der verzweifelt wenig drauf.Acht gab. Da er, der Gestalt, dem Alter und dem freimüthigen Geständniß nach, auf keinen verstockten Bösewicht gestoßen zu scpn be­sorgte,-so wunderte er sich über diese Un­achtsamkeit; schrieb sie auf Rechnung ei­nes natürlichen Leichtsinn»; strafte aber -auch diesen ernstlich, und erinnerte ihn mit der kurzen, noch übrigen Zeit ja spar» sam und gut umzugehen.

Allerdings, erwiederte der Gefangen«, -allerdings. Hochwürdiger Pater, möcht ich da» gern thun. Auch sind ihre Ermah- mungen vortrefflich.. Ob aber an meiner- Sdelle Ewr. Hvchwürden. selbst, auch aus die schönsten Gebete viel achten würde»,

daran zweifi' ich doch. Denn nicht gerechnet, welche verdammt« üble Empfin­dung es äst. zu wissen, daß einem in we«- nigen Stunde« bei gesundem Leibe- daS> Genick gebrochen werden soll, so drängt sich auch noch rin Gedanke bei mir em«- por, der mir durchaus den ggnze»-Kopf einnimmb."

So! und btt ist?